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Kapitel 3c

„Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken", sagt Leander schnell. Ich lächle ihm, so gut es mir möglich ist, entgegen. Ihn trifft keine Schuld an dem, was gerade in meinem Inneren vorgeht.

„Ist schon gut. Ich war nur in Gedanken." Ich richte meinen Blick wieder zum Horizont. Leander nimmt neben mir Platz und betrachtet mich eindringlich. Nach einem Moment des Schweigens ist er es erneut, der die Stille durchbricht.

„Wie geht es dir?", will er aufrichtig wissen. Ich brauche einen Moment, um selbst darüber im Klaren zu werden.

„Ich weiß nicht. Ich habe gerade erfahren, dass ich in Wirklichkeit die Prinzessin Merahs bin. Mein Vater nicht mein Vater und Kian mein Bruder. Meine Mutter hat mich nicht nur mein ganzes Leben angelogen, aber auch meinen Tod vorgetäuscht und Kian zurückgelassen. Irgendein Märchen übers Opfern der Königstochter ist der ganze Grund dafür. Ich verstehe nicht, weshalb ich hier bin und in drei Tagen muss ich heiraten. Ein Wachmann behält mich im Auge, als sei ich eine Schwerverbrecherin. Meine Gedanken geben mir nur Ruhe, wenn ich mir vorstelle, dass ich mit meinem toten Freund und meinen Freundinnen im Garten sitze. In einer Zeit, als ich das alles hier noch nicht erlebt habe. Also ich denke, es ist kompliziert, trifft es nicht ganz", fallen die Worte aus mir heraus. Meine Stimme ist feste, mein Blick an den Horizont gerichtet und keine Tränen kämpfen sich an die Oberfläche. Erleichtert, alles laut zu sagen, atme ich tief ein und aus. Es ist der Frust, der mich antreibt, nicht die Wut.

„Es tut mir leid", ist alles, was Leander sagt. Ich bin froh, dass er auf Körperkontakt verzichtet. Ich brauche gerade etwas Freiheit. Er bleibt ruhig neben mir sitzen und starrt ebenfalls an den Horizont. Nach einer Weile steht er auf und ohne ein Wort verschwindet er wieder im Palast.

Ich lasse meine Gedanken wieder zu Erinnerungen mit Kalea, Rosalee und Jayden wandern. Erinnerungen, in denen das Leben einfacher schien und mich nicht an das momentane Chaos erinnern. Irgendwann beginnen meine Gedanken, um den letzten Nachmittag mit Alistair zu schwirren. „Wieso habe ich das Gefühl, das ist ein Abschied?" hatte er mich gefragt. Erstmals kommt mir der Gedanke, dass er es war, der Beynon von der Flucht erzählt hat.

Der alte Mann, den ich in mein Herz geschlossen habe. Kann es sein, dass alles nur ein Spiel war? Ich habe so viele Antworten erhalten, so viele Fragen beantwortet und muss auch diese lösen. Bevor sie beginnt, sich festzubeißen. Mir ist bewusst, dass das alles eine Ablenkung ist, um mich nicht mit meinen eigenen Problemen zu beschäftigen.

Wenig später stehe ich vor Alistairs Türe. Meine Hand bereits zur Faust geformt, um anzuklopfen, aber sie hängt unentschlossen in der Luft. Will ich wirklich wissen, ob er es war, der mich hintergangen hat? Anwyll, der den vorigen Wachmann abgelöst hat, steht still neben der Türe und betrachtet mich fragend. Er legt keinen Protest ein oder hindert mich. Ich überwinde meine eigenen Zweifel und klopfe an. Nachdem mich der Mann hereinbittet, beginnt mein Herz schneller zu schlagen und ich überlege kurz, doch davonzulaufen. Entscheide mich aber dagegen.

„Emmelin?", sagt der alte Mann überrascht, als er mich erkennt. Ich sehe ihm die Verwunderung an, auch etwas Enttäuschung. Vielleicht war er es nicht, hofft mein Verstand.

„Hast du mich verraten?" Meine Frage ist direkt, weil ich Angst habe, sie sonst nicht zu stellen. Sie enttäuscht ihn etwas und trifft ihn härter, als ich für möglich gehalten habe.

„Nein, mein Kind. Das habe ich nicht. Und ich hatte gehofft, du schaffst es." Ich sehe ihm an, dass er jedes Wort ehrlich meint. Erleichtert lasse ich mich auf sein Bett fallen.

„Du wusstest, dass ich fliehen will? Wusstest, dass ich gefangen gehalten werde?", frage ich überrascht, da ihn meine vorige Frage nicht verwundert hat.

„Oh, mein Kind. Ich weiß eine Menge Dinge. Es würde dich überraschen. Nur das erste Mal, als du vorbeikamst, wusste ich nichts", sagt er wieder fröhlicher, doch das Bedauern weicht nicht ganz aus seinen Augen.

„Wieso hast du nichts gesagt?"

„Ich konnte dir ansehen, dass du es geheim halten wolltest. Dein Misstrauen war dir von Anfang an, anzusehen. Ich mag alt sein, aber die Kunst des Beobachtens und Zuhörens verlernt man nicht. Im Gegenteil, sie wächst mit jedem Jahr, meine Liebe."

„Was weißt du sonst noch?", will ich überrascht wissen. Alistair lacht auf und seiner Art gelingt es erneut, ein Stück des Friedens in mich zulegen.

„Der junge Bursche, den du mitgebracht hast. Wie hat er gesagt das er heiß ... Jayden. Ich habe ihn im ersten Moment erkannt. Ich wusste, dass der Prinz von Merah einen alten Mann wie mich nicht wiedererkennt. Jayden bedeutet nicht gespaltener König, sondern Riven Kian tut es. Ich weiß, dass er dein Bruder ist. Und dass du es damals nicht wusstest, aber jetzt tust. Ihr habt dieselben Augen. Weißt du. Genauso wie Jasmin und der kleine Willy. Ich wusste es am zweiten Abend, als du dich zu mir gesetzt hast." Er tippt sich gegen die Stirn, wie er es so oft tut. Mich überrascht, was der alte Mann alles über mich wusste, obwohl ich versucht habe alles zu verheimlichen. Für ihn war ich ein offenes Buch.

„Hast du Beynon etwas über meine Besuche gesagt?", will ich immer noch etwas misstrauisch wissen.

„Mein Kind, glaub mir, der Bengel würde mir nicht zuhören. Er hat ein gutes Herz, aber ist zu versteift, seinem Vater zu gefallen. Alles Wissen ist nur hier oben gespeichert und verlässt meine Lippen nicht", sagt er aufmuntern und die letzten Zweifel fallen von mir ab. Er hat uns nicht verraten, jubelt mein Herz. Doch wer war es dann? Es ist jetzt so, blafft mein Verstand.

„Kindchen, mach dir nicht so viele Gedanken. Es wird schwer, das weiß ich. Versuch, das Beste aus allem zu machen. Okay?" Er lächelt mir aufmunternd zu. Das ist leicht für ihn zu sagen, denn er kennt nicht all die Bürden, die ich tragen muss. Oder doch? Aber er hat recht. Das Geschehene kann ich nicht rückgängig machen. Einiges liegt außerhalb meiner Hand. Aber eines liegt bei mir, wie ich mit allem umgehe. Es ist Zeit, der Trauer nicht mehr die Oberhand zu überlassen, auch wenn jede Faser meines Körpers danach schreit.

Ich verabschiede mich von dem alten Mann, mit einem leichteren Herz. Schnell eile ich zum Essenssaal, als mir auffällt, wie spät es ist. Kian hat entschieden in unserem Zimmer zu essen und so sind es nur Willy, Leander und meine Mutter.


Ich denke, er hatte genug Zeit, spreche ich mir selbst zu, bevor ich in unser Zimmer trete.

„Kian?", frage ich vorsichtig, bevor ich in den Raum trete. „Darf ich hereinkommen?" Er liegt auf dem Bett, mit dem Blick an die Decke gerichtet und winkt mich zu sich. Erleichtert schließe ich die Türe hinter mir.

„Ich frage dich nicht, wie es dir geht, denn ich kann es mir vorstellen. Aber wenn du willst, kannst du mit mir reden. Ich höre dir zu", sage ich aufmunternd und lasse mich neben ihm aufs Bett fallen. „Ich weiß, es ist schwer zu verstehen, weshalb sie das alles...", versuche ich gerade zu erklären, als er mich unterbricht.

„Nein, ist es nicht. Ich verstehe, weshalb sie getan hat, was sie getan hat. Ich verstehe, weshalb sie gehandelt hat, wie sie es tat. Und sie hatte recht. Nachdem mein Vater die Trauer überwunden hat, wurde er wieder beinah der alte. Liebevoll und kümmerte sich um mich. Mehr als zuvor kann ich sagen. Er gab mir die Liebe, die ich brauchte. Er war ein guter Vater. Aber genau, das ist das Problem. Ich verstehe, weshalb sie es getan hat und kann es nachvollziehen. Ich sollte verärgert sein, dass sie mich zurückgelassen hat. Dass sie sich gegen mich entschieden hat." Er atmet tief durch und dreht sich zu mir. „Aber das bin ich nicht. Ich weiß, dass sie es tat, um dich zu schützen. Ich hätte dasselbe getan", sagt er ruhig und lässt mir verblüfft den Mund offen steht. „Ja, zuerst war ich wütend. Wirklich wütend, aber dann habe ich darüber nachgedacht. Emmelin, sie hat das Richtige getan. Glaube ich." Er wendet seinen Blick wieder an die Decke.

„Wieso bist du dann immer noch hier?" Ich dachte, er ging unserer Mutter aus dem Weg. Doch so wie es sich anhört, stelle ich das infrage.

„Ich versuche einen Weg zu finden, um uns hier herauszubekommen", sagt er feste und mir stockt der Atem.

„Kian, das können wir nicht. Nicht so kurz nachdem unser erster Versuch misslungen ist. Wer weiß, vielleicht bekommt der König es mit und erhängt uns persönlich", sage ich panisch. Ich habe keine Zeit mit dem Gedanken an einen zweiten Fluchtversuch verschwendet. Nicht nur, weil es viel zu riskant ist. Aber auch Konsequenzen bringen kann, die mir erst bewusst wurden, als Beynon uns erwischt hat.

„Vielleicht. Wie soll ich zusehen, wie meine kleine Schwester gezwungen wird, einen Mann zu heiraten, wenn sie das offensichtlich nicht will." Seine Worte rühren mich. Ich rolle mich über, um ihn in eine Umarmung zu ziehen. Schwester, das Wort legt ein Lächeln auf meine Lippen.

„Danke dir. Aber es sind drei Tage. Wir werden es nicht hinbekommen. Und das nächste Mal müssen wir zu 100 % wissen, dass wir es schaffen. Dafür brauchen wir Zeit. Mach dir um mich keine Sorgen. Leander..." Ich halte kurz inne und atme tief durch. „Er wird mir nichts tun. Die Hochzeit wird uns Zeit geben, einen Plan auszuarbeiten, der gelingt."

„Ich weiß", sagt er traurig und schließt mich in eine noch engere Umarmung. Jetzt, da ich weiß, dass er mein Bruder ist, beruhigt seine Nähe noch mehr.

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