Kapitel 17
Luxus, das war das magische Wort für Leben. Ein Leben mit vollkommener Entspannung und Genuss. Zuerst das umwerfende Hotelzimmer, dann die köstlichen Pralinen, in der sogar Marzipan vorhanden war, und jetzt noch der Spa, in das sie sich gerade befanden und dort entspannen konnten. Wie riesig es doch war, mit allem ausgestattet, um sich hier zu entspannen und sich hier wohlzufühlen.
Auch der Bereich war in hellen Tönen gehalten und ausgestattet mit gepolsterten Liegen, auf denen sogar bestickte Kissen lagen und der Pool war so groß wie ein ganzes Wohnzimmer.
Die Fenster gaben eine gewisse Heimeligkeit mit hinzu.
„Es ist wirklich toll hier, findest du nicht?", fragte Manon sie das, als sie beide den Spa-Bereich betraten und bestaunten.
Zustimmend nickte Ariana und ließ den Blick schweifen. Zwar gab es hier einige Leute, doch es war ruhig, sodass niemand gestört wurde.
Das Schwimmbad, das dazu gehörte, war völlig leer. Perfekt, um sich auf der glatten Oberfläche treiben zu lassen, um nachzudenken. Darauf freute sich Ariana bereits. Nachdem sie sich mit Manon eine Kleinigkeit zur Stärkung gegönnt und sich ausgesprochen hatten, fühlte sie sich wieder gut.
„Das Wochenende wird ein wahrer Genuss. Sich einmal richtig verwöhnen lassen ... Massagen und alles, was wir uns wünschen", freute sie sich.
„ Oh ja", sagte Manon und sah sich um. „Das wird bestimmt ein toller Urlaub werden."
Sie steuerte auf die Liegen zu und legte auf die eine ihr Badehandtuch ab, bevor sie sich drauf hinsetzte. „Jetzt noch ein Eis und das Leben wäre perfekt, findest du nicht?", fragte sie Ariana und wartete darauf, dass sie herkam.
Schlendernd kam sie auf Manon zu und blieb an ihrer Liege stehen. „Eis? Brauchst du eine Abkühlung?", kicherte sie und zog Manon am Arm. So verblüfft, wie die Schwarzhaarige war, konnte sie gar nicht reagieren und landete kurz darauf im Wasser. Das hatte Ariana schon früher oft getan, um mit ihr zu spielen und sich zu vergnügen.
Laut keuchend tauchte Manon aus dem Wasser auf und strich sich das nasse glatte Haare nach hinten, um wieder sehen zu können. „Also echt, sind wir mittlerweile nicht zu alt für solche Spiele?", fragte Manon sie das, grinste aber trotzdem. Die gute alte Zeit, als sie früher in ihrer Jugend solche Dinge getan hatten.
„Nein. Nur, wer seine kindliche Seite verliert, weiß den wahren Wert des Lebens nicht zu schätzen", belehrte sie Manon lachend und schwamm mit kräftigen Zügen von Manon weg, weil sie wusste, dass sie sich rächen würde. Das war schon immer so gewesen.
Und sie hatte Recht, Manon schwamm ihr hinterher, doch sie bekam Ariana nicht zu fassen. Sie gab sich Mühe, doch es war zwecklos. „Also echt mal, komm zurück, dann spendiere ich dir auch ein Haselnusseis mit Schokosoße!" Wenn das Ariana nicht anlockte, was dann?
Voller Übermut drehte sich die Blonde auf den Rücken und lachte ausgelassen. „Nein, so schnell lass ich mich nicht überreden, Manon. Es ist nur ein Trick von dir!", behauptete sie frech, während sie sich galant nur mit den Beinen im Wasser fortbewegte. Mittlerweile waren ein paar Leute im Wasser, doch sie hielten Abstand zu ihnen.
Mit aufgeplusterten Wangen sah sie zu, wie ihre blonde Freundin lachend von ihr fortschwamm. Ihr Badeanzug glitzerte durch das Wasser leicht. Sie selbst in ihren dunkelgrünen Bikini fiel sie in der Männerwelt auf, da sie die Blicke einiger hinter sich bemerkte. Was sie aber noch bemerkte war, dass Ariana mit dem Kopf voraus auf jemanden zu schwamm. „Ariana, pass auf!"
Einen Moment zu spät reagierte sie und stieß sich ihren Kopf an. Nicht am Rand des Schwimmbeckens, wie sie zuerst geglaubt hatte, sondern an einer Brust, die ziemlich hart war.
Zuerst wollte sie schon fluchen, doch Ariana besann sich auf gute Manieren und drehte sich flink um, um sich zu entschuldigen. Die Worte blieben ihr jedoch im Hals stecken, als sie sah, wen sie angerempelt hatte.
„So so so, wenn das nicht mal ein unglaublicher Zufall ist", sagte die tiefe Männerstimme, aus der das Grinsen sofort rauszuhören war. Francesco stand direkt vor ihr und grinste sie von oben herab an. „Haben Sie sich wirklich so sehr nach mir gesehnt, dass Sie mir bis hierher zum Hotel gefolgt sind?"
„Das ist jetzt nicht wahr!", stieß Ariana empört aus und ruderte mit ihren Armen ein Stück zurück, sodass sie einen Abstand zwischen Francesco und sich brachte. In erster Linie, um von seinem Körper, der jede Frau zum Träumen brachte, wegzukommen. Allein seine Muskeln bewegten sich bei jeder kleinen Bewegung und sahen aus, als würden sie einen locken wollen. „Sie sind doch derjenige, der mich überall hin verfolgt!"
Über diese Anschuldigung belustigt schmunzelte er und prustete leise auf, ehe er leicht runter sah, dann blickte er wieder auf und sagte: „Nun, da muss ich Sie leider enttäuschen, Chérie, aber diesmal sind Sie und ihrer Freundin es, die mich bis hierher verfolgen. Denn, Sie sollten wissen, nächtige ich hier seit mehrere Wochen."
Mit gerunzelter Stirn warf Ariana ihm einen Blick zu und schüttelte den Kopf. „Woher soll ich denn wissen, dass Sie in einem Hotel wohnen, wenn Sie hier ein Restaurant besitzen?", konterte sie geschickt, ohne sich einschüchtern zu lassen. So weit kam es noch!
„ Irgendwo muss ich ja wohnen, Chérie, denn sonst kann ich Sie nicht weiter ärgern", neckte er sie und einer seiner Mundwinkel hob sich. „Geben Sie es doch einfach zu, Sie vermissen mich insgeheim ja doch!"
Mit in die Hüften gestemmten Hände, aber mit roten Wangen meinte Ariana, dass es keine gute Idee war, sie zu ärgern. Tatsächlich hatte sie nicht gewusst, das Francesco in einem Hotel wohnte, solange er hier war. Hieß das, dass er nicht mehr lange da war? Bei dem Gedanken zog sich alles in ihr zusammen, obwohl sie das gar nicht wollte.
„Sweetie", erklang es von hinten und Manon kam zu den beiden angeschwommen. Sie erstarrte, als sie erkannte, wer das war. „Monsieur Morel!"
Er nickte ihr zu. „Mademoiselle Dupont", begrüßte er sie ebenso, doch seine Augen verweilten weiterhin auf Ariana. „So, amüsiert euch weiter, Ladies, ich schwimmen noch meine Bahn zuende." Francesco wandte sich ab und schwamm weiter.
Einige Sekunden lang starrte Ariana ihm hinterher. Die Art, wie er mit seinen Armen durch das Wasser kraulte, war anmutig und elegant. Die Schwingungen, die von ihm ausgingen, waren kraftvoll und sorgten dafür, dass die Oberfläche ziemlich hohe Wellen schlug ... Es war seltsam, doch es erweckte in Ariana einen tiefen Wunsch, von seinen Armen gehalten zu werden.
