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Kapitel 14

   Kaum war Faye gegangen und Victoria hatte sich kurz in ihrem Zimmer umgesehen, entschied sie sich dazu, sich für den heutigen Abend fertig zu machen. Dieses Mal würde sie die Dinge nicht dem Dienstmädchen überlassen. Victoria war bewusst, dass sie um Lord Auriels Aufmerksamkeit buhlen musst, solange er sich noch für sie interessierte. Sie war neu und daher sicherlich interessant. Das musste sie nutzen.

   Also kramte sie aus ihren Einkäufen, die nur wenig später zu ihr gebracht wurden, ein paar Dinge hervor, die sie sich in der Stadt gekauft hatte.

   Obwohl Faye nichts zu diesen Einkäufen gesagt hatte, war sie überrascht, aber auch irgendwie zufrieden damit gewesen.

   Victoria selbst wusste nicht genau, ob die Idee gut war.

   Sie blickte auf die kleinen, silbernen Schmetterlinge, die für ihre Brust waren und erschauderte leicht.

   Da sie schon länger in einer Beziehung gewesen war, hatte sie sich ausprobieren können. Dabei hatte sie auch herausgefunden, dass sie eine Vorliebe für die ausgefallenen Dinge hatte. Sie hoffte nur, dass sie damit vielleicht ein wenig auffiel und so Auriel auf sich aufmerksam machen konnte. Es konnte natürlich auch nach hinten losgehen, aber ohne Versuch würde sie es nicht herausfinden.

   Die Vorstellung, dass er Sex mit ihr hatte, sorgte für ein unruhiges Kribbeln in ihrem Bauch. Er war schön und anziehend, das wollte sie gar nicht bestreiten, doch sie wusste nicht, ob sie den Schritt von einer Beziehung, in der Gefühle wichtig waren, zu einer reinen körperlichen Beziehung tun konnte. Zudem hatte sie das Gefühl ihren Freund Arion zu verraten.

   Erneut stieß Victoria den Atem aus, bevor sie die kleinen Ringe vorsichtig anlegte. Sie fühlten sich seltsam vertraut an, auch wenn sie viel edler waren, als die, die sie sonst immer getragen hatte, wenn sie ihrem Freund eine Freude hatte machen wollen.

   Dann griff Victoria erneut in die Einkäufe, bevor sie das Gebilde aus silbernen, dünnen Bändern betrachtete. Es schimmerte leicht und würde sicherlich Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

   Sie legte es an, bevor sie sich eines der einfachen Kleider nahm. Schon während sie das tat, spürte sie die Berührung der Ketten und schauderte immer wieder.

   Plötzlich ging die Tür auf und Ivira trat ein, bevor sie knickste. »Bitte verzeiht meine Verspätung, Lady«, sagte sie höflich. Als sie aufsah, strahlte sie Victoria an und trat in den Raum, bevor sie die Tür schloss. Dann sah sie sich mit gerümpfter Nase um.

   Victoria beobachtete die junge Frau. Sie wusste einfach nicht, wie sie mit Ivira umgehen sollte. Es war deutlich zu sehen, dass diese sich zwar freute, dass Victoria im Harem war, doch dieses Zimmer nicht sonderlich passend fand.

   »Du musst dir keine Mühe machen, ich habe mich bereits angekleidet und bin fertig«, bemerkte Victoria, was Ivira dazu brachte, sich zu ihr umzudrehen und sie zu mustern.

   »Kein Schmuck?«, fragte sie und schüttelte den Kopf. »So könnt Ihr nicht unter die anderen Haremsdamen«, stellte Ivira fest, was Victoria leise seufzen ließ.

   Sollte sie dem Dienstmädchen widersprechen oder nicht? »Gut, aber nimm meinen neu gekauften.«

   Ivira blickte Victoria nicht zufrieden an, hatte aber keine andere Wahl. Also suchte sie in dem neu gekauften Schmuckkästchen nach etwas, das sie nutzen konnte.

   Der Schmuck war zwar edel, doch unauffällig und Ivira selbst fand ihn eher hässlich. Das meiste waren einfache Stücke aus Silber und in Form eines Schmetterlings. »Gold würde Euch viel besser stehen«, bemerkte sie leise. Das wäre auch auffälliger.

   Victorias Lippen umspielte ein leichtes Lächeln. »Ich mag kein Gold«, erwiderte sie, ohne sich daran zu stören, dass es Ivira nicht gefiel.

   Ivira kommt Victoria die Haare und steckte sie hoch, bevor sie einige wenige Blumen in ihr Haar steckte. Es waren die, die Ivira am besten gefielen. Victoria hätte niemals alle gleichzeitig getragen, da sie ihrer Meinung nach viel zu pompös waren. Aber sie ließ es zu.

   Auch, als Ivira ihr Ketten, Armbänder und anderen Schmuck anlegte, wehrte sie sich nicht. Am Ende sah sie aus wie ein wandelnder Schmuckladen. »Weißt du, was mich hier erwartet?«, fragte Victoria, während sie überlegte, was sie tun sollte, bis man sie rief. Sich im Harem umsehen? Es war sicherlich gut, wenn sie die Gegend kennenlernte und Freundschaften schloss. Sofern das überhaupt möglich war. Victoria schätzte, dass die Frauen gar keine anderen in ihrer Nähe duldeten.

   »Dass kann ich leider nicht sagen. Am besten, Ihr haltet Euch an Lady Villisca. Sie ist die aktuelle Favoritin und kann Euch sicher einiges erklären.«

   Genau das würde Victoria nicht tun.

   Villisca war eine Person, der sie eher aus dem Weg gehen würde. Dass das nicht leicht sein würde, zeigte sich, als sie ihren Raum verließ und durch die Flure ging.

   Jeder, dem sie begegnete, musterte sie mit einem abfälligen Blick und ging dann. Eine Gruppe an Frauen hörte sie tuscheln: »Das ist dieses Mädchen, von dem Villisca erzählt hat. Haltet Euch von ihr fern.«

   Das war wunderbar. So hatte sich Victoria das nicht vorgestellt. Eigentlich hatte sie gehofft, dass sie wenigstens mit irgendwem hier Freundschaft schließen konnte.

   Victoria wanderte durch die Gänge, während sie immer wieder stehenblieb und aus dem Fenster oder auf die Wandteppiche blickte. Meist dann, wenn sie Frauen sah, die in kleinen Grüppchen unterwegs waren. Einige von ihnen nutzte die kleinen Sitzecken, die es hier überall gab.

   Wie auch schon am Anfang tuschelten sie, bevor sie ihr aus dem Weg gingen.

   Victoria fühlte sich einsam, doch auch irgendwie verloren. Ivira konnte ihr nicht helfen und sonst wollte wohl niemand mit ihr reden.

   Irgendwann blieb Victoria stehen und runzelte die Stirn. Dieser Wandteppich kam ihr bekannt vor. War sie hier schon einmal gewesen?

   Ihr Magen begann zu rumoren, als ihr klar wurde, dass sie sich vermutlich verlaufen hatte. Dabei war sie doch extra vorsichtig gewesen und nicht so weit gegangen!

   Weil sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte, drehte sie um und begab sich den Weg zurück. Sie war sich ziemlich sicher, dass das ihr Weg zu ihrem Zimmer war, doch als sie schließlich vor einer wunderschönen, weißen Marmorfigur stand, war sie sich sicher: Hier war sie noch nie gewesen.

   Als sie sich die Wände näher ansah, bemerkte sie, dass es hier generell sehr hell war. Es gab viele weiße Verzierungen und kaum Bilder, dafür aber Wandteppiche mit Engeln.

   Wer auch immer hier wohnte, schien die Engel wirklich zu vergöttern, was bei Victoria sauer aufstieß.

   Erneut wandte sich Victoria um und versuchte dieses Mal mit Hilfe der Fenster und dem Garten ihr Zimmer zu finden, doch erneut gelang es ihr nicht. Immer und immer wieder kam sie am selben Wandteppich vorbei, bis sie am Ende wieder bei der weißen Engelsfigur stand, die vor einer Zimmertür platziert war.

   Es war frustrierend und so langsam bekam Victoria auch Hunger. Aber was sollte sie tun? Sie wollte nicht mehr herumrennen!

   Weil sie das Gefühl hatte, die Figuren würden sie anziehen, trat sie auf die Tür zu. Ein leises Geräusch drang dahinter hervor, was Victoria die Stirnrunzeln ließ. War das eine Melodie?

