Weil ich dich liebe!
>>Und was hältst du von der ganzen Sache? <<, frage ich Remus, als er wieder erwacht war. Ich saß mit ihm zusammen in dem großen Himmelbett. Wir teilten uns die restlichen Sandwichs.
>>Mir ist auf der Karte des Rumtreibers nichts aufgefallen. Allerdings hab ich auch nicht nach Peters Namen gesucht. Wenn ich wieder fit bin, werde ich das Nachholen<<, meinte er nach kurzer Überlegung.
>>Und wenn er wirklich Rons Ratte ist? << Nachdenklich biss ich in mein Sandwich.
>>Dann werden wir Dumbledore informieren müssen<<, erwiderte er gepresst. Ich sah in seinen Augen, dass er die Sache am liebsten selbst in die Hand nehmen würde, anstatt sie dem Schulleiter zu überlassen. Doch wer konnte es ihm verübeln.
Wenn es stimmte was Sirius sagte, dann hatte er zwölf Jahre umsonst in Askaban verbracht. Was für eine bittere Vorstellung. Ich warf einen Blick auf die Uhr und stellte mit Entsetzen fest, dass der Unterricht bald beginnen würde. Meine Mitschüler vermissten mich bestimmt schon.
>>Ich muss los. Sonst komme ich zu spät zu Geschichte. << Aufgeregt sprang ich auf. Eilig sammelte ich meine Schuhe vom Boden ein, die ich vorhin ausgezogen hatte. Remus nickte nur zu Bestätigung, während ich mein Schuhwerk überstreifte.
Kurz ließ ich meinen geübten Blick über meinen Lehrer schweifen. Er sah trotz des Essens noch immer ziemlich blass aus. Schelmisch grinsend beugte ich mich zu ihm runter. Eigentlich wollte ich ihm einen schnell Kuss auf die Lippen hauchen, doch er stoppte mich.
>>Wenn du das machst, kommst du definitiv zu spät<<, warnte er mich und ein Kribbeln breitete sich schlagartig in meinem Körper aus. Seufzend strich ich ihm einmal kurz liebevoll über die Wange, ehe ich die Heulende Hütte verließ.
Eilig ging ich über die Wiese, die vom Morgentau noch ganz nass war und betrat das Schulgebäude. Es herrschte ein riesiges Gewusel in der Eingangshalle, da alle ihre Klassenräume rechtzeitig erreichen wollten. So schnell ich konnte, drängelte ich mich durch die Schülerschaft und ging hinauf in den ersten Stock, wo sich das Klassenzimmer von Professor Binns befand.
>>Wo kommst du denn so plötzlich her? <<, wollte Bella verstimmt wissen. Seufzend ließ ich mich zwischen ihr und Helga nieder.
>>Ja, wir haben dich schon überall gesucht. << Helga wirkte besorgt und ich konnte ihren musternden Blick auf mir spüren.
>>Nur kein Grund zur Aufregung. Ich war nur kurz bei Madam Pomfrey, da ich schon wieder Kopfschmerzen hatte<<, erklärte ich ausweichend.
>>Schon wieder? <<, fragte Bella skeptisch. Unbekümmert zuckte ich nur mit den Schultern. Zum Glück musste ich mich nicht weiter rechtfertigen, da Professor Binns mit dem Unterricht beginnen wollte. Rückzug der Magier, war heute das Thema, doch mit meinen Gedanken war ich ganz anders wo. Ich dachte über Sirius aberwitzige Geschichte nach und fragte mich, ob sie wirklich der Wahrheit entsprach.
Nur schleppend strich der Tag an mir vorbei. Am liebsten hätte ich am Abend Remus besucht, doch leider hatten wir Astronomie und ich wollte nicht wieder schwänzen. Also lag ich am späten Abend in meinem Bett und konnte nicht einschlafen. Immer wieder musste ich an Remus denken. Wie es ihm wohl ging? Bestimmt schlief er schon. Frustriert drehte ich mich in meinem Bett hin und her, doch der Schlaf wollte einfach nicht kommen. Lautlos stöhnend setzte ich mich schlussendlich auf. Ob Remus sauer wäre, wenn ich ihn zu so später Stunde noch besuchen würde?
Vorsichtig schob ich die Vorhänge von meinem Himmelbett beiseite und lugte in die Dunkelheit. Bella und Helga schliefen tiefen und fest. Leise krabbelte ich aus meinem Bett, griff nach meinen Morgenmantel und verließ den Schlafsaal. Der Gemeinschaftsraum war zum Glück leer, und die fette Dame schlief so fest, dass sie mich nicht bemerkte. Ich musste nicht weit laufen, bis zu den Privatgemächern der Lehrer.