„Ariana!"
Blinzelnd, da sie aus ihren Gedanken gerissen wurde, sah sich die Angesprochene um und entdeckte Manon neben ihr, die sie fragend ansah. „Ja?", fragte sie mit rauer Stimme.
Manon sah sie an. „Du hast ihn hinterher gestarrt und fast gesabbert." Dann schmunzelte sie und prustete los.
Entsetzt schlug sich Ariana die Hand vor den Mund und schüttelte den Kopf, sodass ihre Haare umherflogen und eine eindeutige Sprache zur Deutung brachte. „Nein, habe ich nicht!", versicherte sie, bekam aber noch rötere Wangen als zuvor. „Ich dachte nur daran, wie eingebildet er ist." Okay, das war nur eine halbe Lüge, aber es war nicht gut, wenn sie ihre Gedanken teilte.
Das brachte Manon noch mehr zu lachen und sie fügte hinzu: „Ja, klar und ich bin die heilige Maria." Man konnte ihr einfach gar nichts vormachen, besonders nicht, wenn es hier um das Thema Männer ging.
„Haha", kam es nur von Ariana und sie schwamm zum Rand, um sich aus dem Wasser zu ziehen. „Lass uns eine Pause einlegen und ein Glas Wein trinken. Das brauche ich gerade dringend", schlug sie mit Hintergedanken vor. So würden ihre roten Wangen nicht mehr so schnell auffallen.
Das Rauschen hinter Ariana folgte ihr und Manon zog sich auch aus dem Wasser raus. „Ein Glas Wein wäre jetzt nicht schlecht. Was sogar ganz hervorragend passen würde bei dem Anblick gerade dort", meinte sie und deutete mit einem Kopfnicken nach Rechts und wackelte mit den Augenbrauen.
Absichtlich mied die Blonde den Blick dorthin. „Manon, bitte!", seufzte Ariana, während sie zur Liege lief, um sich das Handtuch umzuschlingen. „Wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich einfach keine Männer in meinem Leben möchte? Sie sind stressig und nerven." Davon war sie bis jetzt überzeugt, auch wenn Francesco ihr Herz ins wackeln gebracht hatte. Diese ständigen Schauer waren nicht mehr normal.
„Wer sagt denn, dass du Festes führen solltest", sagte Manon und griff sich auch nach einem Handtuch. „mache es doch so wie ich oder deine Schwester. Such dir auch mal Wen für eine Nacht. Mach mal ein Abenteuer, dein Uterus muss endlich mal in Einsatz kommen."
Feuerrot, weil dieses Thema absolut unangenehm war, stieß Ariana ihr in die Seite. „Vergiss es. Nach Juler will ich so etwas ganz bestimmt nicht", murmelte sie peinlich berührt und schloss die Augen, um Manon nicht ansehen zu müssen. Sie würde ganz sicherlich nicht ihre Jungfraulichkeit an irgendjemanden opfern, den sie nur eine Nacht kannte. So viel Vertrauen schenkte sie demjenigen ganz sicher nicht, daher kam nur eine feste Beziehung, in der auch Vertrauen herrschte, in Frage. Aber auch das wollte Ariana zurzeit einfach nicht.
Schulterzuckend meinte Manon dann nur „Wie du meinst" und bestellte für sich und Ariana bei einem vorbeilaufenden Kellner Wein. „Und wenn Sie haben, Schokolade für meine Freundin." Der Kellner ging weiter und ließ die Damen allein.
Einige Minuten lang lagen sie schweigend auf den Liegen, als ein Geräusch erklang, das Ariana und Manon selbst erzeugt hatten: Jemand zog sich aus dem Wasser.
Von Neugier getrieben öffnete Ariana ein Auge nur halb und verwünschte sich, als sie Francesco erblickte, wie er gelassen und entspannt auf sie zukam. Dabei tropfte das Wasser auf seiner Haut hinunter und sorgten dafür, dass Ariana ihre Augen zusammenkneifen musste, um nicht zu starren.
