3.Jeremias
Ich war überglücklich. Ich wusste, das Ryan und Nalani den Auftrag sauber ausführen werden. Nun stand ich hier bei meinen sehr guten Freunden, die glücklich ihre Tochter in ihre Arme schlossen. Wir standen in der Krankenstation und warteten darauf, das Lionel das Einverständnis gab, das Melanie die Station verlassen durfte. Sie hatte glücklicherweise keine Verletzungen. Sie war lediglich erschöpft und etwas ausgehungert.
"Jeremias, kommst du bitte mal in die Tiefgarage!" : hörte ich meinen Bruder über den Mindlink sagen.
Ich war etwas verwirrt, gab ihm aber zu verstehen, das ich mich auf den Weg machte.
Ich verabschiedete mich von meinen Freunden und gab Melanie einen Kuss auf den Kopf. Lächelnd nickte ich ihnen zu und verließ mit großen Schritten die Station.
In der Tiefgarage sah ich Ryan nervös auf und ab laufen. Er fuhr sich andauernd mit der Hand durch die Haare. Etwas musste ihn wirklich verstört haben.
"Was ist los?": fragte ich ihn.
Er sagte nichts und deutete nur auf den Range Rover der hinter ihm stand.
Ich trat um ihn herum und sah in die offene Tür. Ich hatte schon vorher den metallenen Geruch bemerkt, doch das, was ich sah, sah wirklich schlimm aus.
"Wer? Was? Wie?": fragte ich verwirrt. Ich wusste nicht das jemand verletzt wurde.
Da er und Melanie es nicht waren, konnte es nur Nalani gewesen sein, aber warum war sie nicht auf der Krankenstation gewesen?
"Was ist passiert?": fragte ich ihn. Ich sah wie er mit sich haderte.
"Sie sagte es wäre nur ein Kratzer! Aber nach dem Blut zu urteilen, war es ein Bauchschuss! Sie hatte definitiv eine Bauchwunde!":sprach er betrübt.
Ich konnte mir vorstellen, wie es ihm ging. Sie waren ein Paar. Was hatte sie für Geheimnisse vor uns? Ich überlegte fieberhaft, was sie sein könnte. Kein normaler Mensch fängt sich einen Bauchschuss ein und macht ganz normal weiter.
Da kam es mir, sie hatte schon öfters Verletzungen, war aber nie bei einem Arzt. Sie hatte es immer abgetan, als wären es kleine Wunden, die sie selbst versorgen konnte.
Ich trat auf Ryan zu. Er war mit seinen Gedanken woanders und ich legte meinen Arm um seine Schulter. Langsam zog ich ihn zu mir und umschloss mit meinem anderen Arm seine andere Schulter. Er lehnte sich an mich. Das letzte mal, als er das getan hatte, war das nach dem Tod unserer Eltern. Ihm ging es wirklich nicht gut.
"Hey. Wir finden raus, was mit ihr ist. Ist dir nichts aufgefallen?": fragte ich ihn vorsichtig.
Er löste sich von mir und trat einen Schritt zurück.
"Nein! Was soll mir denn aufgefallen sein? Sie riecht wie ein Mensch! Ich war öfters in ihrem Quartier! Dort war alles normal. Ich glaube nicht das sie eine Hexe ist!": sagte er zweifelnd.
"Ok! Wie werden es herausfinden! Wo ist sie jetzt?": fragte ich ihn und war schon auf dem Weg in Richtung Tür.
" Sie ist in ihrem Quartier und wollte duschen!": antwortete er.
"Ok! Ruf die anderen zusammen und wie treffen uns im Büro. Ich geh nochmal zur Krankenstation!"
Als ich das zu ihm sagte, drehte ich mich zu Ryan um. Ich sah, wie es in seinem Kopf arbeitete. Er fragte sich sicher, wie er nicht merken konnte, das seine Partnerin, mit der er auch sein Bett teilte, nicht die war, für die sie sich ausgab.
Ich verließ die Garage und machte mich auf den Weg zurück. Ich trat durch die Tür und traf wieder auf Lionel.
Er sah mich mit hochgezogen Augenbrauen an.
"Wir hätten heute Abend auch was zusammen trinken gehen können, wenn du so Sehnsucht nach mir hast!": meinte er verschmitzt.
Ich lächelte träge. Er merkte sofort das was nicht stimmte und wurde wieder ernst.
"Was ist los? Kann ich dir helfen?": fragte er und widmete mir seine ganze Aufmerksamkeit.
Ja, kannst du! Wie oft war Nalani Gast bei dir? Hattest du sie schon mal richtig untersucht?": fragte ich ihn, wusste aber irgendwie schon die Antwort.
Er seufzte und schüttelte den Kopf.
"Nein! Bisher konnte sie sich immer rausmogeln. Kleinere Verletzungen behandelte sie immer selbst! Ich wollte sie schon öfters durchchecken. Vor allem aber eine Blutuntersuchung wollte ich von ihr, aber du hattest sie jedes Mal für einen Einsatz gebraucht!": sagte er anklagend.
"Ok! Ja, sorry. Aber jetzt sieht die Sache anders aus! Sie wurde beim Einsatz verletzt und wir gehen davon aus, das sie nicht so menschlich ist wie es scheint! Ich will sie damit konfrontieren und dachte du hilfst mir dabei!": meinte ich achselzuckend.
"Ok! Das heißt?": fragte er mich stirnrunzelnd.
"Ich will herrausfinden was sie wirklich ist, wo sie herkommt und gehe davon aus, sie wird es uns nicht einfach machen. Auf jeden Fall MUSS sie auf die Krankenstation. Hast du was zum sedieren? Ich lege sie dir dann auf den Tisch!": meinte ich und nickte Richtung Behandlungstisch.
"Ja, natürlich habe ich was! Moment!": sagte er und ich sah ihm zu wie er an einen Schrank ging und ein Gerät holte!
"Hier! Das ist ein Injektor. Einfach ihr an den Hals drücken und den Auslöser betätigen! Sie sollte nach einem kurzen Moment einschlafen! Ich bereite alles vor!": sagte er und rieb sich die Hände.
Ich schmunzelte und lächelte ihn an. Mit dem Injektor in der Hosentasche ging ich zu meinem Büro.
Ich öffnete die Tür und sah, dass alle anwesend waren.
Ryan, Noah, Lucas, Jona und Calvin.
"Also!": begann ich.
"Es geht um Nalani, sie wurde heute verletzt und die schwere der Verletzung hätte dazu geführt, das sie eigentlich auf die Krankenstation gemusst hätte. Aber laut ihrer Aussage, hatte sie nur einen Kratzer!" beendete ich meinen Vortrag.
"Was hast du jetzt vor?": fragte Jona, mein Beta.
"Nun! Ich werde sie zur Nachbesprechung einberufen und ihr pinnt sie auf dem Tisch fest. Ich will mir ihre Wunde ansehen und ich gehe davon aus, das sie sie nicht freiwillig zeigen wird! Deshalb werden wir nachhelfen! Im Falles eines Falles habe ich ein Injektor mit einem Sedativum. Sie wird so oder so am Ende auf Lionels Tisch liegen!": beendete ich meine Ansprache.
Ich hörte ein Knurren. Klar, dass es von Ryan kam.
" Hey. Ganz ruhig. Du willst es auch wissen!" :sprach ich Ryan an. Seine Augen waren mittlerweile schwarz.
"Ja, schon. Ich will aber auch nicht, das ihr weh getan wird! Sie hat bisher nichts getan, was uns schadet. Ich bezweifel es sogar, das sie weiß, was wir sind!": sagte Ryan und sah mich traurig an.
Ich spürte seine Trauer. Es missfiel mir, aber wir konnten nicht so weiter machen. Ich musste wissen womit wir es zu tun hatten. Ich hatte keine Lust irgendwann einen Disput mit einem Hexenzirkel anzufangen, oder mit einem anderen Clan.
"Ok! Dann fangen wir an!":sprach ich und zog mein Handy aus der Tasche. Ich wählte Nalanis Nummer und wartete, das sie abnahm. Es klingelte mehrmals, aber sie hob nicht ab.
Stirnrunzelnd sah ich auf das Display.
"Sie wollte duschen gehen, vielleicht ist sie noch nicht aus dem Bad draußen!": erklärte Ryan.
Ich ging davon aus, das sie wahrscheinlich ihre Wunden versorgte. Zu gerne wollte ich wissen zur welchen Gattung sie angehörte.
Ich schrieb ihr eine Nachricht und hoffte, das sie sie schnell las!
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