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Kapitel 3b

„Du willst mir also weiß machen, dass mein Vater. Unser Vater. Emmelin töten will. Du deshalb euren Tod vorgetäuscht und mich zurückgelassen hast?", fragt Kian entsetzt, nachdem unsere Mutter zu Ende gesprochen hat. Zwar hat sie das Ganze einfühlsamer und detaillierte erklärt, aber seine Zusammenfassung bringt es ziemlich gut auf den Punkt.

„Du verstehst nicht Riven..."

„Kian! Und ja, ich verstehe schon. Aber unser Vater würde das nicht tun. Er hat Emmelin geliebt. Das weißt du, genauso wie ich!" Er schlägt wütend auf den Tisch. Ich fühle mich etwas fehl am Platz, weshalb ich entscheide der Diskussion nicht beizutragen.

„Das tat er. Aber er hätte keine Wahl gehabt. Du hast nicht gesehen, was ich gesehen habe", sagt sie gedankenverloren und streicht sich über ihren Arm.

„Denkst du nicht? Meinst du, ich bekomme das Geschehen am Jährlichen-Ball nicht mit? Denkst du, ich sehe nicht mit meinen eigenen Augen, was mit den Mädchen passiert?", schreit er entsetzt. Ich brauche einen Moment, um zu verstehen, wie er zur zweiten Auslese kommt. Wie er das gesagte mit dem erlebten verbindet. Als alles sich langsam zusammenfügt. Die Erzählung unsere Mutter und die zweite Auslese. Sie blickt Kian mit aufgerissenen Augen entgegen.

„Du hast es gesehen?", fragt sie entsetzt und Mitleid ist in ihrer Stimme zu hören.

„Natürlich haben wir das. Wir sind ja nicht blind!", ruft er immer noch wütend. Meine Mutter wendet sich panisch zu mir.

„Du warst im Palast?!" Stellt sie schockiert fest und erst jetzt wird mir bewusst, dass sie nicht gefragt hat, woher Kian und ich uns kennen. Derselbe Gedanke scheint auch sie zu durchgehen. „Die Auslese. Du kamst ins Königshaus", beantwortet sie ihre eigene Frage. Ich nicke zu Bestätigung und sehe wie sich wieder eine Angst über sie legt. Erschrocken springt sie auf und packt meinen Arm. Sie schiebt den Ärmel bis übern den Ellbogen und starrt panisch auf meinen Arm.

„Du hattest ihn in der Hand!", beschuldigt sie mich. „Du hattest den Stern in deiner Hand. Emmelin, wieso? Wie konntest du!?" Ich kann ihren Worten nicht folgen, aber sie lässt mich sowieso nicht zu Wort kommen. „Wieso Emmelin? Er weiß es! Wie konnte er es herausfinden? Emmelin, was hast du nur getan?", fährt sie fort. Plötzlich fühle ich mich von ihr verurteilt und weiß nicht einmal, was sie mir vorwirft.

„Mutter!", schreie ich, um sie aus ihrem Zustand zu holen. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst." Entrüstet deutet sie erneut auf meinen Arm. Ich hatte noch keine Chance zu erklären, wieso meine Narben verschwunden sind. Ich kann mir ihr Gedankenchaos vorstellen. Wenn ich es nicht selbst erlebt hätte, würde ich wahrscheinlich auch keine Erklärung dafür haben.

„Das mit den Narben ist Beynons Schuld", blaffe ich entrüstet. Die Wut meiner Mutter sollte nicht mir gelten, sondern ihm. Immerhin hat er mir die Murmel, die heilende Kräfte besitzt, damals in die Hand gedrückt. Außerdem gefällt mir nicht, wie sie der Streitigkeit mit Kian aus dem Weg geht und sich ihre Wut gegen mich richtet.

„Emmelin, davon spreche ich nicht. Sondern davon." Nun schiebt auch sie ihren Ärmel hoch und erschrocken starrte ich auf ihren Unterarm. Wie kann das sein? Wie? Warum? Erst jetzt bemerke ich, dass ich den Atem angehalten habe und nehme einen tiefen Atemzug. Auf ihrem Arm leuchtet dasselbe Zeichen wie auf meinem. Nur mit einem kleinen Unterschied. Der Balken der um meines zu wachsen scheint, ist bei ihr nicht vorhanden. Aber die drei Diamanten, der Kreis und die Striemen, die alles verbinden, leuchten in dem gleichen Blau.

„Erklärt mir jemand, was hier vor sich geht?" will Kian verwirrt und wütend wissen.

„Sie hat es auch ... das Zeichen ..., dass nachdem ich die Kugel deines Vaters in der Hand hatte und gesehen habe wie ...", erkläre ich Kian. „Hast du sie auch gesehen? Auch gefühlt? Die Angst, die Panik?", frage ich meine Mutter, der leise Tränen über die Wangen laufen.

„Es tut mir leid. Das wollte ich nicht. Das ist der Grund gewesen, weshalb ich gehen musste. Ich wollte nicht, dass du endest wie sie. Ein verdammter Fluch, der nicht mehr als eine verstörende Tradition ist", beginnt sie zu erklären und zieht mich in eine Umarmung. Nachdem sie sich etwas beruhigt, beginnt sie uns zu erzählen, wie sie selbst bei einem der Festlichkeiten beobachtet hat, was vor sich ging.

