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𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟒.𝟑: 𝐁𝐥𝐚𝐮𝐞𝐬 𝐁𝐥𝐮𝐭

Die Kundmachung, dass eine Frau eine Heilermaske trug, löste einen wahrhaftigen Flüstersturm aus. Überall in der riesigen Halle drang an Cedrics Ohren Getuschel von nah und fern. Ab und an schnappte er einige Wortfetzen auf wie „Unvorstellbar", „Unerhört" oder auch „Herausforderung". Die Menschen waren sichtlich empört.

Manche blickten entsetzt drein, als würde von dieser Unterrichtung ihre heile Welt zusammenstürzen. Andere hingegen verabscheuten den Gedanken, dass eine Frau ein Heiler sein könnte. Sie behaupteten gar, dass die Gesellschaftsordnung damit herausgefordert wurde. Immerhin war in Elidor klar aufgeteilt, welchen Beruf Frauen erlernen durften: Hausfrau, Mutter und Schneiderin oder eben eine angeklagte Ioskas.

Das Gemurmel hielt sich fast zehn Minuten, bis König Raigan seine Hand hob, alle Finger aneinander gedrückt, woraufhin die Lautstärke verstummte. An seiner Hand funkelten zwei protzige Goldringe, die wie alles, was dem König gehörte, mit Edelsteinen bestückt waren. Der Herrscher erhob sich von seinem Thron und sprach mit klarer Stimme: „Bitte, beruhigt Euch. Es wird dafür eine Erklärung geben.« Dabei schaute er in jede Richtung, in der seine Ritter standen.

Cedric beobachtete den König und sah wie seine seidigen, weiße Haare über die Schultern fielen und etwas an den kohlenschwarzen Rabenfedern, die den Mantel versehen, festhingen. Als Raigans Blick auf den des jungen Ritters traf, verengten sich kaum merklich die blauen Augen des Regenten. Cedric hielt kurz dem Blick stand, ehe er, wie es sich gehörte, seinen Kopf senkte um König Raigan IV von Elidor Respekt zu erweisen.

Nach einer Weile des Schweigens äußerte der König seine Gedanken, die vielen im Kopf zu schwirren schien, denn reichlich Leute atmeten zufrieden lange die Luft aus. Verdächtig lange. »Nun, Yorick hat weder eine Frau noch sonst eine Familie. Außerdem ist der Heilerlehrling ganz seiner Medizin verpflichtet!« Cedric wusste, dass Raigan davon ausging, dass auch der Lehrling ganz seiner Pflicht nachging aufgrund seines Meisters, den Heiler in Edato. Galahad war einst der Hofarzt, der sich um die königliche Familie samt Angestellte gekümmert hatte, aber dies war vor Cedrics Zeit, vor dem Krieg gegen König Noavik.

Man erzählte sich, dass Galahads damaliger Schüler Douglas, der jetzige Hofarzt, herausgefunden hatte, dass Galahads Metoden nicht dem neusten Fortschritt angehörten. So beschloss der König, dass Douglas der vollwertige Heiler sein würde und verbannte den alten Heiler aus dem Schloss. Jedoch bekannte er die harte und überaus loyale Arbeit Galahads an und gab ihm als Zeichen seines Dankes ein Haus in der Hauptstadt, wo er noch heute als Heiler tätig war. So hatte auch Edato seinen eigenen Heiler und seit dem gab es weniger Tote. Galahad hatte also Glück im Unglück gehabt.

»Wer also war das?«, fragte Raigan mehr zu sich selbst. Er flüsterte dennoch so laut, dass auch Cedric die Frage vernehmen konnte. Offenkundig hörten auch andere Ritter die Frage, denn einer der drei Ritter, der hinter Sir Kilian stand, fühlte sich angesprochen. »Wir wissen es leider nicht, Eure königliche Hoheit. Sie hatte die Maske nicht abgesetzt und damals fanden wir es nicht merkwürdig!« und versuchte damit das Verhalten von seinem kleinen Trupp zu erklären. Er erntete nur einen verächtlichen Blick seitens Raigan.

»Sir Cedric«, schallte Cedrics Name von den Wänden ab und der junge Ritter vermutete, dass er sich verhört hatte. Hatte der König wirklich seinen Namen ausgesprochen oder hatte er schon Hirngespinste? Warum sollte ausgerechnet er gerufen werden? Er, der erst seit einer knappen halben Stunde ein vollwertiger Ritter war. Nochmals ertönte sein Name, dieses Mal schärfer und mit Nachdruck.

Verblüfft schaute er zum König, der ihm mit einer Handgeste zu verstehen gab, dass er nach vorne treten solle. Da wurde Cedric klar, dass der König wirklich etwas von ihm wollte. Noch nie wurde er direkt von der Majestät angesprochen und so lief er mit leicht wackligen Beinen unter den unzähligen Blicken, die ihn verfolgten, vor den König und hob entschlossen den Kopf. Egal was der König von mir will, ich bin bereit, dachte er und wollte endlich beweisen, das er dem Ritterstand würdig war. Das Glück schien auf seiner Seite.

Der König musterte den jungen Ritter. Nicht zusammenzucken, ermahnte sich Cedric unter dem eingehenden Königsblick. Sei stark. Du bist ein Ritter. Cedric blieb neben Sir Kilian stehen und warf einen kurzen Blick zu seinem neuen Kollegen, der nicht nur einen Kopf größer war, sondern ihn auch verachtend ansah. In seinen Augen loderte blanker Hass, wie ihn Cedric nur selten gesehen hatte.

»Ihr«, fing König Raigan an und brachte den eben erst ernannten Ritter dazu, sich dem Regenten zuzuwenden, der seinen Zeigefinger hob. Ich?, dachte Cedric und Angst umklammerte sein plötzlich wild pochendes Herz, als er den Finger erblickte. Was sollte er erwidern? Was hatte Raigan vor? Was würde gleich passieren? Cedric wusste nicht recht, ob er es herausfinden wollte. Dies war das zweite Mal in kürzester Zeit, dass Cedric direkt von dem Herrscher angesprochen wurde.

Kein allzu gutes Zeichen, oder?

Tatsächlich schien der König nicht ihn gemeint zu haben, denn seine eiskalten Augen starrten... an ihm vorbei? Er, Cedric Trahern, war gar nicht gemeint. Der junge Ritter folgte dem Blick des Königs, der Sir Kilian anstarrte und bekannt gab: »Sir Kilian, tretet ab. Sir Cedric wird Euren Platz übernehmen. Sie werden unter seiner Führung losziehen.«

Erneut traute Cedric seinen Ohren nicht. Er sollte tatsächlich seine erste Aufgabe erhalten und dazu noch eine so Wichtige? Überrascht spähte Cedric von Raigan zu Kilian und wieder zurück. Während Raigan einen zufriedenen Eindruck vermittelte, schaute Kilian ihn wütend an, möglicherweise schwang noch etwas Verächtlichkeit mit. Seine Stirn legte sich in Falten, seine hellen Augenbraue zog er nach unten und in den zu Schlitzen verengten Augen glimmerte ein mörderisches Funkeln. Zusätzlich presste Kilian seine Lippen aufeinander, als wolle er seinen Mund daran hindern, dass ihn eine zynische Bemerkung verlässt.

In dem Augenblick wurde Cedric bewusst, dass er nun einen Feind hatte. Sir Kilian würde vor dem König das Schauspiel mitspielen, aber er würde niemals Cedrics Befehl befolgen. Das machte ihm der hochgewachsene Ritter deutlich. Das komische daran war, dass Cedric es ihm nicht verübeln konnte. Immerhin wurde ihm ein unerfahrener Ritter vorgezogen. Doch auch der bärenstarke Kilian würde es nicht mit dem König Elidors aufnehmen.

Zugegeben, König Raigan der IV von Elidor, der Furchtlose und Zelot der neuen Göttin Maoilias, konnte wahrhaftig Angst einflößend sein. Er musste nur mit einem seiner Finger zucken, woraufhin sich die Ritter auf den Feind stürzten. Er konnte im wahrsten Sinne des Wortes über Leben und Tod entscheiden. Er war sein eigener Gott, der das Leben in ganz Elidor zu verantworten hatte. Aber Cedric wusste, dass egal wie viel Macht auch der König besaß, selbst er konnte nicht dem Schwarzen Tod entgehen. Krankheiten machten vor niemanden halt. Das war der Gedanke, der den jungen Ritter beruhigte, der ihm klar machte, dass auch der König Grenzen hatte.

Als Raigan erneut das Wort erhob, dieses Mal an Cedric und seinen kleinen Trupp gerichtet, war jedem in der Halle klar, dass dies seine letzten Worte waren. Er hatte entschieden, das Gespräch zu beenden und niemand wäre so blöd, dem König zu widersprechen. Niemand wäre so blöd, dem König die Stirn zu bieten. Niemand, der noch bei klarem Verstand war, würde den König herausfordern. Niemand würde das Königswort je hinterfragen.

Die tiefe Stimme des Regenten hatte einen festen, gar gebieterischen Ton angenommen und stellte seine Autorität offenkundig dar und hallte finster nach: »Findet die Ioskas und den Lehrling. Duldet keinen Widerstand und bringt sie zu mir. Lebend.«

Geschafft. Das vierte Kapitel ist beendet und damit auch das erste Kapitel aus Cedrics Sicht. Wie gefiel es euch?

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