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Kapitel 9c

Nachdem Beynon die Tür schließt, wird mir bewusst, dass ich alleine in einem dunklen Raum stehe. Nur eine kleine Kerze in der Hand, die mir Licht spendet.

Als Kind hatte ich schon Angst vor dem Dunkeln. Die Finsternis birgt das Ungewisse, welche die Möglichkeit, des Unendlichen offen legt. In meiner Fantasie schleichen die wildesten Kreaturen um mich, wann immer das Licht verschwand. Bis zum Abend an dem mein Vater starb, blieb er immer in meinem Zimmer bis ich eingeschlafen bin und ließ eine Kerze für mich brennen. Jeden Abend tat er es. Als Kind war mir nicht bewusst, wie viel es kostet, das Licht auch nachts brennen zu lassen. Mit den Jahren verstand ich die Bürde. Obwohl die Angst nicht wich, ließ ich ihn das Licht löschen, sobald ich eingeschlafen war. Erst einige Zeit später, als ich eines Nachts aufwachte, wurde mir bewusst, dass er es nicht tat.

Aus Liebe zu mir arbeitete er härter, um das Licht brennen zu lassen. Auch nachdem er starb, holten mich die Albträume bei Nacht. Die Bilder änderten sich, aber die Angst blieb dieselbe. Das einzige, was mir Geborgenheit gab, war die Gewissheit, dass ich nicht allein war. Oft teilte ich das Bett mit einem der Kinder, der Familie, bei der ich unterkam. Selbst nachdem ich auf der Straße gelebt hatte, war immer jemand neben mir oder ich schlief neben einer Lichtquelle. Im Arihaus teilte ich mein Zimmer mit zwanzig anderen Mädchen. Manch einer mag das Schnarchen und Schnaufen als störend empfinden, aber mir gab es die Gewissheit, dass ich nicht alleine bin. Es wurde zu dem Licht, das mein Vater einst aufstellte. Im Palast teilte ich mein Zimmer mit zwei Mädchen und selbst in Evrem hatte ich beinah jeden Abend Kian an meiner Seite. Und seit zwei Wochen Beynon.

Mir ist bewusst, dass die Angst vor dem Dunkeln kindisch ist. Manche Dinge begleiten einen weit über die Kindheit hinaus. Vielleicht ist es ein Grund, weshalb ich die Sterne liebe. Sie sind das Licht in der Dunkelheit, mit der Macht, über die Angst zu siegen. Das Funkeln, das scheint auch, wenn die Nacht noch so finster ist. Meine Sterne. Schnell geh ich auf die Fenster zu, um ihnen zu erlauben, ihr Licht in das Zimmer zu lassen.

Ich muss traurig feststellen, dass der Mond so wie meine Sterne noch hinter einer dicken Wolkendecke versteckt sind. Nur das Licht meiner Kerze hält die Schatten von mir fern. Die unheimliche Stille ist zum ersten Mal unangenehm; die Abwesenheit von Menschen, bedrückend und die Angst in mir ungebremst.

Der Wind verändert sich zu einem Flüstern.

Das knarrende Holz zu Schritte, die auf mich zukommen. 

Ängstlich kauere ich unter der Decke, die ich mir über den Kopf ziehe. Nur einen kleinen Schlitz, um das Licht meiner Kerze zu sehen. Emmelin, die Dunkelheit birgt keine Gefahren. Sie tut dir nichts. Wieso hast du Angst? Beklagt mein Verstand. Die Angst wächst mit jedem rationalen Gedanken, weshalb ich keine Angst haben sollte.

Ich beobachte, wie meine Kerze immer kleiner wird. Die Hütte verfügt über kein elektrisches Licht, wie ich erfahren musste. Sogar die Kronleuchter in den Gängen beherbergen Kerzen. Weshalb ein König eine Hütte im Wald ohne elektrisches Licht hat, ist mir fraglich, half meine Angst jedoch nicht. Die Sehnsucht nach Kian oder meiner Mutter flammt auf und ich spüre wie eine Träne über meine Wange läuft.

Krampfhaft versuche ich mir Kians oder Jayden Augen vorzustellen, die mir Mut zusprechen. Doch jedes Mal blitzen Wut erfüllte Augen vor mir auf. Mal Beynons, dann die seines Vaters, gefolgt von denen von Julius. Ich versuche mir das Lachen von Willy vorzustellen, welches jedoch von dem beängstigenden, des Königs von Evrem eingenommen wird. Ein jeder Versuch endet mit demselben Ergebnis; mehr Angst als zuvor.

Zwanghaft versuche ich mich in den Schlaf zu wiegen. Jedoch verliere ich den Kampf. Jedes Knacken, Peitschen und Windhauch pumpt erneut Adrenalin durch mich. Mein Herz donnert laut in meinem Ohr und meine Atmung wird hastiger. Als meine Kerze droht zu erlöschen, gebe ich einer Entscheidung nach, von der ich nie dachte sie zu treffen. In die Decke eingewickelt und der Kerze in der Hand trete ich auf den Flur und vor Beynons Tür.

Bei jedem Geräusch drehe ich mich panisch um. Doch außer mir ist niemand hier. Kurz überdenke ich mein Handeln. Als das Zittern meiner Hände beinah das Licht löscht, klopfe ich leise an. Keine Reaktion. Es ist still. Erneut klopfe ich an, etwas lauter. Wieder Stille. Leise drücke ich die Türklinke nach unten und öffne die Tür, die leise quietscht und mich erneut zusammen schrecken lässt. Der Raum ist in komplette Dunkelheit getaucht. Ein Schauer schleicht über meinen Körper. Das Gefühl, dass Schatten auf mich zukommen, lässt meinen Körper erzittern. Ich will gerade die Tür wieder schließen, um sie davor zu hindern mich zu erreichen, als eine Laterne entzündet wird und die Gestalten verjagt.

„Emmelin?", höher ich Beynons leise Stimme. Er klingt müde und obwohl seine Stimme nicht denselben Effekt erzielt wie Kian, atme ich erleichtert durch.

Als mein Licht erlischt, erinnere ich mich, weshalb ich hier bin; weshalb ich freiwillig zu Beynon gehe.

„Ja." Das Zittern meines Körpers legt sich etwas, aber das in meiner Stimme ist deutlich hören.

„Ist alles in Ordnung?" Seine Stimme klingt alarmiert und ich sehe wie er sich im Bett aufsetzt und umblickt. Entscheide dich für eines der beiden Übel. Schlafen im Dunkeln oder bei Beynon? Meckert mein Verstand und ich trete einen Schritt in den Raum, nehme einen tiefen Atemzug und schließe kurz meine Augen.

„Darf ich hier schlafen?", frage ich möglichst stark. Meine eigene Angst ist so deutlich, dass sie auch Beynon nicht entgehen kann.

Ich höre ein erschrockenes „Hier?", und sehe, wie er erstarrt zu mir blickt. Sein Gesicht liegt im Schatten, weshalb ich nichts erkenne. Ich kann mir vorstellen, wie er mir mit ungläubig weit aufgerissenen Augen entgegenblickt. Angestrengt versuche ich mein Handeln nicht zu bereuen. Ein leises Knacken lässt mich erschrocken herumfahren. Beynon braucht einen Moment, rutscht auf die linke Seite des Bettes, platziert Kissen in der Mitte, wie ich es im Palast getan habe und winkt mich zu sich. Die Geste löst den letzten Zweifel und ich eile auf das Bett zu.

„Du hast Angst im Dunkeln?" Die Frage klingt nicht herablassend oder amüsiert. Aber als habe er etwas erfahren, das wertvoll ist. Ein Juwel. Ein Geheimnis, das nicht viele Menschen kennen. So ist es auch. Nur mein Vater und meine Mutter wissen von meiner Angst. Nun auch er.

Kurz fühle ich mich verwundbar. Als habe ich etwas preisgegeben, dass ich nicht sollte.

Die Angst lässt langsam von mir ab und ich verdränge den Gedanken. Ich gebe Beynon keine Antwort, was er wahrscheinlich richtig deutet. Ja, ich habe Angst im Dunkeln. Panische Angst. So sehr, dass ich lieber hier schlafe, als mich ihr zu stellen. Wenig später zieht mich die Schwärze in ihren Bann, ohne eine Angst auf mich zu legen.

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