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Kapitel 11b

Am Morgen sitze ich lange vor der Zeit, auf den vorderen Stufen und warte auf Gideon. Ich muss ihm erklären, wieso ich es ihm nicht gesagt habe. Als er auf seinem Pferd angeritten kommt, löst sich ein Stein von meinem Herzen. Der Vorfall von gestern tat mir leid und bereitet mir ein schlechtes Gewissen. Als er auf mich zukommt, erschrecke ich. Ein frisches Veilchen ziert seine rechte Gesichtshälfte und seine Augen glänzen traurig. Die Freude, die mich sonst begrüßt hat, ist verschwunden.

„Gideon es tut..."

„Prinzessin Emmelin", sagt er schnell und verbeugt sich vor mir, stellt den Korb neben mir ab und dreht sich wieder zu seinem Pferd.

„Gideon, warte." Meine Stimme ist flehend und laufe ihm nach. Auch wenn ich ihn erst wenige Tage kenne, will ich nicht, dass unsere Freundschaft so endet.

Als ich ihn am Arm packe, bleibt er stehen und dreht sich zu mir um. Seine Miene ist distanziert, sein Blick kühl.

„Es tut mir leid. Ich wollte es dir sagen. Aber es hat sich nicht ergeben. Ich hatte Angst, dass, wenn du es erfährst ... sich etwas ändert." Ich spüre, wie Tränen in meine Augen steigen. Ihnen gelingt es, die kalte Schale von Gideon zu durchbrechen.

„Du hättest es mir sagen sollen, Emm... Prinzessin Emmelin", sagt er vorwurfsvoll und will sich wieder umdrehen. Ich halte ihn davon ab. Wieder geht mein Blick zu dem blauen Veilchen. Vielleicht war es nicht Beynon, versucht mich mein Herz zu beruhigen.

„Ich bin immer noch dieselbe. Es hat sich nichts geändert. Lass uns in den Wald gehen. Da sieht uns Beynon nicht. Bitte." Ich sehe ihm an, dass auch meine Tränen ihn nicht überreden können.

„Es hat sich alles geändert. Prinz Beynon ist dein Mann, Emmelin. Er hat deutlich gemacht, dass ich mich von dir fernhalten muss", sagt er streng und löst sich von meinem Griff. Die Freude, dass er dieses Mal die Anrede weglässt, kann ich nicht genießen. Denn der endgültige Ton seiner Stimme lässt mich erstarren. Perplex schaue ich ihm nach, wie er langsam nur noch ein ferner Punkt ist.

Eine Weile bleibe ich stehen und schau in die Ferne, als würde ihn das zurückholen. Ich bin mir unsicher, weshalb ich an ihm klammere. Wahrscheinlich weil die Personen, die ich mir hierher wünsche, nicht hier sein können. Weder Kian noch Jayden, noch Rosalee oder Kalea. Bevor ich an den Palast in Merah kam, habe ich jeglicher Freundschaft abgeschworen. Es war einfacher alleine zu sein, als die Gefahr jemanden den ich liebe zu verlieren. Im Palast änderte sich etwas. War es falsch, mich zu ändern? Nein! Liebe ist Stärke, protestiert mein Herz und mein Verstand gleichzeitig.

Ich schnappe mir den Korb und setze mich in die Küche. Was geschehen ist, ist geschehen. Auch, wenn ich traurig auf den Stufen sitze, ändert das nichts.

Ich bin überrascht als Beynon kurz nach neun die Treppe hinunterkommt. Sein Blick ist gesenkt und seine Schritte bedrückt.

„Es tut mir leid, Emmelin", sagt er traurig und sucht den Blickkontakt. Doch ich wende ihn auf den Blaubeermuffin in meiner Hand. „Es tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe. Es tut mir leid, dass ich dir Angst gemacht habe. Es tut mir leid, dass ich so wütend geworden bin. Es tut mir leid – dass du mich heiraten musstest." Seine Worte sind ehrlich und flehend.

Ich spüre wie mein Herz gewillt ist ihm zu verzeihen. Doch mein Verstand kämpft dagegen an. Tut es dir leid, Gideon geschlagen zu haben? Fragt mein Verstand. Doch es ist mein Herz, das Zweifel sät, ob es wirklich Beynon war.

Beynon legt mir sanft eine Hand auf den Arm, um meinen Blick auf sich zu ziehen. Als ich schmerzhaft zusammen zucke, nimmt er sie schnell wieder von mir. Vorsichtig schiebt er den Ärmel des Hemdes nach oben. Um meinen Arm zu betrachten, den er gestern vor Wut zerquetscht hat. Ein großes Hämatom leuchtet auf meiner blassen Haut, genauso wie in Gideons Gesicht. Ich habe es beim Duschen bemerkt. Es war keine Absicht. Es kommt nicht wieder vor, hatte mein Herz angemerkt und mein Verstand blieb still. Ich will daran festhalten, dass der Beynon, den ich hier kennenlernen und erleben durfte; der fröhliche, nette und hilfsbereite, der wirkliche Beynon ist.

„Es tut mir leid", sagt er erschrocken, als er sieht, was er getan hat. Ich halte meinen Blick immer noch auf den Muffin. Versuche mich nicht zu bewegen, als würde es mich unsichtbar machen. Ich bin zerrissen. Weiß nicht wie ich fühlen, handeln und entscheiden soll. Herz gegen Verstand. Verstand gegen Herz. Und keiner hat die Oberhand. Vorsichtig legt er seine Hand an mein Kinn und richtet meinen Blick zu sich. Mit dem Daumen wischt er mir eine Träne beidseits, von der ich nicht wusste, dass ich sie vergossen habe.

„Emmelin, es tut mir wirklich leid", bedauert er erneut. Ich bringe es nicht über mich, ihm etwas zu erwidern. Mein inneres ist gespalten und betäubt mich. Traurig setzt er sich neben mich und nimmt sich ebenfalls einen Muffin. Dreht ihn jedoch nur in seiner Hand und nimmt keinen Bissen. Ich kann ihm sein schlechtes Gewissen ansehen und es schmerzt ihn so zu sehen. Als er sich das hundertste Mal entschuldigt, kann ich es nicht mehr hören. Mit jedem Wort wird auch mein Inneres trüber und zerreißt mich mehr.

„Was hat dein Vater geschrieben?" Bis jetzt habe ich immer vergessen, danach zu fragen. Jetzt erinnert mein Verstand mich daran. Ich nehme es, als Gelegenheit, seine konstanten Entschuldigungen zu stoppen. Ich weiß nicht, was ich fühlen soll. Aber die Trauer in seiner Stimme legt zu viel Druck auf mich.

„Nichts Wichtiges", sagt er schnell und ich spüre wie er sich anspannt. Das lässt mich zu ihm aufblicken. Nun ist er es, der meinen Blick meidet. Was immer es war, er will es vor mir geheim halten und endlich habe ich das Gefühl wieder eine Aufgabe zu haben. Ich werde den Brief finden. Alles bin ich im Moment bereit zu tun, um das Chaos in mir zu übertönen.

Nach dem Mittagessen fallen die Ereignisse in den Hintergrund. Ein kleines Ungeschick in der Küche, bei dem Beynon den Auflauf fallen lässt und die Scherben sowie das Essen sich über den ganzen Boden verteilen, hebt die Stimmung. Nach dem ersten Schock fallen wir beide ins Lachen, das erst als unsere Blicke sich treffen, verstummt. Aber dann wieder überhandnimmt. Das Eis zwischen uns beginnt wieder zu brechen.

Es gelingt ihm, mich zum Baden im See zu überreden. Das letzte Mal hatten wir viel Spaß, hatte mein Herz bemerkt. Mir ist bewusst, dass ich diesen Ort bald wieder verlassen muss und vielleicht nie wieder sehen werde. Ein letztes Mal in dem klaren Wasser zu planschen, kann nicht schaden.

„Emmelin?", fragt er, nachdem wir eine Weile schweigend unsere Runden schwimmen. Das Wasser ist kühler als erwartet und die Bewegung hält uns warm. Ich schaue zu ihm und sehe Trauer in seinen Augen, die wieder das schlechte Gewissen in mich rufen. Weshalb tust du das? Beklagt mein Verstand. Er ist gebrochen und verdient eine Chance, ist es mein Herz das Antwortet. Alles in mir sollte laut aufschreien, von ihm weg gehen. Doch das tiefe Bedürfnis, ihn zu trösten, lässt nicht locker.

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