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11

Die Ladenglocke klingelte und Remus sah auf. Es war ruhig im Buchladen, kurz vor der Mittagspause und keine Zeit, zu der der große Andrang war. Yuna würde erst heute Nachmittag dazu kommen und so saß Remus allein hinter dem Verkaufstisch und betrieb Inventur, während zwei Stammkundinnen sich einen Raum weiter durch die Biografien schmökerten. 

Die Ladenglocke klingelte erneut, als die Tür von innen wieder geschlossen wurde und Remus legte überrascht seinen Kugelschreiber zur Seite. 

"Quinn", grüßte er seinen Freund erstaunt. "Was treibt dich her?" 

Quinn war alles andere als eine Leseratte. Remus hatte ihn in der ganzen Zeit, in der sie sich kannten - und das waren inzwischen nunmehr beinahe elf Jahre - vielleicht zehn mal hier gesehen und jedes einzelne davon war zum Zweck gewesen, Remus zu finden. 

"Ich suche Sirius", sagte er, sehr zu Remus' Verwunderung, der eigentlich davon ausgegangen war, dass Sirius arbeiten war. Bei Quinn. 

Es waren inzwischen zehn Tage vergangen, seit sie Regulus in der Höhle gefunden und in den Ligusterweg gebracht hatten. Jetzt lag er oben in Jerrys Zimmer - oder naja, lag war nicht der richtige Ausdruck. Jetzt schwebte er oben in Jerrys Zimmer wenige Zentimeter über dem Bett. Bis auf seinen Standort hatte sich an seinem Zustand rein gar nichts verändert. Und obwohl Remus, Sirius, Mary und sogar Kreacher selbst eifrig recherchierten, hatte noch niemand einen wirklich guten Vorschlag gefunden, wie man ihn aus der Zeit auftauen konnte. Beziehungsweise, vor allem, wie man verhindern würde, dass der Zeitraffer ihn umbringen würde, wenn sie es taten. Das Auftauen selbst war nicht so kompliziert. 

"Ich hatte ehrlich gesagt gedacht, er wäre in der Werkstatt", erklärte Remus etwas entschuldigend. Quinn verzog den Mundwinkel. 

"Er ist unzuverlässig in letzter Zeit", sagte er vorsichtig. "Ist bei euch alles ok?" 

Remus seufzte leise. 

"Sein Bruder ist...krank", versuchte er die Situation zu umschreiben. Quinn wusste zwar im Grunde über die ganze Zaubererwelt-Sache bescheid, aber Remus war sich nicht sicher, wie er von einem Elfen in der Zeit eingefroren, um vor dem Ertrinken und Zombies gerettet zu werden erklären sollte. Oh und übrigens, es gibt Elfen. Und Zombies. Plus, dann kamen ja noch die beiden Damen bei den Biografien zu, die vermutlich spitzere Ohren hatten als Kreacher. "Ich glaube, er ist ein bisschen durch den Wind." 

Quinn nickte verständnisvoll. 

"Das ist verständlich", räumte er ein, wirkte allerdings immer noch etwas betreten. "Es wäre trotzdem gut, wenn er bescheid sagen könnte, wenn er nicht kommt? Also..." Er rieb sich am Nacken, wie er es immer tat, wenn er nicht wusste, wie er etwas formulieren sollte. "...also, wenn es ihm nicht gut geht oder er sich um Kram kümmern muss, dann ist das ja ok, wenn er frei braucht. Aber es wäre schon gut, das zu wissen, damit wir anderen dann damit planen können. Grad ist es ein bisschen schwierig, Aufträge fertig zu bekommen, wenn er einfach..." 

Remus nickte. 

"Natürlich", sagte er schnell. "Er hat Kram, aber ihr braucht Planungssicherheit und er hat einen Job, wo er nicht einfach kommen und gehen kann, wie er will. Ich werde mit ihm reden."

Quinn nickte erleichtert. 

"Ich will auch absolut nicht der Chef sein, der seine Angestellten zwingt, zu arbeiten, egal was ist", schob er schnell noch hinterher. "Wir können an der Stelle immer zu irgendeiner Lösung kommen..."

"Quinn, du musst dich nicht rechtfertigen", beruhigte Remus ihn. "Wir sind erwachsene Leute, Job ist Job. Ich wäre auch sauer, wenn Yuna einfach nicht zu ihren Schichten auftaucht, ohne bescheid zu geben. Ich trete meinem werten Mann mal in den Hintern." 

Quinn nickte noch einmal, dann lüpfte er grüßend seine Schiebermütze und drehte sich um. Remus sah ihm hinterher und verzog ärgerlich das Gesicht. 

Er verstand ja, dass Sirius Regulus helfen wollte. Aber seinen Job zu vernachlässigen war absolut nicht in Ordnung. Sie waren nicht mehr siebzehn, verdammt, sie konnten nicht alles einfach stehen und liegen lassen, wenn ein aufregendes neues Projekt um die Ecke kam. Zumal Regulus' Angelegenheit nicht wirklich zeit-sensitiv war. Er war wortwörtlich in der Zeit eingefroren. Ein paar Tage mehr oder weniger würden keinerlei Einfluss darauf haben, wie die Situation aussehen würde, wenn er wieder aufwachte. 

Zum Glück schlug die Turmuhr am Ende der Straße genau in diesem Moment halb eins und die Mittagspause des Ladens begann. Er verkaufte den beiden Frauen jeweils eine Neuerscheinung, dann schloss er die Ladentür ab und machte sich auf den Weg nach oben in die Wohnung. 

Kurz vor der Wohnungstür hielt er inne, dann drehte er sich wieder um und stieg noch ein Stockwerk nach oben ins Dachgeschoss, wo Jerry und Mary ihre Zimmer hatten. 

Die Tür zu Jerrys Zimmer stand einen Spaltbreit offen, darin konnte Remus das Knistern von Buchseiten hören. Er schob die Tür etwas weiter auf und tatsächlich - da war Sirius, auf dem großen bunten Flickenteppich, um ihn herum ausgebreitet Bücher. Er lehnte sich in den Türrahmen und musterte die Situation. 

Zu seiner Linken stand der große Kleiderschrank, zu seiner Rechten reihten sich der kleine Schreibtisch, der eigentlich ein Frisiertisch war und der gigantische Frisiertisch, der eigentlich mal der Schreibtisch hatte werden sollen, aneinander. Die Wände waren in einem sonnigen Gelb gestrichen und überall klebten Poster von Musikern. Direkt an der Dachschräge Remus gegenüber hing eine riesige Fahne in Regenbogenfarben. Darunter stand die breite Schlafcouch, auf der Regulus lag.

Der blaue Schimmer, der ihn umgab, war im hellen Licht, das durch die Fenster hereinströmte, kaum zu sehen, aber er wirkte dennoch gespenstisch, wie er dort eine handbreit über dem Sofa schwebte, eingefroren in der Zeit, vollkommen regungslos. 

Er sah jung aus. Er sah so furchtbar jung aus. Remus erinnerte sich nicht mehr genau, wann er damals "gestorben" war, aber es war im Winter gewesen. November vielleicht. Er war achtzehn gewesen. Achtzehneinhalb. Gerade wenige Monate mit der Schule fertig.

Fünf Jahre jünger als Jerry jetzt gerade war. Fünf Jahre älter als Harry jetzt gerade war.

Remus konnte nicht anders, als ein bisschen beeindruckt zu sein. Regulus hatte es innerhalb von einem halben Jahr geschafft, sich den Todessern anzuschließen, dann Lord Voldemorts größte Schwäche zu entdecken, eine gedankliche 180-Grad-Wende zu machen und selbstständig zu versuchen, den Dunklen Lord zu stürzen. Selbst für eine erwachsene Person über einen Zeitraum von mehreren Jahren wäre das eine beeindruckende Leistung gewesen.

Remus hatte mit Regulus nie viel zu tun gehabt, aber jetzt war er doch sehr neugierig, ihn kennen zu lernen. 

Sirius schien immer noch nicht bemerkt zu haben, dass Remus den Raum betreten hatte. Der räusperte sich leise.

"Tatze?", fragte er vorsichtig. Sirius sah hoch. 

"Moony", sagte er überrascht. Remus überlegte, wie er möglichst diplomatisch das Pulverfass öffnen sollte. 

"Wieso bist du nicht in der Werkstatt?", entschied er sich zu fragen. Sirius sah wieder hinunter auf seine Notizen und kritzelte mit einem Bleistift etwas in ein Heft. 

"Ich geh gleich los", sagte er abwesend, "keine Sorge, meine Schichte fängt erst um elf an." 

Remus seufzte. 

