Kapitel 2 - Rhaena Targaryen
Visionen im Feuer zu sehen, konnte nicht jeder, diese Gabe war nur den wenigsten gegönnt, und die meisten, was diese konnten, wurden rote Priester, oder Priesterinnen genannt und dienten dem Herrn des Lichts.
Ich hatte die Ausbildung zur roten Priesterin gemacht, aber nicht beendet, da ich, als ich das Ei mit Tarys fand, auch eine Vision im Feuer sah, die mich betraf. Das sich in Westeros mein Schicksal erfüllen würde und so war ich mit meiner Ziehschwester nach Westeros gekommen, sie als Heilerin und ich als angelernte Heilerin und laut Priesterin Kinvara ausgebildete rote Priesterin vom Herrn des Lichts gesegnet.
Plötzlich spürte ich etwas Kaltes neben mir und sah vom Feuer weg und rechts neben mich.
Ich sah in zwei gelbe Augen, die einem riesigen Wolf gehörten, er sah mich lange an und schnupperte mich ab.
„Grauwind, was machst du hier", hörte ich eine Stimme und sah auf. Robb Stark kam auf mich zu.
„Verzeiht Mylady, ich hoffe, mein Schattenwolf hat euch nicht erschreckt."
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein, euer Gnaden, das hat er nicht, er hat mich nur beschnuppert und ich denke, er will was von dem Fleisch", sagte ich ruhig. Stand auf und nahm das Fleisch vom Feuer, dabei schlugen Flammen nach meiner Hand.
„Nicht!", hörte ich Robb sagen und er griff nach meinen Händen, die eigentlich Verbrennungen aufweisen sollten, doch es war nichts. Der König des Nordens sah mich verwundert an, auch ich war darüber überrascht, das Fleisch lag nun auf den Boden, da ich es fallen gelassen hatte. Diese Chance nutzte Grauwind und schnappte es sich, und trottete davon, während Robb und ich uns ansahen.
„Wie ist das möglich, ihr habt ins Feuer gegriffen und habt keine Verbrennung? Wer seid ihr eigentlich? Mir ist noch niemand über den Weg gelaufen, mit solchen weißblonden Haaren."
Ich erstarrte, als der König meine Haarfarbe erwähnte, ich hatte vergessen, die Kapuze aufzusetzen.
>>Was passiert nun?, werde ich nun sterben?<<
Robb bemerkte meine Anspannung.
„Mylady, ich werde euch nichts tun, erst recht nicht wegen eurer Haarfarbe und ich verspreche euch, es wird euch auch sonst niemand was tun, ihr steht unter meinem Schutz und den meines Schattenwolfes. Er scheint euch zu mögen und ihr habt keine Angst. Grauwind würde es nicht gutheißen, wenn euch jemand etwas tut."
Ich machte einen Knicks und atmete erleichtert aus.
„Ich danke euch, euer Gnaden, was eure Fragen betrifft. Ich bin nicht aus Westeros, ich komme aus Volantis. Ich bin mit meiner Schwester nach Westeros gekommen, um hier zu helfen. Ich denke, sie war schon bei euch."
Nun sah Robb mich fragend an.
„Eure Schwester?"
„Talisa, sie wollte zu euch und euch mitteilen, dass wir euch noch eine Weile begleiten werden."
Robb lächelte, „das freut mich zu hören, aber sie, Mylady und Talisa haben unterschiedliche Haarfarben wie ..."
„Talisa ist meine Ziehschwester, nicht meine Leibliche, ich kam als Säugling nach Volantis und ihre Familie nahm mich auf und zog mich groß. Und nennt mich bitte einfach nur Rhaena."
Robb nickte, „ich werde euch euer gebratenes Fleisch ersetzen, ihr habt gesagt, ihr kamt als Säugling nach Volantis, was ist mit euren Eltern passiert?"
Ich sah zu Boden. „Meine Mutter starb bei meiner Geburt und mein Vater er ..."
Ich rang damit Robb zu sagen, wer mein Vater war, entschloss mich dafür ihm einen Teil zu sagen, was auch der Wahrheit entsprach, zum Teil.
„Mein Vater wurde im Krieg, den Robert Baratheon gegen die Targaryens führte, getötet. Ich weiß es auch nur von der Frau, die mich nach Volantis brachte und im Dienst der Familie von Talisa dann war."
„Dieser Krieg hat leider viele Opfer gefordert, er nahm mir meinen Großvater, meinen Onkel und meine Tante, wobei meine Tante leider der Grund für diesen Krieg war, da Rhaegar Targaryen sie entführt hatte", sagte der König traurig. Ich legte meine Hand auf seine Schulter, er hatte den Blick gesenkt und sah soeben auf, ich sah wieder in diese schönen blauen Augen.
„Der Krieg fordert bedauerlicherweise seine Opfer, und es wird auch nicht der letzte gewesen sein, wie auch dieser nicht der letzte Krieg war", sagte ich wissend und sah dann von Weitem Talisa, ich wandte mich wieder an Robb.
„Da ihr nun wisst, dass wir euch weiterhin begleiten, braucht es euch Talisa nicht zu sagen, ich werde ihr das mitteilen, dass es für euch in Ordnung ist."
Robb nickte, plötzlich erschien Grauwind wieder und legte die Hälfte des gebratenen Pferdefleisches vor meine Füße, ich strich Grauwind dankend über den Kopf und der Wolf ließ es zu, dann ging er wieder seines Weges.
„Ihr seid wirklich außergewöhnlich Rhaena, aber das ist auch euer Name, ein außergewöhnlicher, aber auch ein schöner Name, der zu der Person passt, die ihn trägt. Aber das Fleisch werdet ihr nicht mehr essen können."
Ich merkte, wie ich bei Robbs Kommentar leicht Rot wurde, musste auf die Bemerkung wegen des Fleisches aber lächeln.
„Das Fleisch ist nicht für mich, es ist für Tarys, er ist mein geflügelter Freund und Begleiter und wie ein Kind für mich, auch wenn Talisa das nicht versteht."
„Ach so, aber ich verstehe es, darf ich euren Begleiter auch einmal sehen?"
Ich lächelte und nickte, „wenn er etwas größer ist, könnt ihr ihn dann sehen, derweil ist er gewissermaßen noch ein Baby. So, ich muss nun wieder zu Talisa, wir sehen uns euer Gnaden, ich wünsche euch noch einen schönen Abend."
Ich machte einen kurzen Knicks und ging dann zu meiner Schwester, das Fleisch hatte ich in die Schürze gebunden, ich bekam nicht mit, wie Robb mir noch nachsah und sein Schattenwolf neben ihn trat.
Als ich bei Talisa ankam, gingen wir ins Zelt, doch eine ruhige Nacht hatten wir keine. Sie fing einen Streit an, der Grund war der König des Nordens und die Vision, die ich in den Flammen sah und von der ich Talisa erzählte. Sie hielt mich für verrückt und ging dann auf ihrer Seite des Zeltes ins Bett. Ich lag noch lange wach und versuchte aus der Vision schlau zu werden, doch die Flammen hatten mir nicht viel gezeigt. Noch dazu beschäftigte es mich, dass ich keine Verbrennung durch das Feuer erlitten hatte, nach einiger Zeit schlief ich dann doch ein.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro