Nachdem Damian mit Claire abgerauscht war, begab ich mich zu meinem Wohnbereich. Ich wollte unbedingt zu meiner Mate. Die Vorfreude ließ meine Beule in der Hose immer größer werden. Zum Glück war hier kein Mensch und auch kein Wolf zu sehen. 

Ich steckte meinen Kopf durch die Türe und sah Hannah auf dem Bett sitzen. Sie kämmte ihre wunderschönen langen Haare und sang dabei. Im Radio lief gerade ihr Lieblingssong. 

Ich schlich leise rein und wartete, bis der Song fertig war, um dann applaudierend auf sie zuzugehen. 

Überrascht hob sie den Kopf und lächelte mich an. Wie ich dieses Lächeln vermisst hatte. Ich kletterte zu ihr ins Bett und überhäufte sie mit Küssen. Ich war mir sicher, dass sie meine Beule spürte. 

Sie schob mich ein Stück weg. 

"Schatz! Erzähl mir von dem Alphatreffen!": bettelte sie und ich war irritiert. 

Hallo!? 

Mein gutes Stück spießt sie fast auf und sie will, was vom Alphatreffen wissen? 

"Schatz! Nicht jetzt! Ich brauche dich!": nuschelte ich in ihre Halsbeuge und sie schob mich wieder weg. 

"Bitte! Ich finde das aufregend! Los! Erzähl davon!": schmollte sie jetzt und gab mir einen Kuss auf meinen Mund. Ich gab auf und legte mich neben sie auf das Bett. Wie ein Kind, mit dem Kopf auf den Händen, sah sie mich gespannt an.

"Also! Es waren viele Alphas mit ihren Betas da! Am Anfang ging es etwas schleppend, aber dann war es Ok! Wir haben zwei Alphas und deren Betas näher kennengelernt. Der eine mit Namen Logan hatte echt eine krasse Geschichte zu erzählen! Als Kind wurde seine Schwester aus dem Garten entführt, aber jetzt ist sie wieder da! Sie kann sich zwar noch nicht ganz an ihrer Vergangenheit erinnern, da sie von jemanden niedergeschlagen wurde und eine böse Kopfverletzung davon getragen hatte, aber jetzt geht es ihr zum Glück gut! Noch krasser ist, dass sie die zweite Chance von seinem Beta Ash ist!": erzählte ich und machte eine Pause. Hannah sah mich mit großen Augen an. 

"Das ist ja schrecklich! Stell dir vor, dein Welpe wird entführt!": sagte sie und kuschelte sich an mich. Ich nahm sie fest in die Arme und gab ihr einen Kuss. 

"Naja. Ihre Mutter und deren Wölfin hatten das nicht verkraftet und sie ist daran gestorben!": sagte ich traurig. 

"Es war ein schreckliches Schicksal, doch die Mondgöttin hatte sie wieder zusammengeführt!": fügte ich hinzu.

"Da war noch ein befreundeter Alpha! Ich glaube, sein Name war Dylan. Der war auch total nett! Ich dachte immer, solche Treffen sind öde! Lauter Alphas, die ihre Dominanz präsentieren, aber so war es gar nicht! 

Wir haben jetzt ausgemacht, dass wir mit Logans und Dylans Rudel ein riesiges Sommerfest auf die Beine stellen! Und zwar bei uns! Wir sind für dieses Mal Gastgeber! 

Das wird ein riesiges Event!": rief ich und warf die Arme hoch. 

Es fühlte sich gut an und ich freute mich wahnsinnig darauf! Zwar kam viel Arbeit auf uns zu, aber es war zu schaffen!

"Können wir uns jetzt miteinander beschäftigen?": fragte ich vorsichtig und sah meine Mate mit einem Hundeblick an. 

Sie lachte laut auf und kuschelte sich an mich. Langsam ließ ich meine Hände an ihrem Körper wandern. Ich musste jetzt unbedingt Energie loswerden. Ich hatte das Gefühl, ich würde platzen. Es war wunderschön. Hannah gab sich sehr viel Mühe, mich richtig zu fordern. Das Beste daran war, dass dieses Mal keiner störte.

Wir verhüteten nicht mehr und ließen es darauf ankommen. Welpen würde mein Glück komplett machen und ich freute mich schon jetzt wahnsinnig darauf. 

Am nächsten Morgen saßen wir alle beim Frühstück und redeten über das Sommerfest. Es war das Highlight dieses Jahr und alle waren total gespannt. Immerhin feierten wir mit zwei Rudel, die wir noch nicht kannten. Viele hofften dort ihren Mate zu finden. 

Damian war bei dem Frühstück nicht dabei. Er war entschuldigt, da er einiges aufzuholen hatte. Ich war froh, dass Cassy nachgegeben hatte. Sie war eine gute Seele. Manchmal dachte ich, sie sei zu gut für Damian. Dauernd verbockte er es und fiel trotzdem immer wieder auf die Füße. 

Er sollte einfach mal seinen Kopf einschalten und nicht immer einfach nur machen. 

Ich musste immer noch an Selina, die Schwester von Logan denken. Der Täter wurde nie gefasst! Es konnte kein Jäger gewesen sein, dennoch hatte ich ein ungutes Gefühl. Ich musste an Claire denken, was ich wohlgetan hätte.

Claire stand auf und stellte ihr Geschirr in die Spülmaschine. Als sie zurückkam, stand ich auf und umarmte sie. Ich drückte sie fest an mich und musste mit den Tränen kämpfen.

"Was ist los, Brüderchen? Alles ok?": fragte sie mich und sah zu mir hoch. Ich lächelte sie an und gab ihr einen Kuss auf die Wange. 

"Ich hab dich lieb!": flüsterte ich und entließ sie aus der Umarmung. 

"Ok?! Ich hab dich auch lieb!": sagte sie strahlend und verschwand aus der Küche. 

Tyler und Timon sahen mich verwundert an. Außer Hannah, sie wusste, was mir durch den Kopf ging und nickte mir zu. Sie wusste auch, wie sehr ich meine Schwester liebte, auch wenn sie mir manchmal den letzten Nerv raubte. 

Ich freute mich auf das Sommerfest und hoffte, dass viele unter den Rudelmitgliedern ihren Mate fanden. Denn dafür war dieses Fest gedacht. Unter anderem, auch den Frieden untereinander zu halten. Ich begann den Tag damit zu überlegen, die ganzen Wölfe irgendwo unterzubringen und telefonierte mit großen Zeltverleihfirmen. Es waren natürlich auch die Mates mit ihren Kindern eingeladen. Es sollte für alle ein Fest werden. Da fiel mir ein, dass wir für die Bespaßung für Welpen und Jungwölfe sorgen mussten. Das kam ganz oben auf die Liste.

Welpen! Von Dylan wusste ich, dass er Nachwuchs erwartete. Ich war gespannt darauf, wer von uns als erster Welpen bekam. Damian oder ich. 

In der Beziehung waren Hannah und ich weiter, da wir beide Wölfe waren, war es kein Problem. 

Das sah ich eher bei Damian und Cassy. Sie war kein Wolf und ihre Beziehung begann eigentlich erst. Sie waren ja noch nicht mal zusammengezogen. 

Damian und ich hatten uns darüber unterhalten. Er wollte sie nicht drängen. Nachdem was er sich wieder geleistet hatte, waren sie wieder auf Annäherungskurs. 

Ich befasste mich wieder mit der Planung des Festes und war mir sicher, es würde ein sehr langer Tag werden.