"Sirius, es ist viertel vor eins", versuchte er Sirius die Neuigkeiten möglichst schonend beizubringen. 

Sirius sah etwas irritiert auf. 

"Nein, ist es nicht", erklärte er entschieden. Er fischte seine Taschenuhr aus der Hosentasche und sah darauf, dann wieder hoch zu Remus, dann wieder runter. "Oh." 

Remus seufzte noch einmal. 

"Quinn war eben im Laden", berichtete er. "Er sagt, dass es nicht das erste Mal ist, dass du zu spät kommst. Oder gar nicht."

Sirius sah etwas betreten zu Boden. 

"Tut mir leid", murmelte er. Remus verdrehte die Augen. 

"Entschuldige dich nicht bei mir", sagte er. "Entschuldige dich bei Quinn. Und geh verdammt nochmal arbeiten." Er gab sich Mühe, das letzte halb scherzhaft zu sagen, auch wenn ihm eigentlich nicht wirklich danach zumute war. Er ließ sich auf den kleinen Holzstuhl vor Jerrys Frisiertisch nieder und musterte seinen Mann. "Sirius, findest du nicht, dass du gerade ein bisschen zu sehr...im Tunnelblick unterwegs bist?" 

Sirius blätterte schon wieder in einem der Bücher herum, wie um Remus' Frage gleich wortlos zu beantworten. Trotzdem sah er hoch und drehte sich zu Remus herum. 

"Im Tunnelblick?", wiederholte er skeptisch. "Remus, ich versuche einfach, alles zu tun, um Reg möglichst schnell aufzuwecken, ich dachte, das wollen wir alle?" 

Remus fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. Ihm war sehr bewusst, dass sie sich gefährlich nah an der Klippe eines Streits bewegten. Das wollte er eigentlich gerne vermeiden. Aber er wollte das Thema auch nicht einfach fallen lassen. 

"Natürlich wollen wir das alle", sagte er vorsichtig. "Aber du vergisst die Zeit darüber. Du gehst nicht mehr arbeiten. Du hast in der letzten Woche häufiger die gemeinsamen Mahlzeiten ausgelassen, als dass du mit dabei warst und die Hälfte der Tage bin ich mir nicht einmal sicher, ob du etwas gegessen hast. Ich schlafe ein, wenn du noch auf bist und wenn ich morgens aufwache, bist du schon weg und ich würde dich gerne daran erinnern, dass ich schon einen kürzeren Schlafzyklus habe, als gewöhnliche Menschen." Er legte den Kopf schräg. "Ich mache mir Sorgen. Mary macht sich auch Sorgen. Ich glaube, sogar Luke macht sich Sorgen, auch wenn er nicht ganz versteht, was los ist." 

Sirius schluckte und kurz hatte Remus die Hoffnung, dass er Verständnis haben würde. Dann trat der leider vertraute und von Remus gefürchtete Ausdruck von Trotz in seine Augen. 

"Entschuldigung, dass ich mich darauf fokussiere, meinen Bruder zu retten, von dem ich vierzehn Jahre lang dachte, er ist tot!", sagte er etwas gekränkt. Remus unterdrückte einen weiteren Seufzer. Das war ja ein großartiger Einstieg in eine zivilisierte Diskussion. 

"Ich möchte dir keinen Vorwurf machen, dass du dich fokussierst", sagte er also etwas nachdrücklicher. "Ich möchte nur, dass du nicht vergisst, dass du auch noch ein Leben außerhalb hast. Und überhaupt - du musst das nicht alleine machen. Mary und ich recherchieren auch jeden Abend. Aber wir gehen eben trotzdem zur Arbeit, Einkaufen, verbringen Zeit als Familie mit Luke und schlafen die Anzahl Stunden, die wir brauchen, weil wir wissen, dass wir sonst in einer Woche vollkommen fertig sind und es uns nirgendwo hingeführt hat." Er lehnte sich nach vorne, sodass er Sirius an der Schulter berühren konnte. "Du musst das nicht alleine stemmen. Wir helfen alle mit. Sogar Kreacher hilft uns inzwischen." 

Das war das falsche Stichwort gewesen. Während Sirius bei den Sätzen zuvor beinahe so gewirkt hatte, als würde er ein Stück auf Remus zukommen und verstehen, was er meinte, war die Erwähnung des Hauselfen absolut kontraproduktiv. 

"Erinner mich nicht an Kreacher", brummte Sirius, sofort in schlechter Laune. "Das ist noch ein Grund, warum ich möglichst schnell eine Lösung finden will! Damit Reg endlich nicht mehr von seiner komischen Magie abhängig ist!" 

Remus ließ seine Hand fallen. 

"Wenn du dich tatsächlich mal mit ihm unterhalten würdest, dann wüsstest du, dass er wirklich versucht, uns zu helfen", erklärte er kühl. Er hatte selbst eine Weile gebraucht, um sich an den Elfen zu gewöhnen, aber inzwischen musste er einsehen, dass man zwar viel über Kreacher sagen konnte, aber er war Regulus zu 100% treu ergeben. Wenn der Elf ein einziges Ziel in seinem Leben hatte, dann war es, noch einen einzigen Befehl von seinem liebsten Herrn zu bekommen. Ob Remus ihn deshalb jetzt sympathisch fand oder nicht, war ein anderes Thema, aber zumindest zweifelte er nicht an Kreachers ehrlichem Drang, zu helfen. 

Außerdem war er in den letzten anderthalb Wochen...nun ja, Remus wollte es nicht freundlich geworden nennen, aber er war definitiv umgänglicher als am Anfang. Er war unwirsch und machte mehr als deutlich, dass er sich von Mary und Remus nichts sagen lassen würde, aber immerhin drohte er ihnen nicht mehr und auch die Beleidigungen gegen Schlammblüter, Halbblüter und Blutsverräter waren merklich zurückgegangen. Vermutlich waren sie in seiner Achtung gestiegen, seit sie Regulus aus seiner misslichen Lage in der Höhle am Meer befreit hatten. Zu trauen schien er ihnen allerdings nach wie vor nicht, denn er hatte nicht mit ihnen kooperiert, als es darum ging, den Horkrux auszuhändigen (alle direkten Befehle von Sirius waren nutzlos gewesen gegen Regulus' Bitte, das Medaillon zu schützen, koste es was es wolle) und kam jeden Tag vorbei, um sich zu vergewissern, dass Regulus noch da war.

Mary hatte stark dafür argumentiert, dass er Zugang zum Ligusterweg bekommen sollte - Sirius war vehement dagegen gewesen. Sie hatten sich geeinigt, dass Kreacher den Dachboden betreten durfte, wo sich Regulus befand, nicht jedoch das restliche Haus, ihre oder Edytas Wohnung oder den Buchladen. Mary hatte ihn außerdem eine Woche lang bearbeitet, bis er seinen Lendenschurz gegen ein blau kariertes, sauberes! Geschirrtuch getauscht hatte, das er jetzt um sich gewickelt hatte wie eine Toga. 

"Eher werde ich zurück in den Grimmauldplatz ziehen, bevor ich diesem Elfen auch nur ein Wort glaube, was aus seinem Mund kommt", erklärte Sirius jetzt wütend. "Er ist verdorben bis ins letzte Glied und ich kann nicht fassen, dass ihr das nicht seht!" 

Remus verschränkte die Arme. 

"Jetzt mach mal halblang, Sirius", erklärte er scharf. "Ich weiß, du assoziierst ihn mit deiner Kindheit, aber Kreacher ist ein lebendiges, fühlendes Wesen. Meinst du nicht, du solltest ihm eine Chance geben - oder ihn zumindest fair behandeln?"

Sirius sah ihn völlig entgeistert an. 

"Warum sollte ich?", fragte er dann aufgebracht. "Er ist ein Hauself, Remus! Er ist nicht wie wir, er ist kein Mensch!"

Alles in Remus verkrampfte sich, dann entwich sämtliche Luft aus ihm, als hätte ihn gerade jemand in die Magengrube geschlagen. 

Er starrte Sirius an, blinzelte und kramte im Chaos der rasenden Gedanken nach irgendetwas, das er antworten konnte, aber ihm fiel nichts ein. Einige Sekunden gab er sich noch, dann stand er wortlos auf und verließ den Raum. 




Irgendjemand ein Déjà-vu? Well, nevermind.
Ich glaube, ich sollte mich mal bei den Charakteren entschuldigen, dass ich ihnen so viel emotionalen Tumult antue xD

Gute Nachrichten für euch sind auf jeden Fall, dass ich gestern noch ein bisschen zum Schreiben gekommen bin und das Kapitel am Montag gesichert ist - keine Lücken also :)

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