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Kapitel 7b

Bei den anderen Aufzeichnungen handelt es sich um ähnliche Einträge. Andere Könige oder Abgesandte, die es sich zur Aufgabe machten, das Geheimnis hinter dem Fluch zu enthüllen. Am Ende verfielen sie alle dem Wahnsinn und der Besessenheit nach Antworten, die sie nirgends fanden. Bis ich zu einem Journal komme, das nicht von einem Bürger Evrem geschrieben ist. Sondern von einem König Merahs, der vor über zweihundert Jahre lebte.

Mein Vater erzählte mir von dem Fluch, als ich noch keine sechzehn war. Gab mir Aufzeichnungen der anderen Könige und Anweisungen, wie ich es anzuwenden habe. Stellte sicher, dass ich bei jeder zweiten Auslese anwesend war und genau beobachte, was geschah. Er hinterließ mir das Journal von Caspian und die Chroniken des Königs. Als meine Tochter Abigail geboren wurde, stellte ich zum ersten Mal die Lehren meines Vaters infrage. Die Worte und Aufzeichnung dieses Fluchs.

Ich habe dagegen gekämpft meine Tochter zu lieben. Wusste, was ich ihr antun würde. Doch den Kampf verlor ich. Als der Tag kam, an dem ich meine geliebte Tochter hätte opfern müssen, entschied ich mich dagegen. Ich war nicht gewillt ein Teil von mir zu zerstören, dass einem Familienmythos entsprang. So opferte ich niemanden an diesem Tag. Doch die Erde begann zu erbeben, die Sonne verfinsterte sich und binnen weniger Tage legte sich eine Pest über das Land, die täglich einen nach dem anderen einholte.

Als ich sah, wie mein Land zugrunde ging, hatte ich keine Wahl. Wie konnte ich auch? Das Leben meiner Tochter, egal wie sehr ich sie liebte, konnte nicht mehr wert sein, als das von tausenden. Der Moment, in dem der Dolch, ihr Herz durchstach, war der Moment, in dem der Boden still wurde, die Sonne aufging und die Krankheit sich legte. Die Pest war überwunden. Die dunklen Tage vorüber.

Wie kann ich mit mir leben? Wissend meine Tochter geopfert zu haben. Ich hoffe, mein Sohn, du wirst es besser machen als ich. Es tut mir leid, dass ich dich so verlasse. Ich bete, du wirst nie das Glück einer Tochter haben und wenn doch weiß, dass du es für das Wohl unseres Landes tust. Liebe sie nicht. Liebe sie nicht, mein Sohn!

Auch nach mehrmaligen lesen, zieht sich eine Gänsehaut über meinen Körper. Ist es möglich, dass es sich nicht ein Märchen ist? Würde ein Mensch eine solche Geschichte erfinden, um den Glauben an etwas unmöglichen aufrechtzuerhalten? Konnte ich seiner Aufzeichnung glauben? Als ich gerade Caspians Journal in die Hand nehme, spüre ich Beynons Hand auf meine Schulter und fahre erschrocken herum.

„Das reicht für heute." Er muss meinem Gesicht die Verzweiflung, den Zwiespalt und der Verwirrung ablesen können, denn er klingt besorgt. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, weshalb es inzwischen dunkel um uns geworden ist. Ich habe die Zeit aus den Augen verloren. Es ist beinah Mitternacht.

„Haste du alle gelesen?", frage ich erdrückt von den Erkenntnissen, die ich errungen habe. Er nickt und ich sehe ihm an, dass es ihm nahe gegangen ist. So viel Tod, Wahnsinn und Hoffnungslosigkeit auf beinah jeder Seite. Alle haben eines gemeinsam, einen unbekannten Feind. Einen unsichtbaren Feind. Ein Feind, von dem sie nicht einmal wussten, ob es ihm gibt. Der Fluch von Merah.

Ich helfe Beynon alles wieder in den Schubladen zu verschließen. Danach gehen wir aufs Zimmer zurück. Ohne den Sternenhimmel zu betrachten, was mich nicht so sehr bedrückt, wie all die neuen Informationen.

***

Die nächsten drei Tage verlaufen gleich. Zwischen den Mahlzeiten lese ich gebannt die Journale und inzwischen auch die handgeschriebenen Notizen von Beynon. Die mir etwas Klarheit verschaffen und hilft, die verschiedenen Bücher und Journale zu verbinden. Ebenfalls gehe ich durch die Bücher, die mich dank Beynons Notizen weiter bringen als zuvor. Inzwischen weiß ich, dass die Namen, die er in Caspians Journal eingekreist hat, den Prinzessinnen zuordnen konnte. Immer wenn er ein paar Momente hat, erklärt er mir andere Ergebnisse, die er in seiner Suche gefunden hat. Eine Suche, von der sein Vater besessen ist, weshalb es angefangen hat nach Antworten zu suchen, um ihn zufriedenzustellen.

„Was hat es mit den Liebesbriefen auf sich?" Beynon hat mich wieder betrachtet und ich bin auf sie gestoßen. Sie sind einige der Dinge, die ich nicht erklären kann, wie sie zu dem Fluch stehen.

„Es sind Briefe an meinen Vater. Er ist davon überzeugt, dass das Mädchen, das er einst liebte, an die er sich aber nicht erinnern kann, die Schwester deines Vaters, dem König von Evrem war. Welcher die Existenz einer Schwester bestreitet. Mein Vater ist davon überzeugt, dass der Fluch die Erinnerung an das Mädchen genommen hat. Die Briefe haben seine Besessenheit mit dem Fluch erst angetrieben. Rache für das, was ihm angetan wurde und unendlich Macht, die der Fluch verspricht", berichtet mir Beynon ruhig, bevor er sich wieder an die Arbeit macht.

Die Anspannung Beynon gegenüber fällt langsam ab, denn ich sehe, dass er seinen Teil der Abmachung nachkam. Weshalb ich damit beginne meinen Teil einzulösen. Nur weil ich ihm eine Chance gebe, bedeutet es nicht, dass ich ihn lieben muss. Unklar wie lange ich im Palast verweilen würde, kann es nicht schaden, wenn mein Ehemann mir gut gesinnt ist, erkläre ich meine Handlungen, um mein Gewissen zu beruhigen.

Kian kann mein Verhalten nicht verstehen und wir haben mehrere kleine Streitigkeiten in der Zeit, die wir teilen. Die mit jedem Tag weniger wird. Die Nachforschungen beanspruchen viel mehr Zeit, als ich erwartet habe und vereinnahmen mich so sehr, dass alles um mich herum zweitrangig wird. Auch versuche ich mich erneut an der Entzifferung der Worte des Vertrags und der auf meinem Arm, doch erfolglos bis jetzt.

***

Beynon tritt Wut erfüllt in den Raum und schlägt die Tür hinter sich zu. Ich fahre erschrocken hoch. Nach dem Mittagessen musste er zu seinem Vater, weshalb er mich alleine in seinem Arbeitszimmer gelassen hat. Ich bin froh über das Vertrauen, dass ich in so wenigen Tagen aufbauen konnte. Als sich ein Schreckensschrei von mir löst, blickt Beynon überrascht zu mir. Er muss vergessen haben, dass ich hier bin.

„Tut mir leid. Ich wollte dich nicht ...", sagt er müde und stockt als ich aufspringe, um sein Gesicht zu begutachten. An seiner rechten Augenbraue prangt eine kleine Platzwunde, von der frisches Blut über sein Gesicht läuft. Jemand hat ihn geschlagen, fester als sonst und ich kann mir denken wer.

„Was ist passiert?" Beynon winkt ab. Nach ein wenig Diskussion gelingt es mir, ihn auf unser Zimmer zurückzubringen und im Badezimmer mich um die Wunde zu kümmern. Vorsichtig tupfe ich das Blut von seinem Gesicht. Als er plötzlich meine Hand packt. Vorsichtig, aber trotzdem feste.

„Danke", sagt er ehrlich und die Wut weicht aus seinen Augen.

