Kapitel 4- Schmerzen
Unsanft wurde ich am nächsten Morgen von Law geweckt. Er rüttelt mich und sagte: "Steh auf, mach mir etwas zu essen!"
Ohne wenn und aber stand ich auf. Dabei warf mir der Schwarzhaarige neue Kleidung entgegen. "Zieh das an. Ich habe beschlossen, dich erst einmal zu behalten."
Ich nahm die Kleidung und zog sie mir schnell an, ehe Law schon den Raum verließ und ich ihm folgte.
"Zahnbürste bekommst du heute noch...", sagte er beiläufig und schubst mich in die Küche.
"Los. In zwanzig Minuten ist das Essen fertig!"
"Was möchtest du denn essen?", fragte ich und versuchte mich in der noch fremden Küche zurecht zu finden.
"Omelett. Drei Eier. Mach Paprika und Tomaten rein", schon verließ er den Raum.
Von einem Bitte hatte er wohl noch nie gehört... Schließlich machte ich ihm sein Essen, hätte es dabei am liebsten mit ordentlich Dreck und Spucken verfeinert, doch das würde mir doch auch nichts bringen.
Interessiert sah ich mich nun in der Küche um, das Schloss war bestimmt riesig.
Ich wollte wissen, was Law so den ganzen Tag trieb, dabei wäre ich jedoch sehr froh, wenn er nicht lange bei mir wäre.
Als der schwarzhaarige schließlich wieder zu mir kam, setzte er sich und ich servierte ihm das Essen. Zu Gott betend, dass es ihm schmeckte, sah ich ihm still schweigend beim Essen zu.
Nervös spielte ich mit meinen Fingern und knabberte an meiner trockenen Lippe.
"Schon gut, sei nicht so angespannt, schmeckt doch", sagte er nun und ich atmete erleichtert aus.
"Gibt es.... hier keine angestellten Köche?", fragte ich nun schüchtern.
Jeder Satz den ich an ihn richtete, könnte Böses hervorrufen.
Law sah mich ernst an und aß schließlich weiter. "Ich esse nicht mit den anderen Familienmitgliedern. Das ist mir zu wider."
Ich nickte nur.
Law sah mich nun grinsend an und lehnte sich zurück. "Du bist bestimmt froh, dass ich dein neuer Besitzer wurde und nicht die ekelhafte Rotzfahne hm?"
Hätte ich gewusst, was meine Antwort nun auslösen würde, hätte ich besser den Mund gehalten.
"Du bist gepflegt, das ist allerdings auch schon der einige Unterschied."
Law riss die Augen auf und packte sofort meinen Hals. "Was sagst du da, du hässliches Miststück???" Law nahm nun meinen Kopf und presse ihn auf die Tischplatte, ehe er ihn einmal aufschlug.
Schmerzerfüllt schrie ich auf, mein Kopf tat schrecklich weh und mir wurde für einen kurzen Moment schwarz vor Augen.
"Willst du mich mit diesem ekelhaften und zurückgeblieben Schwein gleichsetzen?", schrie Law mich an.
Wieder knallte er mir den Kopf auf den Tisch. Er ließ mich nun los und ich sackte zu Boden.
"Es tut mir leid", antwortete ich schließlich um ihm klein bei zu geben.
Doch genau diese Reaktion zeigte doch, dass er ein genauso ekelhafter Mensch war.
Eine schöne Fassade macht eine Person nicht vollständig zu einem schönen Menschen. So viel zu meiner Einstellung...
Ich hielt mir meinen schmerzenden Kopf, stand allerdings auf, denn Law würde bestimmt nicht viel davon halten, wenn ich faul herum sitze. Mir war schrecklich übel durch die Erschütterung.
"Räume das Geschirr ab, fressen kannst du heute von mir aus meine Scheiße!", mit diesen Worten ließ mich der schwarzhaarige alleine in der Küche zurück.
