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Prolog - Der Fall

Man sagt, dass man sein ganzes Leben nochmal vor sich im Schnelldurchlauf sehen würde, wenn man stirbt. Meine Erinnerungen an mein Leben jedoch, verblassen förmlich im Gegensatz zu den Ereignissen der letzten paar Jahre.

Hier stand ich nun. An der Kante von diesem Hochhausdach, auf das ich nur mit Mühe gekommen war. Ich sah hinab, in die Tiefe. Es war eine andere, tiefere Tiefe, als ich sie jemals gesehen hatte.
Sie war nicht angsteinflösender als andere Tiefen, nicht dunkler. Ich hatte nie Angst vor der Höhe gehabt. Es war nur der Fall, der mich beunruhigte.
Der Fall heute, hier und jetzt.

Die Tiefe war jedoch auch nicht erleichternder, heller. Obwohl sie mir Sicherheit und Endgültigkeit in meinem Vorhaben versprach.

Sie war einfach anders. Tief.

Unten waren einige Leute. Sie wirkten klein und anonym. Viele liefen hektisch umher, einige mit Aktentaschen, andere mit Kinderwagen. Manche allein, zu zweit oder in der Familie. Sie konnten die Tiefe nicht wahrnehmen.

Sie hatten mich noch nicht bemerkt.

Die Sonne näherte sich langsam dem Horizont hinter der Skyline der Stadt. Ich setzte mich auf die kleine Mauer am Rande des flachen Daches, auf der ich gerade noch gestanden hatte, und sah dem Lichtbringer dabei zu, wie er sich langsam seinen Weg richtung Abgrund bahnte. Die Tiefe wurde dunkler.
Meine Beine baumelten dabei über der Kante. Der Wind umspielte sie ausgelassen.

Sie musste wohl einsam sein - Die Sonne. Ein brennender Feuerball ganz allein da oben, der nächste Planet fünfundsiebzig Millionen Kilometer entfernt. Verlassen, Isoliert, unerreichbar.

Ein letztes Mal schaute ich auf mein Handy. Es wollte immer noch nicht angehen. Ich holte aus und schmiss es so weit ich konnte. Ich hoffte, dass es auf den gegenüberliegenden Dach landen würde, jedoch kam es nicht so weit und stürzte in die Tiefe.
Bevor es auf dem Boden aufkam, prallte es nochmal an der graubeigen Hauswand ab und zersplitterte in tausend Teile. Ich atmete enttäuscht aus. Ein guter Werfer war ich noch nie gewesen.
Ich zog die Beine an, um von den erschrockenen Blicken von unten nicht entdeckt zu werden.

Ich dachte an meine Mutter. Fast musste ich dabei lächeln. Sie hatte der Krankheit auch nicht mehr standgehalten. Würde ich sie wiedersehen? Automatisch wanderten meine Gedanken zu meinem Vater. Wo er wohl gerade war? Eigentlich wollte ich es gar nicht wissen. Bestimmt saß er mit einigen seiner Freunde in der nächstgelegenen Bar und ließ sich volllaufen. Und seine sogenannten Freunde waren auch eher Saufkompanen. Vermissen würde er mich sicher nicht. Ich war die Schande seines Lebens. Gleich nach ihm, wenn man mich fragte. Ein Verlierer, der einen Verlierer großgezogen hatte.

Die Sonne berührte bereits die weit entfernten Baumspitzen.

Ob Nasti damals wohl auch so lange nachgedacht hatte? Oder vielleicht war sie auch direkt gesprungen. Mit viel Anlauf. Ich sah hinter mich. Das Dach war etwa zehn Meter breit. Ein einsamer Wäscheständer stand in einer Ecke und daneben war die Tür nach unten.

Ich dachte ich wieder an mein Handy. Nein, an der gegenüberliegenden Hauswand wollte ich nicht ankommen. Ich wollte es schnell und sauber.

Eigentlich hatte ich über diese Themen schon längst nachgedacht, aber irgendetwas in mir wollte, dass ich es erneut tue. Mein Blick war inzwischen auf meine weißen Schuhe gewandert. Naja, weiß waren sie kaum noch. Die Farbe ähnelte eher einem betongrau. Ich sah an ihnen vorbei und über die Kante des Daches. Inzwischen war weniger auf der Straße unter mir los. Ich wartete nur auf einen menschenleeren Moment.

Die Sonne war jetzt schon zur Hälfte verschwunden.

Alan, schoss mir in den Kopf. Ich legte meinen Kopf auf meine angewinkelten Beine. Er kommt nicht. Das wusste ich. Und ich wollte es auch nicht. Vielleicht hätte ich einen Brief hinterlassen sollen, damit er sich nicht die ganze Schuld gab, aber streng genommen hatte er Schuld.

Nein. Eigentlich hatte er das nicht. Was machte ich mir vor. Er konnte für all das nichts. Ich war es, der Schuld hatte.

Langsam stand ich wieder auf. Ein Bein streckte ich aus. Es schwebte über der Tiefe. Jetzt musste ich nur noch mein Gewicht nach vorne verlagern, dann würde ich...

Die Sonne war bereits verschwunden. Der Himmel verlor langsam sein türkis-lilanes Farbenspiel und färbte sich in ein tiefes nachtblau.

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