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Kapitel 9

Beinah lautlos schwang die Tür zu dem Gemach auf, das der König für Fiona ausgewählt hatte, bevor er ohne ein weiteres Wort hinter einer großen Flügeltür auf der anderen Seite des Korridors verschwunden war.
Auf Anweisung der drei Dienerinnen, die um den Soldaten, der sie immer noch trug, herumwuselten wie Bienen, brachte dieser Fiona in ein angrenzendes Bad, sodass sie kaum eine Chance hatte sich in dem großen Zimmer umzusehen. Ein riesiges Himmelbett und wunderschöne Bogenfenster waren das Einzige, was sie auf die Schnelle erblickte.
Das Bad war beinah genauso groß wie das Zimmer zuvor. Ein prunkvoller Kronenleuchter erhellte den weiß gefliesten Raum und in einer riesigen Badewanne, die nach Fionas Auffassung mehr einem Teich glich, wurde dampfendes Wasser eingelassen.
Vor dem Teich setzte der Soldat sie grob ab, ohne auch nur kurz darauf zu achten, dass sie sich überhaupt auf den Beinen halten konnte. Hätten zwei der Dienerinnen nicht sofort jeweils nach einen ihrer dürren Arme gegriffen wäre sie wohl der Länge nach ins Wasser gefallen.
Schatten trübten ihren Blick und ihr Bewusstsein wankte bedrohlich. Mit zusammen gebissenen Zähnen zwang Fiona sich sich nicht der nagenden Erschöpfung hinzugeben, während sie Livs Dolch noch fester gegen ihren Bauch drückte.
Als der Soldat das Bad verlassen hatte, trat die dritte Dienerin heran, um ihr den Umhang abzunehmen. Fionas Atem ging schneller und ihre Muskeln spannten sich an.
„Könntet... könntet ihr mich bitte allein lassen. Ich würde das gerne selbst machen" ,stammelte sie mit rauer Stimme. Diese Dienerinnen waren dem König sicherlich treu ergeben und Fiona brauchte den Dolch mehr als alles andere, wenn sie in diesem Schloss überleben wollte. Überrascht hob die Dienerin, die gerade noch Anstalten gemacht hatte ihr den Umhang abzunehmen, eine Braue. Sie hatte wunderschönes schwarzes Haar, das sie zu einem Dutt zusammen gebunden hatte und ihre mandelförmigen Augen musterten Fiona mitfühlend. Sie sah jung aus, höchstens ein paar Jahre älter als Fiona selbst.
„Seid ihr euch sicher Mylady?" ,fragte sie ernst. Fiona nickte leicht und zeigte den Frauen ein möglichst unsicheres und zerbrechliches Gesicht, was sie schon früher so oft benutzt hatte, um ihre Gestaltwandlergabe geheim zu halten.
Die schöne Dienerin nickte ergeben und bedeutete den anderen zwei stummen Frauen sie am Rand des Beckens abzusetzen und den Raum zu verlassen, bevor sie sich neben Fiona kniete und leise sagte: „Wenn ihr irgendetwas braucht, ruft nach mir. Ich bleibe im Zimmer nebenan." Fiona nickte, immer noch den zerbrechlichen Blick auf dem Gesicht und schaute der Dienerin nach wie sie in ihrem grauen einfachem Kleid den Raum verließ.
Dann atmete sie erleichtert aus und schaute sich in dem weitläufigem Badezimmer um. An jedem Ort gab es Verstecke, man musste nur kreativ genug sein, um sie zu finden. Schließlich entschied Fiona sich den Dolch in einem der Blumentöpfe neben den großen von Vorhängen verdeckten Bogenfenstern zu verstauen.
Mit zitternden Beinen tastete sie sich an der Wand entlang, räumte mit den Fingern ein wenig Erde zur Seite und vergrub den Dolch in dem braunen Topf, indem außerdem eine Lilie blühte. Die Erde brannte in den Wunden an ihren Händen und ihre Finger waren so steif, dass es sich anfühlte als hätte Zayn jeden von ihnen einzeln gebrochen.
Erneut gegen die Bewusstlosigkeit ankämpfend, zog Fiona sich über die weißen Fliesen zurück zu der riesigen Badewanne, wobei sie das frische silberne Blut, das an ihrer Haut klebte, geflissentlich ignorierte.
Dann ließ sie den dunklen Umhang von ihren Schultern rutschen und setzte vorsichtig einen Fuß in das dampfende Wasser. Es brannte in ihren vom Dreck entzündeten Wunden, doch sie zwang sich mit Tränen in den Augen auch ihren zweiten Fuß ins Wasser zu stellen, dann ihre Beine und schließlich saß sie zitternd auf der ersten Stufe, die in den Teich führte.
Sie hatte das Gefühl, als würde die heiße Flüssigkeit ihre Haut verbrennen und doch rutschte sie Stufe für Stufe hinunter, bis das Wasser ihre Schultern umspielte. Um sie herum färbte es sich silbern und vermischte sich mit dem weißen Schaum der Seife, die sie sich vom Beckenrand geangelt hatte. Vorsichtig tauchte Fiona unter und wusch so auch das letzte Stück Dreck aus den Kerkern von ihrem Körper.
Nachdem sie wieder aufgetaucht war und nun vorsichtig ihr stumpfes langes Haar mit der Seife bearbeitete, versuchte sie ihre rasenden Gedanken zu ordnen. Das erste, was sie in Erfahrung bringen musste war, wie viel Zeit vergangen war seit ihrer Festnahme. Monate oder doch nur wenige Wochen? Spielte das überhaupt eine Rolle? Sie wollte wissen, wieso der König sie aus ihrer Zelle geholt hatte, ob Liv und der Captain geflohen waren oder ob sie bereits nicht mehr lebten, wo Zayn in den letzten Tagen gewesen war und ob der König sie nun wirklich freilassen würde oder sie im Schloss verweilen musste. Es waren zu viele Fragen auf einmal und die Stimme in ihrem Kopf, die ihr sonst immer ihre Fragen beantwortet hatte, machte keine Anstalten ihr zu helfen.
Stöhnend lehnte Fiona sich gegen den Rand der Wanne und erlaubte sich für einen Moment die Augen zu schließen.

