Kapitel 7 - Rhaena Targaryen
Ich war im Halbschlaf, als ich das Heulen eines Wolfes hörte, ich öffnete verschlafen die Augen und sah mich um. In der Höhle waren Whisper, das Pferd und neben mir lag Tarys, das Heulen, wenn es wirklich real war, musste vor der Höhle gewesen sein. Ich stand auf und ging Richtung Höhleneingang, die gestrige Nacht hatte mir sehr zu schaffen gemacht. Meine Ziehschwester war tot, wie der Mann, für den ich Gefühle hatte und ich trug das Kind der beiden in mir, durch einen Zauber, dieser seinen Preis hatte. Dafür, dass ich den Thronfolger vom König des Nordens in mir trug, musste, dessen Zwillingsschwester sterben. Robb hätte der Vater von Zwillingen werden können. Ich fragte mich, ob ich jetzt wirklich noch eine Priesterin des Herrn des Lichts oder eine Hexe war. Was ich wusste war, dass ich ein wirklicher Drache war, Feuer konnte mich nicht töten und ich hatte gestern Nacht, bevor ich einschlief noch etwas beschlossen. Wenn Tarys groß genug war, dann würde ich mit seiner Hilfe die Freys, Boltons und die Lannister angreifen, die Männer, was für diesen Verrat, dieses Massaker verantwortlich waren, würden brennen. Doch um den Mann zu töten, der dies alles angestiftet hatte, musste ich nach Königsmund. Ich bräuchte eine Armee, die ich nicht hatte, aber meine Tante hatte eine, ich musste sie wohl um Hilfe bitten. Sie würde mir sicher helfen, davon ging ich aus, wenn sie dafür den Thron bekam, diesen könnte sie ruhig haben. Ich wollte ihn nicht und Jon sicher auch nicht, er wusste bis jetzt nicht einmal die ganze Wahrheit, über seine Herkunft.
Ich verließ die Höhle und wäre fast über einen riesigen Wolf gestolpert, wenn dieser nicht gewinselt hätte. „Oh Gott Grauwind, was …“ Erst jetzt bemerkte ich, dass neben Grauwind noch etwas, oder besser gesagt jemand lag. „Robb!“ Ich kniete mich zu Robb und fühlte seinen Puls, was sinnlos war, er war tot. Tränen traten in meine Augen, ich richtete mich wieder auf und zog Robb in die Höhle. Grauwind folgte mir und legte sich neben Tarys, dieser aufgewacht war und sah den Schattenwolf an. Was er dann tat, überraschte mich. Er ergriff mit seinem Maul einen der Armbrustbolzen und zog ihn aus Grauwinds Rücken, -dieser jaulte vor Schmerzen auf,- mit den beiden Pfeilen verfuhr Tarys gleich wie mit dem Armbrustbolzen. Ich holte schnell meine Salbe und trug sie auf die Wunden des Schattenwolfes, dieser winselte, da die Stellen offen waren und daher unter Berührung schmerzten. Ich wollte die Salbe noch mit Hitze versiegeln, als es dreimal kurz zischte und die Salbe war versiegelt. Ich sah zu Tarys und musste lächeln. „Ah … was, was ist passiert?“, hörte ich Whisper aufschreien, sie sah geschockt und ängstlich zu dem Schattenwolf, dieser die Augen geschlossen hatte. „Er ist ein Freund Whisper, du musst keine Angst haben“, erklärte ich und ging zu Robbs Leichnam. Ich setzte mich zu ihm und zog mit so viel Kraft, die ich aufbringen konnte, die Bolzen aus seiner Schulter und der rechten Brustseite Nähe des Oberarmes. Aber das war nicht der Todesgrund, nein Robb war erstochen worden, ich ahnte von wem. „Whisper, kannst du mir einen Gefallen tun. Entfache bitte das Feuer neu ich … ich werde etwas versuchen.“ Das kleine Mädchen sah mich verwundert an, tat aber, worum ich sie gebeten hatte. Ich holte ein Messer aus meiner Tasche, und zerschnitt das Hemd von Robb und zog es ihm aus, seine Stichwunde reinigte ich mit einem feuchten Tuch, was ich im Fluss nass gemacht hatte, während Whisper das Feuer neu angezündet hatte.
Als das Feuer brannte, was nicht viel war, doch es würde für meine Zwecke reichen. Schnitt ich etwas von Robbs wenigen Bart ab und verbrannte diese im Feuer, dann schnitt ich ihm ein wenig von seinem Haar ab und verbrannte auch das. Zum Schluss legte ich meine Hände auf Robbs Brust und schloss die Augen und sprach ein Gebet. „āeksio, ivestragī aōha laehurlion jehikagon toliot aōha servant, maghagon zirȳla arlī hen morghon se darkness, zȳhon perzys iksos extinguished, rekindle ziry!“ („Herr! Lass dein Antlitz über deinen Diener leuchten. Hol ihn zurück vom Tode und der Dunkelheit. Seine Flamme ist erloschen, entfache sie neu!“) Ich hatte die Augen weiterhin geschlossen und hoffte, dass Robb die Augen öffnete. Ich konzentrierte mich darauf, sprach leise wieder die Worte. >>Bitte, bitte lass diesen Zauber auch funktionieren. Bitte Herr des Lichts bring ihn mir zurück ich Liebe ihn. Er darf noch nicht tot sein, er wird doch noch gebraucht<<, sprach ich im Gedanken, öffnete meine Augen wieder, nahm meine Hände von Robbs Brust und neigte meinen Kopf zu seinen, ich legte meine Lippen auf seine und küsste ihn mit voller Leidenschaft. >>Bitte mach die Augen auf wir brauchen dich Robb.<< Tränen rannen meine Wangen hinab und landeten auf Robbs Gesicht, ich spürte in mir plötzlich eine Wärme, wie ein Feuer, das nun auf Robb überging. Ich löste mich wieder von ihm und sah auf seinem Körper, aber nichts. Ich richtete mich auf, dann öffnete Grauwind seine Augen, und sah zu mir und Robb. Plötzlich schlug dieser seine Augen auf und rang nach Luft. Ich erschrak und stolperte zurück. Robb sah sich verwirrt um, er sah zu Grauwind, es sah so aus, als würde er kurz lächeln. Dann erblickte er Tarys, seine Augen weiteten sich und er sah von meinem Drachen weg und suchte jemanden. Seine Augen trafen dann die Meinen, und sein verwirrter, angespannter Blick wich Erleichterung. „Lady Rhaena, ihr, ihr lebt, ich bin so froh, ich …“ Robb richtete sich auf und wollte zu mir, ich ging schnell zu ihm und stützte ihn, als er versuchte aufzustehen. „Nicht euer Gnaden, ihr seid noch zu schwach, euer Körper muss sich erst an die Wiederauferstehung gewöhnen“, sprach ich ruhig auf ihn ein. Meine Stimme überschlug sich vor Freude, er lebte, ich hatte es geschafft.
„Wiederauferstehung?“ Robb sah mich verwirrt an, dann sah er auf seine noch immer nackte Brust. Seine Augen weiteten sich, als er die Einstichstelle beim Herzen sah. Dann sah er zu mir. „Ich … ich war tot. Ihr habt mich zurückgebracht … wie? Wie habt ihr es zu den Zwillingen geschafft? Und woher wusstet ihr von dem Verrat?“, fragte er mich. Ich gab Robb ein Hemd, was Whisper besorgt hatte, es hatte zwar Blutflecken, aber wir würden noch andere Kleidung finden. „Whisper, das Mädchen dort hinten in der Ecke hat mich aufgesucht und mich von dem Verrat informiert. Wir haben uns auch gleich auf den Weg gemacht, aber wir kamen zu spät. Lord Umber und seine Leute sind ebenfalls tot, wir wurden von Lannister Soldaten überrannt und getötet. Mich wollten sie verbrennen, aber Feuer kann einen Drachen nicht töten. Das neben Grauwind ist Tarys mein Drache, den ihr einmal kennenlernen wolltet.“ „Ja, aber wenn ihr zu spät kamt wie … Talisa eure Schwester sie …“ Ich nahm die Hand von Robb, wir hatten uns gesetzt. „Grauwind hat euch hier zu dieser Höhle gebracht. Das mit Talisa weiß ich bereits, es tut mir leid für euch, um sie und um die anderen, die gestorben sind. Aber die Freys, Lannisters und Bolton werden alle dafür bezahlen.“ Robb wollte etwas sagen, ich umgriff seine Hand und hielt sie zu meinem Bauch. Er sah mich an. „Ich trage euren und Talisas Sohn in mir, durch einen Zauber, den ich gesprochen hatte, dass ich den Thronfolger von euch in mir aufnehme, sollte die Königin sterben. Ich hatte euren Tot und den von Talisa in den Flammen gesehen, aber nicht, wo oder durch wen ihr sterben würdet. Da ich nicht wollte, dass euer Kind auch stirbt, nachdem ich erfahren hatte, das Talisa schwanger ist, sprach ich den Zauber. So konnte ich euren Sohn retten, aber ... es hatte auch seinen Preis.“ Ich sah zu Boden, ehe ich den König wieder ansah. „Der Zauber hat nur euren Sohn gerettet, eure Tochter starb mit Talisa, es tut mir leid.“ Robb hielt die Hand weiterhin auf meinen Bauch, als ich seine Hand losließ, dann sah er mir in die Augen. „Ich … ich danke euch dafür, dass ihr dies getan habt, aber ich verstehe es nicht, ich … Talisa hatte mir erzählt, dass es euch roten Priesterinnen nicht gestattet ist, Kinder zu …“ Ich atmete tief durch, ich wusste, worauf der König ansprach.
„Talisa hat euch in dieser Hinsicht belogen. Wir dienen zwar den Herrn des Lichts, aber wir dürfen andere Lieben, Heiraten und Kinder bekommen. Ich bin doch nicht bei der Nachtwache, das dies verboten oder nicht möglich wäre. Wenn das, was Talisa euch gesagt hatte, der Wahrheit entsprochen hätte, hätte der Herr des Lichts dann euren Sohn nicht auch sterben lassen, statt in mir zu geben, denkt nach. Meine liebe Ziehschwester hat es nicht gemocht, dass mich die Männer mehr ansahen als sie. Und als sie von euch hörte, ihr hättet mich am liebsten geheiratet, ich weiß es von Lord Umber. Als sie das erfahren hatte, hat sie diese Lüge erfunden und wohl sehr glaubhaft. Ihr hat es auch nicht gepasst, was ich euch gegenüber empfand“, sagte ich wütend. Robb nahm die Hand vom Bauch und fing Grauwind, der zu ihm getreten war, zu streicheln an. „Ich verstehe nicht, warum sie … warum Talisa das nur tun konnte …“ Robb blickte von Grauwinds Fell, was er betrachtet hatte, auf. „Wie meint ihr das? Und ja, ich hätte euch gerne geheiratet, aber vielleicht war es auch besser so, sonst wärt ihr jetzt tot. Wie …“ Ich war aufgestanden und trat zu Whisper, die alles ruhig beobachtet hatte. Ich streichelte Tarys der immer wieder nach draußen sah. „Jurnegon syt aōha havor yn gūrogon care hen aōla.“ („such dir dein Fressen, aber pass auf dich auf.“) Der Drache ließ sich das nicht zweimal sagen und ging nach draußen, im freien nahm er Anlauf und war kurz darauf in der Luft. Ich wandte mich wieder an den König des Nordens. „Ich habe den Herrn des Lichts gebeten euch zurückzuholen, besser gesagt, ich sprach ein Gebet zu ihm und er hat euch daraufhin, samt meiner Hoffnung, den Glauben und meiner Liebe zu euch zurückgebracht. Er hat mich erhört. Ihr habt richtig gehört, König Robb ich liebe euch, mehr, als ihr glaubt und dabei dürfte ich es gar nicht.“ Ich sah zu Boden, ich hörte Schritte und sah hoch, Robb stand nun vor mir, hielt sich aber an Grauwind fest. „Warum?.. Warum dürft ihr mich nicht lieben, weil ihr eine Targaryen seit, das wäre mir doch egal.“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, weil wir miteinander verwandt sind. Ich habe euch doch gesagt, dass mein Vater im Krieg, den Robert Baratheon mit den Targaryens hatte, gestorben ist.“ Robb nickte. „Mein Vater war Rhaegar Targaryen der letzte Drache und meine Mutter war Lyanna Stark, eure Tante. Sie hat euren Vater gebeten vor ihrem Tod, das dieser auf meinen Bruder und mich achtgeben soll. Robert Baratheon durfte nichts von uns wissen. Euer Vater hielt sein Wort, jedenfalls zum Teil, was meinen Bruder betraf, er fiel im Norden nicht auf, ich schon. So nahm die Heilerin mich meiner an und brachte mich nach Volantis, wo ich aufwuchs. Mein Bruder hingegen wuchs im Norden bei euch auf als …“ „Jon? Ihr wollt sagen, dass Jon nicht mein Halbbruder ist, sondern mein Cousin. Dass er nie der Bastard von meinem Vater war und meine Mutter ihm die Jahre zu Unrecht fertig gemacht hat?“, fragte mich Robb entsetzt, diesmal nickte ich. Robb schwankte, ich stützte ihn so gut ich konnte und half ihm sich wieder zusetzten.
„Das, es ist alles so … nicht leicht zu glauben, aber es ändert nichts daran, was ich gesagt habe. Am liebsten würde ich Westeros verlassen und neu anfangen. Mit euch Lady Rhaena, ich habe doch nichts mehr zu verlieren, die Lannister haben gewonnen, ich werde für tot gehalten. Winterfell ist zerstört, meine Brüder, meine Mutter und mein Vater sind tot, Arya wahrscheinlich auch und Sansa ist eine Gefangene der Lannister, die ich nicht retten kann. Und ihr habt selbst gesagt, wir könnten uns erst rächen, wenn euer Drache groß genug wäre, was sicher noch dauert.“ Robb sah mich an, ich sah die Trauer in seinen Augen, aber auch eine Entschlossenheit. „Lady Rhaena wollt ihr mit mir Westeros verlassen und hinter der Meerenge ein neues Leben anfangen, wo wir als Familie leben und meinen Sohn in Frieden großziehen können. Ihr werdet seine Mutter sein, wenn auch nicht die leibliche, so werdet ihr seine Mutter sein, den es steckt auch ein Wolf in euch, wie in meinem Sohn. Und ich weiß, ihr werdet ihm eine gute Mutter sein. Verlassen wir dieses Land?“ Ich dachte über den Vorschlag von Robb nach und nickte, hier wäre es zu gefährlich, wir mussten erst einmal Kräfte sammeln und das ginge nur in einem anderen Land. „Ja, verlassen wir Westeros, sobald ihr so weit genesen, seit, dass wir reisen können, nehmen wir ein Schiff über die Meerenge nach Meereen. Meine Tante herrscht dort, und ich denke, sie wird uns aufnehmen.“ Robb lächelte und nickte.
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