Der Tag der Abreise war gekommen, ich wusste nicht, wie lange Law weg sein würde, niemand sagte mir etwas von seiner Mission. Dies war natürlich nicht verwunderlich, ich war immerhin kein Mitglieder dieser "Familie", sondern lediglich Eigentum.

Law packte die letzten Gegenstände in seine Tasche und stellte sie an die Tür. "Wie lange wirst du denn weg sein?", fragte ich kleinlaut.

"Vermutlich nicht allzu lange. Ich soll immerhin nur einmal nach dem Rechten sehen. Das ist im Grunde mein einziger Auftrag", antwortete der Schwarzhaarige und ging zum Fenster.

"Und wie lange wird die Reise dorthin dauern?", fragte ich.

"Etwa eine Woche."

"Und wirst du-"

"Wieso so viele Fragen Mina?", Law drehte sich nun zu mir, ging auf mich zu und sah mir in die Augen. "Ich weiß nicht, vielleicht weil ich besorgt bin", antwortete ich ihm wahrheitsgemäß. Der schwarzhaarige schmunzelte kaum sichtbar, jedoch konnte er es nicht vor mir verstecken.

"Ich bin bald wieder zurück", sagte er nun und griff sanft nach meinen Händen. Ich sah überrascht zu diesen, er zog sie zu seinem Gesicht und küsste meine Fingerrücken.

Lächelnd sah ich ihm dabei zu, ebenso, wie er nun seine Tasche nahm und den Raum verließ.

[...]

Ein Monat verging schließlich. Ich hörte nichts von Law, niemand konnte oder wollte mir etwas sagen. Baby 5 war nun meine einzige Ansprechperson und selbst diese wusste von nichts. Die meiste Zeit verbrachte ich im Garten, ebenso wie am heutigen Tag.

Ich saß auf einer Bank und sah auf das Meer hinaus. Tag ein, Tag aus segelten Schiffe hier um die Insel, umgingen sie, oder legten an. Immer wieder kam mir Laws Gesicht vor Augen, ich konnte es kaum glauben, aber ich vermisste ihn. Vermutlich, da er erst vor Kurzem anfing, sich mir zu öffnen und es war unklar, wie er nun sein würde, wenn er zurück kam.

Seufzend sah ich nun in den Himmel, dachte an nichts Böses, als plötzlich die alte Jola und Sugar um die Ecke bogen.

"Das kann doch nicht wahr sein! Das glaube ich nicht, wie konnte er nur so etwas anrichten", schimpfte die Alte. Sugar zischte sie sofort an, offensichtlich war ich der Grund hierfür. Ich sollte wohl nichts von ihrem Gespräch mitbekommen.

Die beiden huschten an mir vorbei, Richtung Thronsaal. "Das wird er büßen, der junge Meister wird rasend sein vor Wut!"

Wen sie wohl meinten? Vermutlich hatte ein Geschäftspartner von Flamingo sein Versprechen nicht gehalten oder Ähnliches...

So dachte ich nicht weiter über die Sache nach und ging in unser Schlafzimmer. Dort legte ich mich ins Bett, kuschelte mich in den weichen Bezug und dachte an Law. Nach all der Zeit haftete sein Geruch noch an seiner Bettwäsche, das brachte mich zum Schmunzeln. Ich fühlte mich etwas müde, so schloss ich die Augen und entschloss mich dazu, ein wenig zu schlafen. Da Law nun nicht hier war, hatte ich kaum Arbeiten zu erledigen.

Mein Schlaf dauerte nicht lange, denn er wurde von schrecklichem Lärm gestört. Ich schrak schnell auf und lief zur Tür, welche ich einen Spalt öffnete. Das Schlosspersonal lief panisch durch die Gänge, während ich De Flamingo wüten hörte.

"Dieser Verräter! Bringt ihn zu mir!! Ich werde mich persönlich um ihn kümmern!! Bringt mit Corazon!!"

Nervös schloss ich die Tür wieder und ließ mich an dieser herabrutschen, da mich meine Beine nicht mehr hielten. Law? Was hatte er nur angestellt? Und vor allem, wo war er nun?

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