Was sind Eisaugen?
Mit klopfendem Herzen griff ich nach der Klinke und betrat das Zimmer. Der Geruch von billigem Aftershave stieg mir brennend in die Nase. „Shiro alles in Ordnung?", fragte mich Michael. „Ihr habt mich gerufen", meinte ich und nahm nun den Geruch von Schießpulver wahr. „Ich möchte dir den Kopf der Angestellten vorstellen alles was im und ums Haus vorsich geht überwacht er", erklärte er und trat ans Sofa, auf dem ein Mann saß. Die Haare waren schmierig gegelt. „Komm setz dich zu uns", forderte er mich auf. Doch meine Beine wollten sich nicht bewegen. Der Mann stand auf und in wenigen langen Schritten trat er zu mir. Panisch wich ich zurück und starte in die kalten Augen. Schießpulver und dieses beißende Aftershave lösten pure Panik in mir aus. Sein Mund verzog sich zu einem dreckigen Grinsen. Das Michael der hinter ihm stand nicht sah. Er streckte seine Hand nach mir aus und sein Grinsen wurde breiter. „Ein hübsches kleines...", weiter kam er nicht, den ich schlug ihm die Hand weg und gab ihm einen Stoß. „Ich lass mich nie wieder von Monstern anfassen!", schrie ich und stürzte aus dem Zimmer.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Lief die Treppe hinauf und in einen der Flure, die ich nicht kannte. Verzweifelt versuchte, die Türen zu öffnen, doch keine ging auf. Endlich gab eine der unzähligen Tür auf. Im Schloss steckte ein Schlüssel. Erleichtert sperrte ich ab und sank zitternd vor der Tür zu Boden. Die Wörter meiner Vertrauten schalten in meinen Ohren „Blut Schießpulver und billiges Aftershave. Halte dich von diesen Gerüchen fern Mädchen. Kalte Augen sind noch schlimmer", hatte sie mir eingeschärft. Tränen liefen mir die Wangen runter. Ich unterdrückte ein Schluchzen. „Er hat eines dieser Monster hier. Die Augen von Harald sind warm und herzlich. Die von Tom sind frech und fröhlich. Aber diese Augen waren kalt. Braune Augen ohne Herzenswärme", dachte ich und schlang meine Arme um meine Beine. Im Haus hörte ich das sie nach mir riefen. Die Angst ließ mich zittern und ich blieb einfach hier sitzen und hoffe, dass sie irgendwann aufgaben. Zögerlich blickte ich mich im Zimmer um, es war wohl mal ein Schlafzimmer gewesen. Aber alles war mit weißen Tüchern abgedeckt. Es roch nach Staub und die Luft war abgestanden. Wie das Schlafzimmer meiner Herrin nachdem sie gestorben war.
War ja ruhig im Haus geworden. Doch ich blieb sitzen. Schritte näherten sich gefolgt von einem Klopfen auf den Boden. Harald war mit seinem Stock. Das Geräusch wurde lauter und kam vor der Tür zum Stehen. „Shiro? Mach die Tür auf Mädchen. Ich bin alleine", flüsterte er und wusste ja, dass er alleine war. Ich richtete mich auf und stand nun wackelig vor der Tür. „Ich helf dir. Was immer auch passiert ist wir bekommen das hin", redete er weiter auf mich ein. Ich drehte die Schlüssel und öffnete die Tür. Langsam und behutsame trat er ein und setzte sich auf einer der abgedeckten Stühle. Ich drehte den Schlüssel im Schloss. Meine Beine wollten mich nicht länger tragen und ich ließ mich wieder zu Boden gleiten. „Was ist passiert?", fragte er mich und stützte sich auf seinen Stock. „Er ist... Dieser Mann er... ist eine von denen. von den Monstern.", stotterte ich und zog die Beine wieder an. Seine Haltung änderte sich schlagartig. Er zog einen der Stühle zu sich, um sich zu setzen und legte den Stock neben sich ab. „Woran machst du das fest? Michael meinte du hältst alle Männer für Monster, aber Tom, mich nicht und auch die Jungs aus der Küche nicht", wollte er wissen.
„Er riecht nach billigem Aftershave und Schießpulver. Seine Haare sind mit dieser Paste schmierig gemacht worden. Er hat Eisaugen", beschrieb ich ihm.
„Eisaugen?", hackte er nach.
„Augen ohne Freude, ohne Wärme, sie sind einfach eisig", versuchte ich zu erklären.
„Du meinst, er hat eisigen Blick? Aber er lächelt doch immer?"
„Sein lächeln erreicht seine Augen sein Lächeln ist kalt", erklärte ich.
„Er wollte mich anfassen, er hat genauso gegrinst wie die Lehrer, einige Mädchen haben sie sogar ohne Erlaubnis angefasst er ist von den Monstern verprügelt worden", ich lehnte meinen Kopf gegen die Tür und wartete, was er dazu sagte.
„Du sagst also das Freude warm ist und feindselige Gefühle kalt. Somit sind feindselige Augen kalt?", fragte er mich.
Ich nickte und dachte zurück an meine Ausbildung. „Meine Nekopartnerin hat es mir erklärt das Menschen falsch sind und nicht jedes Lächeln echt sie nannte es kaltes Lächeln", erklärte ich ihm.
„Ich verstehe was du meinst wollen wir uns den Mann mal genauer ansehen und schauen ob seine Augen wirklich eisig sind?", fragte er und stand auf. Ich schüttelte den Kopf. „Der Herzog ist sicher wütend. Männer sind aber selten lange wütend. Können wir nicht sitzen bleiben, bis der Besucher weg ist", versuchte ich den Ärger aufzuschieben. Harald stand auf und reichte mir die Hand.
„Wenn Tom und ich bei dir bleiben meinst du, dass du kannst dich deiner Angst stellen?", fragte er und ich griff seine Hand. „Er wird dich nicht anfassen ich verspräche es dir", machte er mir Mut. Ich erhob mich und schloss die Tür auf. Zusammen liefen wir runter in die Eingangshalle.
Harald rief nach Tom. Dieser kam kurze Zeit später die Treppe runter. „Was ist passiert? Ich bin so froh das Harald dich gefunden hat", keuchte er aufgeregt und wollte mich umarmen, ließ dann aber die Arme sinken. „Soll ich Herr Hertzen Bescheid geben?", fragte Tom und zog sein Handy aus der Tasche.
„Ist er böse auf mich?", ich ließ die Ohren hängen und griff nach einem Schwanz und strich das Fell glatt. Die Tür wurde aufgerissen und Michael kam auf uns zu. Seine Stirn war sorgenvoll in Falten gelegt. Als er mich zwischen den Männern erblickte, glättete sich seine Falten. „Was machst du für Sachen du kannst doch nicht einfach weglaufen", begann er und ich schob mich hinter Tom. „Ist er weg?", fragte ich und blickte an ihn vorbei nach draußen.
„Shiro, Kastian wohnt hier er koordiniert die Abläufe", erklärte er und kam näher. Seine Mundwinkel sanken noch tiefer. „Wieso hast du geweint? Was ist den passiert?", fragte er behutsam. „Shiro hat sich vor Kastian erschrocken", ergriff Harald das Wort. „Tom bring sie in die Küche und mach ihr eine heiße Schokolade. Ich erklär den beiden das", wies er Tom an, der mich behutsam in Richtung Küche schob.
Wenig später hatte ich eine heiße Schokolade in der Hand. „Mach dir keine Sorgen Harald macht das schon", meinte Tom und nahm sich selbst eine Tasse. Mir ist immer noch kalt und selbst der Kakao wärmte mich nicht wirklich. In kleinen Schlucken trinke ich die Tasse leer und hoffe, dass er recht hat. „Ich glaube nicht das Kastian ein mieser Kerl ist. Er ist vielleicht etwas ruppig, aber ich kann mir nicht vorstellen das er eine Frau schlecht behandelt", ergreift er für seinen Vorgesetzten Partei.
„Ich bin eine Neko keine Frau", korrigiere ich ihn. Tom seufzte. „Neko oder nicht ich kann mir nicht vorstellen das er so ist wie die Männer von denen du so viel Angst hast", fügt er hinzu. Die Tür wurde aufstoßen und der Hausherr betrat gefolgt von Harald die Küche. Er kniete sich vor mir nieder und sah mir tief in die Augen. „Es tut mir so leid. Ich hätte besser darauf achten müssen. Kastian ist Jäger er würde dir niemals etwas tun. Das der Geruch seines Gewährs so an ihm hängt wusste ich nicht", fing er an, aber ich traute diesem Mann trotzdem nicht.
„Er hat Eisaugen", flüsterte ich und entzog Michael meine Hände.
„Komm ich stell ihn dir vor. Gib ihm die gleiche Chance wie Harald und mir bitte", bat er und stand auf. „Ich weiß nicht", gestand ich und sah zu Tom. „Wollte ich diesen Mann wirklich kennen lernen?", fragte ich mich. Ich hatte Männer getroffen, die keine Monster waren, aber die hatten auch keinen eisigen Blick. Er könnte jetzt vor ihnen nett zu mir sein, aber inter ihrem Rücken mir gefährlich werden. Es wäre nicht das erste Mal. Ich stand auf und trat von einem Fuß auf den anderen. „Ich bin bei dir", meldete sich Tom zu Wort und stellte sich neben mich. Damit war ich überstimmt, aber ich hatte auch keine andere Wahl, als zu gehorchen, und so folgte ich den beiden wieder ins Arbeitszimmer.
Kastian stand am anderen Ende des Zimmers und wirkte nicht grade begeistert, mich zu sehen. „Gut das ihr keine Krallen habt", begann er und lehnte sich ans Fensterbrett. Kastian sprach nicht über mich nicht mit mir und das machte ihn mir noch unsympathischer. Tom stellte sich, schrägt vor mich und verschränkte Arme. „Also Kastian das ist Shiro. Von der ich dir erzählt habe. Meine Anwälte streiten sich mit der Familie ihrer alten Herrin. Ihr wertet zusammen unter einem Dach leben und ich möchte nicht, dass Shiro sich unwohl fühlt", erklärte Michael sachlich. „Er möchte das ich mich wohl fühl...", dachte ich und ein wenig verschwand die Angst, dass man mir vielleicht nicht glauben würde. „Das sie sich hier wohlfühlt, liegt nicht allein an mir. Aber ich möchte auch nicht die Sorge haben nochmal gestoßen zu werden", meinte er gehässig. Tom redet ihm rein und meinte: „Sprich nicht so über Shiro als wäre sie nicht hier. Sie kann euch hören",
„Halt dich daraus wenn Erwachsene sich unterhalten. Du wirst nicht fürs rumstehen bezahlt seh lieber zu dem Gärtner beim Unkrautjäten zu helfen", befahl er Tom. Dieser rührte sich nicht von der Stelle. Er riskierte für mich seinen Job. „Ich bin 22 Jahre und damit erwachsen und ich habe Shiro versprochen ihr beizustehen", konterte er und nahm meine Hand. Noch nie hatte sich jemand so aktiv für mich eingesetzt. Herr Herzten ergriff wieder das Wort und auch er klang nun gereizt. „Shiro ist mein Gast und so wird sie auch behandelt. Du bist auch nicht unschuldig an der Situation. Also reicht euch die Hände und vertragt euch", keiner von uns bewegte sich. „Na los", ermahnte er uns und ich bewegte mich den ersten Schritt, in der Mitte des Raumes trafen wir uns.
Tom folgte mir. „Anscheinend hast du einen Verehrer", meinte er abfällig zu mir und hielt mir die Hand hin. „Du stößt mich nicht und dafür fass ich dich nicht an", schlug er vor und ich griff seine Hand. „Ich stoße nur, wenn Sie mir zu nahe kommen. Männern wie Sie stehen selten zu ihrem Wort", meinte ich und war froh um die Rückendeckung. Tom gab mir Mut. Er drückte fester zu „Wie sind den Männer wie ich?", wollte er wissen und verzog sein Gesicht wieder mit seinem schiefen Grinsen. „Ich kann mir vorstellen was du ihn mir sieht. Männer die dich so behandeln wie man Wesen wie dich nun mal behandelt", das traf mich tief und ich trat einen Schritt zurück. Kastian ließ mich nicht los, er hatte unrecht Männer mit seinen Augen brachen die Regeln. Ich riss mich los und Tom stellte sich zwischen uns und nahm wieder meine Hand.
Michael der alles beobachtete, trat neben mich. „Niemand wir sie hier so behandeln wie es die Mehrheit tut", stellte er klar und sah Kastian genau an. „Was du in deiner Freizeit mit deiner Vivi machst geht mich nichts an solange sie mir keinen Regelbruch meldet. Shiro gehört wenn dann nur zu mir habe ich mich euch beiden gegenüber klar ausgedrückt?", er blickte abwechselnd zu Kastian und Tom. Als hätte er sich verbrannt ließ Tom meine Hand los. „Natürlich ich würde nie", begann er und ich begriff erst jetzt, wie Tom auf die beiden wirken musste. „Ich will nichts von Shiro", platzte er raus und verschränkte die Arme. „Tom geh jetzt bitte wieder in die Küche ich kümmere mich jetzt um Shiro", meinte Michael und nahm meine Hand.
Völlig überfordert führte er, mich hoch in mein Zimmer und wies mich an, mich aufs Bett zu setzen. „Ich werde nachher nochmal mit Kastian reden, du brauchst dir wegen ihm wirklich keine Gedanken zu machen", meinte er und setzte sich zu mir auf die Bettkante. „Du hast mich ganz schön erschreckt. Harald hat mir das mit den „Kalten Augen" erklärt, du kannst, aber nicht jeden der falsch lächelt angreifen. Niemand hier im Haus möchte Ärger, mit mir also wird dir keiner Schaden", versuchte er mich auf die falsche Weise zu beruhigen.
„Aber würde er mir auch glauben?", dachte ich und strich abwesend mein Kleid glatt. „Ich möchte das du nie wieder jemanden angreifst, solange er dir nichts tun hab ich mir klar ausgedrückt", sagte er streng und ich nickte stumm. „Ich habe nichts dagegen, wenn du mit Tom befreundet bist, aber mehr wird daraus nicht werden", bestimmte er, aber ich sah das ja genauso. „Ich bitte dich, heute Nachmittag, hier im Zimmer zu bleiben. Die Angestellten sind etwas sauer, weil sie dich suchen mussten, ich möchte keinen weiteren Stress mehr", ordnete er an.
„Ich werde mein Zimmer nicht verlassen. Es tut mir leid das ich Ärger gemacht habe"
„Schon gut du hast dich einfach erschrocken. Sorg einfach dafür das es nicht mehr vorkommt", bat er mich und ließ mich wieder alleine.
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