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7

Remus war ein einziges Mal am Grimmauldplatz gewesen und er hatte Sirius nie davon erzählt. Es war der Sommer vor ihrem siebten Jahr gewesen und er war nach London appariert, um Schuleinkäufe zu machen. Er war allein unterwegs gewesen, der gemeinsame Einkauf mit den anderen Rumtreibern hatte eine Woche später angestanden, aber Remus hatte beschlossen, schon einmal seine Bücher und Schulumhänge zu kaufen. Die anderen hatten längst aufgehört, zu wachsen und der Besuch bei Flourish & Blotts durfte bei ihnen auch nicht länger dauern, als unbedingt nötig war, um die Schulbücher einzusammeln. 

Also hatte er entschieden, die für ihn zeitaufwendigen Dinge aus dem Weg zu schaffen, sodass er den Tag mit den anderen dann vollkommen im Scherzartikelladen und der Eisdiele verbringen konnte. 

Aber dann war er eben in London gewesen, allein. Und er hatte am Tag zuvor mit Sirius über Flohpulver gesprochen, der sein einjähriges "Entkommen" "gefeiert" hatte. Also hatte er die Winkelgasse verlassen, hatte sich einen Stadtplan und einen U-Bahn-Plan von einer Touristeninformation geholt, sich ein Ticket gezogen und war mit der Picadilly Line zum Grimmauldplatz gefahren. 

Es hatte ihn nicht überrascht, dass die Nummer 12 nicht sichtbar gewesen war. Sirius hatte von der Paranoia seines Vater erzählt. Aber die immergleichen Häuser drum herum, die kühl und hoch und steif und altehrwürdig in die Luft ragten und ihn sich klein fühlen ließen, obwohl er gerade die sechs-Fuß-Marke geknackt hatte, hatten ein ausreichendes Bild vermittelt, wie die Kindheit seines Freundes ausgesehen haben musste. 

Sechzehn Jahre war dieser Sommertag her, als sie am nächsten Morgen alle gemeinsam zu einem öffentlichen Kamin am Bahnhof King's Cross flohten, von dem aus es nur eine Viertelstunde Fußweg war, und dann zu fünft durch den Stadtteil Islington schlenderten, während um sie herum die Zäune höher und die Fassaden ähnlicher dem wurden, was Remus aus dem Sommer 1977 erinnerte. 

Harry und Luke sahen sich neugierig um und auch Mary musterte die Umgebung, in der Sirius aufgewachsen war, mit großem Interesse. 

"Ein Falafelstand!", rief Luke begeistert. "Gab es den schon, als du so alt warst wie ich?" 

Sirius lachte leise. 

"Ich glaube nicht", enttäuschte er seinen Sohn. "Aber vielleicht erinnere ich mich nur nicht mehr richtig." 

"Du würdest bestimmt keine Falafel vergessen", erklärte Luke unbekümmert, wo Remus ihm definitiv recht geben musste. Einige Straßen vom Ligusterweg entfernt hatte vor einigen Jahren ein syrischer Imbiss eröffnet, der neben anderen Gerichten auch wirklich vorzügliche Falafel verkaufte. Weder Remus, noch Sirius oder Mary hatten diese Küche zuvor probiert, aber sie alle waren ihr sehr schnell verfallen, ebenso wie die Kinder und auch Jerry. 

"Da hast du wohl recht", stimmte auch Sirius zu. Seine Stimme klang ein wenig hohler als eben und Remus nahm an, dass das bedeutete, dass sie dem Haus näher kamen. Der eine Besuch vor so langer Zeit hatte ihm keinerlei Vorsprung bei der Orientierung gegeben, aber Sirius führte sie durch die Straßen wie im Autopilot. 

Schließlich wurde er langsamer. Sie bogen um eine Ecke und betraten einen großen Platz. In der Mitte war eine eingezäunte Grünanlage voll mit Bäumen, darum herum in einem perfekten Quadrat schnurgerade Reihen mit immer gleichaussehenden Häusern. Das untere Stockwerk war weiß getüncht, die darüberliegenden bestanden aus blankem Backstein. Von der Haustür hinab führte eine steile Treppe an deren Ende die Geländer nahtlos in einen Zaun übergingen. Remus sah, wie Sirius sichtbar ein Schauer den Rücken hinunterlief und er trat vorsichtig neben ihn und griff nach seiner Hand. 

Sie umrundeten den Platz, bis sie beinahe auf der genau entgegengesetzten Seite waren, von wo sie ihn betreten hatten, dann blieb Sirius stehen. 

"Hier ist es", sagte er mit rauer Stimme. "Grimmauldplatz Nummer zwölf." 

Harry und Luke sahen sich kritisch um. 

"Hier gibt es doch gar keine zwölf!", protestierte Luke dann sofort. 

"Wahrscheinlich ist sie auf der anderen Seite", erklärte Harry großspurig, "ist doch zu Hause auch so, die geraden auf der einen Seite und die ungeraden auf der anderen." 

"Aber da ist die zehn, Dummerchen", erklärte Luke, so sehr von oben herab, wie er aus seiner Position einen Kopf kleiner konnte. Harry verdrehte die Augen. 

"Sag nicht Dummerchen zu Harry", scholt Mary Luke leise und stupste ihn an. Er verdrehte die Augen. 

"Der Trick ist", erklärte Sirius hinter ihnen, bevor es zu einer Diskussion kommen konnte, "dass man das Haus nur dann sieht, wenn man weiß, dass es da ist." 

Harry und Luke drehten sich zu ihm und und runzelten synchron kritisch die Stirn. Remus ärgerte sich, dass er keine Kamera dabei hatte, es sah wirklich niedlich aus. 

"Aber wir wissen doch, dass es da ist", erinnerte Harry ihn. Sirius grinste. 

"Das stimmt", sagte er. "Ihr müsst außerdem formell eingeladen werden, es zu betreten." Er löste seine Hand von Remus', griff in die Innentasche seines Umhangs und reichte ihnen allen kleine Kärtchen. 

Remus verdrehte die Augen, als er seine eigene annahm. Es hätte bestimmt einen weniger dramatischen Weg gegeben, die formelle Einladung auszusprechen, aber dann wäre Sirius wohl nicht Sirius gewesen. Er klappte die Karte auf. 

Ich, Sirius Black, lade Remus Lupin, meinen Ehemann und Blutsverräter, ein, das ehrwürdige Haus meiner Vorfahren zu betreten und zu besudeln, auf dass sich möglichst viele meiner Ahnen in ihren Gräbern in einer ewigen Limbo immer wieder umdrehen, bis ihnen schwindelig wird. 

Remus musste leise lachen. Nur sein Mann würde es schaffen, eine derartig mit Beleidigungen gespickte formelle Einladung zu schreiben. Von Marys unterdrücktem Kichern neben ihm ging Remus davon aus, dass ihre Karte ähnlich geschrieben war. Bei den Einladungen für die Kinder hatte Sirius, so wie Remus ihn kannte, vermutlich möglichst viele hochtrabende Wörter benutzt, sodass sie möglichst etepetete klangen. 

Er sah auf und musste zweimal hinsehen, weil ihm gar nicht aufgefallen war, dass zwischen der Nummer elf und der Nummer dreizehn ein weiteres Haus aufgetaucht war. Es sah aus, als wäre es schon immer dort gewesen - und das stimmte natürlich auch. Faszinierender Weise wirkte es noch düsterer als die anderen Häuser drum herum. Remus schluckte. 

"Es sieht gruselig aus", flüsterte Luke leise. Mary trat neben ihn und hielt ihm ihre Hand hin, die er ohne zu zögern ergriff. Sirius marschierte voran, Harry beeilte sich sichtlich, an seiner Seite zu bleiben. Mary und Luke folgten ihnen und Remus bildete das Schlusslicht, als sie die Treppe zum Eingang hinaufstiegen, wo Sirius mit seinem Zauberstab herumfuhrwerkte, bevor die Tür mit einem leisen Schnappen einen Spalt aufsprang. 

Remus' Mann atmete sichtlich noch einmal tief durch, dann schob er die Haustür auf und trat ein. 

Als sie das Haus betraten, leuchteten an den Wänden kleine Gaslampen auf, die den vor ihnen liegenden düsteren Korridor in ein unheimliches Licht tauchten. Die vorderen Portraits an den Wänden, etwas eingestaubt, aber darunter sichtlich prunkvoll mit goldenen Rahmen und sorgfältigen Pinselstrichen gemalt, schreckten auf und musterten sie kritisch. Sirius schwang seinen Zauberstab in ihre Richtung in einer Vertrauten Silencio-Bewegung und legte für die restlichen Anwesenden einen Finger auf die Lippen, dann schritt er voran, seine Schuhsohlen gedämpft von dem Teppich, der wohl mal dick und prächtig gewesen war, aber von zahlreichen Füßen ausgetreten und eingestaubt war. 

Harry schien jetzt doch beschlossen zu haben, dass er es gruselig genug fand, um Sirius' Hand zu nehmen und folgte ihm dicht auf den Fersen. Im Gänsemarsch schloss sich der Rest der Familie an, bis Sirius auf einmal abrupt stehen blieb. 

