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Als Julie zwölf Tage alt war, hatte Remus das erste Mal die Gelegenheit, Petunia Dursley persönlich kennen zu lernen. 

Er war im Park, Julie lag in ihrem Kinderwagen, hatte bis eben geschlafen und gluckste jetzt glücklich vor sich hin. Das Wetter war traumhaft für Mitte Mai, nicht zu heiß, aber sonnig und mit einer hauchzarten Brise, die in Remus' Haar fuhr und ihn glauben ließ, dass alles gut werden würde. 

Auf dem Spielplatz ein Stück weiter tobten zahlreiche Kinder, die zugehörigen Mütter saßen auf den Bänken daneben und tauschten sich aus. Remus erkannte die drei Frauen, die Edyta ihm im Februar gezeigt hatte auf der einen Seite, neben einer rotblonden Frau, die sich ebenfalls mit ihnen zu unterhalten schien. Auf der anderen Seite saß ein einzelner Vater, der von den ihnen misstrauisch beäugt wurde. Remus wusste jetzt schon, dass egal wie es lief, ob er Julie allein großziehen würde oder ob Sirius zurückkommen würde, sie es hier auf jeden Fall nicht leicht haben würden. Vielleicht sollte er sich eine tragische Geschichte einer im Kindbett verstorbenen Ehefrau und Mutter ausdenken, um Mitleidspunkte zu kassieren. Andererseits - wollte er von voreingenommenen Vorstadtfrauen Mitleid? Nicht wirklich. 

Das Kreischen der Kinder wurde lauter, je näher er dem Spielplatz kam und er schloss kurz die Augen und genoss es, stellte sich vor, Sirius wäre hier neben ihm und sie würden zu zweit ihre Tochter spazieren fahren. Auf den Bänken beim Spielplatz säßen Lily, Marlene, Mary und Dorcas und quatschten und James und Peter würden gerade Harry zeigen, wie man Fußball spielte. Beziehungsweise, Peter würde James und Harry zeigen, wie man Fußball spielte. Vielleicht würde auch Mary ihnen dreien zeigen, wie man Fußball spielte. 

James wäre großartig darin, er hatte ein Talent für alles, was mit Bällen zu tun hatte. Peter wahrscheinlich nicht und Harry war mit knapp zwei vermutlich noch zu unkoordiniert, um eine Aussage darüber zu treffen. Sirius würde rufen, dass sie den Ball zu ihm spielen sollen und James würde ihn herüberkicken und Harry würde hinterherlaufen und -

Bonk. 

Remus schreckte aus seinem Tagtraum auf. Ein Ball vom Spielplatz war gegen den Kinderwagen geprallt, direkt gefolgt von einem kleinen Jungen mit unmissverständlichen schwarzen Haaren. Remus ging in die Hocke. 

"Harry, alles gut?" 

Harry sah von seinen dreckigen Händen hoch und ihn überrascht an. 

"Moony?" 

Remus blinzelte schockiert. Harry hatte ihn seit über einem halben Jahr nicht gesehen, es war vollkommen unmöglich, dass er sich tatsächlich an ihn erinnerte. 

"Hast du dir weh getan?", fragte er besorgt. Harry schüttelte den Kopf. 

"Ball", sagte er dann. Remus sah sich um. Das Spielzeug war vom Wagen abgeprallt und in einen Busch gerollt. Remus zog die Bremse an Julies Kinderwagen, dann holte er den Ball aus dem Busch, wischte den gröbsten Dreck davon und reichte ihn dem kleinen Jungen. Der hatte jedoch etwas ganz anderes gefunden, was sein Interesse geweckt hatte: den Kinderwagen. Er streckte sich und stellte sich auf die Zehenspitzen. 

"Baby?", fragte er neugierig. Remus lachte leise. 

"Jup, das ist ein Baby." 

Harry sagte etwas, was Remus nicht wirklich verstehen konnte, aber sein Interesse fokussierte sich ganz offensichtlich immer noch auf Julie, die von dem Kind an ihrem Wagen völlig unbeeindruckt zu sein schien. 

"Sie heißt Julie", sagte Remus. Harry sah wieder zu ihm hoch. 

"Julie", wiederholte Harry. Remus nickte beeindruckt. Er hatte ehrlich nicht wirklich eine Ahnung, wie viel ein Kind mit...fünfzehn Monaten? schon sagen können sollte, aber er vermutete mal, Harry war nicht am unteren Ende des Entwicklungsspektrums. 

"Ich glaube, du solltest...", begann Remus einen Rat an den kleinen Jungen, sich zurück Richtung Spielplatz zu bewegen, aber in diesem Moment kam schon Mrs Petunia Dursley persönlich über die Wiese auf sie zugestapft und sah nicht begeistert aus. 

"Harry Potter, wie oft hab ich dir schon gesagt, dass du nicht einfach weglaufen sollst?!", schimpfte sie. Harry wurde ein wenig kleiner und Remus ein wenig größer. Es war recht offensichtlich, dass Harry keine liebevolle Beziehung zu seiner Tante hatte. Remus wollte Dumbledore einmal kräftig durchschütteln für die Idee, den Jungen diesen Leuten zu überlassen. "Und wieso störst du den Mann? Hast du schon vergessen, dass du nicht mit fremden Leuten reden sollst?" 

Harry blinzelte hoch zu ihr, dann deutete er auf den Ball. 

"Ball", sagte er. Petunia kniff die Augen zusammen, dann wandte sie sich an Remus. 

"Bitte entschuldigen Sie, wenn mein Neffe Sie belästigt hat", erklärte sie von oben herab, völlig ungeachtet der Tatsache, dass sie über einen Kopf kleiner war als er. Remus musterte sie unbeeindruckt, dann schenkte er Harry ein breites Lächeln. 

"Er hat mich nicht belästigt", erklärte er ruhig. "Im Gegenteil, er war ein sehr höflicher junger Mann." 

Petunia schnaubte. Remus zog die Augenbrauen hoch. 

"Es ist ok", sagte er dann leise. "Es war nur neugierig und wollte das Baby sehen." 

Petunia kniff die Augen zusammen und ihr Blick huschte zum Kinderwagen. 

"Das Baby", wiederholte sie. Remus lachte leise. Was glaubte sie denn, was er in seinem Kinderwagen durch den Park schob? Seine Einkäufe? 

"Jup", sagte er trotzdem und verkniff sich den bissigen Kommentar. 

"Ist es...Ihr Baby?", fragte sie misstrauisch. Und diesmal konnte sich Remus wirklich nicht zurückhalten. Er konnte Sirius förmlich hinter sich lachen hören, als er so beiläufig, wie er nur konnte sagte:

"Nein, ich hab es geklaut." Er zuckte mit den Schultern. "Es stand vor dem Supermarkt, ich hab es mitgenommen. Wollte schon immer mal eins haben." Er grinste. Petunia sah ihn böse an. 

"Verspotten Sie mich nicht!", befahl sie ungehalten. Remus lehnte sich nach vorne in einer leichten Verbeugung. 

"Ich würde es nie wagen, Mrs Dursley", erklärte er. Sie schien nicht überrascht, dass er ihren Namen kannte. Vermutlich war der Name Petunia Dursley im Viertel um den Ligusterweg einfach ein Begriff und es wurde vorausgesetzt, dass man wusste, wer sie war. Sie musterte ihn noch einmal herablassend. 

"Sie sind neu hier", stellte sie dann fest. Er nickte. 

"Ja, frisch eingezogen in Nummer 32." Er lehnte sich gegen seinen Kinderwagen. "Ligusterweg." 

Sie betrachtete ihn von oben bis unten, dann musterte sie Julie. 

"Noch andere Kinder?", wollte sie wissen. Er schüttelte den Kopf. 

"Nur sie und ich."

"Keine Frau?"

"Keine Frau."

"Wie...ungewöhnlich." Petunia rümpfte die Nase und Remus zog die Tote-Ehefrau-Lüge doch noch einmal in Betracht, verwarf sie aber auch diesmal wieder. 

"Ungewöhnlich muss nicht schlecht sein, Mrs Dursley", erinnerte er sie. Sie klickte mit der Zunge. 

"Hm", machte sie säuerlich, "wir sehen das hier anders." 

Remus lächelte süßlich. 

"Natürlich tun Sie das", sagte er. Just in diesem Moment begann Julie, zu quengeln und er liebte seine Tochter ohnehin abgöttisch, aber in diesem Augenblick hätte er sie abküssen können. Vielleicht würde er das später noch tun. Er deutete auf den Kinderwagen. "Nun, die Pflicht ruft", erklärte er. "Einen schönen Tag noch, Mrs Dursley, tschüss, Harry." 

Der kleine Junge hatte die ganze Zeit, während sie sich unterhalten hatten neben ihnen gestanden und versucht, weiter in den Kinderwagen hineinzuspähen. Jetzt winkte er Remus zum Abschied, als der die Bremsen des Kinderwagens löste und ihn weiterschob. 

Er hörte, wie Petunia leise auf Harry einschimpfte, als sie zurück zum Spielplatz und den anderen Frauen gingen. 

"War das der Typ, der die 32 gekauft hat?", fragte eine neugierig. "Ich wusste nicht, dass er eine Familie hat!"

"Er ist alleinerziehend", erklärte Petunia abfällig. Ein urteilendes Gemurmel zog sich durch die Gruppe. 

"Was ist mit seiner Frau?", fragte eine andere. 

"Vielleicht hat sie ihn sitzen gelassen", überlegte noch eine. 

