Gewidmet abendluft-

Evan

Ich knurrte Remus an und näherte mich ihm.
Mein Augenblick war gekommen.
Zu lang, hatte er Kayla geqüalt.
Zu lang, hatte er sie misshandelt, versteckt gehalten und ihr sogar eine Brandwunde zugefügt von welcher sie eine Narbe trug von der man nicht wusste, ob sie je verschwinden würde.

Ich funkelte meinen Gegner aus furchterregenden Augen an.
Er würde nicht flüchten können.
Nicht dieses Mal.
Dieses Mal würde alles enden.
Remus und ich kreisten um einander.
Dabei ließen wir den anderen nicht aus den Augen.

"Hast du mir noch etwas zu sagen, bevor ich dein sinnloses Leben beende?", fragte ich Remus über Gedankensprache.

Ein paar Sekunden verstrichen.
Dann hörte ich seine Stimme in meinem Kopf.

"Das wollte ich dich gerade fragen.
Ich wollte dich zudem wissen lassen, dass deine Prinzessin mir gehört, wenn ich dich erledigt habe.
Ich werde Alpha sein. Denn ich werde den unschlagbaren Evan, Alpha des Clan der Cosantoirs besiegt haben.
Wenn ich erstmal Alpha bin kann ich mir meine Mate aussuchen.
Haha! Evan. Sag tschüss zur Welt!"

Urplötzlich, sprang Remus auf mich zu. Er sprang so hoch, dass ich fast glaubte er würde für ein paar Sekunden fliegen.
Völlig überrumpelt reagierte ich zuerst nicht.
Remus öffnete sein Maul und ich erblickte seine scharfen, spitzen, gelblichen Zähne.
Dann hatten sich diese Zähne bereits durch das Fell in meinen Hals geborrt.

Der Schmerz war unerträglich.
Ich jaulte auf und spürte wie Blut auf den Boden tropfte.
Mein Blut.
Das Blut des Alphas.
Remus biss stärker zu.

Dann hörte ich seine Stimme erneut in meinen Gedanken.

"Also Evan. Das es so einfach wird dich zu vernichten hab ich nicht für möglich gehalten haha!
Wo hast du bitte deinen Ruf des stärksten Kämpfers und des unbesiegbaren Alphas her?
Haha! Mit einem Biss vernichtet."

Ich reagierte nicht.
Ich versuchte das schmerzende Pochen meines Halses zu ignorieren und konzentrierte mich einzig und allein auf meine nächsten Bewegungen.
Mit einer schnellen Bewegung schleuderte ich meinen Kopf hoch und schwenkte ihn mit viel Kraft zu meiner linken Seite.
Damit hatte Remus nicht gerechnet.
Seine spitzen Zähne lösten sich automatisch von meinem Hals und er wurde von meiner kraftvollen Drehung ein paar Meter von mir weg geschleudert.

Blut schoss nun aus meiner offenen Wunde doch ich beachtete es nicht.
Meine Augen ruhten auf Remus, der sich nun langsam wieder aufrappelte und die Zähne fletschte.
Ich schüttelte mich und baute mich stolz zur vollen Größe auf.

"Der Kampf ist noch nicht gewonnen. Ein starker Alpha wird sich nicht von einem daher gelaufenen Straßenköter beeindrucken lassen!", sagte ich in Gedankensprache zu Remus.

Dieser schien jetzt etwas verunsichert zu sein.
Ich näherte mich ihm selbstbewusst.
Dann sprang ich mit all der Kraft die noch in mir war auf ihn zu und biss in seinen Hals.
Remus jaulte lauthals auf und versuchte sich durch hektisches hin und her bewegen des Halses zu befreien.
Doch vergeblich.
Ich löste mich schließlich von ihm und versetzte ihm einen Stoß mit dem Kopf, sodass er nachhinten gegen die Steinmauer taumelte.
Ein weiteres Jaulen war zu hören. Remus musste hart gegen die Mauer geprallt sein.

Ganz langsam richtete er sich auf.
Und dann stand er klein, zusammengekauert wie ein häufchen Elend einfach dar.
Er ließ den Kopf sinken, sodass er auf den kalten Steinboden starrte.
Er gab auf.

Er knickte die rechte Pfote zu sich ein und verbeugte sich.
Ich starrte ihn an, ging die letzten Schritte auf ihn zu bis ich ihm direkt gegenüber stand.

"Gibst du auf?", fragte ich und leckte mir mit der Zunge über die Lippen.

Ich traute meiner Wahrnehmung nicht als ich ein leises "Ja" in meinem Kopf hörte.
Die gerade noch so selbstsichere Stimme hatte sich nun zu eine schüchternen verwandelt.

"Evan. Ich...ich wollte das alles nicht. Ich war einfach immer schon neidisch.
Damals wurdest du zum Alpha des Clan der Cosantoir ernannt.
Wieso nicht ich?
Und dann wird das schönste Mädchen der Welt auch noch deine Mate.
Evan, ich beneide dich. Du hast alles, wovon ich träume und ich habe gar nichts mehr.
Also beende es. Mein Leben ist sinnlos."

Ich brauchte einen Moment, um zu verdauen, was Remus gerade gesagt hatte.
Was soll ich mit ihm machen?
Vor wenigen Minuten hatte ich ihn noch töten wollen, aber jetzt wusste ich nicht, was ich tun sollte.
So einfach würde er mir nicht davon kommen.
Er musste noch bezahlen.
Dafür, was er Kayla angetan hatte.

Ich konzentrierte mich auf meine menschliche Gestalt.
Im Geiste stellte ich mir vor wie meine Pfoten zu Händen und Füßen wurden und mein Körper sich aufrichtitete.
Kurz darauf saß ich auf allen Vieren in menschlicher Gestalt vor Remus.
Dieser hatte s7ch ebenfalls zurück verwandelt.
An unseren Hülsen sah man noch deutliche Bissspuren, aber meine Werwolf Heilfähigkeiten hatten meine Wunde nun bereits fast komplett geheilt.

Remus hatte es da nicht so gut.
Nur die Alphawölfe besaßen Heilfähigkeiten.
Somit fasste sich Remus an seine schmerzenden Stellen.

Unsicher sah er mich an.
Hatte er etwa Angst?

"Was...was wirst du jetzt tun?", fragte er.

Ich rieb mir das Kinn und atmete entspannt ein und aus.

"Mach dir darüber mal keine Sorgen.
Jemand wird mit mir zusammen entscheiden, was mit dir geschehen soll", sagte ich und näherte mich ihm unauffällig.

Remus schien zu überlegen, was ich meinte.
Ich stand nun beinahe direkt vor ihm.

"Wie meinst du...?"

Murmelte er noch, bevor meine Faust sein Kinn traf und er das Bewusstsein verlor.

Hey,

Ich weiß nicht wie viele noch fleißig beim Lesen dabei sind, aber freue mich über alle, die noch dabei sind :)

Wie gefällt euch das Kapitel?

Lasst gerne Kommis dar ❤️