Die Jahre zuvor verließ sie auf Wunsch des Königs den Saal, während dieses Teils und wusste nichts von der zweiten Auslese. Als sie Gemunkel davon gehört hat, beschloss sie sich das Ganze genauer anzusehen. Nachdem sie gesehen hatte, wie das Mädchen zu Staub zerfiel, begann sie selbst Nachforschungen anzustellen, da der König alles leugnete. Bald darauf fand sie Caspians Journal und die blaue Kugel. Wie ich wurde sie in die Erinnerungen, der unzähligen Mädchen gerissen. Erlebte ihren Tod und den Schmerz. Das war der Punkt, als sie entschloss, den Palast hinter sich zu lassen. Um mich vor dem Wahnsinn zu schützen.

„Wieso hast du mich zurückgelassen?", will Kian wissen. Nicht vorwurfsvoll, aber traurig und enttäuscht. Ich sehe wie seine Augen sich mit Tränen füllen. Meine Mutter greift nach seiner Hand und er lässt die Berührung zu.

„Das wollte ich nicht. Das musst du mir glauben Ri... Kian. Aber ich wusste, dass es dir gut gehen würde. Wusste, dass dein Vater sich um dich kümmert. Du bist Merahs Thronerbe. Ich konnte dich deiner Bestimmung nicht entreißen. Glaube mir, es hat mir das Herz zerrissen." Ich kann den Schmerz in ihrer Stimme hören, die beinah bricht. Auch mir kommen wieder Tränen. Eine Weile entsteht eine traurige Stille, nur ein Schniefen und ein Schluchzen durchbrechen die Stille. Bis Kian ohne ein Wort aufsteht und auf die Türe zugeht.

„Wo willst du hin?", fragte ich verwundert und immer noch im Sog der Trauer gefangen.

„Ich gehe auf unser Zimmer", sagt er feste und verschwindet. Ich will gerade aufstehe und ihm folgen, als meine Mutter mich am Arm packt und zurückhält.

„Er braucht Zeit", sagt sie mit zittriger Stimme und ich sinke zurück auf meinen Stuhl. Wenn er wollte, dass ich mitkomme, dann hätte er es gesagt. Ein paar Momente später wird mir die Situation zu unangenehm und ich brauche etwas Abstand. Ich verstehe besser, weshalb meine Mutter getan hat, was sie getan hat. Aber auch ich brauche Zeit, um mit allem klarzukommen. Feste umarme ich sie.

„Ich liebe dich, aber ich brauch auch etwas Zeit", sage ich ehrlich und blicke ihr entgegen. Sie streicht mir die Haare aus dem Gesicht, die wegen der Tränen an meiner Haut kleben.

„Ich weiß, mein Schatz." Sie küsst meine Stirn und lässt mich gehen. Zum ersten Mal, als ich tief in ihre Augen blicke, ist die Trauer, die ich sehe, nur oberflächlich und nicht tief in ihren Augen verwoben.

Unklar wo ich hingehen kann, irre ich kurz im Gang. Ich will Kian seine Zeit geben und nicht aufs Zimmer zurück. Der einzige andere Rückzugsort der mir einfällt, ist das Dach. Ich bin froh, dass der Wachmann mir nicht nach draußen folgt und stattdessen im Inneren des Palastes wartet. Ihm muss bewusst sein, dass der einzige Weg hier herunter ein Sprung wäre. Und im Gegensatz zu Leander, mir nicht zutraut, dass ich das tun würde. Ich setze mich auf die Balustrade und lasse meine Füße in den Abgrund hängen.

Das erste Mal habe ich das Gefühl, meine Mutter zu verstehen. Wirklich zu verstehen. Die Mauer zwischen uns wird langsam Stück für Stück eingerissen. Aber nachvollziehen kann ich ihre Handlungen trotzdem nicht ganz. Ich verstehe Kian. Sein Gefühl zurückgelassen worden zu sein. Im Stich von seiner Mutter, die sich für ihre Tochter und gegen ihren Sohn entschieden hat. Das schmerzt sogar mein Herz. Doch das Vergangene ist gesehen und kann nicht geändert werden. Ich nehme einen tiefen Atemzug nach dem anderen, um meinen Verstand freizuräumen. Das Chaos, das langsam Ordnung bekommt, ist trotzdem zu viel für mich.

In Gedanken gehe ich zurück, an eine Zeit, die mir heute leichter erscheint. Aber trotzdem nicht so lange zurückliegt wie meine Kindheit. Zurück an den Palast in Merah, als ich einfach nur Emmelin, die Hofdame war. Zurück zu meinen Freunden und die Zeit in der auch Jayden noch am Leben war. Ich stelle mir vor, dass wir alle im inneren Garten sitzen und sie berichten von ihrem Tagen. Damit gelingt es mir für einen Moment, alles, was gerade vor sich geht, beiseite zu schieben. Als plötzlich eine Bewegung in meinem Augenwinkel mich herumfahren lässt.

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