"Was ist los?", flüsterte Mary. Sirius deutete auf ein Portrait etwas weiter den Gang hinunter, direkt gegenüber der Tür. Es war deutlich größer als die anderen, es wirkte neuer und war eines der wenigen, die makellos gepflegt waren. Darauf zu sehen war eine breit gebaute, hoch gewachsene Frau in einem Monster von einem Kleid und einer noch eindrucksvolleren Frisur. Sie schien zu schlafen, aber sogar mit geschlossenen Augen wirkte sie miesepetrig. Ihre Gesichtszüge zeichneten sie eindeutig als Sirius' Mutter aus, was Remus überraschte, weil er aus irgendeinem Grund immer angenommen hatte, dass Sirius das Ebenbild seines Vaters gewesen war. 

"Wenn sie irgendwie so ist, wie als sie noch am Leben war, dann wollen wir sie definitiv nicht wecken", erklärte Sirius mit einem Schaudern und deutete auf eine schmale Tür links von ihnen. "Probieren wir es durch den Salon, vielleicht können wir ihr aus dem Weg gehen." 

Sie betraten eine Art Dienstbotenaufgang und nahmen eine schmale Treppe in den ersten Stock. Der Raum, den sie dort betraten, sah nicht groß anders aus als der Flur - überall waren Staub und Spinnweben, in den Vorhängen raschelte es und Remus überlegte, dass Sirius' Verdacht auf Doxys vielleicht nicht ganz unbegründet gewesen war. Er hatte in den Jahren zwischen seinem Schulabschluss und seinem Umzug nach Little Whinging ein halbherziges Studium der Verteidigung gegen die Dunklen Künste betrieben - hauptsächlich aus Langeweile, weil er keinen Job hatte finden können -, aber das kaum hörbare Zwitschern der kleinen Biester war ihm noch gut in Erinnerung. 

"Denkt dran, nichts anfassen, nicht weglaufen, nichts ansprechen", erinnerte Sirius alle Anwesenden, als hätte er Remus' Gedanken gelesen. "Ich würde gerne in der Bibliothek schauen, ob ich etwas finde und oben in Regulus' Zimmer."

"Ich hoffe, du willst nicht vorschlagen, dass wir uns aufteilen?", fragte Mary und sah sich um, als würde sie sich beobachtet fühlen. Ein Gefühl, das Remus gut nachvollziehen konnte. 

"Auf keinen Fall", sagte Sirius zum Glück. "Die Bibliothek ist hier rechts, ich gehe schauen, ob ich das Buch finde, was ich suche." 

"Kann ich mitkommen?", fragte Harry, sichtlich nicht gewillt, von Sirius' Seite zu weichen. Sirius nickte. 

"Ihr könnt gerne hier warten", schlug er dem Rest vor. Mary und Remus nickten. Keiner von ihnen hatte gesteigertes Interesse daran, dem verdächtig rumpelnden Schrank in der Ecke, den Vorhängen oder den handtellergroßen Spinnen über der Tür, auf die Sirius zeigte, näher zu kommen, als unbedingt nötig. Sirius und Harry verschwanden im Nebenraum. 

Luke hatte währenddessen etwas gefunden, was seine Aufmerksamkeit erregte und er deutete auf die Wand, die ein dunkelgrüner Wandteppich zierte, in den mit feinem goldenen Garn unzählige Namen gewebt waren. 

"Da steht Regulus", sagte er leise. Remus und Mary traten näher. Remus konnte nur annehmen, dass es eine Art Stammbaum der Blacks war. Luke war anscheinend zum gleichen Schluss gekommen. "Wo ist Dad?"

Marys Augen scannten den Stammbaum, dann fielen ihre Augen, gleichzeitig mit Remus' auf ein Brandloch neben Regulus' Namen, Geburts- und Todesdatum. 

"Er ist nicht mehr mit drauf", sagte sie und deutete auf das Loch. "Dad ist von zu Hause weggelaufen, als er sechzehn war. Seine Eltern haben ihn aus der Familie ausgeschlossen." 

Lukes Augen weiteten sich überrascht. 

"Das geht?", fragte er entsetzt. "Ich dachte immer, Familie ist für immer." 

Mary lächelte traurig und zog ihn näher an sich. 

"So sollte es auch sein", sagte sie fest. "Aber manchmal sind Menschen nicht nett und dann sucht man sich eine andere Familie. So hat sich Dad für deinen anderen Dad entschieden. Und ich hab mich für sie beide entschieden. Und wir alle haben uns für Jerry und Harry entschieden. Und für dich auch." Sie lächelte. "Und nur weil wir nicht blutsverwandt sind, heißt das nicht, dass wir nicht mit jeder anderen Familie mithalten können, oder?" 

