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Kapitel 15a

Als die Tür langsam aufgeht und jemand hineintritt, sehe ich erschrocken auf. Leander blickt zu mir und erneut beginnen die Tränen meine Wange herunterzurollen. Warum hat Beynon nicht einfach die Wahrheit gesagt? Warum ist nicht er es, der aufbricht, um meinen Bruder zu retten?

„Er weiß es", sage ich schluchzend und sein Blick geht erschrocken zu seinem Bruder.

„Hast du ..." Ich weiß, was er wissen will. Das Sedativum. Ich nicke und wiederhole meine Worte. Ich kann den Blick, der abgrundtiefen Enttäuschung in Beynons Augen nicht aus meinem Kopf bekommen. Er hat sich schmerzhaft eingebrannt. Das Eisblau, das mein Inneres erzittern lässt.

„Das macht nichts. Wenn er aufwacht, sind wir weg. Emmelin, wir müssen jetzt gehen." Er zieht mich auf die Beine. Noch ein letztes Mal blicke ich zu ihm.

Zu Beynon. Zu meinem Ehemann.

Zu dem Menschen, dem ich gerade das Herz herausgerissen habe.

Zu dem Mann, der mich angelogen hat und hierzu zwingt.

Immer noch schluchzend, folge ich Leander durch die Gänge und auf das Haupttor zu. Dann fällt mir etwas ein und ich bleibe abrupt stehen. Leander dreht sich verwirrt zu mir. Was ist los? Sagt sein Blick.

„Meine Mutter und Willy?" Er hat gesagt, sie kommen mit. Ich werde nicht ohne sie gehen. Er kommt schnell auf mich zu, legt einen Arm um mich und zieht mich weiter Richtung Ausgang.

„Mach dir keine Sorgen. Ich kümmere mich darum. Aber wir müssen jetzt wirklich gehen." Erleichtert atme ich durch, dass ich sie nicht erneut zurücklassen muss. Nach der Kutschfahrt zum Hafen, hat sich die Trauer und das schlechte Gewissen etwas gelegt. Der Kampfgeist und die Liebe zu Kian haben übernommen und ich kann wieder durchatmen. Leanders Blick liegt die ganze Zeit auf mir, doch er sagt kein Wort.

Am Pier angekommen, kann ich das wilde Treiben auf unserem Schiff bereits erkennen. Da die anderen in absoluter Stille liegen. Als ich Willy auf dem Deck ausmache, kann ich meine Freude nicht mehr halten und springe auf das Schiff zu.

„Vorsichtig, dass du nicht über Bord fällst", ruft mir Leander zu, als ich etwas wackelig über den Steg gehe. Willy plappert glücklich mit dem Kapitän über Schiff bezogene Dinge, die ich nicht verstehe. Ich umarme ihn trotzdem und wirbele ihn herum. Sie sind hier. Ich muss sie nicht wieder zurücklassen.

„Segel setzen", ertönt Leanders Stimme laut und im nächsten Moment setzt sich das große Schiff in Bewegung. Wir haben es tatsächlich geschafft. Wir haben es geschafft. Die Flucht ist gelungen. Kian wir kommen, halte durch, jubele ich innerlich. Das Glücksgefühl verjagt das letzte schlechte Gewissen und das Grinsen in meinem Gesicht wird größer. Als der Hafen nur noch ein ferner Punkt ist, legt sich Erleichterung über mich und die Anspannung fällt ab. Wir haben es wirklich geschafft, erinnere ich mich und reiße meinen Blick von Evrem.

Mit einem Grinsen betrachte ich das wilde Treiben auf dem Schiff und beobachte Leander, wie er den Menschen ihre Befehle zu ruft. Er ist ganz in seinem Element. Wie eine perfekt geölte Maschine arbeiten die Männer fleißig und im Einklang miteinander. Als Leanders Blick kurz zu mir trifft, lächelt er kurz. Er lächelt über meine Anwesenheit.

Als ich meine Mutter nicht an Deck erspähe, vermute ich, dass sie in einer der Kajüte schläft. Ich bin zu aufgeregt, um an Schlaf zu denken. Das Adrenalin pumpt immer noch durch meinen Körper. Ich stelle mich ans Bug, lehne mich gegen die Reling und strecke meinen Kopf in den Nachthimmel. Der Gegenwind bläst mir stark durchs Haar und ein paar Wassertropfen spritzen mir ins Gesicht. Das Rauschen des Wassers und das leise Murmeln im Hintergrund umhüllen mich sanft.

„Auf dem Ozean wirken die Sterne noch weiter. Findest du nicht auch?", höre ich plötzlich Leander hinter mir und ich drehe mich zu ihm. Ich sehe ihm an, dass ihn etwas beschäftigt. Ist etwas mit Kian? Er stellt sich neben mich und stützt sich mit den Händen an der Reling, wie ich es gerade getan habe.

„Emmelin, wie wichtig ist es dir, dass wir Kian finden?" Seine Frage verwirrt mich kurz. Er muss wissen, wie wichtig es mir ist. All das hier ist genau aus diesem Grund. Kian.

„Ich verstehe nicht. Ich würde alles für ihn tun."

Haben wir Kian bereits verloren? Sind wir bereits zu spät?

Er atmet tief durch und wendet seinen Blick zu mir. Ich kann nicht deuten, was er versucht zu sagen und ein ungutes Gefühl legt sich auf mich.

„Ich muss dir etwas sagen und es wird dir nicht gefallen. Aber ich will, dass du an Kian denkst. Okay?" Mein Puls erhöht sich und ich spüre, wie ich leicht beginne zu zittern. Flehend blicke ich zu Leander. Meine Gedanken beginnen, die wildesten Theorien zusammenzustellen. Keine davon auch nur annähernd beruhigend.

„Deine Mutter. Ich ..." Er stoppt kurz und richtet seinen Blick in die Ferne. Seinem Gesicht ist keine Emotion abzulesen und ich weiß nicht, ob ich beunruhigt sein muss. Ich lege ihm meine Hand auf seine Wange und wende vorsichtig seinen Blick zu mir. „Sie ist noch in Evrem." Was meint er? Ist sie nicht hier? Ich brauche einen Moment. Dann noch einen. Ich starre in seine Augen. Aber gehe nicht darin verloren wie sonst, sondern bleibe an der Oberfläche. Meine Atmung beschleunigt sich und das Schwanken des Schiffs wird stärker. Meine Gedanken kreisen wild.

„Sie ist nicht hier?", frage ich, um nicht zum falschen Ergebnis gekommen zu sein. Als er nickt, bricht alles um mich zusammen. Das Rauschen des Meeres dringt dicht an mein Ohr, die Nacht stürzt über meine Augen und meine Knie geben nach. Ich falle, falle in die Dunkelheit und an den Rand meines Bewusstseins. Dann verschwimmt alles um mich herum und die Dunkelheit zieht mich zu sich. Die kalte, bedrohliche Dunkelheit.

***

Ein leichtes Schaukeln, das Geräusch von brechenden Wellen und eine salzige Brise wecken mich langsam. Angestrengt blinzle ich gegen das hereinbrechende Licht. Ich brauche einen Moment, um den Schwindel unter Kontrolle zu bekommen und setze ich mich auf. Die Kajüte, in der ich mich befinde, ist klein. Erinnert mich an die Zelle, in der mich Beynon nach Evrem gebracht hat. Nur mit einem größeren Fenster und einer Tür, die von innen und nicht außen abschließbar ist.

Kurz werfe ich einen Blick auf den offenen Ozean. Die Sonne ist an ihrem Zenit und nichts weiter außer Wasser. Bis zum Horizont nur Wasser. Freiheit. Doch das Gefühl umhüllt mich nicht. Die Freude, die es bringen sollte, bleibt verschollen und das Loch prangt weiter offen.

Meine Mutter ist nicht an Bord. Sie ist nicht bei uns. Sie ist in Evrem. Weiterhin gefangen. Kian ist auf dem Weg zu verschwinden und ich habe einem Menschen das Herz gebrochen. Eine Träne rollt mir über die Wange. Ich nehme einen tiefen Atemzug und versuche all die Schatten in meinen Gedanken in die hintersten Ecken zu vertreiben. Aber ich habe kein Licht, mit denen ich sie bekämpfen kann. Willy ist hier. Der kleine Schimmer sprüht auf und vertreibt die Schatten für den Moment.

Die See ist rauer als das letzte Mal. Ich schwanke von einer auf die andere Seite, auf meinem Weg durch den Gang und an Deck. Kurz bleibe ich stehen und betrachte die Szene vor mir. Seeleute an ihren Posten, einigen in Grüppchen. Lachen und Gesang dringt an mein Ohr und dann die Stimme, die den Funken ansteigen lässt. Willy. Mein kleiner Bruder unterhält sich aufgeweckt mit ein paar suspekt wirkenden Männern. Aber ihn scheint das nicht zu stören. Ich halte weiter Ausschau nach Leander und entdecke ihn bei dem Kapitän am Steuerrad. Schwankend gehe ich auf die Beiden zu. Leander hat mir den Rücken zu gedreht.

„Milady Emmelin", sagt der Kapitän und macht eine kurze Verbeugung. Leander dreht sich schlagartig um. Ihm gelingt es, die letzten Schatten von mir zu vertreiben. Vorerst. Er nimmt mein Gesicht in seine Hand und betrachtet mich.

„Geht es dir besser?" Ich nicke kurz, auch wenn es nicht der Wahrheit entspricht. Dass meine Mutter nicht bei uns ist, zerreißt mich. Was der König ihr antun kann, zerreißt mich. Der Gedanke, was Kian durchmacht, zerreißt mich. Aber ich muss stark sein. Stark für Willy und stark für Kian. Sobald wir ihn finden, werden wir unsere Mutter retten.

„Zuerst retten wir Kian und dann meine Mutter. Wissen wir schon, wie viel Vorsprung sie haben?", frage ich, um meine Gedanken von meiner Mutter zu Kian zu lenken. Ein Kampf nach dem anderen. Leander bringt mich in die Kajüte des Kapitäns, mit einer Menge Karten und andere Messung Gerätschaften. Willy kennt wahrscheinlich all ihre Funktionen und ihren Zweck. Leander erklärt mir, was er herausfinden konnte; seine Vermutung, wie viel Vorsprung sie haben und wann sie anlegen werden.

Viel von dem, was er mir erklärt, verstehe ich, nicht ganz. Aber, wenn alles nach Plan geht, sollten wir spätestens einen Tag nach ihnen ankommen. Obwohl sie zwei Tage Vorschuss haben, was irgendetwas mit der Art des Schiffes zu tun hat. Wenn wir Glück haben, ankert das Schiff noch wenn wir anlegen und wir können die Besatzung nach Kians Aufenthaltes Ort fragen. Wenn nicht, würde es eine lange Suche werden und eventuell ohne Erfolg. Doch den Gedanken verschiebe ich vorerst.

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