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Kapitel 8

Lissy rannte immer weiter. In ihrer Hast stolperte sie über Ranken und am Boden liegende Zweige, schon mehrere von tief hängenden Ästen verursachte Kratzer zogen sich über ihr Gesicht, die sie jedoch kaum spürte. Lissy fürchtete aus jedem Schatten von einem blutdurstigen Vampir angesprungen zu werden. Und es gab viele Schatten im Dunkelwald. Einmal war Lissy fest überzeugt, dass sie von glühenden Augen angestarrt wurde und rannte schneller. Kurze Zeit später war sie sich schon nicht mehr so sicher. Lissy versuchte im Licht der Leuchtpilze zu bleiben, was gar nicht so einfach war. Über die Richtung, in die sie lief, war sie sich schon lange nicht mehr im klaren. Sie musste immer wieder riesige Bäume umrunden und es gab nichts woran sie sich orientieren konnte. Alles sah gleich aus: Bäume, ihr unbekannte Sträucher, noch mehr Bäume, Leuchtpilze und Dunkelheit. Ihre Schritte und ihr schneller, flacher Atem kamen ihr unnatürlich laut vor. Ihre Beine schmerzten und sie fragte sich, wie lange sie noch weiterrennen könnte. Doch sie durfte nicht stehenbleiben. Sie musste einen Weg nach draußen finden. Sie kniff die Augen zusammen und zwang sich zum weiterlaufen.
Plötzlich trat sie ins Leere. Sie kippte vornüber und rutschte abwärts. Alles ging schnell. Sie rutschte weiter und konnte ihren Sturz nicht aufhalten, bis sie sich irgendwann auf ebenem Boden wiederfand. Zum Glück war sie auf einer dicken Blätterschicht gelandet, sonst hätte sie sich eine schlimmere Verletzung als ein paar Kratzer und Schürfwunden zuziehen können. Sie rappelte sich auf und betrachtete im Leuchtpilzlicht den Hang, den sie hinuntergefallen war. Wie hatte sie es nur geschafft diesen Hang zu übersehen? Sie musste sich beruhigen und besser aufpassen. Jetzt konnte sie sicher sein, endgültig die Orientierung verloren zu haben und wenn sie Pech hatte, war der Lärm, den sie verursacht hatte, von einem Ungeheuer gehört worden. Aber darum musste sie sich später kümmern: jetzt brauchte sie eine Pause. Sie war außer Atem und ihr ganzer Körper schmerzte. Vorher war sie in Panik gewesen und hatte kaum klar denken können. Jetzt war sie seltsam ruhig. Sie hörte etwas, wusste aber selber nicht was es war. Minutenlang blieb sie stehen und lauschte. In dieser Zeit beruhigte sich ihr Atem soweit, dass sie wieder durch die Nase atmen konnte, irgendwann schaffte sie es auch, das Geräusch als leises plätschern zu identifizieren. Vorsichtig folgte sie dem Geräusch.

Sie stand vor einem großen Teich, an dessen Rand Leuchtpilze und seltsame Sträucher mit langen Dornen und leuchtend roten Beeren wuchsen. Das Plätschern stammte von einem in den Teich mündenden Bach. Über dem Teich flatterten kleine Lichter umher: Feuerelfen! An diesem Ort hätte Lissy beinahe vergessen können wo sie sich befand, denn dunkel war es hier ganz und gar nicht. Die Lichter der Pilze und Feuerelfen spiegelten sich im Wasser, sodass es aussah wie ein kleiner Sternenhimmel. Der Dunkelwald konnte also nicht nur gruselig sondern auch wunderschön sein. Die Feuerelfen erinnerten sie schmerzlich an den Garten des Internats und somit auch an Sophia. „Ich wünschte, ich wäre bei Sophia", flüsterte sie. Aber wenigstens war ihre Freundin im Internat in Sicherheit.
Langsam senkte sie ihre zu einer Schale geformten Hände herab und trank etwas des kühlen Wassers. Jetzt noch etwas zu essen und es ginge ihr wieder gut. Ob man diese roten Beeren wohl essen konnte? Lissy hatte keine Lust vergiftet zu werden, also war es wohl keine besonders intelligente Idee. Dabei war sie schrecklich hungrig, denn das letzte, was sie gegessen hatte, war der Kuchen aus dem Café Himmelskuchen und das war gefühlte Jahre her. Sie wendete sich von den Sträuchern ab, damit sie nicht doch noch auf die Idee kam sich selbst zu vergiften. Plötzlich sah sie schwaches Licht aus dem Wald. War das etwa... Tageslicht? Sie rannte auf das Licht zu, der Gedanke an eine Falle kam ihr in dem Moment nicht. Als sie näher kam, wurde klar, dass es sich unmöglich um Tageslicht handeln konnte. Das Licht stammte von einer kleinen, weißen, in der Luft tanzenden Flamme. Fasziniert betrachtete Lissy sie. Sie glaubte in der Mitte der Flamme eine kleine Gestalt flimmern zu sehen. Als sie sich noch weiter vorbeugte verpuffte die Flamme plötzlich. Lissy zuckte zusammen. Einige Meter vor ihr erschien ein neues Licht, oder war es dasselbe? Ohne groß zu überlegen lief sie auf die Flamme zu. Immer wenn sie sich einem Licht näherte, verschwand es und ein Neues tauchte weiter weg auf. Lissy folgte den Lichtern, auch wenn sie nicht wusste wieso. Vielleicht einfach weil es besser war als orientierungslos durch den Wald zu stolpern. Außerdem fühlte sie sich in Gegenwart der Flammen sicher, obwohl es genauso Wesen des Dunkelwalds waren wie Hydren und Vampire... wenn es denn Wesen waren...

Irgendwann wurden die Leuchtpilze weniger und der Wald dadurch dunkler. Aber das störte sie nicht, die kleinen Flammengestalten spendeten ihr Licht. Auch gab es immer weniger Unterholz und kaum noch tief hängende Zweige.
Erst als sie schon weitergelaufen war, fiel ihr auf, dass vor ihr kein neues Licht erschienen war. Plötzlich herrschte absolute Finsternis um sie herum und schlagartig kehrte ihre Angst zurück. Angst vor den Wesen des Dunkelwalds, Angst vor ihren Entführern, Angst nie wieder nach Hause zurück zu finden. Unweigerlich rannte sie wieder los und hoffte nicht gegen einen Baum zu knallen. Es war schon schlimm genug gewesen, als sie noch durch das Licht der Leuchtpilze gelaufen war, doch jetzt war es ein absoluter Albtraum. Wieso war sie bloß diesen verfluchten Lichtern gefolgt?
Auf einmal knallte sie mitten im Laufen gegen etwas und fiel nach hinten um. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihren Kopf, der ihr schon vorher wehgetan hatte. Eine kurze Zeit blieb sie benommen auf dem Boden sitzen, während ihr Kopf zu explodieren schien.
Was war passiert? Sie war mit dem Kopf irgendwo gegen gestoßen... aber gegen was...
In der Dunkelheit konnte sie es nicht erkennen. Licht. Sie brauche Licht! Vorsichtig streckte sie ihre Hand aus. Es war gar nicht so einfach sich zu konzentrieren, während sich in ihrem Kopf alles drehte. Schließlich brachte sie eine schwache Leuchtkugel zustande, die sie im ersten Moment blendete. Eine Sache irritierte sie: vor ihr war nichts, dabei war sie sich ganz sicher, gegen irgendwas gerannt zu sein. Erst als sie nach unten guckte, sah sie dass etwas auf dem Boden lag. Eine Umhängetasche aus Leder, die ihr irgendwie bekannt vorkam. Als sie sich vorbeugte um sie aufzuheben, fiel ihr die Kapuze über die Augen, welche sie genervt abnahm. In der Tasche befanden sich zwei Getränkeflaschen und mehrere Brotscheiben...
„Lissy!?", hörte sie eine vertraute Stimme. „Geht es dir gut? Was ist passiert?" Sie sah gleichzeitig Sorge und Freude in Sophias Augen. „Bis darauf, dass mein Kopf verdammt wehtut, geht es mir gut und was passiert ist weiß ich selber nicht. Ich bin in einem Baum aufgewacht und da war ein Mädchen und ich konnte einfach rausgehen und dann war ich im Dunkelwald und bin den Lichtern gefolgt und irgendwann gegen dich gelaufen und jetzt tut mein Kopf weh." Sophia sah verwirrt aus. „Ist ja auch egal. Hauptsache du bist hier und Zuhause erzählst du mir alles. Warte kurz." Sophia nahm ihre Tasche zurück und holte etwas heraus. „Das dürfte gegen deine Kopfschmerzen helfen."
Lissy trank ein paar Schlucke aus der Flasche und merkte wieder einmal wie viel ein wenig Wasser gegen schreckliche Kopfschmerzen ausrichten konnte. Sofort wurden ihre Gedanken wieder klarer und das Pochen in ihrem Kopf ließ nach. „Danke. Aber was machst du hier? Bist du etwa alleine hierher gekommen um mich zu suchen?" Sophia nagte an ihrer Unterlippe. „Ich bin nicht alleine. Also... naja... Frau Gelbstein hat einen Suchtrupp losgeschickt. Und mir verboten mitzukommen.“ „Das heißt... du bist ihnen ohne Erlaubnis gefolgt? um mich zu suchen?“ Lissy blickte Sophia verblüfft an. Zu der schüchternen, braven Sophia passte es überhaupt nicht sich über Regeln hinwegzusetzen. Umso gerührter war Lissy. „Danke.“ Ein leichter Rotschimmer zeichnete sich auf Sophias Wangen ab. Als wäre es ein Verbrechen sich nicht exakt an alle Regeln zu halten. „Du solltest zum Suchtrupp gehen, Frau Gelbstein macht sich bestimmt Sorgen um dich.“ „Und du? Willst du wieder allein durch den Dunkelwald nach Hause laufen?“ Sophia starrte betreten zu Boden. „Ich dürfte eigentlich gar nicht hier sein.“ „Du hast Recht. Aber die Idee gefällt mir trotzdem nicht. Ich will nicht, dass dir etwas passiert“  „Mir passiert nichts. Ich habe es ja auch auf dem Hinweg geschafft.“ Sophia ließ ihr keine Zeit, etwas zu erwidern. „Siehst du das?“ Sophia deutete vage nach unten. Erst jetzt sah sie, dass sich über den Boden eine Spur aus aufgewühltem Laub zog. Es war ihr zwar ein Rätsel wie das bei absoluter Finsternis möglich war, aber Sophia musste dieser Spur gefolgt sein, denn die Mädchen standen mitten darauf. „Folge einfach den Spuren. Ich bleibe in eurer Nähe, versprochen.“

Auf dem Weg verblasste Lissys Lichtkugel, bis sie schließlich komplett verschwunden war. Zu diesem Zeitpunkt konnte Lissy einen Lichtschein vor sich ausmachen. Als  sie näher kam, erkannte sie die Gestalten des Suchtrupps. Es waren viel mehr als erwartet. Sie konnte im flackernden Licht der Lampen nahezu 50 Gestalten ausmachen. Sie trugen Uniformen und auf dem Rücken war die gelbe Sonne Sonnlingens abgebildet. Soldaten? Als Sophia von einem Suchtrupp gesprochen hatte, hatte Lissy erwartet, dass dieser aus Lehrern bestehen würde. Sie hätte niemals gedacht, dass die Schule so viel für eine verschwundene Schülerin tun würde. Der Suchtrupp wurde sogar von Jagddrachen begleitet. Als Lissy Frau Gelbsteins weißes Kostüm zwischen den Soldaten ausmachen konnte überkam sie Erleichterung. Jetzt konnte ihr nichts mehr passieren. Sobald sie den Suchtrupp erreichen würde, wäre sie in Sicherheit. Ohne zu Zögern rannte sie los. Fast geschafft! Bald wäre sie der Finsternis und den gruseligen Schatten entkommen! Der riesige Soldat, der neben Frau Gelbstein herlief, bemerkte sie als erstes. „Da ist sie!“
Jetzt wurde auch von den anderen Soldaten und Frau Gelbstein bemerkt. Frau Gelbstein lächelte ihr entgegen ihrer sonstigen Art zu, während die Soldaten angespannt blieben, die Hände erhoben als wöllten sie einen Zauber wirken. Lissy bahnte sich einen Weg durch die Soldaten und während sie auf Frau Gelbstein zulief, bahnte sich ein Lächeln den Weg auf ihr angespanntes Gesicht.
Plötzlich spürte sie einen Ruck an ihren Füßen und fiel zu Boden. Ihr ganzer Körper würde zusammengepresst und sie konnte sich nicht bewegen. Panisch blickte sie an sich hinunter. Bunt leuchtende Schnüre hatten sich um sie gewickelt... Magie! Verwirrt hob sie ihren Blick. Alle Umstehenden hatten die Hände auf sie gerichtet. Was passierte hier? „Ich bin es, Lissy!“, rief sie verzweifelt. Das Lächeln war aus Frau Gelbsteins Gesicht verschwunden als hätte sie eine Maske abgeworfen. Stattdessen lag eisige Kälte in ihren Augen, als auch sie eine Hand auf Lissy richtete und die nächsten Schnüre sich wie ein Knebel über ihren Mund legten. Ihre Augen weiteten sich. Was sollte das? Alles um sie herum kam ihr vor wie ein Traum, so unrealistisch war das alles. Ein Albtraum.
„Nehmt sie hoch!“, befahl Frau Gelbstein den umstehenden Soldaten. Diese machten Anstalten ihr Folge zu leisten, doch der der Soldat, der sie entdeckt hatte, ging dazwischen. „DAS SIND MEINE SOLDATEN UND NIEMAND AUSSER MIR BEFIEHLT IHNEN ETWAS!“ Frau Gelbstein starrte ihm in die Augen, als wolle sie ihn in eine Eisskulptur verwandeln. Als er den Blick nicht abwendete, drehte Frau Gelbstein sich betont würdevoll zu Lissy um und hob eine Hand. Als Lissy in die Luft gehoben wurde, entwich ihr ein Quietschen, das ohne den Knebel ein Schrei gewesen wäre.
Und dann wurde alles noch seltsamer. Ein Schatten tauchte wie aus dem Nichts vor Frau Gelbstein auf und ein orange-roter Magieschlag flog auf diese zu. Der Zauber, der Lissy in der Luft hielt wurde unterbrochen und sie landete mit dem Gesicht nach unten auf dem Waldboden. So konnte sie nicht sehen was vorging, aber es klang, als befände sie sich inmitten einer Schlacht. Von überall waren Schreie zu hören, teils wütend, teils schmerzerfüllt, teils einfach nur überrascht. Sie hörte magische Schläge durch die Luft zischen. Die Fesseln um Lissys Körper lösten sich auf, aber sie war so benommen, dass sie trotzdem mit dem Gesicht auf dem Boden liegen blieb. Füße stampften auf den Boden, Schritte entfernten sich. Und dann... Stille.
Die plötzliche Stille fühlte sich unnatürlich an, wie die Stille vor einem Gewitter. Nur war die Stille nicht vor sondern nach dem Gewitter entstanden. Langsam setzte Lissy sich auf. Ihr war noch schwindeliger als zuvor und ihre Sicht war verschwommen. Irgendwoher kam Licht, doch es schien zu flackern. Oder lag das an ihr selbst? Sie konnte Schemen ausmachen und irgendwer kniete direkt vor ihr. Ihre Augen fielen immer wieder wie von selbst zu, sosehr sie sich auch bemühte sie offen zu halten. Sie hörte eine Stimme, die sanft und melodisch klang und dennoch Stärke ausstrahlte. „Hast du schonmal darüber nachgedacht, warum die Menschen das Böse mit Dunkelheit identifizieren und das Gute mit Licht?“ Dann fielen ihre Augen entgültig zu.







Nach mehreren Monaten bin ich jetzt endlich mit diesem Kapitel fertig. Ich habe zwischendurch eine Ewigkeit nicht weitergeschrieben, dadurch hat es dann ein bisschen gedauert. Wie immer würde ich mich über eine Rückmeldung zu diesem Kapitel freuen und gerne dürft ihr mich auf Rechtschreibfehler aufmerksam machen. Ich hoffe ihr lest auch weiter, wenn ich Mal wieder länger für ein Kapitel brauche, aber ich schreibe halt immer nur dann, wenn ich Lust habe.
Bis zum nächsten Kapitel!

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