Kontrollverlust
Gedankenverloren schritt ich durch die menschenleeren Gänge von Hogwarts. Die meisten Schüler waren noch beim Abendessen oder bereits in ihren Gemeinschaftsräumen verschwunden. Ein bisschen tat es mir leid, Denny eben einfach beim Essen sitzen gelassen zu haben, doch ich wollte Remus nicht weiter reizen. Eigentlich war ich niemand, der vor schwierigen Situationen einfach flüchtete, doch in diesem Fall war es die einzige Option gewesen. Remus Reaktion bereitete mir Sorgen. Wenn er bereits eifersüchtig wurde, nur weil ich kurz Dennys Hand hielt, wie sollte das dann erst beim Abschlussball werden? Ich musste unbedingt nochmal mit ihm sprechen. Auch wenn es Dumbledore eigentlich untersagt hatte. Doch das Risiko musste ich eingehen, sonst passierte womöglich noch ein Unglück.
Als ich gerade an einem alten Wandteppich vorbeischritt, packte mich plötzlich etwas am Arm und zerrte mich hinter ebendiesen. Eine dicke Staubschicht hüllte mich ein und trotz des Schreckens, musste ich niesen. Ich hörte wie jemand einen Silencio Zauber murmelte, während ich mir den Staub vom Gesicht wischte. Kurz blickte ich mich um. Anscheinend befand mich in einem schlecht beleuchteten Geheimgang. Ich wollte gerade zu einem lautstarken Protest ansetzten, als ich Remus erkannte.
>>Remus! <<, brachte ich verwundert heraus. Seine Iris war noch immer intensiv golden. Doch gerade als ich ihn darauf ansprechen wollte, umfasste er plötzlich meine Taille und zog mich an sich. Wieder setzte ich zum Reden an, doch er unterbrach mich mit einem Kuss. Seine Zunge glitt zwischen meine Lippen, was mir ein überraschtes Aufkeuchen entlockte. Schlagartig breitete sich ein Kribbeln in meinem gesamten Körper aus.
Haltsuchend legte ich meine Hände um seine Schultern und schloss die Augen. Remus ließ mehr Leidenschaft in den Kuss einfließen, während sich seine Hände auf meinen Po legten. Dann zog er mich noch weiter an sich, bis meine Füße nicht mehr den Boden berührten und drückte meine Hüfte gegen die Wand. Kurz erschauderte ich über die plötzliche Kälte in meinem Rücken. Reflexartig umschlag ich seine Taille mit meinen Beinen. Wohlige Wärme umfing mich. Genießerisch zog ich seinen Duft ein. Während ich meine Hände in seinen Haaren vergrub, begann er damit mein Oberteil hoch zu schieben. Als seine Finger über meinen Bauch glitten konnte ich mir ein erneutes Aufkeuchen nicht unterdrücken.
Doch so sehr ich das hier auch wollte, konnte ich die kleine Stimme in meinem Kopf nicht abstellen die mir sagte, dass jeden Moment Dumbledore um die Ecke kommen könnte. Frustriert öffnete ich die Augen, um den Kopf wegzudrehen, doch Remus ließ dies nicht zu. Bestimmend drängte er sich weiter gegen mich. Ich nahm meine Hände zu Hilfe und drückte gegen seine Brust, um ihm zu zeigen, dass er abrücken sollte. Doch er schien meine Gegenwehr nicht zu bemerken. Seine Hände glitten weiter meinen Bauch hinauf, bis sie bei meinem BH angelangt waren. Als er anfing durch den dünnen Stoff hindurch meine Brüste zu streicheln, vergaß ich kurzzeitig mein Vorhaben. Ohne, dass ich es verhindern konnte, klappten mir die Augen erneut zu. Wohlig seufzend drückte ich den Rücken durch, um meine wohlgeformten Knospen gegen seine Hände zu pressen.
Plötzlich ließ er von meinen Mund ab und ließ stattdessen Küsse über meine Wange bis hin zu meinem Ohr wandern. Das rüttelte die kleine Stimme in meinem Kopf wieder wach.
>>Remus, hör auf! <<, sagte ich keuchend und rang nach Luft. Wieder stemmte ich mich gegen ihn, doch er war wie ein Fels in der Brandung. Was sollte ich nur machen? Dumbledore könnte uns jeden Augenblick entdecken und ich wollte nicht meinem Abschluss und Remus Job gefährden.
>>Hör auf, Remus! <<, forderte ich ihn erneut auf. Doch der Wolf hatte vollständig die Kontrolle über ihn. Er hatte mich ja gewarnt. Wenn er einmal dem Wolf nachgab, dann konnte er nicht mehr aufhören.
Also tat ich das einzige, was mir in diesem Moment einfiel. Ich löste eins meiner Beine, was gar nicht so einfach war und holte mit dem Knie aus. Keine Ahnung wie ich es geschaffte mein Knie zwischen uns zu bringen, doch es verfehlte sein Ziel nicht... Mit schmerzverzehrten Gesicht brach Remus stöhnend vor mir zusammen. Besorgt kniete ich mich neben ihn. Es tat mir leid ihn verletzen zu müssen, doch in diesem Moment sah ich einfach keine andere Möglichkeit, dem Ganzen ein Ende zu bereiten.
>>Entschuldige! Aber ich glaube du warst gerade nicht ganz Herr deiner Sinne. << Zerknirscht sah ich ihn an. Keuchend saß er vor mir. Beide Hände auf seinen Schritt gepresst. Doch sein Blick war dankbar.
>>Ich hasse es, die Kontrolle zu verlieren <<, brachte er mühsam auf meine stumme Frage heraus. Lächelnd betrachtete ich ihn und spürte noch immer das Kribbeln in meinem gesamten Körper.
>>Sag das nicht! Hätte ich dich nicht so unsanft unterbrochen, wäre dir schnell klar geworden, dass sich ein Kontrollverlust auch gut anfühlen kann. << Schmunzelnd setzte ich mich neben ihn.
>>Ich hätte dich fast...<< Er wagte es nicht den Satz zu beenden und richtete seinen Blick zu Boden. Beruhigend legte ich ihm eine Hand auf den Arm.
>>Nein, hättest du nicht! Ich habe mich nur gewehrt, weil jeden Moment Professor Dumbledore um die Ecke kommen könnte. Und wenn er uns in dieser Situation in flagranti erwischt hätte, hätte er uns garantiert beide von der Schule geworfen<<, erklärte ich. Ich wollte nicht, dass er ein schlechtes Gewissen hatte.
>>Aber ich muss sowieso mit dir sprechen...wegen Denny. << Aufmerksam blickte er mich an und ich sah wieder einen leichten Gold Schimmer in seinen Augen.
>>Es gibt wirklich keinen Grund, eifersüchtig zu sein. Wir sind nur Freunde. Nicht mehr und nicht weniger <<, versicherte ich ihm.
>>Das sah vorhin aber anders aus<<, murmelte er mit rauer Stimme und wandte den Blick ab. Seufzend setzte ich mich zu ihm auf den Boden.
>>Hör zu! Denny versteht nicht, wieso ich ihm manche Dinge nicht erzähle. Wie zum Beispiel die Sache mit dir. Ich habe versucht ihm zu erklären, dass das nichts mit ihm zu tun hat. Doch er denkt, dass ich ihm nicht vertraue. << Schweigend hörte mir Remus zu.
>>Doch er ist der erste Junge, der nur mit mir befreundet sein will, und ich will diese Freundschaft nicht kaputt machen. Und das hab ich ihm vorhin versucht zu erklären. Mehr war da nicht, wirklich! <<, sagte ich eindringlich.
>>Warum bist dir so sicher, dass er wirklich nur freundschaftliche Gefühle für dich hegt? <<, fragte Remus.
>>Weil er sich nicht wie die anderen verhält. Er sucht keine Nähe, oder will mit mir ausgehen. Ich kann mich zwanglos mit ihm unterhalten. So wie mit dir. << Skeptisch zog er darauf die Augenbauen zusammen.
>>Er behandelt dich also genauso wie ich es tue? <<
>>Ja, und? << Fragend musterte ich ihn und wusste nicht, worauf er hinaus wollte.
>>Stella, ist das denn nicht offensichtlich? Er tut dasselbe wie ich es getan habe. Nur aus anderen Gründen. Ich habe mich schon in dich verliebt, als ich dich das erste Mal gesehen habe. Doch ich habe diese Gefühle unbewusst verdrängt. Zum einem, weil ich dein Lehrer bin, zum anderen, weil ich niemandem mein Leiden aufdrücken wollte. Mir war zunächst nur aufgefallen, dass ich deine Gesellschaft sehr zu schätzen wusste und ich gerne Zeit mit dir verbrachte. Doch ich schob es darauf, dass ich mich einfach einsam fühlte. Aber als ich mir meiner Gefühle für dich endlich im Klaren wurde, habe ich versucht sie zu verdrängen. Ich wusste, dass du kein Beziehungsmensch bist, und ich wollte die Freundschaft zwischen uns nicht zerstören. Also hab ich mir nichts anmerken lassen, bist du es darauf angelegt hast. Denny tut genau dasselbe. Er verdrängt seine Gefühle, damit du weiter Zeit mit ihm verbringst. Er weiß genau, dass du dich von ihm abwenden würdest, wenn er offen zu seinen Gefühlen stehen würde. << Remus Worte stimmten mich nachdenklich. Was wenn er recht hatte?
>>Wenn du recht hast...wäre es dann klug mit ihm zum Abschlussball zu gehen? <<, überlegte ich laut.
>>Du willst mit ihm zum Ball gehen? <<, fragte Remus überrascht.
>>Ja, mit dir kann ich ja schlecht dorthin gehen<<, warf ich schmunzelnd ein.
>>Stimmt auch wieder<<, erwiderte er mit einem halbherzigen Lächeln. Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. Überrascht weiteten sich meine Augen. Es war fast Ausgangssperre. Eilig sprang ich auf. Bestimmt suchten mich die anderen schon.
>>Ich muss los<<, sagte ich freudlos. Eigentlich wäre ich gerne noch bei ihm geblieben, aber die Zeit drängte. Ätzend richtete sich Remus ebenfalls auf, was ich mit einem kurzen Auflachen quittierte. Anklagend blickte er mich darauf an.
>>Lach du nur! ...Komm erstmal in mein Alter<<, meinte er und klopfte sich den Staub von der Hose.
>>Wie alt bist du denn...Sechzig? << Lachend stieß ich ihn gegen die Schulter. Grinsend schüttelte er darauf nur den Kopf.
>>Lass die Späßchen, sonst kommst du noch zu spät! << Ich konnte an seiner Stimmlage erkennen, dass auch er niedergeschlagen war. Fast zwei Wochen müssen wir jetzt Abstand zueinander halten.
>>Ja, du hast recht... Na dann..., bis später. << Wehmütig blickte ich ihm nochmal kurz in die Augen, ehe ich mich abwandte.
>>Stella! << Überrascht drehte ich mich nochmal zu ihm um. Er kam ein paar Schritte auf mich zu. Dann zog er mich in eine feste Umarmung. Lächelnd kuschelte ich mich in seinen Umhang und zog den mir mittlerweile so vertrauten Geruch ein. Seine Wärme hüllte mich ein und tiefe Zufriedenheit ergriff von mir Besitz.
>>Ich liebe dich! <<, murmelte er in meine Haare. Mein Herz machte darauf einen Hüpfer, zugleich strömte reine Glückseligkeit durch meinen Körper.
>>Ich liebe dich auch! << Ich konnte spüren, wie er lächelte und wahrscheinlich gerade dasselbe empfand wie ich.
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Hallo meine lieben Leser,
ich hoffe euch hat das Kapitel wieder gefallen. Das nächste erscheint dann am Samstag. Es heißt „Prüfungen". Der Titel sagt glaube ich schon alles :D
Ich hoffe sehr, dass ich euch motivieren kann, euch auch mal die Zeit zu nehmen, um ein Feedback zu hinterlassen. Ich weiß, dass es für viele eine unmögliche Aufgabe darstellt, mal zwei Zeilen zu schreiben. Doch ich versuche stehts jedes Kapitel mit 1500 Wörtern zu füllen. Meistens sind es weit mehr. Darum bitte ich inständig darum, diese Arbeit wert zu schätzen. Alle die selber schreiben wissen wovon ich rede. Ich muss mehre Stunden Zeit für ein Story Update investieren und mache das auch sehr gerne. Schon allein, um euch eine Freude zu machen. Auch über Sterne (Votes / Empfehlungen) von eurer Seite würde ich mich riesig freuen, damit noch mehr Leute auf diese Story aufmerksam werden.
Ich möchte mich an dieser Stelle auch nochmal recht herzlich bei -nasta-57 bedanken, die mir regelmäßig ein Kommentar hinterlässt. Vielen Dank dafür ♥ Das gibt mir steht's die Motivation zum Weiterschreiben.
Liebe Grüße
Eure Moony
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