Prolog
Tiria betrachtete das kleine, goldverzierte Kästchen auf ihrem Schoß. Es war sehr wertvoll, nicht nur, was das Aussehen Anbetraf. Der Inhalt war viel interessanter, zumindest für die Mitglieder der Löwen, zu denen auch Tiria gehörte. Da polterte es plötzlich am Schlosstor, denn, ja, Tiria wohnte in einem Schloss. Das machte ihr aber nichts aus und sie verhielt sich nicht anders als andere Mädchen ihres Bundes, nur weil sie eine Prinzessin war. Das Poltern kam näher und jetzt konnte Tiria auch Männerstimmen hören. So schnell sie konnte, Kritzelte die Prinzessin eine Notiz auf einen Zettel, den sie dann in das Kästchen legte. Dieses versteckte sie in aller Eile, als die Männer auch schon in ihr Zimmer Platzten. Es waren sechs und sie blickten alle Tiria mit kalten Augen und unbeweglichem Gesichtsausdruck an. Dann gab der Größte von ihnen ein Zeichen, woraufhin zwei Männer die Prinzessin an den Armen festhielten und zwei an den Beinen. Einer hielt ihr den Mund zu, er stank nach Schweiß. Leicht lächelnd schaute der Anführer Tiria Siegesgewiss an. „Wo ist es?“, fragte er, doch Tiria stellte sich dumm, als ihr Mund endlich wieder freigegeben wurde. „Ich weiß nicht, wovon ihr sprecht! Und jetzt lasst mich los, bevor ich meinen Vater rufe! “, meinte sie trotzig. Die Griffe um ihre Gliedmaßen wurden fester und die Männer zogen nun an ihr. „Lasst mich sofort los, wenn ihr nicht im Kerker landen wollt“, drohte sie, wusste aber insgeheim, dass ihre Worte die Männer auch nicht umstimmen würden. Nach einem erneuten Zeichen stülpte der, der ihr den Mund zugehalten hatte, etwas großes über den Kopf. Sie spürte noch einen heftigen Schlag gegen den Hinterkopf, dann verlor die das Bewusstsein.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro