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16

Sirius wälzte sich schlaflos hin und her. Es war ihm völlig egal, dass es zwei Uhr morgens war und er zuvor mehr als 24 Stunden in Jerrys Zimmer gesessen und darauf gewartet hatte, dass Regulus aufwachen würde. Er konnte einfach nicht einschlafen.

"Tatze", murmelte Remus neben ihm im Halbschlaf, "wenn du nicht aufhörst, dich zu bewegen, hexe ich dich fest."

Sirius sah ihn beleidigt an, was er aber natürlich nicht sehen konnte, weil es, wie gesagt, zwei Uhr morgens war und dementsprechend dunkel.

"Bestimmt wacht Reg genau jetzt auf, wenn ich nicht da bin", wisperte er zurück. Remus seufzte und drehte sich auf die Seite. Er blinzelte und sah Sirius direkt an.

"Dann wird Jerry ihm erklären, was los ist und dir dann bescheid sagen", brummte er. "Du hast letzte Nacht kaum geschlafen und Mary sagt, dass immer noch völlig unklar ist, wann er aufwacht. Du brauchst Schlaf."

Sirius grunzte unzufrieden und Remus seufzte leise, bevor er ein Stück näher an ihn heran rückte, Sirius' Kopf auf seine Brust zog und dann sanft begann, mit den Fingern durch seine Haare zu streichen.

Für einen Moment versuchte Sirius noch, sich dagegen zu wehren, aber dann entspannte er sich doch. Remus wusste einfach viel zu gut, welche Knöpfe er bei ihm drücken musste. Er schloss die Augen und spürte, wie Müdigkeit ihn langsam zu überrollen drohte.

"Wenn du oben Stimmen hörst", murmelte er noch, "weckst du mich dann?"

Er konnte spüren, wie Remus leise lachte.

"Wir haben Anti-Werwolfohren-Zauber auf den Wänden", erinnerte er Sirius, der unzufrieden die Stirn kräuselte. Stimmt ja, das hatte er vergessen. Er atmete erneut tief aus. Jerry war oben. Er würde bescheid sagen, wenn sich etwas tat. Bestimmt würde sich ohnehin nichts verändern. Bestimmt würde Regulus am nächsten Morgen immer noch reglos da liegen. Bestimmt würde...

Es klopfte vorsichtig an der Schlafzimmertür, dann öffnete sie sich einen Spaltbreit und ein schmaler Lichtkegel flutete den Raum, bevor Jerry den Kopf hereinsteckte, auf seinem Gesicht ein kleines Lächeln.

Sirius blinzelte ins helle Licht, jetzt doch ziemlich gerädert, wo er sich gerade damit abgefunden hatte, dass Schlaf doch eine ganze gute Sache sein konnte. Dann drang zu ihm durch, dass es im Prinzip nur einen einzigen Grund geben konnte, warum Jerry hier war und er schoss in die Höhe. Remus' Hand, die immer noch in seine Haare verwickelt war, ziepte gewaltig, aber Sirius ignorierte das beinahe komplett. 

"Ist er wach?", fragte er aufgeregt. Jerry nickte. 

"Seit ungefähr einer halben Stunde", erklärte er. Kurz war Sirius genervt, dass er so lange gebraucht hatte, um ihm bescheid zu geben, aber dann tauchte eine kleine, vernünftige Stimme in seinem Hirn auf (die, die immer so klang, wie Remus), die sagte, dass Regulus eine vernünftige Erklärung verdient hatte, statt dass Jerry fluchtartig das Zimmer verließ, um in zu holen. "Wie geht es ihm?" Sirius pellte sich unter der Decke hervor und griff dann nach einem herumliegenden Pullover, den er sich überzog, bevor er nach Pantoffeln Ausschau hielt, denn barfuß war das Treppenhaus wirklich nicht zu ertragen, selbst im Mai nicht.

Sirius hörte, wie Remus hinter ihm sich ebenfalls aus den Decken wühlte und Jerry runzelte kritisch die Stirn. 

"Remus, bei aller Liebe, tu dir selbst einen Gefallen und schlaf weiter", brummte er. "Regulus geht es gut, er braucht keine sofortige Hilfe und ich kann Sirius gut händeln." 

Sirius warf ihm einen bösen Blick zu, musste ihm aber zustimmen. Morgen Nacht war Vollmond und auch wenn es Frühsommer war und die Nächte dementsprechend kurz, war es eine wirklich blöde Idee für Remus, schon vollkommen unausgeschlafen in die Verwandlung hineinzugehen. 

Sirius war immer noch wütend auf die Welt, dass Jerry der lebende Beweis war, wie unnötig Remus' monatliche Qualen waren. Sicher, auch für ihn war es körperlich anstrengend und eine schlaflose Nacht, aber er steckte es viel, viel besser weg als Remus, angefangen mit der Tatsache, dass er nicht zwei Tage vorher und hinterher wie eine wandelnde Leiche aussah. Remus' Theorie dazu war, dass sich Jerrys Körper durch die Jahre im Rudel langsam an die Verwandlungen gewöhnen und es als Teil des natürlichen Rhythmus' erkennen konnte. Remus währenddessen hatte bis er achtzehn gewesen war keinerlei Kontakt zu anderen Wölfen gehabt und ihm war diese Anpassung nicht möglich gewesen. Er selbst hatte es irgendwann mal sehr viel wissenschaftlicher beschrieben, mit Pheromonen und Gerüchen und all dem anderen ekeligen Zeug, von dem Sirius keine Ahnung hatte. Aber kurzgefasst: Jerrys Immunsystem hatte sich an die Verwandlungen gewöhnt, während Remus' es jeden Monat wieder als Angriff sah und dementsprechend heftig reagierte - und jetzt war es anscheinend zu spät, daran noch etwas zu ändern. 

Mary hatte sich vor Kurzem über den neu entwickelten Wolfsbanntrank belesen, der wahrlich Wunder wirken sollte. Natürlich waren all die tollen Erfahrungsberichte von Zauberern geschrieben, nicht von Wölfen selbst, von daher war ihrer aller Vertrauen mittelmäßig. Aber kaufen konnte man ihn ohnehin nicht und sie kannten niemanden, der auch nur annähernd in der Lage gewesen wäre, ihn zu brauen, also hatten sie sich recht schnell wieder von dem Gedanken verabschiedet. 

Remus seufzte tief und drückte seine Handballen auf seine Augen, dann nickte er nachgiebig. 

"Jer, ich hoffe du weißt, dass das der ultimative Vertrauensbeweis ist", brummte er, bevor er sich wieder rücklings in die Kissen fallen ließ und die Decke über seine Schulter zog. Jerry grinste ein wenig und Sirius kniff die Augen zusammen, weil er das Gefühl nicht loswurde, dass er hier gerade indirekt beleidigt wurde. Andererseits, vielleicht hatte er sich den Ruf, in wichtigen Fällen lieber beaufsichtigt zu werden, auch irgendwie verdient. Und er wollte Regulus ganz ehrlich nicht allein begegnen. 

Er erinnerte sich noch an den letzten Kontakt, den sie gehabt hatten. Es war wenige Wochen vor Regulus' Schulabschluss gewesen und Sirius hatte in Hogsmeade definitiv nichts zu suchen gehabt. Es war viel zu gefährlich, aber das war ihm in dem Moment egal gewesen. Er war zum Schloss hochgelaufen und unter dem Vorwand, dass er dringend mit Dumbledore sprechen musste, hineingelassen worden. Regulus zu finden war nicht schwer gewesen - zumindest nicht, wenn man einmal eine Karte verzaubert hatte, die jeden Bewohner des Schlosses zeigte und von dieser Aktion noch ein paar vermutlich nicht ganz so legale Tracking-Zauber in der Hinterhand hatte. 

Er hatte Regulus gefunden und ihn beschworen, nachzudenken, was er tat. Hatte ihm die schlimmsten Dinge erzählt, die er in dem einen Jahr draußen in der realen Welt gesehen hatte, hatte geradezu gebettelt, dass Regulus sich nicht den Todessern anschließen würde. Er hätte genauso gut die kalten Mauern des Schlosses anschreien können, denn seine Worte waren vollständig an seinem Bruder abgeprallt. Er hatte sich nicht einmal auf einen vernünftigen Streit eingelassen. Er hatte nicht zurück geschrien, er hatte Sirius keinerlei Argumente vorgetragen. Er hatte ihn aussprechen lassen, ihn dann einmal von oben bis unten gemustert und schlicht und einfach "nein" gesagt, bevor er höflich den Kopf geneigt hatte und gegangen war. 

Das war der letzte Wortwechsel gewesen, den er je mit seinem Bruder gehabt hatte. Wenige Wochen später war Regulus auf der Liste des Ordens aufgetaucht, die Personen aufzählte, von denen verifiziert war, dass sie das Dunkle Mal hatten. Im August war ihr Vater gestorben, aber Sirius war selbstverständlich nicht zur Beerdigung gegangen. Und ein viertel Jahr darauf...

Sirius holte tief Luft, während er Jerry die Treppe nach oben folgte. 

"Wie viel hast du ihm schon erzählt?", fragte er leise. Jerry zuckte mit den Schultern. 

"Ein bisschen von allem?", sagte er. "Dass der Krieg zwei Jahre nach seinem Verschwinden zu Ende war und dass es seitdem ruhig ist. Dass du und Remus geheiratet habt und je nach Zählweise ein bis drei Kinder habt. Dass du vor ein paar Wochen sein Märchenbuch gefunden hast und dann hab ich mich vor allem auf die Ereignisse seitdem fokussiert. Dachte mir, den ganzen Teil mit den Potters und Askaban übernimmst du lieber selbst und es wäre jetzt wahrscheinlich auch ein bisschen zu viel auf einmal geworden."

Sie erreichten den oberen Treppenabsatz. Die Tür zu Jerrys Zimmer stand einen Spaltbreit offen und daraus konnte Sirius gedämpfte Stimmen hören. Eine war die von Kreacher (er verzog das Gesicht), die andere war unverkennbar Regulus'. Sein Herz schlug höher. 

"...hatte ich fast schon vermutet", sagte sein Bruder gerade leise. "Solange es sicher ist, können wir es einfach zerstören, sobald ich wieder zu Hause bin." 

"Es ist sicher", erwiderte Kreacher in einem Tonfall, der Sirius gänzlich unbekannt war. Nach kurzem Überlegen fiel ihm auch auf, wieso: es fehlte der sonst immer anwesende abfällige Unterton des Hauselfen. "Kreacher hat es versteckt, niemand außer ihm weiß, wo es ist." 

Sirius hörte, dass Regulus erleichtert aufatmete. 

"Das ist wirklich, wirklich gut", sagte er. "Danke. Und...naja, danke für was auch immer du gemacht hast, dass ich noch hier bin." 

"Kreacher würde für Master Regulus alles tun", erklärte der Elf inbrünstig und Regulus lachte leise. 

"Ich hoffe doch, du hast mehr Selbstachtung als das", scherzte er. "Schickes Geschirrtuch übrigens." 

"Miss Mary hat es Kreacher aufgedrängt", grummelte Kreacher unzufrieden. Regulus lachte erneut. 

"Miss Mary klingt nach einer Person, die ich dringend kennen lernen muss."

Kurz war es still, dann sagte Regulus leise: 

"Kreacher, wann hast du zuletzt geschlafen?" Kreacher murmelte etwas für Sirius Unverständliches. Regulus seufzte tief. "Geh schlafen, du verrückter Elf. Das ist kein Befehl, sondern eine dringende Empfehlung, aber ich bin gewillt, es zu einem Befehl zu machen, wenn nötig. Ja, ich weiß, dass ihr Elfen weniger Schlaf braucht als wir Menschen, aber das ist definitiv zu wenig. Geh nach Hause, schlaf, iss und wir klären alles weitere dann. Es hat vierzehn Jahre gewartet, es wird auch noch einen Tag aushalten." 

Kurz erwartete Sirius, dass Kreacher protestieren würde, was ihn selbst überraschte, denn so etwas taten Hauselfen schließlich niemals. Aber Regulus hatte so sehr auf Augenhöhe mit dem Elfen gesprochen, dass Sirius für einen Moment vergessen hatte, dass Kreacher genau das war. Er seufzte innerlich frustriert, als ihm klar wurde, dass Remus letzte Woche vielleicht doch recht gehabt hatte. 

Es irritierte ihn trotzdem. Regulus hatte immer ein...spezielles Verhältnis zu Hauselfen gehabt. Es war einer der stärksten Gründe dafür gewesen, warum Sirius bis zum Alter von elf Jahren der Lieblingssohn gewesen war. Seine Mutter hatte es als Zeichen gesehen, dass Regulus zu verweichlicht war. Das alles hatte sich natürlich schlagartig geändert, als Sirius nach Gryffindor gekommen war. Von einem Tag auf den anderen war Regulus der Lieblingssohn geworden, seine Anhänglichkeit zu den Hauselfen von einem Zeichen des Versagens zu einem kleinen Makel herabgestuft, den man mit guter Erziehung ausmerzen konnte und sämtliche Erwartungen von Sirius auf ihn übergegangen. Sirius hatte nie darüber nachgedacht, ob Regulus es ihm wohl übel genommen hatte, dass er nach zehn Jahren in der zweiten Reihe auf einmal alle Vorteile hatte aufgeben müssen, die das vermutlich mit sich gebracht hatte. 

Wie auch immer. Kreacher protestierte nicht, sondern ein leiser Knall verkündete sein Verschwinden. Jerry musterte Sirius fragend und als er nickte, schritt Jerry auf die Tür zu, klopfte leise und öffnete sie. 

Sirius folgte ihm in den Raum, die Augen auf den Boden gerichtet. Ein letztes Mal holte er tief Luft, dann hob er den Blick. 

Er traf direkt auf zwei Augen, die seinen eigenen so ähnlich sahen. Es war wie ein Schlag in die Magengrube und er hatte das Gefühl, dass sämtliche Luft aus seinen Lungen gepresst wurde. 

Der Mund seines Bruders formte sich zu einem überraschten O. Sirius hatte keine Ahnung, wie sehr es zuvor zu ihm durchgedrungen war, dass tatsächlich vierzehn Jahre vergangen waren, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. 

Vielleicht war es in dem Kontext - und im Kontext dessen, wie dieses letzte Treffen verlaufen war - nicht die beste Entscheidung, die letzte drei Schritte zwischen ihnen zu überbrücken und seinen Bruder in eine feste Umarmung zu ziehen. 

Aber er traf sie trotzdem.




Und beim nächsten Mal: Regulus bekommt Erklärungen, Sirius bekommt Erklärungen und ihr bekommt endlich die brüderliche Wiedervereinigung, auf die ihr seit vielen Kapiteln wartet!

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