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Kapitel 10b

Wir entscheiden uns wieder für den See. Eine Weile berichtet mir Beynon von den Dingen, die er als Kind hier getan hat. Abenteuer, die er auch mit Leander erlebte und zum ersten Mal fällt mir auf, dass er keine Miene verzieht bei dem Gedanken an seinen großen Bruder. Freudig lausche ich seinen Erzählungen und sehe ihn erstmalig, als ein normaler Mensch. Nicht der grausame Thronerbe Evrem. Er ist einfach nur Beynon.

„Emmelin?", fragt er mit einem Unterton, den ich nicht ganz deuten kann. Ich drehe mich zu ihm. Er hat ein spitzbübisches Lächeln auf den Lippen. „Kannst du schwimmen?"

Ich nicke ihm zu und will gerade erzählen, wie mir mein Vater das Schwimmen beigebracht hat. Da hebt er mich bereits an und im nächsten Moment falle ich in das kalte Wasser. Kurz erstarre ich vor Schreck und komme wieder an die Oberfläche.

„Beynon!", schreie ich entrüstet, nachdem sich meine Lungen wieder mit Luft füllen und ich sehe, wie er sich über meinen Ärger amüsiert. In diesem Moment, genau in diesem. Indem er ungebunden lacht, sehe ich einen jungen Mann, der einen Moment gebraucht hat, alles um sich zu vergessen, dass er sich entfalten kann. Diesen Jungen hätte ich wahrscheinlich, meinen Freund nennen können. Doch ich erinnere mich daran, dass der Beynon, der sich gerade den Bauch vor Lachen hält, leider nicht der normale Beynon ist. Ich schwimme auf den Steg zu und halte ihm meinen Arm entgegen.

Wie erwartet, beugt er sich zu mir und will mir heraushelfen. In dem Moment zerre ich ihn zu mir ins Wasser. Es heißt nicht, dass ich diesen Beynon nicht genießen kann, solange es anhält.

Eine Weile plantschen wir in dem kühlen Wasser. Als sich unsere Lippen langsam blau färben, steigen wir aus dem See. Beynon schlüpft aus dem Pullover und dabei rutscht das T-Shirt, das er darunter trägt, nach oben. Die Sicht auf die Narbe, die ich am Morgen gesehen habe, liegt frei. Dieses Mal erkenne ich, wie weit sie über seinen Rücken reicht. Wieder frage ich mich, was passiert ist.


Nach einer Dusche schiebe ich wie angewiesen unser Abendessen für zwanzig Minuten in den Ofen. Ich bin froh, dass Beynon dieses Mal keinen Einspruch einlegt. Er muss erkennen, dass er keine Ahnung hat, wie man einen Ofen betätigt. Nach dem Essen bringt mir Beynon ein Kartenspiel bei und eine Partie Schach spielen wir, die er beide gewinnt.

„Ich habe dir eine Laterne ins Zimmer gestellt", sagt Beynon mit einem gequälten Lächeln. Ich weiß, wie schwer ihm diese Geste fallen muss, aber bin froh, dass er aufgrund letzter Nacht, nicht darauf besteht, wieder bei ihm zu schlafen.

Dank der Laterne und den Sternen, die heute wieder unbedeckt scheinen, gelingt es mir meine Angst zu überwinden. Ich falle schnell in einen tiefen Schlaf und träume von Jayden und unserem Tanz.

***

Wieder schläft Beynon lange, nachdem die Sonne aufgeht. Ich gehe gerade die Treppe hinunter und höre wie jemand etwas vor die Tür stellt. Gideon. Freudig öffne ich die Tür und er blickt mir erschrocken entgegen. Die Augen weit aufgerissen und sein Mund klappt kurz auf. Als er mich erkennt, legt sich ein Lächeln in sein Gesicht.

„Ich glaube, ich muss dir ein Glöckchen umhängen." Lachend reicht er mir den Korb. „Ich habe dir etwas einpacken lassen. In der Papiertüte. Ich denke, die zwei lassen dir sonst nur die Reste übrig", sagt er charmant. Ich kann mir vorstellen, dass Gideon gut bei den Mädchen ankommt. Er ist lustig, charmant und hat etwas Leichtes an sich, dass selbst mir nach nur zwei Begegnungen auffällt.

„Gideon ...", beginne ich, um das Missverständnis aufzulösen. Doch er unterbricht mich. Das mit dem Zuhören hat er nicht darauf, merkt mein Verstand sarkastisch an.

„Das ist schon okay. Du musst das Turtelpaar den ganzen Tag ertragen. Da solltest du zumindest etwas Richtiges essen", sagt er lächelnd. „Schläft Prinz Beynon noch?"

„Ja. Ich denke, dass er wieder bis zum Mittag schläft", sage ich lachend und Gideon stimmt mit ein. Erst jetzt verstehe ich, warum er ›schläft‹ mit einem schelmischen Funkeln in den Augen gesagt hat und ich stoppe. Ich bin froh, dass Beynon nicht dieselben Erwartungen an eine Flitterwochen teilt.

„Schon als Kind konnte man ihn nicht vor Mittag aus dem Bett bekommen", sagt er erneut lachend. „Ich denke nur, dass die Gründe sich geändert haben." Seine Andeutung auf Beynons Aktivität in seinem Bett, wird mir wieder unangenehm. Etwas lässt mich hellhörig werden.