Traurig lächelte ich. Für den ersten Morgen nicht schlecht.
Als ich das Geschirr beseitigt hatte, fing mein Magen bereits an zu knurren. Ich hatte Hunger, doch wie Law es vorhin sagte, würde ich wohl heute nichts mehr zu essen bekommen.
Ich wusste nicht, was ich nun tun sollte, so ging ich wieder in Laws Wohnbereich des Schlosses. Auf dem Weg dorthin begegnete mir eine Frau. Sie sah mich schockiert an und griff mir an den Kopf. "Du blutest! Du bist Laws neues Hausmädchen oder?"
Hausmädchen. Nettes Wort.
"Du brauchst Hilfe. Komm mit!", die Frau schliff mich mit sich.
"Nein, ich muss wieder zu Law!", sagte ich verunsichert.
"Ach der kann warten. Ich kümmere mich um dich. Ich bin Baby 5."
"H..hallo", antwortete ich nur ängstlich. Immer wieder sah ich nervös durch die Gänge, der verärgerte Law konnte hier überall sein.
Sie brachte mich in eine Art Behandlungsraum und versorgte meine Wunde am Kopf. Mir war nicht aufgefallen, dass mein Kopf wohl auch oberflächlich verletzt wurde.
"Sag mal... Ehm... Law..", ich brachte es nicht fertig, einen Satz auszusprechen.
"Ja? Was ist mit ihm?", wollte die Frau wissen.
"Wie ist er denn so im Alltag?", fragte ich schließlich.
"Er ist meistens schlecht gelaunt und einfach nur asozial. Das liegt wohl an seiner Vergangenheit und an Doffys Erziehung. Er hat Law irgendwie immer anders behandelt", erklärte sie, doch ich verstand nicht viel davon, immerhin hatte ich keine Ahnung wie Law aufwuchs.
"Jedenfalls sind wir gleich f-"
Die Tür wurde aufgeknallt und Law kam zu uns. "Was kümmerst du dich um das Miststück?", richtete er an Baby 5 und griff schon nach meinem Arm.
"Hey lass sie gefälligst!! Das warst du, nicht wahr du Grobian?", schimpfte sie mit ihm.
Beeindruckt von ihrem Mut, saß ich still da und beobachtet das Geschehen.
"So wie du das machst, wird das sowieso nichts!", meinte Law und sah sich nun meinen Kopf an.
"Oh Entschuldigung, Herr Doktor!".
Doktor? Man konnte mir nicht erzählen, dass dieses Ekel Arzt war!
Baby 5 verdrehte ihre Augen und schließlich übernahm Law. Er verarztete mich!
"Wenn du nicht so grob zu ihr wärst, dann müsstest du dich auch nicht um die Wunde kümmern!", schnaubte Baby 5.
Law antwortete nicht, stattdessen warf er mir einen vernichtenden Blick zu.
Ob er wirklich Arzt war? Nie im Leben, wieso sollte gerade ein Mensch wie er seine Freizeit nutzen, um anderen zu helfen?
Ich wusste nicht, an was genau Law nun an meinem Kopf hantierte, dies wusste ich vor ein paar Minuten bei Baby 5 auch nicht. Wahrscheinlich wischten sie nur das Blut weg und deckten die Wunde irgendwie ab.
"Komm jetzt, wir sind fertig", sagte Law nun bestimmend und ich folgte ihm. Ein leises "Danke", richtete ich noch an Baby 5, welche dem schwarzhaarigen und mir nachsah. Ich kannte sie nicht, doch ich hatte das Gefühl, dass das wohl ein sehr besorgter Gesichtsausdruck war.
Law zog mich an meinem Handgelenk mit und als wir im Schlafzimmer ankamen, setzte er sich an seinen Schreibtisch. Ich wollte seine Stimmung mir gegenüber wieder etwas lockern, so fragte ich: "Bist du denn Arzt?"
Er sah mich nur kurz an und antwortete schließlich mit: "Nein."
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