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12. Der tapfere Ritter

I.

Als die Sonne langsam am Meereshorizont emporkletterte hatte sich die Szenerie im Zimmer der Prinzessin noch nicht verändert.

Ein, am royalen Fenster vorbeischwimmender Fisch hatte aus purer Neugier verstohlene Blicke in den Raum geworfen und war mit einem erschrockenen Flossenschlag so schnell abgezogen wie er gekommen war.

Denn in dem schon hell erleuchteten Raum spielte sich seit einigen Stunden ein überaus seltsames Szenario ab.

Hätte dieser Fisch gewusst, was ein Puppenschaukasten war oder zumindest gewusst wie eine Puppe aussah, so wäre er wahrscheinlich jetzt felsenfest davon überzeugt, dass die königliche Familie einen sehr, sehr schlimmen Puppenfetisch haben musste, doch da er noch nie zuvor eine Puppe gesehen hatte, schwamm er mit der festen Überzeugung davon, dass die Prinzessin zu Stein geworden war. Und, dass diese eine ganz schön merkwürdige Lampe besaß.

Auf seinem Weg fort, wo auch immer er nach diesem Schock hin wollte, stieß er plötzlich mit einem jungen Meermann zusammen, der ebenfalls auf dem Weg zu Blues Fenster war.

Eigentlich war das Wort Fenster schon überhaupt nicht mehr angebracht, denn eigentlich hatte man dieses Loch in der Wand noch nie genutzt, ohne, dass am Ende jemand rein oder raus geschwommen war.

Im Prinzip war es mehr eine Tür als ein Fenster.

Doch mit diesen Feinheiten müssen wir uns glücklicherweise nicht tiefer beschäftigen also belassen wir es dabei und nennen es einfach weiterhin Fenster.

II.

Der junge Mann fluchte leise, als ihm dieser besagte Fisch mit dem Kopf voraus gegen die Brust schwamm.

Dieser blubberte nur verlegen eine halbe Entschuldigung gefolgt von irgendeiner Beleidigung und sauste mit bleichem Gesicht davon.

Rainer überlegte kurz, ob er dem Störenfried folgen und ihm die Leviten lesen sollte, doch er beließ es bei einem kurzen „Du Fischsohn!" über die Schulter und schwamm dann zum Turm hinauf.

Oben angekommen erschrak auch er.

Ihm bot sich exakt das gleiche Szenario wie dem Fischsohn zuvor. Exakt(!) das gleiche Szenario, möchte ich anmerken. Nicht ein Wasserpartikelchen schien sich verändert zu haben.

Blue saß vollkommen gefasst auf ihrem Bett und hatte die Flosse entspannt auf den Boden sacken lassen.

Vor ihr, neben der Kommode stand ein silbern schimmerndes Bauwerk aus welchem gedämmtes warmes Licht zu fließen schien. Ein Teil des Bauwerks hatte etwas wie einen Arm ausgestreckt und berührte etwas anderes auf der Kommode der Prinzessin. Irgendeine Pflanze, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte.

Und alle Protagonisten in diesem Zimmer schienen in ihrer Bewegung eingefroren zu sein.

Kurz überlegte auch Rainer, ob er sich wieder leise verdrücken konnte und zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal vorbeischauen sollte. Doch er sah sich selbst als einen edlen Ritter und er wusste, dass edle Ritter eine Prinzessin nicht einfach im Stich ließen.

Ein Ritter rettet eine Prinzessin.

Wovor er sie hier retten musste wusste er zwar auch nicht genau, aber dass etwas nicht in Ordnung war hatte er auf den ersten Blick gesehen. Also schob er alle Angst beiseite und schwamm entschlossen durch das Fenster.

Und weil er sich plötzlich ziemlich fehl am Platz vorkam und auch überhaupt keinen Ahnung hatte, was er jetzt eigentlich tun sollte, nachdem er so plötzlich hereingeplatzt war, lehnte er sich lässig gegen die moosige Wand, verschränkte die Arme vor der Brust und räusperte sich.

„Schnieke Lampe haste da."

Es dauerte einen Moment bis sich seine holde Maid aus ihrer Starre entrissen hatte. Erst schaute sie verwirrt zu dem plötzlichen Besucher auf, dann zurück zum Taucher und nocheinmal zurück zu Rainer, der inzwischen vor Scham rot angelaufen war.

„Lampe?", stieß sie schließlich hervor während sich die „Lampe" noch immer nicht regte.

„Äh, ja ich meine das Teil, das da so sperrig in deinem Zimmer steht und die Kommode beleuchtet.", er zeigte unnötigerweise auf den großen Blechmann im Raum, der offensichtlich nicht zu übersehen war. „Das ist doch eine Lampe oder?"
Blue schien noch immer etwas verwirrt.

„Lampe!", babbelte sie, als realisiere sie erst jetzt, dass dort vor ihr ein leuchtendes Etwas stand.

„Lampe!", flüsterte sie nocheinmal benommen.

„Ähm, Blue? Alles in Ordnung bei dir"

„Lampe? Er kam einfach plötzlich zu meiner Tür rein.", sie hatte ihre Gedanken wieder gesammelt und war nun vom Bett aufgesprungen.

„Keine Ahnung wo der herkam oder warum er das macht, aber er steht schon eine ganze Weile einfach nur da und..."; sie stockte. Schien sich zu erinnern.

„Und... träumt?" Verwirrt sah sie zu ihrem besten Freund Rainer auf. „Und ich glaube ich habe seinen Traum gesehen. Zumindest so... irgendwie."

Jetzt war es an Rainer den verwirrten zu spielen.

Er schaute wortlos, das Kinn jedoch meilenweit heruntergeklappt, von seiner Prinzessin zu dieser leuchtenden Gestalt und wieder zurück.

„Das Ding kam durch deine Tür?"

Blue nickte. Selbst noch etwas verwirrt.

„Und es hat geträumt?"

Sie nickte erneut.

„Und du warst in seinem Traum?"
Erneut nickte sie. Dieses Mal jedoch schon deutlich entschlossener.

„Ich glaube er hat sich erinnert. So schien es zumindest. Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, aber ich habe eine Frau gesehen. Aber keine Meerfrau. Sie hatte keine Flosse. Sie hatte diese... Dinger." Und ihr Zeigefinger deutete auf die zwei Metallbeine des Tauchers. „So wie er da."

Rainer verstand die Welt nichtmehr.

Erneut schwenkte sein Blick unaufhörlich zwischen den beiden umher.

Nach einer kurzen Pause blieb sein Blick wieder an ihr haften.

„Sicher, dass du nicht einfach geträumt hast?" Er versuchte diese Vermutung so harmlos wie möglich zu formulieren. Schließlich wusste er nur zu gut wie beleidigt Blue sein konnte, wenn sie sich missverstanden fühlte. Und in diesem Moment schien sie sich besonders stark missverstanden zu fühlen.

Sie stockte.

„Ich weiß nicht. Also.." Weiter kam sie nicht, denn plötzlich bewegte sich der Metallarm wieder und griff sanft nach Yellow oder auch Gelbchen genannt.

Der Kopf des Tauchers drehte sich unbeeindruckt zu den diskutierenden Freunden herüber, empfand diese jedoch als unwichtig und drehte sich zurück Richtung Tür aus der er zuvor gekommen war.

Und ehe sich die Beiden klar wurden, was gerade geschehen war, war er auch schon zur Tür herausgestampft. Seine Blume im Arm stampfte er fast geräuschlos den einigermaßen erleuchteten Flur entlang und ließ Blue und Rainer im Dunkeln zurück. Jetzt war auch der Prinzessin die Kinnlade heruntergeklappt.

„Doch keine Lampe?", krächzte der einst so tapfere Ritter, während sich seine Finger in weiche, weibliche Oberarme drückten.

„Los hinterher!, fauchte diese neugierig und schoss an ihm vorbei zur Tür hinaus.

Der edle Ritter fluchte leise, als er der wagemutigen Prinzessin aus dem Zimmer folgte.

Das Rittersein war kein Job für jedermann und derweilen begann er zu zweifeln, ob er sich damals für den richtigen Job entschieden hatte. Denn gerade fiel dem Ritter auf Teilzeit ein, dass zu diesem Job nicht nur hilfsbedürftige Prinzessinen, sondern auch große, böse Monster gehörten. Und bei diesem Part hatte er sich meinst immer unter der Decke versteckt und seine Mutter gebeten ihm bescheid zu geben, wenn er wieder zuhören konnte ohne am Ende von Albträumen geplagt zu werden.

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