„Du kennst Beynon schon als Kind?" Kurz blickt er erschrocken zu mir und mir wird bewusst weshalb. Ich habe Beynon ohne seinen Titel angebrochen. Nach dem ersten Schock legt sich wieder ein Lächeln auf seine Lippen.

„Oh, ja. Wir haben viel Zeit hier verbracht. Natürlich wussten seine Eltern das nicht. Nachdem wir die meiste Zeit im Wald waren, fiel es nie auf." Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Beynon mit einem normalen Jungen befreundet war. Auch wundert es mich, dass er nichts über Gideon erzählt hat, als er mir von den Abenteuern an diesem Ort berichtet hat. Vielleicht hat er es vergessen. Gideon vergessen. Oder hat er Angst, dass sein Vater davon erfahren könnte?

„Du musst mir unbedingt davon berichten", sage ich zu euphorisch und er zieht wieder seine Augenbrauen in die Höhe. Für ihn muss es merkwürdig sein, weshalb eine Hofdame etwas über die Kindheit des Prinzen erfahren möchte. Wenn er mich aussprechen lassen würde, wüsste er wer ich bin. Würde er trotzdem noch so frei mit mir sprechen? Zweifelt mein Verstand.

„Denkst du, die beiden werden in der nächsten Stunde wach?", fragt er wieder mit dem gewissen Unterton. Ich schüttele den Kopf. Erst einmal lass ich ihm in dem Glauben, ich sei eine Hofdame. „Hast du etwas gegen Gesellschaft beim Frühstück? Dann könnte ich dir ein paar erzählen. Aber wir sollten etwas abseits gehen." Die Neugier über Beynons Kindheit reizt mich und ich nehme das Angebot an.

Es stellt sich heraus, dass die beiden sehr guten Freunde waren. Ab dem zwölften Lebensjahr waren sie auf derselben Schule. Da sein Vater als Verwalter für das Anwesen arbeitet, ermöglichte der König diese Schulbildung. Er berichtet mir von Streichen, Unfug und anderen jugendlichen Erlebnisse, die die beiden teilen. Ich erfahre, dass Leander ein Musterschüler war und sich deshalb die Brüder oft in die Haare bekommen haben. Es ist merkwürdig sich Beynon, als den Rebell vorzustellen. Aus Gideons Erzählung geht hervor, dass nach der Schulzeit ihre Freundschaft abbrach. Ich lerne eine Menge über Beynon und es fällt mir immer leichter ihn zu verstehen.

„Emmelin?!", höre ich, Beynons rufe. Gideon und ich haben uns etwas abseits in den Wald gesetzt, um nicht im Blickfeld des Ehepaars zu sein. Ich habe es noch immer nicht geschafft, das Missverständnis aufzuklären. Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich das will.

„Sieht so aus, als braucht die Prinzessin deine Hilfe beim Ankleiden", sagt Gideon lachend. Es ist deutlich, dass er nicht viel von der gehobenen Gesellschaft hält. Er ist mit ihnen große geworden und hat ein gutes Bild deren Gesellschaft. Ich kann es ihm nicht übel nehmen. „Ich sollte lieber unentdeckt verschwinden. Nicht, dass du meinetwegen noch Ärger bekommst", sagt er schnell und verschwinde ins Dickicht. Auch ich mache mich auf den Weg und sehe Beynon die Erleichterung an, als ich aus dem Wald trete.

„Emmelin, du solltest nicht allein in den Wald. Nicht, dass dort Gefahren lauern. Aber es ist trotzdem besser, wenn du nicht allein herumwanderst. Es verirren sich manchmal Menschen hierher und nicht alle sind nett", sagt Beynon besorgt und zieht mich in eine Umarmung. Er scheint aus Erfahrung zu sprechen. Kurz irritiert mich sein Verhalten, lasse es aber zu.

Den restlichen Tag wirkt er angespannter, als am Tag davor und ich kann mir nicht erklären weshalb. Der Hütten-Beynon ist mir immer noch lieber, als der aus dem Palast. Mit einem Tanz lassen wir den Abend ausklingen und ich spüre wie wir uns langsam näher kommen. Ich kann noch nicht einschätzen, ob es gut oder schlecht ist. Fürs Erste halte ich es mir offen.

***

Die nächsten drei Tage vergehen ähnlich. Am Morgen unterhalte ich mich mit Gideon. Über den Tag unternehmen Beynon und ich etwas Spaßiges. Einmal einen Spaziergang durch den Wald mit Abenteuergeschichten aus seiner Kindheit. Ein anderes Mal eine kleine Wanderung zu einem wunderschönen Wasserfall, den ich von Alistairs Gemälde wiedererkenne. Abends spielen wir das Kartenspiel oder Schach. Manchmal tanzen wir auch.

Mit den Tagen wirkt die Freiheit nicht mehr so bedrückend und ich beginne die Zeit zu genießen. Auch Beynon scheint zu bemerken, dass ich mich nicht mehr so befremdlich ihm gegenüber verhalte. So umarmt er mich öfters, haucht mir wieder Küsse auf die Wangen und scheut nicht meine Hand zu ergreifen. Zu Beginn ist es unangenehm. Aber mittlerweile gehört es zu den Gefühlen, die der Ort versprüht, wenn auch noch ungewohnt. Er hält sich an die Vereinbarung und auch ich will versuchen mich daranzuhalten. Ich gebe ihm eine Chance.

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