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> Neuntes Kapitel <

Mit quietschenden Reifen kam Graces Wagen vor Stewards Haus zum Stehen. Wasser spritzte aus einer Pfütze auf und hinterließ dunkle Flecken auf der grau betonierten Einfahrt. Diesmal war Mabery ohne Widerrede in den verramschten Mustang gestiegen. Es ging einfach alles viel zu schnell, als dass sie hätten darüber nachdenken können.

„Da sind Sie ja!" Eine zerzauste, rothaarige Frau kam aus dem Haus gestürmt. In der ab und zu aufblitzenden Sonne wirkten Mrs. Stewards Züge metallisch.

Ehe Grace die Fahrertür aufriss, atmete sie tief durch. Sie umfasste das staubige Lenkrad und versuchte ihren Herzschlag zu beruhigen. Noch war nicht klar, was mit der Tochter - sie hieß ihres Wissens Angela - tatsächlich passiert war.

Mabery stieg zuerst aus dem Auto und lief zu der Frau. „Was genau ist denn überhaupt los?", fragte sie und versuchte möglichst zuversichtlich zu klingen.

„Angela sollte eigentlich seit einer guten Stunde zu Hause sein...", begann Mrs. Steward mit zitternder Stimme.

Grace gesellte sich zu den beiden. Sie bemühte sich, Distanz zu den Geschehnissen zu wahren und erst einmal die Lage zu überblicken. „Wann haben Sie ihreTochter denn das letzte Mal gesehen?"

„Gestern morgen."

Verwirrt musterte Grace die verzweifelte Rothaarige. „Das heißt, Sie haben Sie gestern auch bereits vermisst?", harkte sie mit gerunzelter Stirn nach.

Diese schüttelte den Kopf. „Sie ist gleich nach der Schule mit zu einer Freundin gegangen. Dort wollte sie übernachten und erst heute nach der Schule nach Hause kommen."

Langsam begann Grace zu verstehen. „Dann sollten wir uns mit dieser Freundin in Verbindung setzen." Sie sah hinüber zu Mabery. Beide dachten das gleiche. Was immer Angela zugestoßen war, es hatte etwas mit Stewards Mord zu tun.

Schluckend geleiteten sie Mrs. Steward in ihr Haus, wo sie die Nummer der Freundin heraussuchte. In dem riesigen Gebäude wirkte die zierliche Frau klein und verloren. Sie war ganz allein. Ihr Mann war tot und ihre Tochter... Grace blockierte den Gedanken sofort wieder. Noch wussten sie gar nichts. Vielleicht hatte Angela nur beschlossen noch etwas länger weg zu bleiben. Doch die dunkle Vorahnung, die ihren Nacken wie eine lästige Schlange hinauf glitt, konnte sie nicht unterdrücken.

Piepend wählte Mrs. Steward die Nummer und reichte dann Mabery das graue Telefon. Die Familie hatte wohl eine Vorliebe für diese Farbe - sofern man es überhaupt als Farbe bezeichnen konnte. Neben dem Teppich und der Wand waren sogar die Möbel in unterschiedlichen Grautönen gehalten. Nur die orangene Couch, die sie bereits bei ihrem ersten Besuch kennengelernt hatten, stach unnatürlich bunt aus dem trostlosen Umfeld hervor. Grace fröstelte. Es lag weniger an der Temperatur, als an der Tatsache, dass mittlerweile die Hälfte der Familie Steward ausgelöscht worden schien.

Mabery hielt sich den Hörer ans Ohr. Ihr Kiefer war angespannt. Sie stellte ein paar Fragen, auf die einsilbige Antworten scheppernd durch die Leitung drangen. Mit zusammengezogenen Augenbrauen traf sich ihr Blick mit Graces. Daraus sprach tiefste Sorge. Ihr Brustkorb zog sich zusammen. Sie erwartete das schlimmste. Auch Mrs. Stewards Miene wurde von Minute zu Minute finsterer. Alle schienen sie zu spüren, dass hier etwas nicht stimmte.

Mit einem knappen „Na dann" beendete Mabery das Gespräch und gab der Älteren das den Apparat zurück. „Sie hat sie seit gestern Abend nichtmehr gesehen", teilte sie langsam und ausdrucksstark mit. Mit gerunzelter Stirn schaute sie in die Runde.

Mrs. Steward schlug sich die Hände vor den Mund. Das war der Zeitraum, in dem ihr Mann getötet worden war. Es konnte kein Zufall sein.

„Weißt du auch, wo sie zuletzt gesehen wurde?", wollte Grace wissen.

„Sie wahren wohl zusammen in einem dieser Pubs. Irgendwann wollte Angela dann nach Hause gehen. Das war etwa um Acht. Doch dort ist sie ja offensichtlich nicht angekommen..." Mit mitleidigem Blick musterte Mabery Mrs. Steward von der Seite. Diese hatte ihr Gesicht mittlerweile vollkommen in den Händen vergraben. Es war, als wolle sie sich komplett vor den Geschehnissen verschließen.

Grace nickte. „Wir sollten das schleunigst der Polizei melden. Vielleicht können die ja einen Suchtrupp aussenden", schlug sie vor.

Kurz flammte so etwas wie Hoffnung in Mrs. Stewards Blick auf. Doch Graces ernster Ausdruck ließ auch diesen matten Schimmer sogleich wieder erlöschen. Sie wusste, dass sich die Polizei nicht viel aus vermissten Teenagern machte. Meist wurde dies als einfaches Weglaufen abgetan. Doch die Beweise sprachen in diesem Fall für sich. Die siebzehnjährige war definitiv auf anderem Wege verschwunden.

„Wir sollten selbst eine Suchaktion starten...", überlegte Grace mit zur Seite geneigtem Kopf. „Welcher Pub war es denn."

Mabery setzte einen vielsagenden Blick auf. „Das Déjà-vu..."

Dort war auch Norrison an dem Abend gewesen. Mit ziemlicher Sicherheit musste er in die Sache verstrickt sein. Anders waren die Zufälligkeiten nicht zu erklären.

„Am besten wir schauen dort einmal nach. Vielleicht finden wir ein paar Zeugen, die uns genaueres erzählen können." In Graces Gehirn formte sich langsam aber sicher ein Plan zusammen.

„Außerdem sollte noch ermittelt werden, welcher der Mitarbeiter der Detektei Steward zuletzt lebend gesehen hat", ergänzte Mabery ihre Idee.

Sofort zuckte Mrs. Steward zusammen. Es musste schmerzlich sein zu wissen, dass man seinen Partner nie wieder unversehrt zu Gesicht bekommen würde. Die beiden Detektivinnen hatten ihre Anwesenheit völlig vergessen. Viel zu beschäftigt waren sie damit gewesen, eine Taktik zu schmieden.

„Wir gehen der Sache nach", erklärte Mabery der rothaarigen Frau mit sanfter Stimme. „Sobald wir etwas haben, lassen wir es Sie umgehend wissen."

Grace wandte sich bereits zum Gehen. Sie wollte keine Zeit verlieren. „Ich bin mir sicher, wir finden ihre Tochter." Das Wörtchen „lebendig" ließ sie bewusst aus. Sie wolle keine falschen Hoffnungen verbreiten. Alle drei wussten, wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dass Angela das Schicksal ihres Vaters teilte. Da draußen war jemand und er hatte es ganz klar auf die Familie Steward abgesehen.

„Passen Sie auf sich auf", raunte Mabery durch die schließende Tür. Sie gab sich keine Mühe, den dunklen Unterton zu verbergen.

In Graces klapprigem Wagen angekommen, trat sie sofort aufs Gas. Inzwischen war sie felsenfest davon überzeugt, dass Angela entführt wurde. Womöglich um ein Lösegeld zu erpressen. Und sie hatte auch schon eine wage Ahnung, um wen es sich beim Täter handelte. Nämlich keinen geringeren als Alec Norrison.

Unvermittelt meldete sich Mabery zu Wort, die sich aus Furcht vor der hohen Geschwindigkeit an der Beifahrertür festklammerte. „Wir sollten uns aufteilen, dann sind wir schneller."

Sie hatte Recht. Wenn tatsächlich jemand dieses hilflose Kind gefangen hielt, kam es auf jede Minute an. 

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