Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 15

Ein lautes Krachen und kurz darauf energische Worte, die dumpf an Kilians Ohren dröhnten: „Wach verdammt nochmal auf!" Jemand rüttelte ihn wach. Verschlafen blinzelte er.
„Na los mach schon Kilian!" ,wieder diese Stimme.
Langsam öffnete er die Augen. Fast im selben Moment schlug etwas laut klatschend gegen seine Wange. Der darauffolgende brennende Schmerz brachte ihn langsam in die Realität zurück. Fluchend öffnete er ganz die Augen und schaute in das ernste Gesicht von Liv, die sich über ihn gebeugt hatte und bereits zum zweiten Schlag ausholte. Blitzschnell hatte er seine Finger um ihr Handgelenk gelegt.
„Einmal reicht!" ,grummelte er.
Sie entriss ihm ihren Arm sofort wieder, bevor sie sich in einer fließenden Drehung von ihm entfernte und auf die andere Seite des Bettes trat.
„Steh auf! Sofort!" ,zischte sie leise, während sie ihr Schwert und ihre Dolche einsammelte und an ihren Gürtel steckte.
„Wieso?" ,fragte Kilian immer noch ein bisschen verschlafen.
Die Sonne war anscheinend gerade erst aufgegangen, denn die wenigen Strahlen, die durch das kleine Fenster ins Zimmer schienen erreichten nicht einmal die gegenüberliegende Wand.
Kaum hatte er seine Frage gestellt, kam auch schon die Antwort, nun vom Fenster, wo Liv wachsam über den Platz spähte. „Zayn ist hier!" ,zischte sie leise, bevor sie sich vom Fenster abwandte und ihn abwartend ansah.
Bei ihren Worten war er augenblicklich hell wach und sprang aus dem Bett. Im nächsten Moment hatte er bereits seine Stiefel übergestreift und Hemd und Umhang übergeworfen. Während er Schwert und Dolche an seinem Gürtel verstaute, schaute er sie mit gerunzelter Stirn an.
„Woher weißt du, dass er hier ist? Wie viel Zeit haben wir?" ,fragte er leise.
„Nicht viel" ,zischte Liv, „Den Rest erklär ich dir später. Jetzt komm!"
Wie auf Kommando hallte fast im selben Moment das Schlagen von Hufen auf Stein über den Platz und ein lautes Horn ertönte. „Alle auf die Straßen! Sofort! Befehl des Königs!" ,brüllte jemand kurz darauf.
„Zum Teufel verdammt nochmal!" ,entfuhr es Liv und sie warf vorsichtig einen Blick durch das kleine Fenster. Kilian konnte bereits hören, wie die Türen der Häuser lautstark aufgerissen wurden. „Sie sind zu viele und Zayn ist ebenfalls bei ihnen. Wir kommen niemals ungesehen durch die Tür nach draußen" ,sagte Liv währenddessen angespannt.
„Und wie bitte sonst?" ,fragte Kilian leise, während er ebenfalls ans Fenster trat und vorsichtig auf den Platz hinunter spähte. Um die zwanzig Soldaten zerrten nacheinander die verängstigten Bürger auf die Straße, wo sie sie in einer großen Gruppe zusammen drängten. Einige trugen noch ihre weißen Nachthemden. Ein kleiner Junge weinte, während er in dem Getümmel verzweifelt seine Eltern suchte. Und in der Mitte von allem thronte Zayn mit hoch erhobenem Kinn und einem selbstgefälligen Grinsen auf den Lippen auf einem majestätisch großen Hengst.
Kilian schluckte. Jetzt hatten sie mehr als ein Problem.
Fragend schaute er zu Liv, die ihn ernst musterte, bevor sie entschieden sagte: „Du musst dich verwandeln!"
Kilians Augen weiteten sich. „Das ist ein Scherz oder?!" fluchte er beinah unhörbar.
Liv schüttelte den Kopf. „Hast du eine bessere Idee?" ,fragte sie fast schon ein bisschen genervt. Unter ihnen hörte man Gepolter und Rufe.
„Du hast eine halbe Minute, ansonsten flieg ich ohne dich. Also mach schon!" ,zischte Liv ihm zu, bevor sie an ihm vorbei trat, ihr langes Schwert zog und sich breitbeinig vor die Tür stellte.
Kilian fluchte innerlich. Wenn er sich nicht verwandelte, würde Zayn ihn gefangen nehmen und wussten die Götter wie lange er dann überhaupt noch zu leben hatte. Die eiskalte Winterluft, die in diesem Moment durch die zerschlagenen Scheiben herein wehte, erinnerte ihn jedoch augenblicklich auch wieder daran wie schmerzhaft es werden konnte sich hier und jetzt zu verwandeln.
„Fünfzehn Sekunden!" ,hörte er Liv flüstern. Sie schaute ihn nicht an, doch etwas sagte ihm, dass sie nicht zögern würde für ihn zu töten.
Er atmete tief ein, während er seinen Umhang so fest es nur ging um sich wickelte und den Sitz seines Schwertes überprüfte. Es war nicht unmöglich und doch spürte er wie Angst vor dem bevorstehenden Schmerz an seinen Gliedern empor kroch. Zwei Jahre lang hatte er es nicht mehr getan, zwei endlos lange Jahre, doch das spielte nun keine Rolle mehr.
Polternde Schritte waren nun auf der Treppe zu hören, die in ihr Zimmer nach oben führte.
Er schloss die Augen, das Bild eines braunen Adlers vor Augen, der jeden Morgen an seinem Zimmer im Palast vorbei geflogen war. Weißes Licht blitzte um seinen Körper auf und kurz darauf durchzuckte ihn ein unbeschreiblicher Schmerz, während seine Glieder sich langsam veränderten. Stöhnend biss er sich auf die Lippe, um nicht laut aufzuschreien. Es dauerte nicht lange, dann schmeckte er auch schon den metallischen Geschmack des Blutes in seinem Mund. Seines eigenen Blutes!
Gerade als er das Gefühl hatte, dass der Schmerz ihn komplett zerreißen würde erlosch das weiße Licht um seinen Körper. Der Schmerz jedoch blieb. Fluchend öffnete er die Augen und fand sich auf dem Holzboden des Zimmers wieder in der Gestalt eines braun gefiederten Adlers. Es hatte geklappt!
Ein leises Kreischen ließ ihn unter Schmerzen aufblicken. Ein weißer Falke mit sturmgrauen Augen saß auf der winzigen Fensterbank und schaute ihn abwartend an. Es war Liv! Da war keine Sorge in ihren Augen zu sehen, nur eiskalte Berechnung. Er neigte leicht den Kopf, zum Zeichen, dass sie los fliegen konnte. Sie musterte ihn einen Moment prüfend, bevor sie seiner Aufforderung nachkam und sich in den Himmel hinaufschwang. Das Poltern auf der Treppe war nun kurz vor ihrer Tür angekommen.
Den Schmerz ignorierend, der immer noch durch seine Adern schoss, schwang sich Kilian auf die Fensterbank hinauf, wobei er einen leichten Schlenker in Richtung Wand nicht verhindern konnte. Krachend fiel der verschmutzte Spiegel zu Boden und zerbrach in tausend Stücke. Doch es blieb ihm keine Zeit mehr zurück zu sehen, bevor er sich ebenfalls in den morgendlichen Himmel hinaufschraubte.
Gerade rechtzeitig, denn beinah im selben Moment betraten drei Soldaten das Zimmer, doch mehr als einen zerbrochenen Spiegel fanden sie nicht vor.

Kilian schwankte leicht. Der beißende Wind riss an seinen Flügeln und machte es schwierig zu erkennen wo oben und unten war. Der Schmerz, den er so gut es ging verdrängte, machte die Orientierung auch nicht gerade einfacher.
Augenblicklich spürte er wie eine silberne Flüssigkeit an seinem Schnabel hinab lief. Fluchend spannte er seine breiten Flügel an und kam zu seiner Überraschung direkt zum Stillstand. Tränen vernebelten seinen Blick, doch ihm entging nicht der weiße Falke, der wenige Meter von ihm entfernt in der Luft schwebte und ihm mit einer Kopfbewegung bedeutete ihm zu folgen. Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen! Sie mussten hier weg. So viel Land zwischen Zayn und sie bringen wie nur irgendwie möglich.
Und so riss er sich zusammen und flog hinter Liv her, wobei er immer wieder hin und her schwankte. Das Fliegen hatte ihm noch nie gut gelegen. Ihm war es lieber wenn er mit den Beinen fest auf dem Boden stand.
Er bemerkte kaum, wie Wälder und Wiesen unter ihnen vorbei flogen, wie die Sonne ihren höchsten Punkt erreichte, wie der träge Schneefall zu leichtem Regen wechselte oder wie es langsam dunkel wurde.
Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen und Liv folgen so lange wie er noch bei Bewusstsein war. Er hatte sich schon fast an den Schmerz gewöhnt, schwarze Flecken vernebelten seit einer gefühlten Ewigkeit seinen Blick, als Liv in der Gestalt des Falken endlich in Richtung Bäume hinab sank und auf einer kleinen Lichtung landete.
Kilian versuchte ihr zu folgen, doch sobald er die Baumkronen erreicht hatte, erwischte er mit einem seiner Flügel einen Ast, konnte sich nicht mehr in der Luft halten und stürzte dem Waldboden entgegen. Noch während er fiel, verwandelte sich sein Körper wieder in seine eigene Gestalt zurück. Der Wind rauschte in rasender Geschwindigkeit an ihm vorbei. Ein dumpfes Dröhnen klang in seinen Ohren, als er der Länge nach auf der harten Erde landete und nur wenige Sekunden später seinen gesamten Mageninhalt über seine Arme und den Waldboden von sich gab.
