Kapitel 17: Die Übernatürlichen
Als ich wieder erwachte hatte ich schreckliche Kopfschmerzen. Ich griff mir mit der Hand an den Kopf und merkte, dass ich einen Verband trug. Wer auch immer mich gerettet hatte, konnte wenichtens gut mit Verbandszeug umgehen. Ich öffnete leicht die Augen, dies viel mir sehr schwer, weil ich kaum noch Kraft hatte. Ich erspähte ein kleines Zimmer, das aus Blättern und Schillf zusammen gebaut war, aber für mehr reichte meine Kraft einfach nicht aus und ich schloss die Augen wieder. Ich hörte eine zarte Stimme flüstern: ,,Aber, Mutter ich musste sie einfach retten, sonst wäre sie sicher gestorben!"
Die Mutter antwortete: ,,Ja, aber du kannst nicht einfach Menschen, die im Wald herum liegen mit nach Hause nehmen, das ist gegen das Gesetz!"
Das zarte Stimmchen: ,,Mama, du hältst dich auch nie an das Gesetz, erst neulich hast du wieder einen Abstecher in die verbotene Zone gewagt!"
Die Mutter schwieg. Sie kamen jetzt zu mir und ich spürte wie mich etwas berührte das kalt und gleichzeitig heiß war, sofort schlug ich die Augen wieder auf und erblickte ein Mädchen das mit ihrem Honigblondem Haar mich samft und freundlich anlächelte. Ihre Mutter hingegen sah mich ernst an und sagte: ,,Sie ist wieder fit, wir können sie jetzt zurückbringen wo du sie gefunden hast!", ihr Haar war kirschrot und sie wirkte sehr selbst sicher.
,,Aber Mama, ich habe sie gerade erst wiederbelebt!" , sie schmollte und ihre türischgrünen Augen leuchteten dabei. ,,Sylophon, du weist das wir großen Ärger bekommen könnten, wir können sie unmöglich hier behalten!"
Sylophon schmollte: ,,Ja ich weiß, aber darf sie hier bleiben bis sie gesund ist, bitte!", sie sah ihre Mutter mit Reh Augen an. Ihre Mutter ließ sich erweichen und willigte ein, sie wandte sich zu mir: ,,Und wie geht es dir, ich hoffe meine Tochter hat dich gut versorgt!", sie begutachtete mich und sah sichtlich zufrieden aus: ,,Das hast du gut gemacht Sylophon, du kannst bald in meine Fußstapfen treten!" Sylophon schien sich sehr darüber zu freuen. Ich probierte mich aufzurichten, mir war zwar noch etwas schwummirch zu mute, aber ich konnte klar sehen. Ich sah mich um und merkte, dass ich tatsächlich in einem Haus aus Schliff, Stein, Moos und Blättern war. Die Möbel bestanden aus Holz und wirkten selbst gemacht. Wo war ich nur untergebracht worden? Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als mich die Rothaarige aufgeregt fragte: ,,Ich bin Ruby, wo kommst du her, und wie kamst du in unseren Wald, weißt du noch warum du verletzt worden bist?"
Ich überlegte, was war genau passiert,: ,,Ich war gerade auf einer Wiese, als plötzlich ein Sturm aufzog der mich dann in ein schwarzes Etwas herein zog, ich versuchte mich an einem Baum festzuhalten, doch er war zu leicht, ich drehte mich um, um zu sehen was dieses Etwas war und wurde von dem Baum erschlagen, ich weiß nichts mehr bis ich aufgewacht bin!" , ich zuckte mit den Schultern und merkte wie Sylophon und ihre Mutter der Mund offen stand. Als ich wieder an Roy dachte wurde mir bewusst, dass ich ihn vielleicht nie wieder sehen würde und dieser Gedanke machte mich unendlich traurig.
,,Wie, wie ist das möglich, du bist doch ein Mensch, kein Mensch zuvor hat es geschafft hierher zu kommen!" , sagte Ruby und fragte verängstigt: ,,Aus welcher Dimension kommst du? Ich wusste jetzt nicht, ob ich auf diese Frage antworten sollte oder nicht, und sagte flüsternd: ,,Perlobia!"
,,Mom, was hast du denn!" ,Sylophon war ganz verunsichert.
Ruby antwortete etwas fester: ,,Und wie ist dein Name!"
Ich sagte: ,, Nadja, mein Name ist Nadja, Veronika Tompas!"
Ich sah den Schock und die Angst in Rubys Augen und verstummte.
,,Nadja!", sie wiederholte jede einzige Silbe und mein Name hing im Raum ,,Du bist hier nicht sicher, wir müssen dich zu Master bringen!" ,,Mom, was ist hier los!?",sie wirkte verunsichert.
Ruby packte hastig Sachen ein und holte ihre Tochter zu sich damit sie ihr half. Ich schaute ihnen zu und war ratlos. Ruby kam zu mir und half mir auf, ich schwankte und fiel auf die Knie. Sylophon half mir auf und setzte mich in einen Stuhl, beide banden sich ein Seil um ihre Taille und um den Stuhl. Sie trugen mich nach draußen und verwandelten sich in Feen. Ich dachte mir nur ok, das ist jetzt sehr seltsam, es gibt doch eigentlich keine Feen. Aber ich hätte auch noch vor ein paar Monaten gesagt, dass es Magie überhaupt nicht gäbe. Sie wollten gerade abheben als ich schrie: ,,Halt, bevor wir los fliegen, möchte ich wissen ob ich euch vertrauen kann und ich will wissen was hier vor sich geht!?"
Ruby atmete tief ein und sprach: ,,Nadja, du kannst uns vertrauen, aber wir müssen dich schnell von hier wegbringen, sonst sind wir alle in größter Lebensgefahr. Ich erzähle dir gerne alles, aber wir müssen von hier weg!", sie sah mich flehend an. Mir kam das Ganze bekannt vor, aber ich lies mich darauf ein. Wir hoben jetzt ab und das Gefühl war atemberaubend, ich fühlte mich so Frei und unbeschwert, wir flogen durch den Wald und es war so schön einmal die Welt von oben zu sehen. Ich erinnerte mich wieder an Rubys Versprechen und fragte sogleich: ,,Wo bin ich hier und warum seid ihr Feen?
Das beantwortete Sylophon: ,,Meine Mutter und ich sind Feen schon von Geburt an, aber ihr Menschen habt für uns einen Überbegriff und zwar ,,Übernatürliche", wir sind Menschen so wie ihr, aber wir haben eben eine magische Fähigkeit. Früher haben wir auch in der Menschenwelt gewohnt, jedoch hatten die Menschen schreckliche Angst vor uns und haben uns beleidigt und beschimpft, das ließen sich einige Übernatürliche nicht gefallen und haben sich gewehrt. Das ging dann eines Tages sogar soweit das ein richtiger Krieg ausgebrochen ist und um das Leid auf beiden Seiten zu beenden haben sich alle Dimensionen zusammen getan und beschlossen, uns alle in eine eigene Welt zu sperren, damit wir auf beiden Seiten unseren Frieden finden. Sie haben trotzdem dafür gesorgt das wir nicht in Vergessenheit geraten und die Märchen und Sagen erfunden. Dennoch herrscht immer noch auf beiden Seiten ein kalter Krieg und um uns zu schützen hat unsere Königin dafür gesorgt, das nur Menschen mit magischen Fähigkeiten unsere Land betreten und verlassen können.
Unsere Dimension heißt Storywood und ist die Welt der Unvergessen, die vergessen wurden!", den letzten Satz verlieh sie besonders viel Tragik, aber sie musste lachen weil es nicht so tragisch rüberkam. Ich war tatsächlich in Storywood gelandet, das hieß aber auch das ich nicht mehr zurück konnte. Wir schwiegen. Zu Hause, bei diesem Gedanken wurde mir schwer ums Herz, ich vermisste meine Familie. Was sie jetzt wohl gerade machten, ich hoffte das es ihnen gut ging und sie keinen Hunger mehr leiden müssen. Roy was war mit ihm, würde ich ihn wieder sehen? Ich vermisste ihn sogar mehr als meine Familie, ich vermisste ihn wirklich und der Gedanke ohne ihn zu sein macht mich traurig, sehr traurig. Ich spürte wie mir die Tränen hochstiegen. Ich hatte das Gefühl als wäre ich ohne ihn nur Halb, nicht ganz Vollendet. Mir liefen die Tränen die Wangen herunter, als ich daran dachte, wie er mich immer so liebevoll ansah. Er war jemand dem man alles verzeihen konnte.
