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Kapitel 17a

Als ich wildes Geschrei höre, habe ich gerade erst zu Schlaf gefunden und setze mich verärgert auf. Auch Willy wird von dem Lärm wach und brummt genervt. Erst dann bemerke ich, dass das Schiff begonnen hat kräftiger als sonst zu schaukeln und die Wellen lauter brechen.

„Ein Sturm", ruft Willy ängstlich und klammert sich an mich. Ich versuche den kleinen zu beruhigen. Aber das Geschrei und das ansteigende Getöse der Wellen macht es mir unmöglich.

„Ich schau nach, was los ist. Bleib hier. Ich komme gleich wieder", sage ich schnell und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn. Widerwillig bleibt er in der Kajüte, während ich mich den Gang entlang kämpfe. Das Schiff schwenkt inzwischen so stark von einer auf die andere Seite, dass ich teilweise falle. Und das Vierfache an Zeit brauche, wie sonst, um an Deck zu kommen.

Die Schreie werden immer lauter und ich erkenne, dass sie sich gegenseitige Befehle zu rufen. Auch das Rauschen, das Donnern und die Wellen nehmen eine so große Lautstärke an, dass ich keines der gesprochenen Worte verstehen kann. Das Holz knarzt bedrohlich. Als es mir endlich gelingt, die Tür zum Deck zu öffnen, schwappt mir eine Ladung Salzwasser ins Gesicht. Augenblicklich umhüllt mich das kalte Wasser und ich beginne am ganzen Körper zu zittern. Mühevoll kämpfe ich mich heraus. Werde stark von links nach rechts geschaukelt und immer wieder von neuen Wasserfontänen überschüttet. Wild rennen die Seeleute von einer Seite auf die andere. Zurren Seile fest, fahren die Segel ein und binden die losen Fässer an.

Krampfhaft klammer ich an alles, was ich greifen kann, um nicht über Bord geschwemmt zu werden. Meine Finger verfärben sich weiß und beginnen von der Kälte zu prickeln. Der Wind peitscht mir Regentropfen schmerzhaft ins Gesicht. Dann sehe ich ihn. Leander. Er steht mit dem Kapitän am Steuerrad und versucht es angestrengt gegen den Sturm zu lenken. Wieder gerät das Schiff in eine Schieflage, dass wenn ich mich nicht festhalten, würde ich ins offene Meer rutsche. Als sich die Schieflage wieder legt, kämpfe ich mich weiter voran. Stück für Stück komme ich Leander näher. Schlucke dabei viel Wasser und rutsche mehr als einmal zu Boden. Meine Kleidung ist durchnässt und das Zittern so stark, dass ich glaube meinen eigene Zähne klappern zu hören.

Als ein Blitz die dunkle Nacht aufhält, bleibe ich erschrocken stehen. Erst jetzt kann ich die massige Größe der Wellen sehen. Nur kurz, aber es ist genug. Kurz darauf ertönt ein ohrenbetäubender Donnerschlag. So laut, dass ich loslasse und meine Ohren bedecke. Was ich sofort bereue, weil mich eine Welle von den Füßen haut und über das Deck schiebt. Kurz fürchte ich über Bord gespült zu werden, als mich im letzten Moment eine Hand packt und auf die Beine zieht.

„Emmelin, geh wieder runter! Tot nützt du niemanden", schreit mir Leander entgegen. Das meiste geht in den brechenden Wellen verloren und ich muss es ihm von den Lippen ablesen. Er schiebt mich zurück Unterdeck und schließt die Tür hinter mir. Hustend torkele ich den Gang zurück in die Kajüte, in der Willy weinend in der Ecke sitzt. Schnell streife ich mir die getränkten Kleider vom Körper, trockne mich ab und streife mir etwas Trockenes über. Als ich den Pullover von Beynon herausziehe, fällt das in Leder gebundene Buch heraus. Ich habe es über die Tage vollkommen vergessen. Jetzt ist auch nicht die Zeit dafür. Deshalb schiebe ich es wieder in meinen Rucksack und ziehe Willy in meinen Arm.

Ich summe eine Melodie und drücke ihn feste an mich. Wimmernd und zitternd liegt er in meinem Arm und es gelingt mir tatsächlich, dass er einschläft. Das Schiff schaukelt immer noch bedrohlich von einer zur anderen Seite. Ich muss mich im Raum einkeilen, um nicht von rechts nach links geworfen zu werden.

Abrupt nimmt das Schaukeln ab und alles wird ruhig. Die Wellen peitschen nicht mehr, der Wind heult nicht mehr und der Donner hämmert nicht mehr. Es ist absolut ruhig. Komplette Stille. Das Buch ist wieder aus der Tasche gefallen und ich öffne die erste Seite. Eine Träne fällt auf das Blatt und erst jetzt bemerke ich, dass ich weine. Meine Träne lässt die Wörter verschwimmen. Erschrocken beobachte ich, wie die Wörter zu einem blauen Fleck heranwachsen. Das Buch darf nicht nass werden oder alles darin ist für immer verloren. Leander hat mir einen wasserdichten Seebeutel, mit frischer Kleidung gegeben. Ich leere den Inhalt aus und lege das Buch hinein. Welches ich wieder in meinen Rucksack packe. Dann lege ich Willy ins Bett und schleiche leises heraus. Ich muss nachsehen, ob es den anderen gut geht.

An Deck rennen alle noch wild umher und fixieren Dinge. Die Sterne funkeln klar über unseren Köpfen und es scheint als wäre die ganze Welt wieder in Ordnung.

„Emmelin, was machst du an Deck? Geh sofort wieder runter!", brüllt mir Leander entgegen und kommt wütend auf mich zu gestampft.

„Es hat aufgehört. Es ist wieder sicher", sage ich verwirrt und schaue mich nach Gefahr um. Aber das Meer um uns ist still. Nur Blitze in der Ferne erhellen den Nachthimmel in regelmäßigen Abständen und erinnern an das gerade erlebte Chaos.

„Nein, ist es nicht. Der Schein trügt. Wir sind im Auge des Sturms." Verwirrt schaue ich zu ihm auf, weil ich nicht verstehe, was er mir sagen will. „Du kennst, das Sprichwort, die Ruhe vor dem Sturm?" Ich nicke. „So in etwa ist das. In wenigen Minuten wiederholt sich das Ganze noch einmal. Dieses Mal weiß ich nicht, ob das Schiff es übersteht. So einem Sturm sind wir noch nie begegnet. Du und Willy zieht euch Rettungswesten über und bleibt in der Kajüte. Sollten wir kentern, komme ich euch holen. Aber ihr müsst in der Kajüte bleiben, damit ich euch finde. Verstanden? Wir sind nur einen Tag von Leedah entfernt. Sollten wir auf die Rettungsboote umsteigen, sind unsere Chancen hoch, es an Land zu schaffen. Du musst in der Kajüte bleiben. Verstanden?" Ich spüre, wie das Schiff wieder beginnt, stärker zu schwanken. Ich nicke und eile schnell zurück zu Willy.

Ich ziehe ihm eine der Kork Rettungswesten an und stülpe mir selbst auch eine über. Dann nimmt das Schwenken wieder zu. Das Brausen und das Knarzen des Holzes ebenso. Wieder verankere ich mich, sodass wir nicht grob von einer Seite zur anderen gerollt werden. Das Schiff gerät in immer größere Schieflagen und das Knacken des Holzes wird immer lauter. Bis ich plötzlich ein lautes Brechen höre und Wasser beginnt unter der Tür in die Kajüte zu laufen.

„Wir gehen unter! Wir gehen unter!", brüllt Willy panisch und springt auf. Im selben Moment bricht eine weitere Welle gegen das Schiff und reißt ihn von den Füßen. Er stößt mit dem Kopf gegen die Tür. Blut rinnt seine Schläfe hinunter, aber er ist noch bei Bewusstsein und ich atme etwas auf. Schnell springe ich zu ihm und halte ich wieder feste. Das Wasser reicht uns schon über die Knöchel und nun packt auch mich die Panik.

„Wir müssen zu den Rettungsbooten", ruft Willy laut. Ich erkläre ihm, dass wir auf Leander warten müssen. So wie ich es versprochen habe. Inzwischen schaukelt das Schiff nicht mehr so stark. Die Wellen brechen laut und das Holz kracht weiterhin bedrohlich. Als uns das Wasser bis zu den Knien reicht, packe ich meinen Rucksack und Willys Hand. Zerre ihn aus der Kajüte und in den Gang. Wir haben lang genug gewartet.

Aufgrund der eingenommen Schieflage, steht das Wasser im Gang bereits viel höher. Willy kann sich gerade noch über Wasser halten. Erleichtert erfahre ich, dass es schwimmen kann. Auch, wenn es in einem Sturm weniger hilfreich scheint, erleichtert es mich. Langsam machen wir uns in die Richtung der Tür, die auf das Deck führt. Die Kälte des Wassers lässt meine Gliedmaßen taub werden und auch Willy zittert am ganzen Leib. Endlich an der Tür angekommen, atme ich erleichtert auf. Zwar steht sie halb unter Wasser, aber ist frei begehbar. Kräftig drücke ich gegen die Tür. Doch sie öffnet sich nicht. Ich versuche es erneut, kräftige, aber sie rührt sich nicht.

„Wieso geht sie nicht auf?", will Willy unter Tränen wissen. Leider habe ich keine Antwort. Wieder und wieder versuche ich es. Aber die Tür bewegt sich kein Stück. Ich hämmere und schreie so laut ich kann, aber niemand hört unsere Schreie. Zu laut ist das Tosen der Welle und die Schreie der Männer an Deck.

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