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"Meinst du, dass sie mir glauben würden, wenn ich auf Schizophrenie pläderiere?", wollte Jamie an irgendeinem Abend im Winter wissen, als wir beide mit einer Tasse Cappuccino in der Küche saßen und uns für diese Jahreszeit viel zu poetische Fragen stellten. Eine unserer Lieblingsbeschäftigungen, wie mir auffiel, da wir das so gut wie jeden Abend taten und am nächsten Tag dann die ganze Zeit über zuvor gestellte Fragen diskutierten. Vielleicht war das unsere Definition von Zigaretten und Rotwein, aber wer wusste das schon so genau?

Ich trank einen Schluck und schüttelte dann den Kopf. "Nein, glaube ich nicht. Du hast ja keine Persönlichkeitsstörung", grinste ich und war mir in diesem Moment bewusst, dass ich schon wieder gelogen hatte. Aber Jamie musste nur lachen und trank ebenfalls einen Schluck aus seiner Tasse.

"Na ja, zumindest keine diagnostizierte." Nachdenklich legte er seinen Kopf schief und sah mich dann über den Tassenrand hinweg an. "Kommst du damit eigentlich klar? Ich meine, ich hab dich nie danach gefragt, weil es mich bisher ehrlichgesagt gar nicht interessiert hat, aber jetzt ernsthaft: Beschäftigt es dich?", fragte er dann ernst und legte seine Stirn in Falten.

Natürlich wusste ich, wovon er redete: Er wollte wissen, ob ich oft an den Mord dachte. Dabei musste er ja nicht wissen, dass ich jede Nacht noch Stunden wachlag und das Szenario sich wieder und wieder in meinem Kopf wiederholte. Das sollte er gar nicht wissen, weil er mich verdammt nochmal nicht für schwach halten sollte.

Also lächelte ich ihn gekünstelt an. "Klar beschäftigt es mich. Ich habe jede einzelne Nacht Albträume." Dann verdrehte ich lachend die Augen, auch wenn es eigentlich der Wahrheit entsprach, und küsste ihn zärtlich. Als ich mich von ihm löste, sah ich ihn so aufrichtig an, wie ich nur konnte. "Es ist alles in Ordnung, Jamie. Es geht mir gut, wirklich. Das Einzige, was ich gern wissen würde: Theodore hat Wanda auf dem Gewissen. So quasi zumindest. Aber was hattest du mit Wanda zu tun?" Seine Augenbrauen wanderten in die Höhe, als denke er nach. Und vielleicht tat er das auch. Vielleicht fragte er sich ja, ob ich ihm gerade ins Gesicht gelogen hatte.

Dann runzelte er jedoch die Stirn. Im Nachhinein wünsche ich mir, nie gefragt zu haben. Aber ich war jung und konnte mich gegen seinen Charme noch nicht wehren. Das konnte ich den Leuten zumindest erklären, ohne vollkommene Verwirrung zu stiften. "Wanda und ich haben miteinander geschlafen. Ziemlich oft. Sie war ein kluges Mädchen und hat verstanden, dass das mit uns nicht passt, also hatten wir lange nichts miteinander zu tun. Ihr Bruder war ganz süß, aber erstens stand er nicht auf Männer – oder überhaupt irgendwen – und zweitens wäre es mehr als asozial gewesen, mit ihm zu schlafen, wo ich doch schon mit seiner Schwester- Na ja, wie auch immer. Daher kannte ich Wanda jedenfalls." Jamie musste meinen Blick damals falsch gedeutet haben, denn eigentlich fand ich es gut, dass er niemanden zu irgendetwas gezwungen hatte. Und außerdem gehörte das mit Wanda längst der Vergangenheit an. Vielleicht genau wie das mit mir, aber daran habe ich damals ja noch nicht gedacht.

"Oh", erwiderte ich wortgewandt. "Ihr hattet euch aus den Augen verloren und dann ereilt dich die Nachricht ihres Todes?" Ich zog die Augenbrauen zusammen und schaute in meine Tasse, nur um festzustellen, dass diese schon fast leer war.

"Du hast recht, wir hatten lange keinen Kontakt mehr. Aber können wir vielleicht aufhören, über meine Verflossenen zu reden?", flehte Jamie dann und irgendwie konnte ich ja auch verstehen, dass es ihm unangenehm war. Aber müsste ich nicht eigentlich derjenige sein, dem es unangenehm ist?

"Klar. Aber worüber willst du dann reden?", fragte ich und trank den Rest des Cappuccinos in einem Zug aus. "Wir könnten uns natürlich wieder die ganze Nacht irgendwelche Fragen über das Leben stellen oder wir haben hier und jetzt Sex. Meinst du, dass es das ist, was wir erreichen sollen?"

Er ignorierte meine Frage. "Wie wär's, wenn wir statt über die Gegenwart zu reden, über die Zukunft philosophieren? Wie lange, denkst du, wird diese Beziehung noch halten?" Wenn ich in der Zeit zurückgereist wäre, hätte ich ihm eine Antwort auf die Frage geben können, aber da diese Art der Zeitreise noch nicht bewiesen existiert, blieb mir nur übrig, mit "Für immer" zu antworten. Das Problem, das ich heute mit dieser Antwort habe: Ich hatte mehr als nur Unrecht. Ich lag vollkommen falsch. Außer dieses 'Für immer' bezog sich damals auf die Zeit unserer Leben. Dann hatte ich vielleicht doch goldrichtig gelegen.

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