Als Fiona sie wieder öffnete, fand sie sich in dem riesigen Himmelbett wieder. Die ersten Sonnenstrahlen des anbrechenden Tages erhellten das Zimmer und durch die wunderschönen Bogenfenster konnte sie Vasilias und das endlose Gebirge dahinter erkennen.
Neugierig schaute sie sich in dem Gemach um, das der König für sie erwählt hatte. Ein dicker roter Samtteppich breitete sich über den Boden aus und an der Wand stand ein goldener Kleiderschrank und ein großer Mahagoni Schreibtisch. Neben der Tür, die ins Badezimmer führte, hatte man ein prall gefülltes Bücherregal platziert und vor den Fenstern stand sogar ein kleiner Tisch mit drei gepolsterten Stühlen. Die Wände waren mit einigen wirklich teuer aussehenden Gemälden geschmückt, auf denen die verschiedensten Landschaften dargestellt waren.
Niemals hätte Fiona sich auch nur erträumt einmal in so einem Gemach schlafen zu dürfen und gleichzeitig beschlich sie der traurige Gedanke, dass man an diesem Ort alles hatte, während nur ein paar Querstraßen weiter die Menschen hungern mussten.
Die Erinnerungen vom gestrigen Tag, die langsam in ihr hochstiegen, brachten sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und sie schlug vorsichtig die warme Decke zur Seite. Man hatte ihr ein weißes weites Nachthemd übergezogen und ihre Wunden desinfiziert und verbunden, zu ihrer Beunruhigung, ohne dass sie auch nur irgendetwas davon gemerkt hatte.
Das durfte ihr nicht noch einmal passieren! Sie musste wachsamer sein, sonst konnte die Stimme, die in ihrem Kopf leise und beruhigend summte, ihr auch nicht mehr helfen.
Gerade als sie ihre Beine aus dem Bett schwingen wollte, klopfte es leise an der Tür zu ihrem Zimmer und die junge schwarzhaarige Dienerin trat ein. Ihre Augen weiteten sich, als sie Fiona auf der Bettkante sitzen sah und sie schloss schnell die Tür hinter sich und kam zu ihr herüber. „Mylady, ihr dürft nicht aufstehen. Euer Zustand ist so schon schlimm genug" ,murmelte sie leise, während sie Fiona half ihre Beine zurück ins Bett zu legen und sie wieder zudeckte.
„Ich bin keine Lady!" ,stellte Fiona schnaubend fest, „Um ehrlich zu sein, bin ich wohl weiter von einem derartigen Titel entfernt, als du es bist."
Ein Lächeln huschte bei ihren Worten über das Gesicht der Dienerin, doch sie drehte sich nur um und trat zu einem der Bogenfenster, um es zu öffnen. Kalte Winterluft wehte herein und Fiona zog augenblicklich die Decke ein Stück höher.
„Wie soll ich euch dann nennen?" ,fragte die junge Frau, während sie ihren Blick gedankenverloren über die Stadt schweifen ließ.
„Ich habe keinen richtigen Namen. Ich habe nie einen gebraucht. Doch meine Mutter nannte mich Fiona!" ,sagte Fiona leise.
Auch Liv hatte sie diesen Namen genannt und das obwohl sie ihn schon beinah vergessen hatte. Fast ihr gesamtes Leben lang war sie entweder unsichtbar gewesen oder man hatte sie Ehefrau genannt und später war sie dann nur noch die Gestaltwandlerin gewesen, die Verräterin, die Tochter einer Hure.
Liv war die erste gewesen, die überhaupt nach ihrem Namen gefragt hatte und jetzt diese wunderschöne Dienerin, deren schwarzes Haar sie an das Gefieder einer Krähe erinnerte, die ihr vor langer Zeit so oft bei ihrer Arbeit Gesellschaft geleistet hatte.
„Okay Fiona! Dann werde ich dir mal etwas zu Essen besorgen" ,sagte die Dienerin lächelnd, während sie schnellen Schrittes zur Tür zurück ging.
„Warte! Wie soll ich dich nennen?" ,fragte Fiona schnell, bevor die junge Frau das Zimmer verlassen konnte.
An der Tür hielt diese inne und sagte leise: „Ich hatte nie eine Mutter, die mir einen Namen geben konnte, doch unter den Bediensteten nennt man mich Crow."
Dann verließ sie ohne ein weiteres Wort das Zimmer und ließ Fiona in dem riesigen Himmelbett zurück.

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