Studentenleben
„Endlich bin ich da." „Wir haben dir dein Bett schon einmal aufgebaut. Und morgen machen wir den Rest. Heute Abend gehen wir erst einmal feiern." beschließt Sören und nimmt die restlichen Sachen aus meinem Auto mit hoch. „Hast du Hunger? Wir haben Nudeln und Pasta gemacht," sagt Lena stolz. Ich habe in unseren unzähligen Nachrichten, welche wir über einen Nachrichtendienst, mit dem Namen WhatsApp, geschrieben haben, erfahren, dass die beiden nicht so die besten Köche sind. Sie haben ja jetzt mich.
Ich bin jetzt schon über drei Monate in Berlin. Und ich muss sagen, ich liebe diese Stadt. Mein Studium ist auch echt super. Ich habe schon viele neue Leute kennen gelernt. Meine Professoren sind auch in Ordnung. Wir wurden jetzt in Zweiergruppen eingeteilt. Wir sollen gemeinsam einen Artikel über ein Thema unserer Wahl schreiben. Eileen und ich haben sehr schnell eins gefunden. Da sie ihre Eltern auch nicht so ausstehen kann, haben wir uns auf das Thema Rabeneltern und deren Folgen geeinigt.
Wo ich schon bei dem Thema bin. Meine Schwester müsste auch bald ihr Kind bekommen. Ich habe mit ihnen keinen Kontakt mehr. Wenn Anton, welcher sich übrigens seit 2 Wochen nicht mehr meldet, und ich telefoniert haben, meide ich dieses Thema konsequent.
„Möchtest du nicht heute Abend auf zur Party kommen?" frage ich Eileen, als wir auf dem Weg in die Mensa sind. „Nein. Ich glaube das ist keine so gute Idee." meint sie leise. Auf unserer letzten Party sind sie und Sören im Bett gelandet. Und nun weiß keiner der beiden wie sie miteinander umgehen sollen. „Bitte Eileen. Sören ist auch gar nicht da." Kleine Lügen heilen die Mittel oder wie heißt das? „Okay, ich überlege es mir." Mit der Antwort bin ich total zufrieden und mache mich auf den Weg zum Supermarkt. Heute bin ich mit dem Einkauf dran. Ich sage es mal so, es gibt schlimmeres. Wenigstens kann ich so frische Sachen kaufen. Sören und Lena kaufen lieber Fertigzeug. Für Samstag habe ich gedacht, mache ich Wiener Schnitzel. Lena und Sören lieben es. Und was soll ich sagen ich auch. Allerdings macht Anton die besten. Ach Anton. Ich vermisse ihn sehr.
5 Stunden später ist die Party in unserer WG schon voll im Gange als es plötzlich an der Tür klingelt. „Anton. Was machst du hier?" frage ich vollkommen überrascht. „Wir müssen mal reden. Unter vier Augen wenn das geht," meint er und zieht mich aus dem Haus. Sein Ziel ist der Park, welcher neben unserem Wohnhaus liegt. „Toni, wieso bist du hier? Ist etwas passiert? Rede doch endlich," flehe ich ihn an und denke das schlimmste. Was ist wenn Heather etwas bei der Geburt zu gestoßen ist. Oder geht es um meine Eltern. Oder womöglich um meine Großeltern?
Anton's Sicht
Vor zwei Wochen ist das Kind von Heather, ein Junge, auf die Welt gekommen. Ich sage mit Bedacht Heathers Kind. Es ist dunkelhäutig. Nicht meins. Das hat sie mir direkt nach der Geburt gestanden.
Wegen ihr, ist meine Beziehung mit Rosa fast am Ende. Zwei Wochen konnte ich nicht mehr mit meiner Freundin telefonieren, da ich zu sehr unter Schock stand. Jetzt bin ich hier in Berlin. Bei Rosa. Meiner großen Liebe.
„Toni was ist passiert?" fragt Rosa ängstlich als wir uns auf einer Bank, in einem dunklen Park niederlassen. „Hier, das ist dein Neffe," sage ich und zeige ihr ein Foto von Hugo. „Glückwunsch. Dann bist du jetzt Papa," meint sie traurig. Für sie waren die letzten Monate auch der blanke Horror. Das weiß ich. „Sieh genauer hin. Hugo ist nicht mein Sohn." schiebe ich nach. „Was? Aber. Ach du Schei**." sagt sie als sie den Grund erkennt. „Deine Schwester hat mich mit einem aus ihrer Ausbildung betrogen. Ich hab dir doch die ganze Zeit gesagt, dass ich nicht der Vater sein kann." „Oh man, das hätte ich nie gedacht." „Ich auch nicht. Aber jetzt ist es vorbei. Rosa es ist vorbei," sage ich und nehme ihre Hände in meine. „Toni, ich weiß nicht. Ich habe dich echt vermisst. Es ist doch Mist. Wir wohnen so weit auseinander. Ich will mir nicht jeden Tag den Kopf darüber zerbrechen müssen, ob du eine andere findest." meint sie und sieht mir in die Augen. Wie sehr ich sie doch vermisst habe. „Deshalb ziehe ich ja auch nach Berlin. Ich wurde hier an der Uni angenommen und arbeite neben her im Ritz. Wir sind wieder zusammen. Natürlich nur wenn du auch willst." „Du gibst wegen mir alles auf? Toni du bist der Wahnsinn," sagt sie kichernd und fällt mir um den Hals. „Natürlich will ich das. Ich habe dich Idiot doch so sehr vermisst." gesteht sie. Unsere Lippen finden sich nach dreimonatiger Pause wieder. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich denke wir haben jetzt alle Hürden und Prüfungen überstanden.
„Komm ich will dir meine Freunde vorstellen. Sören wird sich freuen, wenn du sagst, dass du auch herziehst," meint meine Freundin und zieht mich zurück zum Haus.
„Anton. Das nenne ich mal eine Überraschung," begrüßt mich Lena überschwänglich. „Stell dir vor, er zieht her. Wir sind endlich wieder zusammen. Wo ist Sören?" fragt Rosa glücklich. Unsere Hände sind noch immer fest verbunden. Ich habe auch nicht vor das so schnell zu ändern. „Der ist mit Eileen in sein Zimmer abgehauen," antwortet Rosa's Mitbewohnerin und stürzt sich wieder unter die Leute. „Wer ist Eileen?" erkundige ich mich. „Eine Kommilitonin von mir. Die beiden sind auf einer unserer Partys abgestürzt und im Bett gelandet. Das erinnert mich an eine andere Liebesgeschichte," kichert Rosa und sieht mich an. „Ach echt? Mich auch. Nur das die beiden es noch in ein Bett geschafft haben." Der Flur, in dem wir uns befinden, mag zwar dunkel sein, allerdings sehe ich dennoch, dass sie rot wird. „Wo willst du eigentlich wohnen?" fragt sie und sieht mich mit großen Augen an, als würde davon alles abhängen. „Ich habe eine kleine Wohnung gefunden. Nur zwei Blocks weiter." antworte ich. Am liebsten wäre ich ja mit Rosa zusammen gezogen, aber ich denke das ist noch etwas früh. Wir haben alle Zeit der Welt. Hauptsache wir sind zusammen. Rosa und Ich.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro