Kapitel 5- Bitte? Danke?
Eine Woche war ich nun hier bei Law. Ich übernahm viel Arbeit hier im Schloss, kümmerte mich um meine aufgetragene Arbeit von Law, machte ihm täglich Essen und hielt seinen Wohnbereich sauber.
Es war 22 Uhr, ich war gerade dabei ins Bett zu gehen, da kam Law 'nach Hause'. Wo er wohl den ganzen Tag war? "Guten Abend", gegrüßte ich ihn. Er schloss hinter sich die Tür und zog sich seine Kleidung aus, während er auf dem Weg ins Badezimmer war. "Komm mit", sagte er nur kalt und ich folgte ihm schnell.
Er machte einen sehr müden Eindruck, seine Augenlider behielt er nur unter großem Kraftaufwand geöffnet und seine Gliedmaßen bewegten sich sehr langsam. "Hilf mir mal!", meinte er und setzte sich an den Badewannenrand.
Ich sah, dass er am Rücken verletzt war. "Nimm die Kiste da oben. Du musst mich verarzten", sagte er und deutete auf einen Erste-Hilfe Kasten. "Willst du nicht ins Behandlungszimmer? Oder Baby 5 kümmert sich darum", antwortete ich ihm kleinlaut.
Sofort antwortete er schnippisch, dass ich die Klappe halten sollte. So tat ich dies und bereitete alles vor. "Reinige die Wunde und Desinfiziere sie", wies er mich an.
"Ich habe das noch nie gemacht", sagte ich eingeschüchtert. "Dann lernst du es eben jetzt."
Mit zitternden Händen griff ich an seine Haut, Law hatte mir den Rücken zugedreht und sah gerade aus an die Wand. "Willst du mich nicht anfassen? Bin ich dir zu wider?", fragte er wütend.
"Nein!", antwortete ich schnell. Der schwarzhaarige sah mich über seine Schulter an, "ich will dir nur keine Schmerzen bereiten."
Nun sah er mich überrascht an, gar gerührt senkte er seinen Blick, sah schließlich nachdenklich wieder nach vorne. "Mach einfach Miststück."
Diese Aussage war typisch für ihn mir gegenüber, aber irgendetwas war anders, seine Stimme klang sehr bedrückt.
Mir war in der Zeit, die ich hier war aufgefallen, dass Laws Gefühlszustand sehr schnell schwankte. Es kam mir so vor, als würde ein anderer Mensch in ihm stecken, welcher hart kämpfte nach außen zu gelangen. Doch dieser Mann hatte eine dicke Mauer um sich herum aufgebaut, er verhielt sich brutal und ließ niemanden an sich heran.
Doch irgendwie wollte ich zu diesem Mann tief in ihm, ich wollte Law kennen lernen, auch wenn er mir in dieser kurzen Zeit schon viel antat.
Ich folgte Laws Anweisungen und versorgte schließlich seine Wunde, wie er es vor einigen Tagen bei mir tat. Während ich seine Haut berührte, dachte ich an die paar Male, wo wir nun schon miteinander geschlafen hatten. Ich berührte ihn in solchen Situationen im Grunde nie. Immer versuchte ich daran zu arbeiten, dass es schnell vorbei war. Law tat mir selten weh, während wir miteinander schliefen, doch trotzdem fühlte ich mich nie gut dabei.
"Du hast kalte Hände, das hasse ich an dir", sagte Law plötzlich und riss mich damit aus meinen Gedanken. Ich wusste nicht was ich darauf sagen sollte, Entschuldigung?!
"Deine Augen sind schrecklich. Viel zu groß und leer", fügte er hinzu, "Und deine Haare sind zum Kotzen, es ist ihre Farbe."
Ich antwortete nicht, ich überlegte nur, wieso er mir all dies sagte. Empfand er denn wirklich so, oder versuchte er nur, sich dies einzureden?
Als Law schließlich fertig verarztet war, stand er auf und duschte sich, ohne dabei den Verband zu durchnässen.
"Ich ehm...gehe mal...", setzte ich an und schritt zur Tür.
"Danke für's verarzten. Mach mir doch bitte noch etwas zu Essen."
Ungläubig weitete ich meine Augen. Was hatte ich da gerade gehört?
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