Das Porträt vor Remus Räumlichkeiten schlief seelenruhig. Vorsichtig beugte ich mich vor und flüsterte dem alten Mann das Passwort ins Ohr. Im Halbschlaf murmelte er irgendwas vor sich hin und öffnete mir dann die Tür. Erleichtert atmete ich auf, als mir der vertraute Geruch von alten Büchern und Schokolade in die Nase stieg. Leise schritt ich zu Remus Schlafzimmer hinüber. Natürlich schlief er. Unschlüssig blieb ich vor seinem Bett stehen. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, mitten in der Nacht bei ihm aufzukreuzen. Doch ich schüttelte meine Zweifel schnell ab.
>>Remus? <<, fragte ich in die Dunkelheit. Murrend drehte er sich um und blinzelte in die Dunkelheit. Müde strich er sich über das Gesicht.
>>Stella? ...Ist was passiert? << Alarmiert starrte er mich an.
>>Nein, ich...ähm...wollte nur sehen wie es dir geht<<, sagte ich zögerlich. Überrascht weiteten sich darauf seine Augen.
>>Du schleichst nachts durchs Schloss, nur um dich nach meinem Wohlbefinden zu erkundigen? << Jetzt war mir die Sache doch etwas peinlich. Ich spürte wie mir das Blut schlagartig ins Gesicht schoss. Verlegen senkte ich den Blick. Was sollte ich jetzt darauf antworten?
>>Du scheinst mich ja wirklich zu mögen<<, meinte er plötzlich grinsend. Perplex schaute ich auf.
>>Hast du etwa daran gezweifelt? <<, erwiderte ich nun ebenfalls lächelnd.
>>Nein, eigentlich nicht... Also, warum bist du wirklich gekommen? Doch hoffentlich nicht, um über mich herzufallen <<, wollte er lachend wissen. Ich tat so als würde ich ernsthaft darüber nachdenken, was ihn noch breiter grinsen ließ.
Seufzend schlug er seine Decke zurück und rückte etwas nach hinten. Verwundert blickte ich ihn an. Er wollte doch nicht ernsthaft...
>>Na komm schon her! <<, forderte er mich auf. Irritiert blieb ich stehen.
>>Dir scheint es wirklich nicht gut zu gehen...Ich dachte du willst nicht, dass ich dir zu nahe komme. << Zögerlich zog ich meinen Morgenmantel aus und kletterte dann zu ihm ins Bett. Sorgsam breitete er die Decke über mich aus.
>>Dafür das du sonst immer so aufdringlich bist, bist du jetzt ganz schön störrisch<<, kicherte er neben mir.
>>Ich finde es nur komisch, dass du mich plötzlich in dein Bett einlädst. Üblicherweise macht du doch immer einen Rückzieher<<, erklärte ich und zog skeptisch die Augenbrauen zusammen.
>>Du weißt genau was du bewirkst, wenn du mir zu nahe kommst. Und das hier...<<, er deute auf uns und das Bett, >>...geht in Ordnung, so lange du auf deiner Bettseite bleibst und ich auf meiner. << Enttäuschte blickt ich ihn daraufhin an.
>>Jetzt schau doch nicht so...! <<, meinte er bekümmert.
>>Nicht mal eine Umarmung? <<, fragte ich hoffnungsvoll.
>>In dem Aufzug? << Er deute an mir herab. Verwundert warf ich einen Blick unter die Decke. Ich hatte ein Top mit Spagettiträgern und V-Ausschnitt an, dazu kurze Shorts. Nichts Ungewöhnliches wie ich fand.
>>Wieso, was stimmt denn nicht mit meinen Klamotten? <<, wollte ich sogleich von ihm wissen, worauf er mich anschaute, als sei ich von allen guten Geistern verlassen.
>>...Ist die Frage ernst gemeint? Hast du dich eigentlich schon mal mit Verstand angeschaut? << Irritiere erwiderte ich seinen Blick und wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Seufzend schloss er kurz die Augen. Zerknirscht musterte ich ihn.
>>Soll ich lieber wieder gehen? << Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich hätte etwas falsch gemacht.
>>Nein, natürlich nicht<<, beeilte er sich zu sagen, dann rückte er plötzlich näher.
>>Na gut, komm her! Ich versuche mich zusammen zu reißen. << Glücklich lächelte ich ihn an und rutschte in seine ausgestreckten Arme.
