2. Kapitel
Mit langsamen Schritten liefen Schwalbenstreif, Salbeipfote und ich auf den See zu. Am See war bis auf die kläglichen Rufe des Jungen nichts zu hören. Nach einigen Schritten blieb ich stehen und witterte. Ich hatte mich nicht geirrt, ich roch Fuchs! ,,Wir müssen vorsichtig sein, es scheint ein Fuchs in der Nähe zu sein!" warnte ich die anderen. Schwalbenstreif und Salbeipfote nickten zustimmend. Die Rufe des Jungen wurden immer lauter. Gleich sind wir da. Wie alt das Junge wohl ist und wie lange es wohl schon dort liegt? Salbeipfote blieb entsetzt stehen und keuchte. ,,Dort ist eine Fuchsfalle! Darin steckt ein rotes Junges fest. Wir müssen helfen!" mauzte Salbeipfote aufgeregt. ,,Natürlich werden wir das oder Sturmstern?" fragte Schwalbenstreif. ,,Wir werden helfen! Schließlich sind wir Krieger und das Gesetz besagt, dass Krieger einem Jungen in Not helfen müssen, egal zu welchem Clan es gehört!" sagte ich.
Langsam und mit vorsichtigen Schritten näherten wir uns dem Jungen. Ich witterte erneut. Dann fiel bei mir der Groschen. Das dort in der Falle war keine Katze, sondern ein junger Fuchs! Wie angewurzelt blieb ich stehen. ,,Was ist los? Sturmstern geht es dir gut?" fragte Schwalbenstreif besorgt.
,,Nein! Nichts ist gut! Das in der Falle dort ist ein Fuchs und keine Katze. Seht ihr das denn nicht, ihr Mäusehirne?!" rief ich aufgebracht. Zuerst starten mich die beiden anderen ungläubig an, aber nach einiger Zeit verstanden auch sie den Sinn meiner Worte. Wie langsam denken diese Dachse eigentlich? Wenn sie denn überhaupt denken... Ich war viel zu tief in meinen Gedanken versunken, um zu merken, dass Salbeipfote mit mir sprach. Nun stupste sie mich mich mit ihrer Nase an. ,,Sturmstern? Hörst du mir überhaupt zu?" maulte sie. ,,Entschuldigung, ich war in Gedanken..." murmelte ich etwas verlegen. ,,Das merkt man", gab nun auch noch Schwalbenstreif ihren Senf dazu. ,,Alsooo in der Zeit in der du "in Gedanken versunken" warst", sie betonte 'in Gedanken versunken' extra, ,,habe ich dich gefragt, was wir denn jetzt machen. Weil ist ist ja wohl klar, dass wir dem Jungen helfen müssen. Wir können es nicht hier lassen!" mauzte Salbeipfote.
Etwas irritiert von den festen Worten der sonst so schüchternen Schülerin, starrte ich sie einfach nur an. Dann sagte ich : ,,Nein! Auf keinen Fall helfen wir einem Fuchs! Da könnte ich ja auch gleich einen der Streuner in die Kinderstube bringen und sagen 'Hier bitte. Guten Appetit!' Den Fuchs zu retten wäre reiner Selbstmord!"
Was denkt diese verwöhnte Schülerin eigentlich, wer sie ist? Ich bin ihr Anführer sie muss mir gehorchen! ,,Du bist so gemein! Der arme Fuchs muss verhungern, wenn wir ihn nicht retten!" warf Salbeipfote ein. Sie hat Recht, wir müssen dem Fuchs helfen. ,,Na gut. Aber nur unter zwei Bedingungen; zunächst wirst du dich um die Füchsin kümmern und falls sie jemandem aus dem Clan schadet müssen wir sie beseitigen." schlug ich vor. ,,Danke! Danke! Danke! Danke! Dan..." ,,Es reicht!" knurrte ich. ,,Wenn ich eure Diskussion unterbrechen darf... Dass ihr euch geeinigt habt ist ja schön und gut, aber wie sollen wir den Fuchs aus der Falle bekommen?" unterbrach uns Schwalbenstreif. Gute Frage...wie stellen wir das an?
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