Kapitel 53 - Cersei Lannister
Ich sah von meinem Fenster auf Königsmund hinab. Die Tore waren immer noch geöffnet und es kamen immer mehr Bürger in den Burghof, doch würde das nicht mehr lange so sein. Ich hatte die Soldaten und die Wachposten beauftragt, die Skorpione Abschussbereit zu machen, denn lange würde es nicht mehr dauern, bis sie hier war.
„Eure Hoheit, die goldene Kompanie hat vor den Toren von Königsmund Stellung genommen, doch sind Robb Stark und seine Armee ebenfalls bereits hier und warten auf das Angriffszeichen." Hörte ich Qyburn hinter mir sagen.
„Ihr Zeichen zum Angriff wird der Angriff von Daenerys Targaryen sein. Gut, die restlichen Soldaten sollen sich auf ihre Posten begeben. Schließt die Tore und sagt Euron Graufreud Bescheid, er soll bereit sein, wenn sie kommt und sie zusammen mit ihrem letzten Drachen vom Himmel holen."
„Ja, eure Hoheit, ich leite eure Befehle weiter", sagte Qyburn, ehe er ging, ich blickte weiter auf Königsmund hinab, als ich in der Ferne einen Drachen sah. Der am Rande von Königsmund flog, und dann die Wand aus Feuer, sie zerstörte die Skorpione. Auch wenn ich es offiziell nie zugeben würde, hatte ich Angst.
Nach einer Weile hörte ich wieder Schritte und kurz darauf Qyburns Stimme.
„Eure Hoheit." Fing er an, ich sah nicht zu ihm.
„Wir brauchen nur einen guten Schuss."
„Die Skorpione wurden bereits alle zerstört, eure Hoheit", sagte er, ich atmete durch.
„Die eiserne Flotte hält die Schwarzwasser Bucht. Euron hat einen ihrer Drachen getötet, er kann noch einen töten." sagte ich mit ernster Miene.
„Eure Hoheit, die eiserne Flotte brennt. Die Tore wurden durchbrochen, die goldene Kompanie ... „Ich hörte die Verzweiflung, aber auch Angst aus Qyburns Stimme heraus und trete mich zu ihm um.
„Unsere Männer kämpfen tapferer als Söldner es je könnten. Sie werden ihre Königin bis zum letzten Mann verteidigen", sagte ich und sah wieder aus dem Fenster.
„Ja eure Hoheit." Kam es von Qyburn, ich machte ihm noch etwas zu verstehen.
„Der rote Bergfried ist noch nie gefallen, und wird auch heute nicht fallen." Sagte ich, mit so viel Stärke, die ich aufbringen konnte, ich vernahm leise Schritte, Qyburn zog sich zurück. Mein Blick war in die Ferne gerichtet, als ich etwas sah, was meine Angst verstärkte und ich konnte es nicht fassen. Auf einem der Burgzinnen war der Schwarze Drache gelandet, doch was mich so schockierte, war der zweite Drache, der gegenüber vor dem Schwarzen gelandet war und wartete.
»Das kann doch nicht sein, Euron hat doch gesagt, er hat gesehen wie ... er hat gelogen, er hat mich angelogen und mit seiner Lüge meinen Untergang besiegelt.«
Zu der Bestätigung, dass es vorbei war, läuteten die Glocken, ich hatte mich also auch in meinen Männern geirrt, sie kämpften nicht für ihre Königin bis zum letzten Mann. Blieb mir nur noch Ser Gregor, der mich beschützte? Es war wohl so, doch was sollte ich jetzt tun, warten, bis sie den roten Bergfried eingenommen hatte und mich von ihr hinrichten lassen? Nein, nein, so wollte ich nicht sterben. Ich musste aus Königsmund verschwinden, es musste doch einen Weg geben, wie ich fliehen könnte. War Tyrion nicht über die Katakomben geflohen, Qyburn musste den Weg kennen.
„Eure Hoheit, es ist hier nicht mehr sicher, Robb Starks Armee und die Unbefleckten, haben bereits die Tore des roten Bergfrieds durchbrochen, hinzu kommen beide Drachen. Maegors Feste, wäre wohl der sicherste ... „
Ich schluchzte und Tränen rannen meine Wangen hinab.
„Nein, nein bringt mich aus Königsmund hinaus, es muss einen Weg geben, den Weg den Tyrion genommen hat, diesen müssen wir gehen. Ihr wisst bestimmt, wo der ist", sagte ich verzweifelt und zitternd, Qyburn nickte.
„Ich bringe euch dahin und dann sehen wir, wie wir euch hier wegbringen", sagte er und nahm mich bei der Hand, mit ihm zusammen und Ser Gregor lief ich die Treppen des roten Bergfrieds hinab.
Auf dem halben Weg stellte sich uns plötzlich Sandor Clegan in den Weg. Er begrüßte seinen großen Bruder, Ser Gregor starrte ihn an und ging einen Schritt weiter.
„Ser Gregor, bleibt an meiner Seite", sprach ich zu ihm, doch der Hune von einem Mann sah mich mit seinen blutunterlaufenen roten Augen an. Und ging weiter.
„Ser Gregor, ich befehle es euch", befahl ich mit fester Stimme, auch Qyburn mischte sich ein.
„Gehorcht eurer Königin Ser Gregor." Gab er nun die Anweisung, doch Ser Gregor gehorchte nicht. Er packte Qyburn am Hals und warf ihn die Treppe hinunter, Qyburn schlug mit dem Kopf auf, das Knacken von brechenden Knochen war zu hören. Er gehorchte nicht mehr, für ihn gab es nur noch Sandor Clegan, denn Mann, den er töten will. Ich wollte nicht wie Qyburn enden und ging schnellen Schrittes die Treppe hinab. Ich musste selbst in die Katakomben und versuchen zu fliehen.
Ich hatte das Ende der Treppe erreicht und befand mich in dem Raum, wo die Karte von Westeros auf den Boden gemalt war. Den Ort, an dem ich Jaime das letzte Mal gesehen hatte. Plötzlich hörte ich Schritte, im ersten Moment dachte ich es seien mehrere, und sah in die Richtung, doch war es nur eine Person, und zwar die Person, nach der ich mich so sehr gesehnt hatte und dachte nie wiederzusehen.
„Jaime!", hauchte ich und wir gingen beide aufeinander zu. Ich umarmte ihn und weinte vor Glück, er zog mich fester in eine Umarmung.
„Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen", hauchte ich, Jaime sah mich nur an, sagte kein Wort.
„Jaime, ich, es tut mir leid, was ich gesagt habe ... ich ..."
„Es ist nicht mehr von Bedeutung, alles hier ist nicht mehr von Bedeutung. Du bist nicht mehr von Bedeutung", sagte er kalt, ich sah ihn entsetzt an, was redete er da.
„Doch, wir beide sind von Bedeutung, wir ... wir verschwinden von hier und bauen uns ein neues Leben auf und ..."
„Es ist vorbei, Cersei. Deine Herrschaft endet hier und jetzt", sagte er, das Nächste, was ich spürte, war ein stechender Schmerz in der linken Brust. Jaime trat einen Schritt zurück und ich sah den Dolch aus Valyrischen Stahl, dem, was ich einst den Mann gegeben hatte, um Bran Stark zu töten. Er war getränkt mit frischem Blut, meinem Blut.
„Jaime, warum?", fragte ich ihn, doch bekam ich keine Antwort, während ich zu Boden fiel und der Tod mich in seine Fänge zog, glaubte ich, IHR Gesicht statt, Jaimes zu sehen. Es war vorbei, die Herrschaft der Löwen war nun endgültig vorbei.
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