„Du bist endlich wieder da, ich hab dich so vermisst," weint Bubu in mein Ohr, als wir uns hüpfend im Kreis drehen. „Ich dich auch süße. Du glaubst es gar nicht. Ich hab dir auch was mit gebracht." Verrate ich meiner besten Freundin. „Wie alt seit ihr bitte ?" Höre ich diesen Anton Fragen und sehe ihn mit hoch gezogenen Augen an. „was willst du denn jetzt? Ich kenne dich überhaupt nicht und du erlaubst es dir mich so an zu machen? Denkst dir nur weil du der Freund meiner Schwester und hier angestellt bist, kannst du so reden?" Frage ich empört und ziehe Bubu hinter mir her. „was ist das denn bitte für ein Idiot?" Frage ich sie wütend. "Ach der hält sich für was besseres. Der schikaniert alle rum." Berichtet sie mir. Bubu hat von meinen Eltern einen Nebenjob an der Rezeption bekommen. Sie hat super Mathekenntnisse und ist eine gute Seele. Die Gäste lieben sie. „Du sitzt ja an der Quelle. Macht er dich an, dann gibt's Ärger," sage ich und mache meinen Koffer auf. „ist klar. Rosie ist wieder da," kontert sie kichernd. „Niemand macht meine beste Freundin runter! Hier schau mal," sage ich und gebe ihr mein Geschenk. „Du hättest mir doch nichts mit bringen brauchen," erwidert sie mit roten Wangen. Ich habe ihr eine Schneekugel aus dem big Apple mit gebracht. Meine beste Freundin sammelt diese Teile. „awww Danke. Du bist echt die beste," meint sie und fällt mir zum 2. mal am heutigen Tag um den Hals. „Komm wir müssen runter. Deine Eltern haben ein Barbecue vorbereitet," eröffnet Bubu nachdem ich ihr ein paar Bilder gezeigt habe. „Lecker, das haben wir in Amerika auch oft gemacht," sage ich begeistert und folge ihr in den Garten. "Das haben sich deine Eltern schon gedacht," meint Bubu kichernd und klinkt sich bei mir ein. "Du sag mal, hast du eigentlich noch einmal was von Ben gehört?" frage ich. Eigentlich total blöd, da wir alle in eine Klasse gehen, aber egal. Meine beste Freundin guckt mich mit einem- Ist- Das- Dein- Ernst- Blick an. Ich zucke nur mit den Schultern bevor ich die Treppen herunter gehe. "Er ist jetzt mit Kimberly zusammen Rosie," gesteht sie mir leise. "Kimberly also. Wahrscheinlich sind sie kurz nach meinem Flug zusammen gekommen, was?" frage ich als wir durch die Küche gehen. Ich liebe das Haus meiner Eltern. Unsere große Küche liegt direkt am Garten. An meinem Zimmer habe ich sogar einen Balkon mit Aussicht auf die Berge. Die habe ich in Amerika wirklich vermisst. "Naja ich sage es mal so. Es hat nicht lange gedauert nein. Aber ich hoffe, du weinst ihm nicht nach." bittet Bubu leise, da wir im Garten angelangt sind. "Er war mein erster Freund und ist jetzt mit der Schulbitch zusammen. Aber nein. Ich hatte ein Jahr Zeit über ihn hinweg zu kommen," erkläre ich ihr und setze jetzt ein Lächeln auf. Gut, das hält nur so lange, bis ich Anton entdecke. "Was macht er denn hier?" frage ich und zeige auf ihn. "Er ist mein Freund und bleibt beim Essen. Also komm mal runter," schimpft Heather. "Ich fliege am besten wieder zurück. Du hast es bestimmt genossen, das Jahr ohne deine kleine Schwester was?" provoziere ich. Selber schuld. Heather hat mir schon immer das Leben schwer gemacht. Als Papa's Lieblings Tochter ging für sie immer alles durch. Heather wollte ein Handy, also hat sie es bekommen. Ich musste dafür arbeiten. Zum Glück habe ich bei unseren Großeltern ein Stein im Brett. Mit Mama komme ich auch besser aus. "Jetzt beruhigt euch beide mal. Wir wollen jetzt essen. Und du Rosalie bist nett zu Anton. Ihr müsst eh mit einander auskommen. Er arbeitet hier und ist mit deiner Schwester zusammen" meint Papa und tätschelt die Schulter meiner Schwester. Was habe ich gesagt? "Und du warst also ein Jahr in Amerika. Das stelle ich mir schön vor. Ich habe meine Ausbildung in der Schweiz gemacht und studiere jetzt neben bei Management," prahlt Heather's Freund. Wie interessant. Man beachte bitte meinen Sarkasmus. "Ja New York war ein Traum. Und meine Gastfamilie erst. Sie haben noch kleinere Kinder, welche mich aber sofort aufgenommen haben. Der kleine Sohn war so süß und hat mir in der ersten Nacht seinen Teddy gegeben, damit ich kein Heimweh habe," berichte ich meiner Familie. "Ich bin jedenfalls froh, dass du wieder da bist. Unser Tisch in der Schule war so lange leer." meint Bubu grinsend. "Ach, ich kann mir schon denken, wie er aussah. Du hast dich bestimmt schön breit gemacht," kontere ich kichernd. "Nein ganz im Gegenteil. In den ersten 2 Wochen habe ich dir morgens sogar immer einen Kaffee mit gebracht. Zum Glück haben wir noch 4 Tage Ferien, bevor unser letztes Jahr beginnt." meint meine beste Freundin und nimmt sich Salat. "Studierst du dann auch Management?" fragt Anton und spricht damit das wohl schlechteste Thema an. "Nein, meine Schwester ist sich dafür zu fein." wirft Heather ein und bringt mich zum Schnauben. "Ich interessiere mich mehr für Fotografie oder Journalismus. Mal sehen was es dann nächstes Jahr wird." berichte ich stolz und sehe das Kopf schütteln meines Vaters. "Sie hat echt Talent. Du müsstest mal ihre Bilder sehen." springt Mama für mich ein und strahlt mich an. Wenigstens eine.  "Naja vielleicht bekomme ich ja noch einmal die Ehre sie zu sehen," meint Anton und grinst siegessicher. Dem wird das Lachen noch vergehen. "Legst du mir bitte nachher die Sachen zum Waschen hin? Dann mache ich das Morgen gleich," wirft Mama ein und bekommt ein dankbares Nicken meiner Seits. "Ach es wäre übrigens nett, wenn du morgen Büsra an der Rezeption hilfst, morgen kommt eine Reisegruppe und Heather hat frei. Sie hat schon so viel gearbeitet," meint Papa und schwärmt einmal mehr über meine große Schwester. Diese grinst mich diabolisch an. 

"Hast du gesehen, wie mich Heather angesehen hat? Sie hasst mich. Und ihr Freund. Naja ich weiß nicht. Sympathisch ist doch was anderes." beschwere ich mich bei meiner besten Freundin, welche mir beim Koffer auspacken hilft. "Ich glaube nicht das sie dich hasst, aber sie versteht es nicht, dass du andere Interessen hast," versucht diese mich zu beruhigen. Für mich steht eins schon lange fest. Heather und ich werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Und was ich von diesem Anton halten soll weiß ich noch nicht.