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Kapitel 28a

Mein Atem geht schwer und unregelmäßig. Meine Lungen schmerzen und meine Muskeln brennen. Das Adrenalin pumpt durch meine Adern. Der Anblick von Rosalee und all den anderen, die meinetwegen leiden, hält meine Knochen immer noch gefroren und den Schauer aufrecht. Der Schweiß auf meiner Stirn rollt mein Gesicht entlang und löst einen salzigen Geschmack in meinem Mund aus.

Durst überflutet mich erneut. Ich schnappe mir ein Glas, das mit einer roten Flüssigkeit gefüllt ist und kippe es herunter. Wein. Ich verziehe das Gesicht als der Alkohol meine Kerle kalt heruntergießt. Die Erinnerung an das letzte Mal, als ich diesen köstlichen Wein getrunken habe, schleicht sich in mich. Vielleicht wäre alles anders gelaufen, wenn ich damals nicht so viel getrunken hätte. Schleicht sich der Gedanke in meinen Kopf. Aber dann hättest du niemals Willy und Kian als deine Brüder kennengelernt und deine Mutter wiedergesehen, berichtigt mein Herz.

Ich stehe einige Meter vor dem goldenen Tisch. Der in dem flackernden Licht der Kerzen, der absoluten Stille und meinem rasenden Herz, bedrohlich wirkt. Der Drang, davonzurennen, bahnt sich an die Oberfläche. Ich muss meine Füße zum Stillstand zwingen, um ihm nicht nachzukommen.

Ich ziehe die Luft tief ein und halte sie für einen Moment. Bevor ich sie langsam und mit zusammengepressten Lippen hinausstoße. Ich muss das tun, versuche ich mir zuzusprechen. Ich muss es tun für Rosalee, für Jayden, für all die Bürger Merahs.

Ich nehme einen zögerlichen Schritt auf den gesplitterten Tisch zu. Nur einen. Und dann bleibe ich wieder stehen. Spüre wie eine Kälte von ihm ausgeht, die langsam in meine sowieso schon gefrorenen Knochen kriecht. Eine Gänsehaut überzieht meinen Körper und mein Herz will nicht langsamer schlagen. Nur meine Atmung hat sich, obwohl sie noch schnell geht, wieder normalisiert.

Ich greife nach einem weiteren Glas, das mit der roten Flüssigkeit gefüllt ist und kippe es hinunter. Jetzt ist es sowieso egal, ob ich betrunken bin. Ich kann auch betrunken sterben. Ich erinnere mich an den Mut, der mir die Flüssigkeit vor einem Jahr gegeben hat. Mut kann ich gerade gebrauchen.

Ich nehme einen erneuten tiefen Atemzug und mache einen weiteren Schritt. Wieder greife ich mir ein halbvolles Glas und kippe den Inhalt hinunter. Das Spiel wiederholt sich, bis ich direkt vor dem goldenen Tisch stehen und mein Verstand langsam betäubt wird.

Überrascht bemerke ich, dass die blauen Flammen in den Schalen noch immer brennen. Nur kleiner, weshalb ich sie aus der Entfernung nicht sehen konnte. Es tanzen zwei Flammen in jeder der Bronzeschalen. Eine rote und eine blaue. Sie scheinen sich umeinander zu winden, einander übernehmen zu wollen. Im Streit zueinander und doch im Einklang miteinander, sich zu bewegen. Der Anblick bezaubert mich kurz. Bis mir das kalte Metall in meiner Hand bewusst wird.

Schwer schlucke ich, nehme den Dolch in meine beiden Hände und betrachte ihn. Wahrliche eine schöne Waffe, wenn man so mag. Tödlich und doch bezaubernd. Man könnte fast meinen, dass etwas so Schönes nicht imstande wäre etwas so Schreckliches in seiner Geschichte zu halten. Wie viele Leben hat es schon gekostet? Wie viel Blut hat es verflossen? Wie viel wird es noch vergießen?