"Vielleicht ist sie tot", warnte die erste wieder. "Ihr solltet nicht so schnell urteilen!" 

"Anne!", sagte die zweite, "das Urteilen ist doch der halbe Spaß. Weiß jemand, wie er heißt?" 

"Edzia hat erzählt, er heißt Remus Lupin", berichtete Anne. 

"Nenn sie nicht Edzia, es klingt als wärst du ein Pöbel", sagte die zweite belehrend. 

"Es ist ein üblicher Spitzname, Gloria!", verteidigte sich Anne. "Gebt doch einfach zu, dass ihr sie nicht mögt, weil sie keine Engländerin ist." 

"Natürlich mögen wir sie nicht, weil sie keine Engländerin ist", erklärte Gloria überheblich. "Wir mögen auch keine Schotten." 

"Meint ihr, dieser Remus Lupin ist Schotte?", fragte die dritte. 

"Er ist kein Schotte, Elizabeth", zischte Petunia. "Und hast du gerade Remus Lupin gesagt?"

Elizabeth machte ein zustimmendes m-hm. 

"Wieso, kennst du ihn?", wollte Gloria wissen. Petunia schnaubte. 

"Natürlich nicht", erklärte sie, auch wenn es eine offensichtliche Lüge war. "Es ist nur ein lächerlicher Name!" 

Remus konnte die anderen Frauen noch einen Moment kichern hören, dann war er so weit weg, dass selbst sein Werwolf-Gehör nicht mehr vernehmen konnte, was sie sagten. 

~~~~~

Zwei Tage später klingelte es an der Tür. Remus war gerade dabei, Julie zu füttern, also öffnete er mit ihr auf dem Arm. Davor stand Petunia Dursley, ohne Kinder, dafür aber mit verschränkten Armen. 

"Mrs Dursley!", begrüßte Remus sie überschwänglich, "was für eine Freude! Es ist leider gerade ungünstig, wie wäre es, Sie kommen nächstes Jahr wieder?" 

Petunia presste die Lippen aufeinander. 

"Was tun Sie hier?", zischte sie. "Ich weiß, dass Sie einer von denen sind!" 

Remus riss überrascht die Augen auf. 

"Ich wohne hier", sagte er. "Aktuell versuche ich gerade, meine Tochter zu füttern. Ich habe keine Ahnung, wen sie mit denen meinen, aber ich seh mich vor, sie zu vermeiden." 

Er wollte mit dem Fuß die Tür schließen, aber sie drückte mit der Hand dagegen, bevor sie zufallen konnte. 

"Verleugnen Sie es wie sie wollen, aber ich weiß, dass Lily Ihnen Briefe geschrieben hat!", fauchte sie. "Ich sage Ihnen, wir wollen Leute wie Sie hier nicht haben! Nehmen Sie den Jungen am liebsten gleich mit!"

Remus aufgesetztes Lächeln verschwand schlagartig und er trat einen Schritt an sie heran. 

"Wenn ich könnte, würde ich dafür sorgen, dass Sie das Kind keinen Tag länger bei sich hätten", warnte er leise. Er wusste, dass er bedrohlich sein konnte, wenn er wollte. Und jetzt wollte er. "Leider sind mir die Hände gebunden. Was ich aber tun kann, ist Ihr Leben in dieser Stadt zur Hölle zu machen, wenn Sie Harry nur ein Haar krümmen. Testen Sie mich nicht, Petunia Evans Dursley." 

Er trat einen Schritt zurück und stellte zufrieden fest, dass sie tatsächlich ein wenig eingeschüchtert wirkte. Ihren Schock ausnutzend, schlug er ihr die Tür vor der Nase zu. Dann wandte er sich an Julie, strich ihr sanft über den Kopf und küsste ihre Stirn, um ihr zu versichern, dass seine Bedrohlichkeit eben nichts mit ihr zu tun gehabt hatte. 

Er drehte sich zur Treppe nach oben um und sah direkt in Edytas fragendes Gesicht. 

"War das Petunia Dursley?", wollte sie neugierig wissen. Remus nickte, ging an ihr vorbei wieder nach oben. Sie folgte ihm. "Kennst du sie schon?"

Remus brummte schlecht gelaunt. 

"Ich hatte sie noch nicht getroffen", sagte er, "aber ich war gut mit ihrer Schwester befreundet - ich hatte von ihr gehört." 

Er ließ sich wieder auf dem Sofa nieder und nahm Julies Säuglingsflasche zur Hand. Sofort verstummte ihr Gequengel. 

"Nichts Gutes, nehme ich an", murmelte Edyta. Remus lachte trocken. 

"Nein", sagte er, "nichts Gutes." Mehr sagte er nicht. 



Leute, ihr glaubt nicht, wie viel Spaß es mit bereitet hat, zu schreiben, wie Remus Petunia zur Schnecke macht :)

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