Remus schmunzelte. Luke stellte noch eine weitere Frage, die Mary geduldig beantwortete, aber Remus spitzte stattdessen die Ohren, als er leise, zu leise für menschliche Ohren, Harrys Stimme aus dem Nebenraum hörte: 

"Tatze, kann ich dich was fragen?"

"Du kannst mich jederzeit alles fragen, Harry", hörte Remus Sirius antworten, auch wenn er ein winziges bisschen abgelenkt klang. Remus vermutete, dass er parallel zum Gespräch mit den Augen Buchrücken scannte. 

"Waren deine Eltern so wie die Dursleys?" 

Remus schluckte und er war sich ziemlich sicher, dass Sirius das gleiche tat. 

"Seit wir das Haus betreten haben, siehst du aus wie ich mich fühlen würde, wenn ich dahin zurück müsste", ergänzte Harry leise. Remus biss sich auf die Lippe. Harry war so selbstbewusst und hatte so viel Unsinn im Kopf, dass Remus manchmal vergaß, dass er nicht immer bei ihnen gewesen war, sondern dass er Dinge erlebt hatte, die kein Kind erleben sollte. Er vergaß außerdem gern, dass Harry in dieser Hinsicht aufmerksamer war, als bei den meisten anderen Dingen. 

"Nein, du hast recht", gab Sirius etwas unwillig zu. "Meine Eltern waren keine guten Menschen. Sie wollten, dass ich bestimmte Sachen denke und tue und es hat ihnen nicht gefallen, dass ich mich geweigert habe." 

Es war vermutlich die größte Vereinfachung des Jahrhunderts, aber Remus konnte es ihm nicht verübeln. Wie sollte man das auch zusammenfassen? 

"Sie haben dir weh getan." Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Es schmerzte Remus in der Brust und der kleine Seufzer, den er von Sirius hörte, verriet, dass es ihm nicht anders ging. 

"Ja", gab er leise zu. "Sehr." 

Kurz war es still. 

"Das klingt, als wären deine Eltern noch schlimmer gewesen, als die Dursleys", meinte Harry dann leise. Remus schloss die Augen. Das konnte man wohl sagen. Er wusste, Harrys Situation war schlimm gewesen, aber das was Sirius als Kind und vor allem als Jugendlicher erlebt hatte, war vollkommen unvorstellbar - und Remus war sich ziemlich sicher, dass er nicht einmal alles wusste. 

"Nein", sagte Sirius jedoch überraschend nachdrücklich. "Meine Eltern waren furchtbar zu mir. Und die Dursleys waren furchtbar zu dir. Es ist kein Wettbewerb. Wir haben beide Dinge erlebt, die niemand erleben sollte. Und wie schlimm es objektiv war, ist vollkommen irrelevant, weil es nur dazu führt, dass einer von uns denkt, dass er nicht das Recht hat, verletzt davon zu sein, weil es der andere noch schlechter hatte." Remus schämte sich ein wenig für seinen Gedanken, denn natürlich hatte Sirius recht. "Kein Kind sollte Angst vor seinen Eltern oder seinem Vormund haben. Kein Kind sollte mit sieben von seiner Tante und seinem Onkel weggenommen werden müssen. Kein Kind sollte mit sechzehn von zu Hause weglaufen müssen. Nichts davon sollte passieren. Beides ist furchtbar. Es ist kein Wettbewerb." 

Harry schwieg und egal wie sehr Remus versuchte, rein mit seinem Gehör herauszufinden, was geschah, es war ihm nicht möglich. Alles, was er hörte, war ein Rascheln, aber das konnte genauso gut von einer Umarmung kommen wie von zwei Personen, die sich weiter am Regal entlang bewegten. 

Remus hörte ein leises "a-ha!" von Sirius im gleichen Moment, in dem ihm bewusst wurde, dass es in dem Raum, in dem er sich befand, auffällig still geworden war. Dann zupfte es an seinem Ärmel. 

"Dad, was ist das?", wisperte Luke. Remus sah in die Richtung, in die er schaute. In der Tür, von der Remus annahm, dass sie zum Flur führte, stand ein uralter Hauself. 

"Kreacher wusste nicht, dass Blutsverräter und Schlammblüter jetzt Zugang zum ehrwürdigen Hause Black haben", krächzte er mit gerümpfter Nase. 

Remus schluckte. 

Na großartig. 





Als Entschuldigung für die lange Pause heute ein extralanges Kapitel, weil mir die Handlung in diesem, wie auch den nächsten Kapiteln fürchterlich aus dem Ruder gelaufen ist xD

Was ist es nur immer mit den Charakteren, dass sie zwischendurch noch philosophische Gespräche führen müssen, während ich eigentlich mal im Plot voran kommen will??

Anyway, schönen Donnerstag euch!
Am Montag wechseln wir mal random die Perspektive, because why not?

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