Weiß strahlte der Sand im gleißend hellen Licht der Sonne. Das unendlich blaue Meer rauschte in trägen Wogen. Keine einzige Wolke am azurblauen Himmel. John stand vor dieser herrlichen Kulisse und ließ seinen Blick schweifen. Er hätte ein Tourist sein können, der einfach in der Sonne lag und es sich gut gehen ließ. Einfach ein Urlauber, der zwei Wochen aus dem Büro entflohen, nun am Strand lag und versuchte, den hunderte Kilometer entfernten Schreibtisch mit den hundert Kilometer hohen Stapeln voller Arbeit zu verdrängen. Dessen einzige Aufgabe es war, ein bisschen Bräune auf der blassen Haut abzubekommen und dabei einen Sonnenbrand zu vermeiden.

Und wie gerne wäre er einfach bloß so ein Touri gewesen, der den ganzen Tag auf der Liege verbrachte und abends mit dem obligatorischen Sonnenstich eine kühle Dusche nahm und hoffte, dass die Haut morgen nicht so sehr spannen würde. Der danach an der Bar in seinem Hotel einen einkalten Drink zu sich nahm, während karibische Melodien durch die Lautsprecher perlten. Und danach aufs Zimmer, ins Bett fallen und schlafen bis am nächsten Morgen das Büffet ruft.

John nahm an, dass die meisten Menschen, die hier um ihn herum lagen und sich auf dem Bauch oder Rücken liegend sonnten, vollkommen sorgenfrei waren, zumindest für diesen Moment. Ihre Gesichter, die neutral und mit geschlossenen Augen auf den Unterarmen ruhten oder der Sonne zugewandt waren, zeigten keine sichtbare Spur von Unbehagen. Wenn John sie ansah, dann wirkten sie fast beruhigend auf ihn selbst.

Urlaubsflair hin oder her, beruhigen konnte er sich doch nicht. Das lag nicht daran, dass er irgendwelche Arbeit im Hinterkopf hatte, denn das war passé. Es lag auch nicht daran, dass seine Freundin gerade mit seiner Kreditkarte shoppen war. Er hatte nicht einmal eine Freundin, die mit seiner Karte hätte shoppen gehen können. Nein, das war es alles nicht. Es war viel komplizierter. Es hatte angefangen, als John letzte Woche einen Handwerker hatte kommen lassen.