,,Ist alles in Ordnung, meine Liebe?", fragte Ruby besorgt.
Ich sah zu ihr und erkannte, dass sie spürte wie sehr ich unter meiner Trauer litt. Ich wischte mir die Tränen weg und versuchte wieder an das Positive zu denken.
Ich überlegte mir ob ich ihr es wirklich erzählen sollte, aber sie war so warmherzig, sie hatte es verdient die Wahrheit zu erfahren: ,,Ich habe getrauert, weil ich es nicht ertrage von dem den ich Liebe getrennt zu sein!", ich verstummte, ich habe gerade zugegeben das ich Roy liebte, stimmte dies auch? Natürlich, ich glaubte, wenn ich ihn nicht liebte, würde ich mich nicht so leer fühlen. Sylophon lächelte: ,,Ich weiß wie du dich fühlst, ich könnte es auch nicht ertragen von meinem Liebsten getrennt zu sein!" Ruby unterbrach uns: ,,Sylophon, schnell hinter den Baum es sind rote Drachen!"
Schnell flogen beide hinter eine riesige Kiefer und baten mich still schweigen zu bewahren.
Ich sah durch die Äste hindurch, das sich rote Drachen in unsere Richtung bewegten. Der eine hatte schwarze und weiße Punkte, der andere leuchtete Feuerrot in der Sonne.
,,Mesandra wird uns den Hals umdrehen, wenn wir sie nicht finden!", sagte der Gepunktete.
Der Feuerrote: ,,Nein, Zas, es ist doch nicht unsere Schuld, sie will sie unbedingt besitzen und die Macht erlangen der Unsterblichkeit und die Fähigkeit das Schicksal Anderer zu verändern!"
Zas haute ihm eine runter: ,,Du dummer Idiot, wir stecken mitten drinnen wir waren schließlich die jenigen die das Portal zu uns geöffnet haben und überhaupt hat sie uns gesagt wenn wir sie nicht finden sind wir einen Kopf kürzer!"
,,Zas sei nicht immer so gemein zu mir, du weißt die meinte es nur gut mit dir!", sagte der Feuerrote und drehte sich weg um zu schmollen. Zas flog zu ihm und bat um Verzeihung und die beiden folgen in die Höhe um besser zu observieren. Unsterblichkeit , Macht über alle Dimensionen? Reden diese Drachen etwa über mich? Sie hatten mich hierher geholt und mich von einem Ast erschlagen lassen, ich war wirklich erschüttert. Würde dieses mich immer weiterweg von Zuhause sein bis in alle Ewigkeiten verfolgen?
Ruby gab Sylophon ein Zeichen und wir sausten auf die Erde zu, gerade noch konnten sie den Aufprall abfedern und setzen mich im Schatten der Sträucher ab. Sie banden sich los und verwandelten sich wieder in Menschen. Sylophon bat mich die Hand zu öffnen und übergab mir eine Karte und einen Kompass. Sie sagte: ,,Mit dem Kompass findest du den Richtigen weg. Du musst ihm nur sagen zu Hemisch und er weiß schon wo du hin möchtest. Mit der Karte kannst du immer genau sehen wo sich dein Standort befindet, du erkennst es an der roten Stecknadel, aber das wichtigste ist pass auf dich gut auf!", sie umarmte mich.
Ich fragte: ,,Was ist mit euch, was werdet ihr machen!?"
Ruby sagte: ,,Mach dir um uns keine Sorgen, wir kommen nach, sobald wir die Drachen abgelenkt haben, und jetzt geh bevor sie dich noch entdecken!", Ruby umarmte mich auch und ich sah auf den Kompass und sagte die Worte die mir Sylophon gesagt hatte. Er zeigte Richtung Osten, ich sah auf die Karte und erblickte das ich gar nicht so weit weg war. Ich warf noch einmal einen Blick zu den Feen und nickte, drehte mich um und ging in die Richtung die der Kompass mir zeigte.
Ich ging schon eine Stunde durchs Gestrüb, hüpfte über jeden Stein und erklomm jeden umgestürzten Baum. Ich war fix und fertig. Ich blieb stehen und setzte mich auf den Boden, ich blickte auf die Karte und sah, das ich in 10 Metern da sein würde. Der orange Blätterwald war still und leise. Ich schloß für einen kurzen Moment die Augen. Als ich sie wieder öffnete war meine Karte weg. So ein Mist. Ich hörte Affengeräusche und er blickte in der Ferne einen Affen mit einem Hut auf dem Kopf, der meine Karte in der Hand hielt. Ich erschrak, sprang auf und rannte dem Affen hinterher, ich schrie: ,,Hey, komm wieder her, das ist meine Karte, bleib gefälligst stehen!"
Wie es auch kommen musste, tat der Affe mir diesen Gefallen nicht. Er hüpfte weiter und lachte sich schlapp. Ich rannte schneller und schneller und holte ihn schon fast ein, als er plötzlich verschwand. Das Letzte was ich noch hörte war das verdächtige Rascheln der Karte. Dieser blöde Affe verschwand einfach. Ich hastete weiter und stürzte in den Boden ein. Ich fiel in die Erde vorbei an Baumwurzeln und sprechenden Pilzen. Ruckartig landete ich in einem großen, roten Ohrensessel.
Ich sah nach oben, ich hatte ein großes Loch hinterlassen. Wer auch immer hier wohnte, war sicher nicht begeistert, das ich ihm ein offenes Dach verursacht hatte. Meine Augen kreisten im Raum herum es sah aus wie ein Wohnzimmer und aus dem Fenster trat Sonnenlicht, aber wie war das möglich, wir waren hier unter der Erde. Knarrend flog die Tür auf und ein alter Mann trat herein, er lies seine gesammelten Pilze augenblicklich fallen und starrte mich an. Ich starrte ebenfalls erschrocken zurück. Er drückte einen Knopf an der Seite der Erdmauer und das Loch verschwand ober mir. Ich musste schlucken, denn dies hatte zu bedeuten, dass ich meinen möglichen Fluchtweg hinter mich lassen musste. Dann nahm er sich ein Messer auf dem Tisch und hielt es mir direkt an die Kehle. Ich hatte alles erwartet aber das nicht. Verärgert fragte er mich: ,,Wie hast du mein Versteck gefunden, wer hat dich geschickt!"
,,Entschuldigen Sie, aber wenn sie mir das Messer so nah an meiner Kehle halten kann ich kaum sprechen!", sagte ich kaum hörbar. Er nahm es weg, ich atmete für einen kurzen Moment erleichtert auf, aber er hielt es jetzt an meiner Brust. Er schrie: ,,Sprich, sprich bevor ich dich töte!"
Ich musste schlucken. Er sah aus, als ob er gleich zustechen würde, ich musste jetzt sprechen: ,,Ich, ich wollte zu einem gewissen Hemisch, aber ein Affe hatte mir die Karte gestohlen und ich bin ihm hinterher, als ich im folgte, bin ich hier eingestürzt!", ich atmete heftiger und erwartete das es jetzt mit meinem Leben zu Ende sein würde. Er nahm das Messer von mir ab und ich hatte das Gefühl von purer Erleichterung. Er rief: ,,Sissel, was habe ich dir gesagt von Leuten ihre Gegenstände stehlen und sie dann in meine Wohnung bringen!" ,sein Blick war voll Zorn. Der kleine Affe trat aus einer dunklen Ecke hervor und blickte beschämt zu Boden. Der alte Mann macht eine Bewegung, das er die Karte mir wieder geben sollte. Er hüpfte zu mir und gab mir meine Karte dann sprang er auf die Schultern des Mannes. Er sah zu Sissel: ,,Also, Sissel warum hast du dieses Mädchen zu mir gebracht!", er richtete seinen Blick auf mich und schien mich innerlich zu scannen. Er verharrte und suchte hastig nach einem Gegenstand, er rannte und durchsuchte Bücherregale und Schubladen und fand ein altes Buch, das sehr staubte. Er blies den Staub ab und ich musste husten. Er blätterte durch die vergilbten Seiten und blieb auf Einer stehen. Er hielt es in meine Richtung und schien es zu vergleichen. ,,Du bist es!" Er hielt das Buch dem Affen hin, der blickte zu mir und sprang auf und ab. Ich runzelte die Stirn. Wovon redete dieser Mann?
Er kam jetzt zu mir und kniete vor mir nieder und nahm meinen Kopf in seine Hände: ,,Du bist es, du siehst wirklich noch besser aus, als in dem Buch, du bist die Außerwählte, ich habe schon so lange nach dir gesucht!"
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