Er schmeckte Blut und Erbrochenes, sein Blick war von schwarzen Flecken getrübt, der Schmerz der Verwandlung ließ langsam nach, doch er spürte gleichzeitig wie er das Bewusstsein verlor. Das letzte, was er sah war Liv, die in ihrer Menschengestalt zwischen den Bäumen auftauchte und auf ihn zu gerannt kam. Dann wurde die Welt dunkel.

~

Zayn von Amyr stand, die Hände misstrauisch vor der Brust verschränkt, in dem kleinen, heruntergekommenen Dachzimmer des Gasthauses und musterte die Glasscherben, die auf dem morschen Holzboden verstreut lagen. Er musste den Kopf leicht einziehen, um ihn nicht gegen die schräge Zimmerdecke zu schlagen.
„Bringt mir die Wirtin! Sofort!" ,verlangte er in die Richtung der drei Soldaten, die dicht zusammengedrängt in der Tür standen. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, verließ einer von ihnen das Zimmer und verschwand die Treppe hinunter.
„Und ihr seit euch absolut sicher, dass ihr hier oben Stimmen gehört habt?" ,fragte er nun zum dritten Mal den ältesten der Soldaten hinter ihm.
„Absolut, Mylord! Kurz bevor wir oben ankamen, haben wir den Spiegel fallen gehört, doch als wir die Tür aufstießen war keiner mehr da" ,antwortete dieser geduldig und der Mann neben ihm nickte bestätigend.
Zayn fluchte innerlich, während er humpelnd -er würde die Gestaltwandlerin dafür bezahlen lassen, was sie ihm angetan hatte- das Zimmer durchquerte und aus dem kleinen Fenster hinaus sah. Das konnte hier niemals ein Zufall sein!
Kalte Winterluft wehte herein und einige Schneeflocken verfingen sich in seinem blonden Haar. Der Platz war bis auf seine Soldaten, die bei den Pferden auf ihn warteten, komplett leer. Die Bewohner hatten sich so schnell wie möglich wieder in ihre Häuser verzogen und keiner hatte es gewagt noch einmal einen Fuß auf die Straße zu setzen.
Ein Lächeln erschien auf Zayns Lippen, als er an das Chaos zurück dachte. Es würde ihm ungemein Freude bereiten dem Volk seines zukünftigen Königreichs regelmäßig einen Besuch abzustatten, wenn er selbst den Thron bestiegen hatte und ihnen klar zu machen, wer über sie herrschte, wer die Macht hatte über sie alle zu bestimmen.
Die Stimme von einem der Soldaten riss ihn aus seinen Gedanken: „Mylord! Die Wirtin, wie ihr befohlen habt."
Das Lächeln verschwand augenblicklich von seinen Lippen und er verschränkte die Hände gebieterisch hinter dem Rücken, während er sich langsam umdrehte.
„Wer schlief in der letzten Nacht in diesem Zimmer?" ,fragte er ausdruckslos die kleine rothaarige Wirtin, der einer seiner Soldaten eine Hand in den Rücken gelegt hatte.
Ihre Stimme zitterte leicht und sie schaute auf ihre hochhackigen, durchlöcherten Stiefel, als sie leise sagte: „Ich kenne ihre Namen nicht. Normalerweise achten wir darauf die Privatsphäre unserer Gäste nicht zu verletzen."
Zayn schnaubte belustigt und trat einen Schritt näher auf die Frau zu. „Privatsphäre?" ,fragte er bedrohlich leise. Die Frau nickte, immer noch den Blick auf den Boden gerichtet.
„Dann sagen sie mir wie sie aussahen!" ,fuhr er zwischen zusammen gebissenen Zähnen zischend fort.
Die Frau schluckte hörbar, bevor sie noch leiser als zu vor sagte: „Eine Frau und ein Mann. Sie erzählten, sie hätten sich vor kurzem verlobt. Die Frau hatte lange braune Haare. Sie war nicht sehr groß, aber bildschön."
Zayn hob fragend die Brauen. Das war nicht gerade hilfreich, schließlich konnte die Diebin jede erdenkliche Gestalt annehmen.
„Und der Mann?!" ,verlangte er also weiter.
Die Frau schluckte erneut. „Er war sehr groß und muskulös, er hatte kurzes, braunes Haar und trug einen schwarzen Umhang" ,flüsterte sie, wobei ihre Stimme bei jedem Wort deutlich zitterte.
Diese Beschreibung traf eindeutig auf Kilian zu, doch für den unwahrscheinlichen Fall, dass er ebenfalls hier oben gewesen war, wie hatte er dann das Zimmer verlassen können? Durch das Fenster? Unmöglich! Irgendetwas stimmte an der ganzen Sache nicht und Zayn schwor sich es herauszufinden, auch wenn er dafür die Gestaltwandlerin und den Captain erst finden musste.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro