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Hin - und Zurück

Weiße Nebelschwaden tauchten die Gassen der Stadt in eine melancholische Atmosphäre. Auf meinem Rückweg hatte ich einen kurzen heftigen Sommerschauer unter dem Vordach eines Ladens überdauert. Jetzt spiegelte sich das Licht der Straßenlaternen dumpf auf den nassen schwarzen Pflastersteinen.
Ich steuerte auf einen Seiteneingang der Polizeistation zu. Quietschend öffnete sich die Tür als ich eintrat. Es war niemand zu sehen. Ich durchkreuzte ein paar Korridore und überflog die Türschilder. Irgendwo musste doch dieser Louis sein Büro haben. Ich kam an den Verhörräumen vorbei, in denen ich schon unzählige Male gesessen hatte. An den Wänden waren verschiedenste Handschellen hinter gläsernen Abdeckungen ausgestellt. Einige schienen aus vergangenen Jahrhunderten zu stammen, andere hatte ich selbst schon an den Handgelenken verspürt. Als ob man vergessen würde, wo man sich befand, wenn man vor dem Verhörraum kurz warten musste. Die Handschellen wirkten wie eine lächerliche Zukunftsdrohung. Ich überlegte, ob es auffiel, wenn ein Paar plötzlich fehlen würde. In meinen Gedanken versunken, bog ich um die nächste Ecke des Korridors und lief in eine Person hinrein. Ich spürte etwas heißes durch meinen Pullover sickern und setzte zu einer Entschuldigung an als ich aufblickte. Die Furcht ließ sich nicht aus meiner Stimme verbannen als die Entschuldigung kleinlaut über meine Lippen rollte. Durch unseren Zusammenstoß hatte der Polizeipräsident höchstpersönlich seinen Kaffee über mich ergossen.
»Ich rechne mit Vielem, aber mit dir hier und heute Abend nicht, Jackson.« Freundlich blickt er mir ins Gesicht.
»Ich, ähm - also ich wollte zu Stationsleiter Louis. Bericht erstatten,« sagte ich und wich ein paar Schritte von ihm zurück. Könnte ich vielleicht mal aufhören so dämlich zu stottern?
»Verstehe, aber Louis hat schon Feierabend. Es ist sowieso besser, wenn ich Informationen aus erster Hand erhalte. Komm in mein Büro.«
Ich war darauf eingestellt Louis eine Lügengeschichte aufzutischen, nicht dem Präsidenten persönlich ins Gesicht zu lügen.
»Okay, ich folge Ihnen«, antwortete ich für meine Verhältnisse viel zu höflich. Und auch der Präsident hob über meine Fügsamkeit überrascht eine Augenbraue, sagte aber nichts. Wir kamen zu seiner Bürotür, die wie mir auffiel, als er sie mir viel zu förmlich öffnete, als einzige Tür ein rotes Türschild hatte mit der Aufschrift Roland Kennel, Präsident. Früher hätte ich diesen Raum nur über meine Leiche betreten können. Er wies mir den Sessel gegenüber seines Schreibtischs zu und ging dann zu der Kaffeemaschine in der Ecke des Raumes, um seine Tasse erneut zu füllen. Er bot mir ein Handtuch zum Abtrocknen an, doch ich winkte ab. Einen Kaffee bot er mir natürlich nicht an, das ginge zu weit. Ich könnte ihn einfach umbringen, doch das ginge auch zu weit. Meine Messer berühren kalt die Haut unter meiner Kleidung.
»Riskant oder?«, setzte Kennel zum Gespräch an. Ich verstand nicht ganz was er meinte.
»Zwei sich hassende Farbmagier in einem Raum.« Gut zu wissen, dass er mich auch hasste. Ich beobachtete wortlos wie er sich mir gegenüber setzte und entspannt einen Schmuck Kaffee kostete.
»Sie hätten Ihr kleines Geheimnis nicht in diesem Kellerloch preisgeben müssen. Die Fackel hätte Ihr Schoßhündchen Louis sicherlich gern für Sie entzündet.« Er lächelte.
»Wir haben womöglich mehr gemeinsam als du denkst. Wer sind deine Schoßhündchen, Jackson? Die beiden Silhouetten vielleicht?«
»Guter Versuch, aber wohl kaum. Immerhin hat mich die eine quer durch den Garten geschleudert.«
»Nun, man muss seine Verbündeten unter Kontrolle zu halten wissen.«
»Womit ich schon bei meinem ersten Zusammentreffen mit der schwarzen Kapuze gescheitert wäre.«
»Ja, offensichtlich. Aber Silber steht dir.« Er musterte meine Haare.
»Ich weiß nicht wer die Silhouetten waren. Ich hab die beiden vorher noch nie gesehen.«
»Wohin haben sie dich gebracht, Jackson? Und warum bist du erst jetzt wieder zurück?« Ich schürzte die Lippen.
»Der Mann hat mich mit dem Jungen durch die halbe Stadt bis runter zum Fluss geschleppt. Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, weil er die Schmerzen des Jungen auf mich übertragen hatte. Dann haben sie mich einfach liegen gelassen und sind verschwunden. Ein paar Hippies haben mich gefunden und zu sich nach Hause gebracht.«
»Diese Hippies außerhalb der Stadt im Wald?«, harkte er nach.
»Genau, Ihr kennt das Lager?«
»Hin und Wieder schauen Kollegen dort nach dem Rechten, nichts auffälliges.« Er winkte gelangweilt ab.
»Jedenfalls haben die sich um mich gekümmert, bis es mir gut genug ging um wieder zur Stadt zurückzukehren«, beendete ich meine halbwegs realistische Geschichte.
»Also hast du nichts weiter über die Silhouetten herausfinden können?«
»Nein, aber es scheint sich um eine Art kleine Vereinigung zu handeln. Die Hippies erzählten von nächtlichen Übergriffen, von schwarzen Kapuzen.«
»Ach diese Hippies erzählen viel, wenn der Tag lang ist. Wahrscheinlich haben sie nur was geraucht und sich selbst nicht mehr wieder erkannt.«
»Wie ist das weitere Vorgehen?«, fragte ich behutsam.
»Spätestens nach dem Vorfall im Goldenen Viertel, kommen wir nicht mehr darum herum die Bevölkerung zu informieren und zu warnen. Wir werden einige Fahndungen in Auftrag geben. Du solltest dich noch ein paar Tage ausruhen, dann sehen wir weiter. Du wirst kontaktiert.«
Ich nickte und stand auf. Als ich die Tür erreichte, sagte Kennel: »Eins noch: Solltest du nicht bald mehr Erkenntnisse liefern können, denke ich womöglich nochmal über einen längeren Aufenthalt deinerseits bei uns nach. Der wird dann nicht so gemütlich wie der Sessel in meinem Büro.«
»Verstehe.«

Die Polizeistation wurde hinter meinem Rücken immer kleiner während ich mich Schritt für Schritt davon entfernte. Ich drehte mich nicht nochmal um, aber meine Gedanken kreisten nur so um den Präsidenten. Dafür, dass er das öffentliche Sprachrohr seiner Sippe war, schien er recht intensiv in Ermittlungen zu stecken. Dass er mir quasi ein paar Tage Urlaub gewährt hatte, störte mich nicht. Was mich störte war, das es zu einfach war. Wollte er nicht, dass ich meine Nase tiefer in den Fall mit den Silhouetten steckte? Ich hatte damit gerechnet, dass ich nach meiner Abwesenheit mit Fragen bombardiert werden würde. Gedanklich hatte sich Louis mit seinen kleinen Helfern, Julius und Steve, schon vor mir aufgebaut und los gezetert oder mich gar direkt für ein paar Tage ohne Essen weggesperrt. Doch nichts der Gleichen war passiert.
Ich streunte ziellos durch die Nacht. Es fühlte sich an als ob es bald wieder regnen würde. Die Luft war drückend und der Himmel wolkenverhangen. Ich kam an einem Spielplatz vorbei und setzte mich auf die Schaukel. Quietschend ächzte das Gerüst als ich ein bisschen auf und ab wippte.
Ein Lächeln huschte über meine Lippen als ich daran denken musste wie oft ich früher mit Kinea Schaukeln gegangen bin. Wir schubsten uns immer weiter an, wollten immer höher. »Bis in den Himmel, bis zu den Sternen«, flüsterte ich. Was war nur aus uns geworden?
Manchmal tat es weh an die fröhlichen Zeiten zu denken, weil sie nun vorbei waren - für immer. Ich konnte mir kaum vorstellen eines Tages wieder mit ihr so etwas banales zu machen wie Schaukeln zu gehen. Ich rammte meine Füße in den Schotter und schubste mich einmal kräftig an. Die Luft floss stickig und zäh um mich herum und ich blickte in den Himmel. Dann ließ ich die Gedanken einfach kommen und gehen. Meine Eltern wie sie uns Gesichter aus Obst auf den Tellern gelegt hatten. Kinea, die immer die Welt bereisen wollte und jeden Stein zweimal umdrehen musste. Ich wie ich mit Steinen nach Kinea geworfen hab. Kinea, die eines Tages mit Messern nach mir geworfen hat. Ich schüttelte den Kopf, um die Erinnerungen zu vertreiben und sprang aprubt von der Schaukel.
Kinea war eine wirklich gute Kämpferin geworden und das sie einen eigenen Klan anführte, bestätigte dies nur. Ich wollte nie eigene Leute haben, nie ein Anführer sein. Klar, hier und da bot es sich an gemeinsame Sachen mit einer anderen Person durchzuziehen. Aber daraus waren nie wirklich Regelmäßigkeiten entstanden. Ich dachte an Lee, einen kleinen gewieften Asiaten, der einige Schätze dieser Stadt mit mir ausfindig gemacht hatte. Doch seitdem ich mich mehr auf den Farbteppich konzentriert hatte, war ich ihm nicht mehr begegnet. Der Teppich war mein einziges Ziel, meine einzige Rettung, meine Hoffnung auf ein normales Leben. Frieden wäre schön. Einfach mal Urlaub machen. Ich lachte auf und mein Lachen hallte durch die enge Gasse, die ich gerade entlang lief. Ein nichtsnutziger Dieb, der vom Urlaub träumte. Wobei nichtsnutzig nicht ganz stimmte. Viele Leute hatten mich bereist für meine Dienste bezahlt. Konnte ich ja nichts dafür, dass mein Job illegal war.
Ich versicherte mich noch, ob ich keine ungewollten Verfolger an den Versen kleben hatte. Dann schlug ich den Weg aus der Stadt hinaus ein. Es ging wesentlich schneller das Lager der Silhouetten zu erreichen als wie beim letzten Mal, wo ich Sebastian noch getragen hatte. Was sollte ich noch länger nutzlos in der Stadt herumlungern, wenn ich quasi Urlaub von der Polizei bekommen hatte. Ich müsste eigentlich mal wieder zu mehr Geld kommen, aber was sollte ich mich bemühen, wenn ich ein Dach über dem Kopf und Verpflegung umsonst bei den Kapuzen bekam. Da siegte einfach die Bequemlichkeit. Außerdem wollte ich mehr über Sarah erfahren. Wieso hatte sie bei unserer ersten Begegnung den Mann umgebracht? Welche Rolle spielte sie wirklich im Lager?
Ich stapfte entlang des Flusses, der bald die großen Felsen durchqueren würde, über die ich zuletzt geklettert war, um das Lager zu erreichen. Weiches Moos bedeckte das Flussufer. Der Mond spiegelte sich auf der Wasseroberfläche. Ich bog in den Wald ab und folgte dort parallel dem Verlauf des Flusses. Pinien hatten den Boden mit ihren feinen Nadeln ausgepolstert, sodass ich nahezu geräuschlos umher wanderte. Ich sog gierig die frische Nachtluft in meine Lungen. Der Wind rauschte durch die Baumkronen. Der Waldboden wurde hügeliger und felsiger. Ich musste ein Stückchen bergauf gehen, was mich ein bisschen ins Schwitzen brachte. Der Fluss grub sich zu meiner Linken in eine tiefe Schlucht. Mein Orientierungssinn sagte mir, dass ich mich nun schon oberhalb des Lagers befinden musste. Ich war einmal daran vorbeigelaufen. Jetzt musste ich nur noch über den Fluss kommen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Silhouetten nur über die beiden Felsen zu ihrem Lager gelangen konnten. Dann fiel mir aber auf, dass die meisten wahrscheinlich wie Physakris fliegen konnten und somit keine Brücke über den Fluss benötigten. Ich konnte nicht fliegen. Doch das wäre gerade jetzt ziemlich hilfreich gewesen. Denn als ich mich einmal um die eigene Achse drehe und nach einem Baum, dessen Äste vielleicht weit genug über die Schlucht reichen würde, Ausschau hielt, grollte ein dumpfes Grummeln durch die Stämme. Ein schwarzer Pelz wischte verschwommen von Busch zu Busch. Ein kleiner Bär kam auf mich zugetapst. Ich wich ein paar Schritte zurück Richtung Schlucht, doch der kleine Bär war nicht das Problem. Eher der große, den ich noch nicht sehen, aber hören konnte.
»Geh zurück, los«, flüsterte ich so leise wie möglich. Doch der kleine Bär kam ungerührt schnurstracks auf mich zu gelaufen. Er hatte keine Angst. Er war viel zu neugierig was ich hier mitten im Wald herum stand. Das war sehr ungewöhnlich. Er ging mir gerade so bis über die Knie. Als ich keinen Schritt weitergehen konnte, weil mich sonst die Schlucht verschlingen würde, blieb auch er stehen. Langsam schnüffelte er in der Luft.
»Ich hab leider nichts zu essen für dich«, setzte ich erfolglos an. Als ob man mit Bären reden konnte. Das tiefe Grummeln setzte erneut ein. Es kam von oberhalb des nächstliegenden Baums. Ich schaute verwirrt nach oben und da saß auf einem Ast gar kein Bär sondern ein Mann mit schwarzer Kapuze. Natürlich. Der kleine Bär hielt es nicht länger abwartend vor mir aus und stürzte sich spielerisch auf meinem Schuh. Ich hüpfte zur Seite und fing an zu Lachen. Der Bär benahm sich eher wie ein Hundewelpe.
»Darf ich vorstellen? Skril«, sagte der Mann als er mit einem Satz vom Baum sprang und neben mir und dem Bärenjungen landete. Er zog seine Kapuze vom Kopf und ein paar Dreadlocks kamen zum Vorschein. Der Bär freute sich, ließ davon ab meine Schuhe zu jagen und stürzte sich auf den Mann.
Der tätschelte liebevoll seinen Kopf.
»Dass du nicht in Panik verfallen bist, hat mich wirklich überrascht«, sagte er.
»Panik hab ich mir abgewöhnt, hilft ja meistens nicht«, gab ich grinsend zurück.
»Guter Einwand, aber bringt ja nichts wenn mein kleiner Gefährte hier genau das bei Eindringlingen auslösen soll.«
»Woher wusstest du, dass ich kein Eindringling bin?«, fragte ich interessiert.
»Ich wusste es nicht. Skril wusste es.«
Das ließ ich unkommentiert stehen.
»Ich bin Jackson«, und hielt ihm die Hand hin.
»Jonathan«, er schlug ein.
»Aber nenn mich ruhig Jo.« Ich nickte kurz.
»Die Bärengeräusche kannst du echt gut nachahmen.«
»Danke, hat etwas Übung erfordert. Schreckt aber die meisten Wanderer ab.«
Jo hielt einen trichterförmigen ausgehöhlten Baumstamm hoch.
»Die richtige Lautstärke macht's jedenfalls.«
»Wie kommt's, dass du hier einfach einen kleinen Bären hütest?«, fragte ich als Skril an meinen Schnürsenkeln herum kaute.
»Er war so frech eines nachts unser Lager zu plündern und es stellte sich heraus, dass er keine Mutter hatte. Also überlegten wir was wir mit ihm anstellen sollten. Und mir kam die Gesellschaft bei meinen nächtlichen Wachposten gerade recht. Doch vermutlich wird er langsam zu zahm.«
»Trotzdem, ihr seid ein schönes Pärchen.«
Wie aufs Stichwort trollte sich Skril zu Jo's Füßen und drehte sich auf den Rücken. Jo erbarmte sich seinen Bauch zu kraulen.
Ich schmunzelte. Diese Silhouetten waren immer für eine Überraschung zu haben.
»Gibt es eine Möglichkeit hier den Fluss zu Fuß zu überqueren?«
Jo griff nach einem Ast und hielt ihm dem Bären hin, der sofort darauf herum beißen wollte.
»Ja natürlich, ich zeig dir den Weg. Ist nicht weit«, bot er an.
Wir gingen noch ein paar Minuten durch den Wald, stets von Skril verfolgt, der aber immer wieder im Unterholz verschwand und andere Waldbewohner aufscheuchte.
Jo kramte in seiner Hosentasche und brachte eine kleine Holzpfeife zum Vorschein. Er nickte mir zu: »Meine Schicht endet sowieso bald. Magst du was rauchen?«
Er setzte sich die Pfeife an die Lippen und entzündete mit einem Schnippen einen kleinen Funken, dann begann er zu paffen. Schon allein den Rauch einzuatmen benebelte mich etwas. »Was ist das?«, wollte ich wissen.
»Geheimrezept«, zwinkerte Jo mir zu.
Ich zuckte mit den Schulter.
»Ja warum nicht.« Es würde mich schon nicht umbringen dachte ich.
Er deutete mit der Pfeife zur Schlucht hinüber. »Die solltest du besser vorher überqueren.«
Wir kamen zu einem umgefallenen Baumstamm, der als Brücke diente und sogar ein Seil zum Festhalten war an der Stelle über den Fluss gespannt.
Ich ging zügig hinüber ohne das Seil zu berühren. Jo pfiff anerkennend durch die Zähne als ich auf der anderen Seite ankam.
Skril brauchte ein paar Anläufe, aber dann schloss auch er mit Jo zu mir auf.
»Gut gemacht mein Kleiner«, lobte Jo den kleinen Bären.
Dann reichte er mir die Pfeife.
»Der allererste Zug ist am besten. Also nimm ruhig einen kräftigten.«
Ich schaute ihn an und war wirklich neugierig auf sein Rezept geworden.
Mit dem Zeigefinger formte ich eine kleine Feuerkugel nachdem ich meiner Socke die Farbe entzogen hatte und erhitze die Pfeife.
Ich zog daran und es schlug direkt voll ein.
Es war eine gute Idee gewesen vorher den Fluss zu überqueren. Der ganze Wald war bunt.
Ich fing an zu kichern und blickte Jo, dann Skril an. Sie waren auch bunt. Ähnlich wie bei einer Wärmebildkamera. Verschiedene Farbtöne und Nuancen verschmolzen fließend ineinander.
»Das ist ja irre«, sagte ich und drehte mich mehrfach im Kreis.
»Schade, dass es nicht regnet. Warte mal.«
Ich konnte nicht sagen wie weit Jo von mir entfernt stand, es wirkte alles so zweidimensional. Aber mein Gehör sagte mir, dass er ein paar Schritte zurück ging.
Plötzlich explodierten tausende kleine bunte Partikel vor meinen Augen. Ich musste laut auflachen und streckte die Hände danach aus. Als die Partikel meine Haut berührten, bemerkte ich, das es Wasser war.
Jo hatte eine Fontäne aus dem Flussbett auf uns hinab regnen lassen.
Ich musste verdutzt dreinschauen, denn Jo fragte, ob es mir gut ginge.
»Das ist gar kein Effekt wie bei einer Wärmebildkamera«, sagte ich langsam.
»Das ist eine Farbbildkamera!«, rief ich entzückt aus.
»Genau, ist doch praktisch oder? Du siehst wo welche Farben am intensivsten sind und kannst dich dann bedienen«, meinte Jo.
Ich trat fasziniert an einen Busch heran. Scannte jede Faser, jedes Blatt und jedes hatte eine andere Farbtiefe, eine andere Intensität und Magie in sich. Ich berührte das Blatt was am meisten Kraft versprach und entzog ihm seine Farbe. Heiß glitt die Magie durch meine Fingerkuppen. Ich konnte es fast sehen. Dann schwankte ich.
»Moment, das war wohl etwas zu viel«, sagte Jo und legte eine Hand auf meinen Arm.
Er entzog mir einen Teil der soeben aufgenommenen Farbe und das Schwindelgefühl ließ nach.
»Danke, Mann.«
Die restlichen Farbmagie nutze ich direkt um einen kräftigen Windstoß durch das Blätterdach über uns zu jagen. Wir drehten uns wie kleine Kinder mit ausgestreckten Armen im Kreis, während Skril um uns herum sprang als der bunte Blätterregen einsetze.

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