Was wird auf uns zukommen?
Nun war ich wieder alleine. Aber nicht lange Manuela kam zu mir und drückte mich an sich. „Ich freu mich so das du bleibst", jubelte sie. „Aber das steht doch noch gar nicht richtig fest", dämpfte ich ihre Freude.
„Das stimmt schon, aber wieso sollte er entscheiden, dass du wieder zu ihm zurück musst. Sie haben dich furchtbar behandelt", erklärt sie und ließ mich los.
„Schlechte Menschen kommen immer damit durch", erwiderte ich.
„Das stimmt nicht und der Herzog wird sicher alles daran setzen, dass du bleiben darfst", ermutigte sie mich.
„Ich hoffe es. Ich bin gern hier nur, wenn ich kein Gast mehr bin ändert sich alles oder?", frage ich Manuela und sie zog die Stirn in Falten.
„Was sollte sich ändern? Wie kommst du darauf?", möchte sie wissen und zieht mich zum Sofa.
„Ich weiß es nicht, aber wenn ich in seinen Besitz übergehe, wie wird es sich mir gegenüber dann verhalten? Werde ich eine Angestellte oder ...", ich sah auf meinen Schoß und knetete meine Hände.
„Ich versteh, aber mach dir darum mal keine Gedanken. Rede am besten heute Abend mit ihm", schlug sie vor. Ich stimmte ich zu und stand auf.
„Ich geh ein bisschen spazieren", meldete ich mich ab und lief in den Blumengarten. Ich ließ meine Gedanken kreisen und ging die letzten Tage nochmal durch. Wie er mich gefunden hatte. Der Tanz mit Tom, die Gespräche mit Harald und wie nett Manuela immer zu mir ist. Ich verlor mich völlig in den Erinnerungen und zwischen den Blumen. „Werde ich mich hier immer noch wohlfühlen, wenn ich kein Gast mehr bin?", blieb es bei mir hängen. Ich ließ mich ins Gras sinken und blickte in den Himmel. Die Wolken, die vorbeizogen.
„Shiro, Shiro wach auf. Wir haben dich schon gesucht", weckte mich eine männliche Stimme. Ich blickte in das Gesicht von Kastian und fuhr hoch. „Der Herzog sucht dich schon los beweg dich!", motzte er mich an und wollte mich am Arm ziehen, doch das ließ ich nicht zu. Ich wich zurück und ging dann an ihm vorbei zum Haus. Michael kam uns entgegen. „Shiro da bist du ja", begrüßte er mich und kam vor uns zum Stehen.
„Sie hat im Gras zwischen den Blumen geschlafen dabei ist das untersagt", schimpfte er und verschränkte die Arme.
„Das ist doch nun wirklich nicht so tragisch", erwiderte er gleichgültig und bat mich ihm zu folgen.
„Einer der Enkel deiner alten Herrin ist hier. Geh dich waschen und zieh dir was ordentliches an ja", bat er mich und Manuela kam mir entgegen und wir beilten uns, dass ich vorzeigbar aussehe.
„So jetzt siehst du wieder vorzeigbar aus", meinte sie und brachte mich ins Büro des Herzogs. Zögerlich blieb ich vor der Tür stehen. „Das wird schon", beruhigte sie mich und klopfte an. „Herein", kam es von drinnen. Schüchtern trat ich zu den beiden Männern. Der Enkel meiner alten Herrin musterte mich von oben bis unten und grinste dreckig. „Da ist ja die Ausreißerin", begrüßte er mich, als würde er ein Kind rügen. „Heute kam ja der Prüfer her und gestern war bei mir. Ich habe keine Ahnung, was meine Brüder mit dir angestellt haben, aber ich möchte dir ein ruhiges Zuhause geben. Ich habe einen Sohn von 6 Jahre der ein Kindermädchen braucht und ich hoffe das du das sein wirst", fing er an, ohne sich selbst vorzustellen. Ich glaubte, ihm kein Wort den seine Augen waren abweisend und stimmten einfach nicht mit dem überein, was er sagte. Auch sein Herzschlag änderte sich. „Ich glaube Ihnen nicht", antwortete ich ihm und mache einen Schritt zu Michael. „Ich weiß von meiner Herrin das sie keine Enkel hatte und Sie waren nie mit Frau und ihrem Sohn auf einer der Feste", begründete ich meine Anschuldigung. Sein Gesicht verfinsterte sich. „Ich bin gern hier und möchte hier bleiben", stellte ich klar.
„Das hast du aber nicht zu entscheiden, sondern der Prüfer", meinte er und grinste noch mehr und fügte hinzu: „Er war von meinem Sohn und meinen Plänen sehr überzeugt".
„Jetzt mal unter uns Männern wieso kämpfen Sie so hart um diese Neko, wenn... und ich mag diese Wortwahl überhaupt nicht, wenn Sie günstiger ohne Aufwand eine Neko bekommen könnten die genau die gleichen Qualitäten hat wie Shiro", stellte er die Fragen die mich auch interessierte.
„Hab Ihr sie mal singen gehört oder Klavierspielen, dann wissen Sie, wieso sie mir so viel wer ist", meinte er und ich wusste, was er meinte.
„Ich werde Nachforschungen anstellen, ob Sie wirklich einen Sohn haben, oder Sie nennen mir einen Kaufpreis und wir lassen diesen Rechtstreik", bot er an. Ich fühlte mich immer unwohler. Gleich würden sie über mich fälschen wie um eine Ware. „Shiro, sagst du bitte in der Küche Bescheid, dass wir später essen", holte er mich aus dieser Situation.
„Ja mach ich", stimmte ich zu und flüchtete fast aus dem Raum. In der Küche war das abendliche Gewusel im vollen Gange. Als sie mich jedoch bemerkten, standen alle still. „Darfst du bleiben was bereden die da oben. Wenn du nicht bleiben darfst, weil der Kerl Mondpreise verlang dann legen wir zusammen. Wir haben schon ne Spardose aufgestellt. Wir haben dich gern und wollen das du bleibst. Dieser Schnösel bekommst dich nicht", redeten sie durcheinander und mir kamen aus einem unerklärlichen Gründen die Tränen. Es machte mich so glücklich und es erleichterte mich das sie mich nach so kurzer Zeit mich so gern haben. Ich wurde in die Mitte gezogen und gedrückt. „Keine Angst der Herzog macht das schon. Aber jetzt erzähl was ging da oben ab", meinten die Küchenjungs und wischten mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich erzählte, was passiert ist und was die beiden jetzt aushandelten. Ich wurde gedrückt und mir wurde Schokolade in die Taschen gesteckt. „Ich soll sagen das wir später essen", ergänze ich noch und stand nun ratlos im Raum. „Komm ich bring dich nach oben in den Speisesaal und bring dir eine Kleinigkeit du hast vor lauter Aufregung ja gar kein Mittag gehabt", meint Manuela und schiebt mich aus der Küche. Die lauten Stimmen der Männer halten zu uns. Sie stritten heftig und das machte mir Angst. „Was ist wenn es doch nicht so ernst ist wie ihr denkt? Wenn es sicher währe das ich bleiben darf würden die beiden doch nicht so streiten", frage ich Manuela und lasse die Ohren hängen.
„Das wird schon mach komm du solltest das nicht hören", sagte sie und schiebt mich behutsam in den Speisesaal. In dem Essenslift steht bereits ein Teller mit belegten Broten. „Du isst jetzt erstmal und der Rest wird sich zeigen", wies sie mich an und ich glaubte, dass für Manuela essen wohl ein aller Heilmittel war. Die Brote sahen lecker aus, aber es war, als läge mir ein Stein im Magen. Manuela zuliebe aß ich jedoch zwei der Brote und trank auch eine Tasse Tee. Unten knallten die Türen und wir fuhren beide vor Schreck zusammen. Wir hörten Schritte die Stufen hinaufkommen. Der Herzog betrat den Speisesaal und seine Miene war wutverzehrt. Er kam auf mich zu und zog mich in seine Arme. „Er will deinen Preis bestimmen lassen. Aber dem werde ich erst zustimmen wenn er die Besitzrechte für dich bekommt", zürnte er und drückte mich noch enger an sich. „Ich werde nicht zulassen das man dich wie ein Vieh begutachtet und bewertet", sprach er weiter und ich schmiegte mich an ihn. „Ich danke Euch", hauche ich seine Wärme und der feste Griff beruhigt mich. „Es wird alles gut werden, dafür sorge ich", murmelte er und streicht mir übers Haar. Eher um sich selbst zu beruhigen, als mich. „Das Essen wird gleich fertig sein. Ich sehe, du hast kaum was gegessen, da sollte es in Ordnung sein, wenn du was Richtiges isst. Es wurde eine Art Gemüsepfanne aufgetischt und ich war froh ,dass es ein leichtes Abendessen war. Aber auch Michael schein keinen richtigen Appetit zu haben. Ich kostete zuerst und es schmeckte einfach großartig. Er hielt meine Hand und das beruhigte mich und ließ den Klumpen in meinem Bauch schrumpfen. „Es schmeckt wirklich gut", erklärte ich ihm und hielt ihm eine Gabel voll hin. Schmunzelnd ließ er sich von mir füttern. Gegenseitig fütterten wir uns mit dem Gemüse und den Pilzen. Es fühlte sich einfach gut an.
Nach dem Essen führte er mich in mein Schlafzimmer. „Würde es dir etwas ausmachen heute nacht bei mir zu schlafen?", fragte leise.
„Bei euch im Bett?"
„Nur wenn es dir nichts ausmacht", betonte er und knetete seine Hände. „Nur schlafen?", fragte ich und mein Herz schlug auf einmal viel schneller. Der Herzog nickte. „Wenn du möchtest komm einfach in Schlafsachen zu mir", bat er und schritt in Richtung seines Zimmers.
Wenig später stand ich bettfertig vor meiner Zimmertür. „Sollte ich zu ihm gehen?", fragte ich mich und drückte die Klinke hinunter. Zögerlich und mit wild pochendem Herzen schritt ich zu seinem Zimmer und klopfte. Michael öffnete und sein Gesicht hellte sich auf, als er mich sah. Schweigend ließ er mich ein und legte sich wieder ins Bett. Ich legte mich zu ihm und wartete, was passiert. „Beruhig dich was passiert nichts", murmelte er und sah mich müde an. Der Herzog bot mir an, in seinen Armen zu schlafen. Ich wusste, dass es sein Wunsch war und nicht nur ein Angebot. Ich legte mich in seine Arme die er um mich schloss. Schon bald war er eingeschlafen Es war nicht unangenehm oder beängstigend, es war schön, so in seinem Armen zu liegen. Ich blickte in sein Gesicht und lauschte seinem Atem, bis mir ebenfalls die Augen zufielen.
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