Ein Schmunzeln erschien auf sein Gesicht und ein tiefes Lachen erklang in ihren Ohren. „Süß, Chérie, aber ich habe gesehen, wie Sie mich angestarrt haben. Meinetwegen dürfen Sie mir weiter dabei zugucken, wie mir das Wasser über den Körper läuft", neckte er sie und sein leises Lachen erklang.
„Lassen Sie das", knurrte Ariana in seine Richtung und zog unwillkürlich das Handtuch enger um sich. „Sie starren mich ebenfalls die ganze Zeit an, obwohl es nichts zu gucken gibt", konterte sie und bemerkte, wie er sich einfach auf einer Liege in ihrer Nähe niederliess.
Sein Lächeln wurde breiter, kaum, dass er sich auf die Nachbarliege hingelegt hatte, und er sah sie lange und intensiv an. „Nichts zu gucken?", fragte er und schmunzelte weiter. „Wenn es stimmen würde, dann wäre mir schon alleine bei unseren ersten Begegnung nie Ihre wundervollen Kurven aufgefallen, die ich in der ersten Sekunde unseres Kennenlernens bemerkt habe."
Sein angebliches Kompliment ließ sie noch röter werden. Seufzend öffnete Ariana ihre Augen und schluckte, als sie seinen braun gebrannten Körper näher ansah. Im Wasser war es ganz anders gewesen, doch hier, in voller Größe, war es noch berauschender, seinen Körper anzusehen. Es fiel ihr unglaublich schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. „Hören Sie. Ich bin mit Manon hier, um mich zu entspannen und abzuschalten, nicht, um Sie anzustarren. Würden Sie uns daher die Ehre erweisen, uns in Ruhe zu lassen?", fragte sie höflich und mit einem Lächeln.
Für eine lange Weile sah Francesco sie an, bevor er sich aufrichtete und aufstand. „Okay, ich lasse euch beide dann mal allein, dann könnt ihr weiterhin über mich und meinen Alabasterkörper unterhalten", neckte er Ariana weiterhin, schnappte sich sein Handtuch und ließ die beiden Frauen endlich allein.
Mit verengten Augen sah Ariana ihm hinterher und wartete, bis er seinen Prachtkörper hinter der Tür verschwinden ließ. „So ein Arsch", grummelte sie verstimmt und trank ihr Glas Wein in einem Zug leer. „Hätte ich gewusst, dass er hier wohnt, hätte ich lieber doch eine heruntergekommene Schabracke genommen. In der kann ich mich genauso entspannen."
„Von wegen", meinte Manon und grinste breit. „Wir wissen beide, wie sowas endet. Weißt du noch, auf der Klassenfahrt siebte Klasse, da war echt was los." Die Dunkelhaarige schüttelte sich bei den Gedanken an der einen Kakerlake, die auf ihrem Bett gelegen hatte. Seitdem hatten sie den gesamten Klassenfahrt zusammen in einem Bett verbracht.
„So etwas wäre mir im Moment sogar lieber, als im gleichen Hotel wie er zu sein", seufzte Ariana und stand auf, um sich zum Rand des Schwimmbads zu bewegen. „Aber komm, lass uns Francesco vergessen und eine Runde schwimmen. Ich möchte jetzt entspannen und Spaß haben", forderte sie Manon grinsend auf und ließ sich ins Wasser fallen. Endlich konnten sie sich entspannen!
Lachend folgte ihr Manon und sagte: „Okay, unter der Bedingung aber, dass ich uns die Drinks an der Bar bezahle." Dann sprang sie selbst in den Pool und schwamm mit ihr um die Wette. Wenn es Ariana half, diesen unglaublich heißen Francesco aus dem Kopf zu verbannen, dann würde Manon ihrer Freundin dabei nur zu gerne helfen; auch wenn in ihrem Hinterkopf was anderes herrschte.
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