Mit meinem Daumen fahre ich entlang der Windungen des Griffes, die wie der Efeu an meinem Arm um ihn schlängeln. Die Klinge erstrahlt in einem weißen Silber. In einer schönen verschnörkelten Gravur lese ich: Ebevie consiquegt allea nym dinich. Ehrfürchtig fahre ich über sie. Ihre Bedeutung ist mir immer noch unbekannt. Auch Kian konnte sich nichts daraus ausmalen.

Als mein Finger über die Klinge streicht, schneide ich mich an der Spitze und lasse den Dolch erschrocken fallen. Das weiße Metall fällt klappernd auf das Gold des Tischs. Durch die Stille scheint das Geräusch von Metall, das auf Metall trifft, unglaublich laut. Ich ziehe erschrocken die Luft ein und zucke zusammen. Ein paar Momente spät übernimmt die Geräuschlosigkeit und nur das Rauschen in meinen Ohren bleibt.

Mein Blick geht zu meinem Finger, aus dem ein paar Tropfen Blut auf den roten Staub fallen. Drei Tropfen und schon ist die Blutung gestillt. Etwas geschieht mit dem roten Staub, der um die Tropfen liegt. Das rot schwindet und färbt sich in das blau, welches ich vor einem Jahr beobachtet habe. Mein Blick geht zum Dolch, auf dessen Klinge das Blut sich zu blauem Staub wandelt.

Ohne groß nachzudenken, nehme ich den Dolch und schneide meine Handfläche. Ich halt sie über die Schale mit den kämpfenden Flammen und lasse das Blut in sie tropfen. Als das Blut auf das heiße Metall trifft, zischt es, bevor sich die roten Flammen zu räkeln scheinen und von der blauen verschlungen wird. Wie die Wellen auf der hohen See über unser Schiff geschwappt sind, so überflutet die blaue Flamme die rote und zieht sie in die Tiefe. Kurz darauf flackert nur noch das blau in der Bronzeschale. Ich kann unseren Fehler rückgängig machen. Den Fluch zurückholen. Erkenne ich erleichtert. Aber meine Hände beginnen zu zittern. Mit meinem Tod.

Mein Herz beginnt zu rasen und meine Atmung wird wieder unregelmäßiger. Ich spüre, wie der Alkohol langsam seinen Schleier über meine Gefühle legt. Meine Ängste bedeckt und meine Sorgen verschleiert. Nicht ganz. Aber genug, um nicht in eine Angstattacke zu verfallen. Ich nehme einen tiefen Atemzug, wische meine Tränen beiseite und springe auf den Tisch. Der rote Staub wird kurz aufgewirbelt, legt sich aber schnell wieder.

Mit baumelnden Beinen sitze ich auf dem Tisch. Die Flammen, die zu wachsen scheinen, zischen bedrohlich und der Dolch in meiner Hand wird immer schwere. Um das Zittern zu unterdrücken, erhöhe ich den Druck um den Griff und sehe, wie meine Knöchel sich weiß färben. Zuerst stemme ich das rechte, dann das linke Bein auf den Tisch und lege mich auf den Rücken. Spüre, wie das kalte Metall einen Schauer durch meinen Körper zieht und eine Gänsehaut über mich legt. So viele Mädchen vor mir lagen genau hier. Genau hier und starrten an die Decke. Einer besseren Zukunft entgegen eifern oder einfach unwissend. Hatten sie Glück, nicht zu wissen, was sie erwartet?

Ich lege meine andere Hand um den Griff und setze den Dolch über mein Herz. Die Spitze kratzt an meine Brust und eine Träne löst sich. Für Rosalee, für Jayden, für Kian, für Willy, für Micah, für Kalea, für jede Ari und jeden Ramir, für Merah, liste ich all die Menschen auf, die durch meinen Tod leben werden.

Meine Atmung wird flacher, tiefer und mein Herz wieder ruhiger. Ich schließe meine Augen und versuche mir jedes ihrer Gesichter vorzustellen. Ein breites Grinsen liegt auf ihren und schleicht sich auch auf meines. Meine Gedanken werden leichter, die Angst flieht und ein innerer Frieden legt sich über mich. Ich liebe euch, sage ich ihnen in Gedanken. Verstärke meinen Griff und will gerade den Dolch nach unten drücken, als mich das Zuschlagen der Tür hochschrecken lässt.

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