   Victoria strengte sich an und lauschte. Sie ging sogar so weit und legte ihr Ohr an die Tür. Nun wurde die Melodie etwas deutlicher und auch, dass es sich um ein Lied handelte. Hinter der Tür war jemand, der sang.

   Victoria war der festen Überzeugung, dass derjenige, der dort so wunderschöne Musik machte, einfach nicht böse sein konnte. Darum entschied sie sich, von der Tür zurückzutreten und zu klopfen, auch wenn es ihr in den Moment leid tat, als die Melodie verstummte. Jetzt, wo sie diese einmal gehört hatte, schien sie viel lauter zu sein.

   Es wurde still, bis jemand die Tür öffnete.

   Die Frau, die in der Tür stand, hatte ein ähnlich faszinierendes Aussehen wie Faye, auch wenn sie keinerlei Ähnlichkeiten besaßen. Die Frau hatte wunderschönes, schwarzes Haar, das ihr über die Schultern floss und wortwörtlich bis zum Boden reichte. Teilweise war es sogar hochgesteckt, was ihr noch mehr Eleganz verlieh.

   Das wirklich Faszinierende und vielleicht auch ein wenig Erschreckende, waren aber die intensiven, silbernen Augen, die Victoria direkt in die Seele zu starren schienen.

   »Was kann ich für dich tun?«, fragte die Frau, deren Stimme sich seidenweich um Victoria legte und ihr ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme gab. Sofort fiel alle Anspannung von ihr.

»Ich habe mich verlaufen«, gab sie offen zu und dachte nicht darüber nach, ob ihre Aussage Konsequenzen haben könnte.

   Wenn sie wie Villisca war, dann würde sie ihr sicherlich nicht helfen.

   Die Frau senkte ihre Wimpern, wobei Victoria bemerkte, dass sie leicht goldene Spitzen hatten. »Das erklärt, wie du hierhergekommen bist. Sonst kommt niemand vorbei«, sagte sie mit ihrer samtenen Stimme.

   Victoria spürte einen Kloß im Hals. Diese Frau war ganz anders als Faye. Viel sinnlicher und anziehender. Allein ihre Stimme ließ Victorias Herz höherschlagen.

   »Wo sind wir hier?«, fragte Victoria mit belegter Stimme. Einfach nur, weil sie weiter die Stimme der Frau hören wollte.

   »Im weißen Palast«, sagte sie und Victoria verstand die Worte kaum, so sehr konzentrierte sie sich auf ihre Gefühle.

   »Weißer Palast?«, fragte sie, denn damit konnte sie nichts anfangen.

   »Mein Bereich«, erwiderte die Frau, die einen Schritt zurück machte. »Ich bin Mirielle. Die letzte Favoritin des Erzengels Auriel«, stellte sie sich vor und deutete ihr mit einer geschmeidigen Geste an, dass sie eintreten konnte.

   Victoria wollte ihrer Aufforderung gerade nachkommen, als ihr einfiel, dass man sie vermutlich bald wieder rufen würde. Darum hielt sie mitten in der Tür inne. »Tut mir leid«, zwang sie sich zu sagen, auch wenn es sie sehr viel Kraft kostete. »Aber ich muss zurück in mein Zimmer.«

   Mirielle blieb überrascht stehen und sah Victoria an, bevor sie leicht schmunzelte. »So ist das also. Soll ich dich hinführen?«

   Victoria öffnete ihren Mund, brachte aber kein Wort hervor, weshalb sie schließlich nickte. Dieses Angebot konnte sie nicht ablehnen, auch wenn sie nicht damit gerechnet hatte.

   Mirielle lächelte und trat zu Victoria hinaus. Ihre Haut berührte sich, was Victoria einige Blitze durch den Körper jagte. Die Haut der Frau war eiskalt und glatt wie Porzellan.

   Unschlüssig trat Victoria zur Seite und hielt einen gewissen Sicherheitsabstand, während sich Schmetterlinge in ihrem Bauch breit machte.

   Es war, als würden hier nur wunderschöne Frauen und Männer herumlaufen, was sie dazu brachte, sich zu fragen, was Auriel an ihr sah. Warum war sie hier?

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