Sofort umschloss mich seine Wärme und ein wohliges Kribbeln zog sich durch meinen Körper. Genießerisch schloss ich die Augen und drückte mein Gesicht gegen seine Brust. Ich konnte hören wie sich sein Herzschlag verdoppelt und ich musste unweigerlich grinsen. Vorsichtig legte ich einen Arm um ihn. Ich spürte wie er mich an sich drückte und meinen Geruch einzog. Langsam strich ich mit meiner Hand über seinen Rücken. Ich fühlte mich so wohl und entspannt wie noch nie in meinem Leben. Ich winkelte meine Beine leicht an und berührte so unweigerlich seine. Schlagartig verkrampfte er sich.
>>Stella! <<, warnte er, doch ich zog meine Beine nicht zurück. Unbewegt ließ ich sie neben seinen liegen. Nur langsam entspannte er sich wieder. Lächelnd schaute ich zu ihm auf. Auch er hatte seine Augen geöffnet. Die Farbe seiner Iris flackerte zwischen Gold und Bernstein hin und her. Er kämpfte mit sich. So kurz nach dem Vollmond waren seine animalischen Triebe noch stärker ausgeprägt.
>>Wenn ich dich jetzt um einen Kuss bitte, könntest du nicht nein sagen, oder? <<, fragte ich leise. Ohne zu zögern, schüttelte er den Kopf.
>>Willst du das denn auch? <<, fragte er mit belegter Stimme.
>>Ja<<, hauchte ich und legte den Kopf in den Nacken.
>>Wieso? << Tief blickte er mir in die Augen. Kurz dachte ich über seine Frage nach.
>>Weil...weil ich dich liebe<<, kam es mir zögerlich über die Lippen. Jetzt war es raus und ich sah wie sich seine Pupillen weiteten.
>>Obwohl ich ein Werwolf bin? <<, flüsterte er, während er meinen Gesicht immer näher kam.
Ich konnte seinen heißen Atem bereits auf meiner Wange spüren. Schmetterlinge tanzten in meinem Bauch. Mein Herz raste und das Blut rauschte mir in den Ohren.
>>Normal ist doch langweilig. << Und das aus meinem Munde. Ich, die sich immer gewünscht hatte normal zu sein, verliebt sich in einen Mann der ganz und gar nicht normal war.
Und plötzlich lagen seine Lippen auf den meinen. Alle Gedanken waren schlagartig aus meinem Kopf gefegt. Ein Feuerwerk schien in meinem Körper zu explodieren und Hitze durchflutete mich.
--------------------------------Remus Sichtweise---------------------------
Meine Hände umrahmten ihr Gesicht. Die Anziehungskraft, die Sehnsucht war einfach zu groß, um sie noch länger zurück zu halten. In diesem Moment begriff ich, dass ich sie schon küssen wollte, als ich sie zum ersten Mal erblickt hatte. Wir waren uns so nahe, dass kein Blatt Papier mehr zwischen uns passte. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich blickte in ihre wundervollen smaragdgrünen Augen, während in meinem Inneren das Verlangen ins Unermessliche zu steigen schien. Ihre Lippen waren so unendlich weich und gaben den meinen nach. Seufzend schloss ich die Augen. Unsere Münder zogen sich wie magisch an. Ihr unbeschreiblicher Duft hing mir in der Nase und ich spürte, wie der Wolf in mir verlangend knurrte. Ich schob meine Finger in ihr rabenschwarzes Haar und war augenblicklich wie berauscht. Mein Verstand schaltete ab ohne, dass ich es verhindern konnte...
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Hallo alle zusammen^^
Nächstes Kapitel erscheint dann am Mittwoch oder am Wochenende. Je nachdem wie ich Zeit habe. Es heißt "Sirius Temperament". Können sich also alle Sirius Fans drauf freuen :)
Ich arbeite auch schon an meiner nächsten Fanfiction mit Severus und Remus als Hauptcharaktere.Nicht als Pairing, sondern als Freunde. Aber falls euch eine Romanze lieber ist könnte ich auch nochmal umstrukturieren.
Eine Fanfiction mit Sirius und Remus ist auch schon in Planung. Da hab ich sogar schon einen Titel "Ein Mann und sein Hund". Die Geschichte befindet sich bis jetzt allerdings nur in meinem Kopf :D (Könnt mir ja mal in die Kommentare schreiben, ob ihr interessiert seid.)Ich wünsche euch jedenfalls noch einen schönen Sonntag und einen guten Start in die Woche.
Liebe Grüße
Eure Moony
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