Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

| TWO |

𝒥ℴ𝓃𝒶𝒽

Es war nicht das erste Mal, dass mich jemand nach meinen Erfahrungen im Knast gefragt hatte. Allerdings war mir bisher noch nie jemand mit einer derartigen Dreistigkeit entgegengetreten, wie Harris Walfort. Bereits zu Schulzeiten hatten wir uns ständig in die Haare gekriegt, weil dieser verdammte Penner keine Gelegenheit ausgelassen hatte, um meine Freunde und mich zu demütigen.

Glücklicherweise nahm sein Vater ihn irgendwann von der Schule, um ihn auf eine Privatschule am Arsch der Welt zu verfrachten. Zwar wurde mein Leben dadurch nicht besser, aber immerhin um einiges erträglicher. Vor allem, weil ich fest daran geglaubt hatte, dem Typen nie wieder im Leben zu begegnen. Doch leider hatte ich mich geirrt, was keineswegs verwunderlich war, weil ich Dreckskerle wie Harris förmlich anzog. Genauso wie ihre Frustration, die sie gerne mal an anderen Menschen herausließen, anstatt etwas Produktives zu machen.

»Alles in Ordnung bei dir?« Die junge, attraktive Frau, die es gewagt hatte, Harris Walfort die Stirn zu bieten, sah mich mit besorgter Miene an. Ich nickte, woraufhin sie sich nach der Coladose bückte, die Harris auf den Boden geworfen hatte, um sie kurzerhand in den Mülleimer zu werfen. »Du solltest diese Idioten ignorieren. Die denken, sie wären es, nur, weil Papi ihnen fleißig Geldscheine zusteckt.«

Sie hatte leicht reden, was ich ihr jedoch nicht verübeln konnte, weil sie nicht gerade so wirkte, als wäre sie jemals mit dem Ernst des Lebens konfrontiert worden.

Reiß dich zusammen und antworte ihr wie ein normaler Mensch! Schließlich ist niemand, außer dir selbst für deine düstere Vergangenheit verantwortlich, Jonah!

Die strenge Stimme in meinem Kopf wies mich zurecht, wie sie es früher bereits getan hatte. Allerdings fiel es mir seit meines Aufenthaltes in der Strafanstalt nicht gerade leicht, sie zu übergehen. Sie hallte so sehr in meinen Ohren wider, dass ich das Gefühl hatte, mein Trommelfell würde explodieren.

Ganz ruhig ... fang an zu zählen: Einundzwanzig, zweiundzwanzig ...

Ich tat einen tiefen und kaum zu überhörenden Atemzug, ehe ich sagte: »Das wäre nicht nötig gewesen ... Dass du dich einmischst, meine ich.« Das klang deutlich patziger, als ich es eigentlich rüberbringen wollte. »Ich wäre mit Harris und seinen lächerlichen Hofnarren schon allein fertig geworden.«

»Harris heißt der Spinner also ...« Sie tippte nachdenklich mit dem Zeigefinger auf ihr Kinn. »Gut zu wissen. Mir war doch tatsächlich sein Name entfallen.«

»Ist auch kein Name, den man in irgendeiner Weise im Hinterkopf behalten müsste.«

»Sehe ich auch so«, stimmte sie mir zu. »Es ist einfach feige, einen Menschen so anzugehen. Und nur, damit du es weißt, ich habe mich eingemischt, weil der Kerl nicht nur unverschämt dir gegenüber war, sondern auch noch vorsätzlich den Strand verschmutzt hat.«

»Das mag ja sein, dennoch habe ich dich nicht darum gebeten. Ich hätte das schon selbst geklärt, ganz ohne dein melodramatisches Zutun.«

Sie warf mir einen verdutzten Blick zu. »Indem du den Kerl eine reinhaust und ihm damit das gibst, was er von dir erwarten würde, hm?«

Mein Blick wanderte zu Boden, wo er für einen kurzen Moment lang verharrte. Natürlich hatte sie recht mit dem, was sie sagte. Dennoch wollte ich mir meinen Fehler, die Beherrschung verloren zu haben, nicht anmerken lassen.

»Zeig ihnen, dass du mehr bist, als das, was sie von dir denken oder erwarten würden.«

Sie wusste eindeutig nicht, wovon sie da sprach. »Du kennst mich doch gar nicht ... Abgesehen davon stimmt es, was sie sagen - ich bin nur ein weiterer Krimineller, der wegen guter Führung vorzeitig entlassen wurde. Nichts weiter ...«

Ich ging an ihr vorbei, um den blauen Müllsack in meiner Hand in die Tonne zu werfen. Anschließend drehte ich mich noch ein letztes Mal zu ihr um und sagte: »Wenn du klug bist, hältst du dich in Zukunft von mir fern. In meiner Nähe zu sein, bedeutet nur Ärger.«

»Aber ...«

»Kein Aber«, mir entfuhr ein lautes Schnauben. »Wenn du hier Surfunterricht gibst, werden wir uns noch öfter über den Weg laufen. Und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mich das nächste Mal einfach in Ruhe lassen würdest. Ich brauche niemanden, der mich verteidigt. Das habe ich bisher auch ganz gut alleine hinbekommen.«

Sie war die vermutlich schönste Frau, die sich jemals mit mir unterhalten hatte und ich Idiot war nicht einmal in der Lage, ein anständiges Gespräch mit ihr zu führen, geschweige denn mich bei ihr zu bedanken. Stattdessen zog ich es vor, sie anzupampen.

Ist vielleicht besser so ...

Ich hoffte inständig, dass ich mich klar genug ausgedrückt hatte. Die Distanz zu wahren hatte mir im Knast dabei geholfen, nicht wieder in Schwierigkeiten zu geraten. Und so würde es auch draußen laufen. Allein war ich ohnehin besser dran. Wenn man niemanden hatte, um den man sich Sorgen machen musste, war man deutlich weniger verwundbar.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro