Mission 16: Die Jagd nach dem Salamander
Die Sonne versteckte sich noch hinterm Horizont und der frühe Vogel wurde grad wach, um den Wurm zu fangen. Dies war die Zeit, zu der die Gilde Fairy Tail normalerweise die Tür aufschloss, um alles für die Magier vorzubereiten, die hier lebten.
Dante schlief um diese Uhrzeit normalerweise noch, doch hatte er Mirajane gebeten, ihn zu wecken, wenn sie herkam, um die Gilde aufzuschließen. Natürlich quengelte er und fluchte als er die Uhrzeit erfuhr, trotzdem war er ihr dankbar dass sie ihn geweckt hat. Er musste nämlich früh nach Haljion los um den Magier aufzuhalten, der sich als Fairy Tail Mitglied ausgibt.
Er nannte sich selbst den Salamander und war anscheinend ein Feuer Magier.
Dante verstand nun wieso der Meister nicht wollte, dass er Natsu mitnimmt. Er sucht nämlich seinen Vater oder besser gesagt, seinen Ziehvater. Als kleiner Junge wurde der pinkhaarige Hitzkopf nämlich von seinen leiblichen Eltern ausgesetzt und von einem Drachen gefunden. Dieser zog ihn auf und lehrte ihn seine Dragon Slayer Magie. Selbst in dieser Welt galten Drachen als Fabelwesen, aber Natsu ist niemand, der sich so was einfach ausdenkt. Doch vor sieben Jahren ist er spurlos verschwunden und seitdem ist Natsu auf der Suche nach seinem Vater Igneel und jemand, der sich selbst Salamander nannte, würde ihn nur glauben lassen, das er sein Vater währe.
Dante verstand Natsu irgendwie, sein Vater war damals auch spurlos verschwunden. Seit Dante in dieser Welt gelandet war, glaubt er, das Sparda vielleicht auch hier gelandet sein könnte, doch war er nicht optimistisch genug daran zu glauben. Auch wenn sein eigener Vater wahrscheinlich tot war, hatte Dante sich geschworen, dass er Natsu dabei helfen würde seinen Vater nochmal sehen zu können.
Wegen diesem Versprechen war der Halbdämon wütend auf sich selbst, für das was er gestern Abend gemacht hatte.
Er hatte Natsu von dem Salamander Typ erzählt, aber hat ihn die falsche Stadt genannt. Er hat ihm gesagt er sei in Inaba, der Weg dahin und wieder zurück sollte Dante genug Zeit verschaffen, damit er mit seinem Auftrag fertig wurde.
Mit den Klängen von Dragon Force aus seiner neuen Jukebox als Begleitung machte sich Dante fertig für den Auftrag. Er frühstückte gesund eine Pizza, putzte sich die Zähne beim Duschen im Badezimmer von Fairy Tail und zog sich an. Er schwankte zwischen seinem rotem Trenchcoat und seinem guten alten Ledermantel, der endlich von der Reparatur gekommen ist. Als Natsu ihn wiedergebracht hatte, wollte er natürlich sofort den versprochenen kämpfen mit Dante haben.
Er war seit Dantes Beitritt viel stärker geworden, also sollte das ein guter Kampf werden, trotzdem hatte der Devil Slayer vorerst abgelehnt. Doch wenn Natsu von Inaba wiederkam, würde er so sauer auf ihn sein, das ein Kampf unvermeidbar war.
Letztendlich entschied sich Dante für den Trenchcoat, weil er weniger auffiel und das vielleicht besser für den Job wäre.
Als Dante wieder in der Gildenhalle war musste er zu seinem Bedauern feststellen, das Erza auch bereits da war. Sie stand am Request Board und wählte böse grinsend einen Auftrag aus. Dante seufzte, anscheinend musste er gemeinsam mit der Waffennärrin aus der Gilde gehen.
Er winkte nochmal Mirajane zum Abschied zu. „Bis später, Nee-chan. Kannst du mir ne Pizza machen, wenn ich wieder da bin?"
„Natürlich, kleiner Bruder. Pass auf dich auf und versuch nicht so viel kaputt zu machen wie sonst auch immer." Lächelte die Bardame.
„Hey, ich hab bei meinem letzten Auftrag nur ein Motorrad geschrotet." Beschwerte sich Dante grinsend als er, wie befürchtet, gemeinsam mit Erza aus der Gilde ging.
Beide Magier gingen zuerst still nebeneinander her bis Erza das Wort ergriff.
„Du verstehst dich ja ziemlich gut mit Mirajane."
Dante schaute aus dem Augenwinkel zu ihr rüber und fragte sich wieso sie plötzlich damit anfing.
„Ja, wir haben einiges gemeinsam. Zum Beispiel haben wir beide was dämonisches an uns", grinste Dante. Erza lächelte ebenfalls. Auch wenn sich die beiden Schwertkämpfer nicht wirklich leiden können, können sie anders als Natsu und Gray miteinander reden ohne, dass es gleich in einen Kampf endete. Zumindest meistens.
„Es kommt ja nicht so oft vor das du so früh am Morgen schon wach bist. Woran liegt das?", wolle Erza wissen.
„Ich hab vom Meister einen Spezialauftrag bekommen."
„Was denn für einen?"
Dante wusste, dass er Erza nichts von dem Betrüger erzählen konnte, weil sie ihm dann bestimmt ihre Hilfe aufzwingen wollte und darauf hatte der Halbdämon nun mal gar keine Lust.
„Ist nichts Besonderes, ich soll nur was in Haljion überprüfen", antwortete er. „Was hast du denn für ein Auftrag angenommen?", fragte er schnell noch nach bevor sie nach mehr Details fragen konnte.
„Ach, nur eine kleine Dämonenjagd die mir gefallen hat", sagte sie schadenfroh, als sie Dante den Auftrag Zettel gab.
„Du blöde..." Dante hielt sich noch zurück als er den Zettel sah, um nichts zu sagen was er später nochmal bereuen könnte. „Den wollte ich machen! Ich hab's sogar extra markiert!" Er zeigte auf die Rückseite wo groß geschrieben stand: Dante tritt dir in dein Arsch wenn du ihm den Auftrag wegnimmst!!!
„Ich weiß, ich hab es gesehen", sagte Erza weiterhin in ihrer Schadenfrohen Stimme. „Da du ihn für dich beansprucht hast muss es ja was gutes sein."
Sie schnappte sich wieder den Zettel von Dante und schlug eine andere Richtung ein. „Ich muss da lang. Auf wiedersehen."
Dante schaute ihr kurz hinterher bevor er weiter auf den Bahnhof zuging. Sie erinnerte ihn einfach von Tag zu Tag mehr an Vergil, als er noch jünger war und sie sich immer gezankt hatten.
Die Fahrt nach Haljion schlief Dante komplett durch und verpennte sogar die Station, wo er aussteigen musste. So musste er nochmal eine halbe Stunde für den Zug zurück warten, in dem er auch beinah eingeschlafen wäre. Wie durch ein Wunder schaffte Dante es beim zweiten Mal, sich wach zu halten und an seiner Station auszusteigen.
„Hätte ich zuhause ausgeschlafen und wär dann losgefahren, wär ich auch nicht viel später hier", maulte Dante als er durch die Hafenstadt ging. Auch wenn es noch ein halber Kilometer bis zum Meer war, roch Dante bereits den Fischgestank. Vielleicht nur wegen seinen geschärften Dämonensinnen, aber selbst ein gewöhnlicher Mansch musste sich bestimmt auch erst daran gewöhnen.
Nachdem er ein wenig durch die Straßen irrte, überlegte er ob er vielleicht am Meer suchen sollte, doch eigentlich hatte Dante keine richtigen Anhaltspunkte.
„Was hab ich mir eigentlich dabei gedacht? Das er einfach so durch die Stadt geht, umzingelt von lauter Frauen, die er am helllichten Tag entführen will?"
„Salamander!", hörte der Dämonenjäger jemanden kreischen, gefolgt vom weiterem weiblichen Gekreische. „Salamander!"
Dante drehte sein Kopf zur Seite und sah eine Menschenmenge von Frauen die um etwas herumstanden. Da sie den Namen Salamander schrien schien es sich wohl um sein Ziel zu handeln.
„Was für ein mieser Witz", murmelte er als er sich der Menschenmenge nährte.
Ein blondes Mädchen von etwa 17 Jahren, mit zitternden Knien, schaute auf den Mann der vor ihr stand. Warum schlug ihr Herz nur so schnell? Sie sah wie gefesselt dabei zu, wie Salamander durch die Mengen schritt und dabei freundlich seine Fans begrüßte. Was geschah nur mit ihr? Ihre Blicke trafen sich kurz doch es fühlte sich so an als ob ihr Herz gleich platzen würde. Lag es daran das er ein berühmter Magier war, schlug deshalb ihr Herz so schnell? Oder war sie vielleicht- „Was geht?" Ihre Gedanken wurden unterbrochen als ein junger Mann mit weißem Haar plötzlich vor ihr stand. Wann war er hergekommen? Sie konnte sich nicht erinnern, dass er durch die Menge gegangen ist. Er war plötzlich einfach da. Auf einmal wachte das Mädchen auf, als ob sie in einer Trance wäre. Ihr Herz hatte sich beruhigt und als sie auf den Mann schaute, sah sie nur einen Kerl Mitte Zwanzig mit einem kantigen Gesicht. Wie konnten solch intensiven Gefühle von einem Moment auf den nächsten verschwinden?
Dante war ein wenig verwirrt. Er ist grade über eine Menschengruppe von fünf, sechs Leuten gesprungen und niemanden schien es zu interessieren. Nur der Spießer der sich in der Mitte der Menschenmenge befand und die Blondine, die hinter Dante stand, scheinen ihn bemerkt zu haben.
„Wen haben wir denn da?", fragte der Salamander. „Ein Fan?"
„So was in der Art", entgegnete Dante. „Ich bin vielmehr jemand, der nach ein wenig Spaß sucht." Er ging ein wenig um das falschen Fairy Tale Mitglied umher und schaute sich um. „Du weißt nicht zufällig, wo ich einen starken Magier finde?"
Dante war ziemlich direkt, aber er wollte die Mission so schnell wie möglich hinter sich bringen. Wenn er sich als Fairy Tail Mitglied vorstellte, schlug er ihn kurzerhand KO und konnte wieder nach hause.
Eine richtige Antwort bekam der Halbdämon nicht, zumindest nicht vom Salamander. Er bekam einen Stein an den Kopf geschmissen und er wurde von jemand in den Hintern getreten.
„Hey, was fällt dir überhaupt ein?", schrie ihn eine Frau aus der Menge an und eine weitere fügte hinzu: „Meister Salamander ist der stärkste Magier überhaupt!"
„Entschuldige dich!"
Das Geschrei würde wahrscheinlich weitergehen, aber die Frauen wurden von dem Mann mit dem kantigen Gesicht unterbrochen.
„Na, na, na, lasst ihn doch... Er hat es sicher nicht böse gemeint."
Dante wollte ihm schon widersprechen, doch wunderte er sich, wieso die Frauen auf ihn hörten wie gut dressierte Hunde. So wie der Dämonenjäger darüber nachdachte, merkte er, dass die Luft mit einem seltsamen magischen Duft geschwängert war.
Ohne das Dante was merkte, holte der Salamander ein Block heraus, kritzelte was drauf und gab es ihm.
„Hier, mein Autogramm. Damit kannst du vor deinen Freunden angeben."
Dante schaute ihn zuerst still an, ohne ein Anzeichen darauf zu machen, das Autogramm anzunehmen.
„Schieb's dir doch sonst wohin."
Dante wusste nicht mehr wie es passierte, aber plötzlich befand er sich in der Luft, weggeschleudert von den weiblichen Fans vom Salamander. Überrascht von der Tatsache, dass er einfach so durch die Gegend geworfen wurde, schaffte er es trotzdem wie eine Katze auf seinen Füßen zu landen.
„So fühlt es sich also an, wenn die Fangirls nicht auf deiner Seite sind. Täglich lernt man was neues dazu."
Dante schaute nochmal zu dem falschen Fairy Tail Mitglied. Er beschwor lila Flammen unter seinen Füßen, auf denen er stehen konnte.
„Heut Abend gibt's eine Party auf meinem Schiff! Kommt doch alle vorbei!", rief er der Menge aus Frauen zu, bevor er auf seinen Flammen davon flog.
Dante blieb dort stehen, wo ihn die Mädchen hingeworfen haben, während die Menge sich langsam auflöste. Der Halbdämon war schon lange nicht mehr auf einer Party und der Feuerspinner hatte ihn grad eben eingeladen. Die Party wollte er sich auf gar keinen Fall entgehen lassen.
Vor lauter Vorfreude bemerkte er fast nicht, dass das blonde Mädchen von vorhin sich hinter ihm nährte.
„Er ist wirklich erbärmlich, oder?", fragte sie ihn. Dante drehte sich um, sagte aber nichts, weil er nicht wusste, was sie meinte.
„Vielen Dank für vorhin."
Sie hatte blondes Haar, das etwas über ihre Schulter ging und rechts mit einer blauen Schleife zusammengebunden war. Ihre Augen hatten einen wunderschönen Braunton und Dante schaute extra nicht direkt hinein, um sich nicht zu verlieren. Das gleiche galt auch für ihre Figur, denn ihr knapper, blauer Minirock und ihr Ausschnitt ließen ihn fast seine menschliche Hälfte vergessen und nur dank seiner Selbstbeherrschung fiel er nicht über sie her wie ein Dämon.
Sofort gab sich Dante innerlich eine Backpfeife dafür. Seit wann ließ er sich so leicht von dem Aussehen einer Frau betören?
„Für was bedankst du dich?", fragte Dante, bevor er sie zu lange anstarrte.
„Dieser Salamander-Typ benutzt eine Magie, um die Herzen anderer Menschen zu betören", erklärte sie. „Er hat mich auch erwischt, aber als du plötzlich vor mir warst, löste sich die Magie irgendwie. Eigentlich ist diese Magie schon seit Jahren verboten, aber dieser Lüstling verwendet sie wohl immer noch."
Sie redete ziemlich viel, aber das störte Dante irgendwie nicht. Irgendwie gefiel es ihm sogar an ihr. Außerdem wusste Dante nun wie der Salamander Frauen entführte, also musste er jetzt handeln.
„Verstehe, kein Problem das hab ich gern gemacht", sagte Dante und machte sich langsam auf dem Weg zum Hafen.
„Warte, ich muss mich doch noch bei dir erkenntlich zeigen", rief die blonde Schönheit ihm zu und bevor die schmutzigen und unanständigen Bilder, die sich in Dantes Kopf breitmachten, sich verankerten, sagte er einfach: „Mach dir deswegen keinen Kopf, man sieht sich immer zweimal im Leben. Du kannst dich beim nächsten Mal erkenntlich zeigen. Also bis dann."
Dante ging langsam weiter und als er hinter zwei Häusern verschwand, fiel beiden etwas Wichtiges ein: Verdammt, ich hab nicht nach ihrem/seinem Namen gefragt!
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