„Das ist doch nichts. In Rim habe ich schon schlimmere Wunden umsorgt." Ich lächle ihm entgegen. In Merah gibt es nicht viele Ärzte. Die wenigsten können sich einen leisten und für Kleinigkeiten wie Abschürfungen oder Platzwunden verschwendete niemand Geld. Selbst gebrochene Knochen werden oft von Dorfältesten behandelt.

„Nicht hierfür. Sondern, dass du mir eine Chance gibst." Seine Stimme ist so aufrichtig und erleichtert, dass es mir schmerzt. Meine Gefühle ihm gegenüber, sind nicht mehr so hasserfüllt und verärgert, aber eine ehrliche zweite Chance kann ich ihm nicht geben. Wie auch? Zu viel ist passiert. Die Hoffnung, die ich in seinen Augen sehe, versetzt mir ein schlechtes Gewissen. Ich will meinen Blick von ihm abwenden, doch er wendet mein Kinn zu sich.

Ich sehe wieder das Verlangen in seinen Augen aufglühen und mir wird unwohl. Was, wenn er mich küssen will? Schießt es in dem Moment durch meinen Kopf. Dazu bin ich nicht bereit, werde es vielleicht nie sein.

In diesem Moment bin ich es auf keinen Fall.

Beynon starrt mir einen Moment in die Augen, während sein Daumen über meine Wange streicht. Er mustert mich penibel und ich sehe ihm an, dass er in Gedanken etwas debattiert.

Dann passiere es. Er lehnt sich vor, um die letzte Distanz zwischen uns zu überbrücken und mein Herzschlag schießt in die Höhe. Blitzschnell nehme ich einen Schritt nach hinten und bringe genug Platz zwischen uns.

„Beynon ich ...", beginne ich zu erklären. Als er wütend seine Hand in den Spiegel schlägt und dieser in Splitter zerfällt, stoppe ich erschrocken.

„Wieso kann mich niemand lieben?", fragt er entrüstet und ganz leise, weshalb ich mir der Worte nicht ganz sicher bin. Dann tritt er auf mich zu. Das Verlangen, weicht Wut. Für einen Moment befürchte ich, dass er mich erneut schlagen wird oder seine Hand um meinen Hals legt. Als er mir die Angst ansieht, weicht er einen Schritt zurück.

Ein Kampf herrscht in ihm. Indem die Wut die Oberhand gewinnt und ihn ausbrechen lässt, sobald er es bemerkt, überflutete ihn die Enttäuschung über sich selbst. Ich konnte denselben Kampf sehen, als er mich auf dem Schiff geschlagen hatte und dann noch einmal im Palast. Vielleicht ist er sich seiner Wut in dem Moment nicht bewusst und hat keine Kontrolle über seine Handlung. Mutmaßt mein Herz. Das entschuldigt sie trotzdem nicht, merkt mein Verstand scharf an.

„Es tut mir leid!", sagt er hastig und dreht sich von mir ab. „Es tut mir leid", wiederholt er. Ich weiß nicht, was mich treibt, aber ich gehe wieder auf ihn zu und streiche ihm beruhigend über den Rücken. Das schlechte Gewissen packt mich jedes Mal. Es reicht so tief, dass nicht einmal die Angst es halten kann. Was auch immer in Beynon vorgeht, ist ein Kampf, den er alleine zu gewinnen hat. Auch noch einen äußeren Kampf zu führen, wenn nicht unbedingt nötig, erscheint mir grausam. Vielleicht ist es die neue Rolle, als große Schwester oder Beschützer meiner Familie, die das Fürsorgliche in mir weckt. Es ist nicht mehr nur ich, an die ich denken muss.

„Es braucht Zeit", sage ich mit einem leichten Zittern. Was tust du? Du machst ihm so nur Hoffnung, beschwert sich mein Verstand. Doch mein Herz lässt mich wissen, dass es das richtige ist. Er dreht sich um und schließt mich in eine Umarmung, die ich weder abwehre, noch erwidere.

Nachdem ich auch seine Hand versorge, weil er sich weigert zu einem richtigen Arzt zu gehen, legen wir uns schlafen. Mein rasendes Herz gibt mir keine Ruhe, bis ich Beynons gleichmäßiges Schnarchen höre und selbst in einen Schlaf falle.

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