Mission 22: Die Welt aus anderen Augen sehen
Mission 22: Die Welt aus anderen Augen sehen
Als Dante die Aufträge in seiner Gilde nach etwas, wofür er Lucys Hilfe brauchen würde, durchsuchte und gleichzeitig überlegte, wie er Natsu überreden könnte, sie in ihr Team aufzunehmen, schweiften seine Gedanken etwas ab.
Er dachte an etwas, woran er schon lange nicht mehr gedacht hatte: sein früheres Leben.
Hatte er sich nicht geschworen, seine Mutter zu rächen und den Dämon zur Strecke zu bringen, der für ihren Tod verantwortlich war, wollte er nicht ein berühmter Magier werden, um Vergil wieder sehen zu können?
Er ließ den Auftrag fallen, den er zuletzt genommen hat und musste sich erst mal hinsetzen.
Sein Kopf begann zu schmerzen und er begann verschwommen zu sehen.
Wann war er zu so einem Weichei geworden? Liebe? Freundschaft?
Seit wann ist das denn bitteschön wichtiger als seine Rache?
Seitdem Dante in diese Welt gekommen war, war er nicht viel stärker geworden, er hatte zwar eine neue Fähigkeit bekommen, aber er musste dafür auch eine einbüßen. Seitdem war er relativ gleichstark geblieben, am meisten merkte er das, wenn er sich mit Natsu verglich.
Am Anfang konnte Dante ihn noch im Schlaf besiegen, aber inzwischen war er ihm schon ein ebenbürtiger Gegner. Und Erza? Seit seiner Einweihungsparty hatten die beiden keinen ernsthaften Kampf mehr.
Dante beschloss sofort, Erza bei der nähst besten Gelegenheit herauszufordern.
'Kraft! Ich brauche mehr Kraft!', schrie eine verzehrte Stimme in Dantes Kopf als er mitten in der Nacht begann, Liegestütze in der dunklen Gilde zu machen.
War es sein innerer Dämon der ihn da rief?
„Okay, dann komm und hol dir deine Kraft", grinste Dante und benutzte immer wieder denn Devil Trigger, um so auch seine Magie zu stärken. Es brauchte selbst für Dante eine enorme Menge an Magie, um den Zustand hervorzurufen und zu halten und ihn so zu stählen, während er trainierte erschien es ihm in seinem Tracezustand für eine gute Idee.
Die Gildenhalle erleuchtete öfters in einem blutigen Rotton, jedes Mal, wenn sich Dante verwandelte.
„Vergil ist bestimmt viel stärker seit dem letzten Mal geworden."
Denn letzten Kampf zwischen den beiden Zwillingen hat mit einem Unentschieden geendet, Vergil hatte damals grad erst seine neue Waffe bekommen, das Force Edge, und er ist sich sicher, dass sein Bruder mittlerweile viel besser im Umgang mit dieser Klinge war.
Bei der fünfhundertsten Liegestützen machte Dante eine kleine Pause, bevor er sich an die nächsten fünfhundert machte.
'Was Verg wohl grad macht?', fragte sich Dante als er sich wieder an seine Übung machte.
Ein Tag zuvor:
Ein junger Mann mit weißem hochgestecktem Haar und einem langen blauem Mantel schritt durch die Straßen von Magnolia und überlegte innerlich: 'Ist das wirklich die Stadt in der seine Gilde liegt? Wenn ich ehrlich sein soll, ich hab es mir zerstörter vorgestellt.'
„Es kommt ja nicht so oft vor, das du so früh am Morgen schon wach bist. Woran liegt das?", konnte Vergil eine Frau fragen hören, die ihm entgegen kam. Ihre Stimme kam ihm bekannt vor, aber darüber konnte er gerade nicht nachdenken. Er kannte nämlich ohne Zweifel die Person, die sie fragte und er hatte nicht vor, ihn wissen zu lassen, das er da war, also bog der Halbdämon unauffällig in eine Seitengasse ab.
„Ich hab vom Meister einen Spezialauftrag bekommen", antwortete Dante.
„Was denn für einen?", fragte die Frau mit den scharlachroten Haaren und nun wusste Vergil auch, wieso sie ihm bekannt vorkam. Als Dante und er in diese Welt kamen hatte sie die beiden gefunden und ihren Kampf unterbrochen.
„Ist nichts Besonderes, ich soll nur was in Haljion überprüfen", antwortete er ruhig, doch jemand, der Dante so gut kannte wie Vergil, wusste, das er etwas zu verbergen hatte. „Was hast du denn für ein Auftrag angenommen?", fragte er schnell noch nach, um wahrscheinlich die Frau mit den langen scharlachrotem Haar daran zu hindern, nach mehr Details zu fragen.
„Ach, nur eine kleine Dämonenjagt die mir gefallen hat", sagte sie irgendwie schadenfroh als sie Dante den Auftrag Zettel gab.
„Du blöde...", fluchte Dante als er den Zettel sah, von Vergils Sicht aus unerkennbaren Gründen. „Den wollte ich machen! Ich hab's sogar extra markiert!", er zeigte auf die Rückseite wo anscheinend etwas geschrieben sein musste.
„Ich weiß, ich hab es gesehen", sagte die Frau weiterhin in ihrer schadenfrohen Stimme. „Da du ihn für dich beansprucht hast muss es ja was gutes sein."
Sie schnappte sich wieder den Zettel von Dante und schlug eine andere Richtung ein. „Ich muss da lang. Auf Wiedersehen."
Dante schaute ihr kurz hinterher bevor er weiter ging. Vergil schaute der Frau auch nochmal hinterher, irgendwie erinnerte sie ihn an Dante als er noch jünger war.
Es passte eigentlich gut in Vergils Plan, dass Dante nicht in der Stadt sein würde. Wenn es stimmte, was Lady ihm gesagt hatte, konnte sein Bruder Magie riechen, was - wie er zugeben musste - eine beeindruckende Fähigkeit war.
Deshalb musste Vergil schon die ganze Zeit über seine Kraft zurückhalten. Dante meinte nämlich, er hätte Lady schon in der ganzen Stadt gerochen, bevor er sie traf. Ob das nun wahr oder Angeberei war konnte der Halbdämon ein anderes Mal herausfinden, aber um sicher zu gehen, das er unbemerkt blieb, wartete der blaue Dämon noch eine Stunde, ohne sich zu bewegen, damit Dante außer "Riechweite" war.
Langsam zog Vergil danach weiter in Richtung des Fairy Tail Gilden Gebäudes.
Auf dem Weg zog eine ältere, übergewichtige Dame, die vergebens versuchte, eine schwarze Katze von einem Baum zu holen, die Aufmerksamkeit des Halbdämonen auf sich.
Vergil versuchte unbemerkt vorbei zu gehen, doch die Dame sah ihn trotzdem.
„Entschuldigung, junger Mann. Könnten sie mir vielleicht helfen?"
Innerlich seufzte Vergil, doch zeigte seine Mimik keine Reaktion.
„Natürlich."
Er schritt unter den Ast, auf dem sich die Katze befand, beschwor sein Katana Yamato und zog die Klinge blitzschnell, sodass keine Augen von normalen Menschen ihrer Bewegung hätte folgen können.
Der Ast fiel runter und Vergil fing die schwarze Katze auf. Er gab sie seiner Besitzern wieder und hoffte dass er schnell wieder weiter konnte.
„Vielen Dank, junger Mann." Sie musterte ihn ein wenig ab. „Sag mal, kann es sein das ich dich schon mal hier gesehen habe?"
„Ja, ich gehöre der Fairy Tail Gilde an. Mein Name lautet Dante Redgrave", log Vergil die Dame an. Er wollte nicht, dass mehr Leuteals unbedingt nötig, wussten, dass er hier war und wie hoch war schon die Wahrscheinlichkeiten, das sein Bruder ausgerechnet dieser Frau wieder begegnete?
Nachdem Vergil sich von der Frau verabschiedet hatte ging er weiter in Richtung der Gilde. Um Leuten nicht aufzufallen, die möglicherweise Dante kannten, setzte er einen Hut auf und ging mit dem Blick nach unten weiter.
An der Gilde angekommen riskierte er einen Blick durch das Fenster. Es waren wenig Leute da, weniger als 10, wenn er sich nicht verzählt hatte. Er suchte nach einem kleinem Mann, denn er schon mal in der Zeitung gesehen hat, wo er sich für die Ausrutscher seiner Gilde entschuldigte.
Und er fand ihn schnell, es war ein kleiner, alter Mann mit grauen Haaren und einer großen Mütze, der sich grade an einem Krug Alkohol vergnügte.
Mit den Blick nach unten gerichtet betrat Vergil dir Gilde, er konnte spüren, wie alle Blick sich auf ihn richteten, doch ließ er sich nicht verunsichern und ging auf den Meister zu.
Ihm war klar, dass es ein großes Risiko war, sich in der Gilde aufzuhalten und nicht zu wissen, bei wem er besonders aufpassen musste, das er oder sie nicht sein Gesicht sah, aber er hatte nicht viel Zeit und er muss Dantes Gildenmeister etwas fragen.
„Wie kann ich dir helfen mein Junge?", fragte der Meister ruhig nachdem er einen weiteren Schluck genommen hatte.
„Sie sind der Gildenmeister von Fairy Tail, Makarov, korrekt?", fragte Vergil und hob anschließend sein Haupt, sodass nur der Gildenmeister sein Gesicht erkennen konnte.
„Der Gilde, in der auch mein Bruder ist."
Er nickte einfach nur, wodurch er zeigte, das er verstand, das Vergil dies im Vertrauen behandeln will.
„Ich würde gern mit ihnen unter vier Augen über meinen Bruder sprechen."
Makarov nickte erneut und sprang anschließend vom Tresen und führte den Halbdämon anschließend in sein Büro. Einige Leute sahen ihn komisch an und fragten sich, wer wohl sein Bruder sein konnte, aber keiner schien eine konkrete Ahnung zu haben.
Im Büro angekommen setzte sich Makarov an seinen Schreibtisch und bot Vergil an, sich gegenüber zu setzten. Er nahm das Angebot an und zog sein Hut aus als er sich setzte.
„Du siehst wirklich aus wie Dante, Vergil."
Der Halbdämon war erstaunt. Dante vertraute diesem Mann anscheinend genug, um ihm seinen Namen zu sagen.
„Ja und bevor ich anfange, möchte ich, das sie mir versprechen, das nichts, was ich ihnen sage oder die Tatsache, das ich hier bin, Dante erfährt."
„Du hast mein Wort", versprach Makarov ohne zu zögern und wartete anschließend darauf, das Vergil weiter machte.
„Als erstes möchte ich mich bedanken, das ihr meinen Bruder in eurer Gilde aufgenommen habt."
„Keine Ursache, aber du bist doch sicher nicht hier her gekommen, nur um dich zu bedanken, oder?"
„Nein, meine Gilde schickt mich, um euch einzuladen einer Allianz zwischen Blue Pegasus, Lamia Scale und meiner Gilde Cat Shelter beizutreten. Wir haben Informationen erhalten, das sich einige Dunkle Gilden zusammengeschlossen haben und etwas planen. Wir wissen noch nicht was, aber wir lassen es euch wissen, sobald wir konkrete Informationen haben."
„Und wofür braucht ihr unsere Hilfe? Fairy Tail ist nicht so gut darin, Informationen zu sammeln."
„Es wird ohne Zweifel zu Konfrontationen kommen und wenn es sobald ist, würden wir uns über eure Kooperation freuen. Ihr müsst euch nicht sofort entscheiden, aber wenn wir genau wissen, mit was wir es zu tun haben, kommen wir wieder darauf zurück."
Makarov schüttelte sein Kopf.
„Ihr müsst nicht so lange warten. Fairy Tail hilft euch, ganz gleich was kommt."
Erstaunt über die Worte des Meisters bedankte sich Vergil.
„Das könnte allerdings jeder Botenjunge ausrichten. Wieso schicken sie einen so starken Magier wie dich, um so was nach zu fragen?"
Langsam verwandelte sich Vergils Erstaunen über den alten Mann in Bewunderung. Er schien die Gedanken seines Gegenübers perfekt lesen zu können, ganz gleich wie verzwirnt sie auch sein mögen.
„Ich hab mich freiwillig gemeldet, um fragen zu können wie es meinem Bruder geht."
„Ihm geht es gut, er kommt mit allen hier gut zurecht und hat bereits ein paar Freunde gefunden, die ihn mögen, obwohl sie wissen, dass er ein Dämon ist."
„Das freut mich."
„Du findest es nicht seltsam, dass hier einige Leute wissen, dass Dante ein Halbdämon ist?"
„Nein, ich hab mir schon gedacht, er hält das nicht lange geheim."
Nach einer kurzen Pause atmete Makarov tief durch und wurde etwas ernster.
„Ich will dich nicht fragen, wieso du diesen Turm heraufbeschworen hast, aber ich will wissen, was du in dieser Welt machst."
„Diese beiden Punkte sind aber miteinander verbunden. Ich wurde von einem Mächtigen Dämon kontrolliert, jedoch konnte ich mich losreißen und seitdem bin ich auf der Suche nach diesen Dämon. Ich weiß noch nicht viel und vielleicht behindert mich auch die Tatsache, dass ich an meine Gilde gebunden bin, bei der Suche, aber eine Sache weiß ich bereits:
Der Dämon, der mich kontrolliert hat und mich gezwungen hat den Temen-ni-gru Turm zu beschwören, ist derselbe Dämon der Dantes und meine Mutter auf den Gewissen hat.
Sobald ich also weiß, wo er sich versteckt, werde ich Dante um seine Hilfe bitten, um diesen Dämon zu töten."
„Verstehe." Makarov konnte nicht anders als zu lächeln. Ganz gleich wie verschieden diese beiden Jungen waren, ihre Gemeinsamkeiten waren größer.
Vergil setzte sein Hut wieder auf und stand auf. „Wenn das alles war, würde ich mich jetzt gern wieder verabschieden."
„Nur eine kleine Frage noch, dein Gilden Tattoo: ist es zufällig an deinem Unterarm und Rot?"
„Ja, woher wissen sie das?"
„Ich hatte so eine Ahnung."
Danach verabschiedeten sich die beiden Magier voneinander und da die Gilde bereits voller geworden war ging Vergil aus dem kleinem Fenster in Makarovs Büro nach draußen und machte sich auf den Weg zurück zu seiner Gilde.
Wieder in der Gegenwart:
Völlig erschöpft und verschwitzt, lag Dante auf dem Boden seiner Gilde. Die Sonne würde bald aufgehen und er hatte noch kein bisschen geschlafen. Er konnte es nicht fassen, er hatte alles gegeben, aber es war weniger als er sonst drauf hat. Er schloss seine Augen kurz, doch riss er sie sofort danach wieder auf und sprang zur Seite. Eine schwarze Klinge war dort in den Boden gerammt, wo er grad eben noch lag. Er wusste wem die Klinge gehörte.
„Lange nicht mehr gesehen, Shadow."
In der Dunkelheit könnte selbst Dante ihn kaum erkennen aber vor ihm stand Shadow, ein Dämon den er im Temen-ni-grud Turm besiegt hatte. Er sah so aus wie Dantes Devil Trigger Form, nur pechschwarz. Nachdem er ihn besiegt hatte nahm Dante ihn in sich auf und konnte dann für kurze Zeit ein Duplikat von sich selbst erschaffen, aber diese Kraft verschwand bald. Dante hatte gedacht es lag daran das er ihn „verdaut hatte" oder so etwas in der Art, aber anscheinend hatte er sich nur in seinem Körper eingenistet bis er wieder bei Kräften war.
„Verstehe, du bist also dafür verantwortlich, dass ich so miese Laune habe", grinste Dante.
Er überlegte kurz ob er Rebellion beschwören sollte, doch er holte stattdessen seine beiden Zwillinge raus und richtete sie auf den schwarzen Dämon.
„Als ob ich nicht stärker geworden bin, nur weil ich so viel Zeit mit meinen Freunden verbringe."
Dante sammelte seine Dämonische Magie in seine beiden Handfeuerwaffen während Shadow auf ihn zu rannte.
„Ich bin sogar viel stärker geworden seit damals, du Schattenspiel!"
Kurz bevor Shadow Dante erreicht hatte entlud er seine Knarren, der Raum leuchtete blutrot auf von dem Schuss, der groß genug war, um den Shadow zu verschlingen und ein Loch in die Wand der Gilde zu reißen.
„Jackpot."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro