20. Leon
Meine Gefährtin war einfach wunderbar. Die perfekte Luna. Ok. Ich stand unter ihrer Fuchtel. Sie war klug, gewitzt und wunderschön. Jeder mochte sie.
Das sie uns eine Standpauke hielt, war gerechtfertigt. Wir hätten uns nicht so gehen lassen dürfen. Aber am meisten hatte es sie geärgert, das ihre Blumen darunter leiden mussten, als Damian über den Tisch flog und sie mitriss.
Er war total fertig und ich wusste nicht, was ich für ihn noch tun konnte.
Das einzige was ihm helfen würde, wäre Cassy! Seine Mate!
Ich beschloss zu ihr zu fahren und hoffte, das Cassian mich mit ihr sprechen lassen würde. Die Fahrt war nicht lang. Ich stellte mein Auto an der Straße ab und ging die Auffahrt hoch.
Ich sah im oberen Geschoss eine Bewegung an den Vorhängen. Zumindest wusste jemand, das ich kam. Ich tippte auf Cassy, da Cassian es bestimmt schon gerochen hätte.
Ich ging davon aus, das er nicht zuhause war, denn die Tür blieb geschlossen.
Ich klopfte an die Tür und wartet das sie sich öffnete. Doch es passierte nichts. Nachdem ich erneut geklopft hatte und immer noch nichts passierte, trat ich von der Tür weg und stellte mich vor das Haus.
"Cassy! Ich weiß das du da bist! Bitte mach mir auf! Ich würde gerne mit dir reden!": sagte ich laut. Ich kam mir etwas dämlich vor. Ich stand vor einem Haus und redete mit ihm. Ich sah mich um. Die anderen Häuser standen zum Glück in größeren Abständen zueinander.
Ich richtete meinen Blick wieder auf das Haus von Cassian. Ich hörte ein Geräusch an der Tür. Zudem einen schnellen Herzschlag. Sie hatte Angst!!
Ich beeilte mich zur Tür zu kommen.
"Cassy! Du brauchst keine Angst vor mir zu haben! Ich werde dir sicher nichts tun! Ich will nur in Ruhe mit dir reden! Bitte öffne die Tür!": sagte ich in einem beruhigenden Ton.
Ich wartete darauf, das sie mir die Tür öffnete. Ich hatte mir vorgenommen, nicht eher zu gehen, bis ich mit ihr gesprochen hatte.
"Cassy? Bitte! Ich werde nicht vorher gehen! Ich MUSS mit dir reden!": sagte ich bittend.
Ich wollte Damian unbedingt helfen. So konnte es nicht weitergehen.
Also wartete ich.
Ich setzte mich in den Korbsessel und machte es mir bequem. Ich hörte wie sie an der Tür runterrutschte und sich setzte.
Also gut! Testen wir, wer von uns als erster aufgibt!
Nach zwei langen Stunden, ich hatte Mails gecheckt und mit meiner Mate geschrieben, hörte ich wie sie seufzte und aufstand. Ich hörte das Klicken des Schlosses und die Tür öffnete sich einen Spalt.
Sie sah müde und blass aus. Genauso wie Damien, schien sie zu leiden. Ich lächelte sie an.
"Darf ich jetzt reinkommen?": fragte ich vorsichtig.
Sie öffnete die Tür und trat zur Seite.
Wir nahmen im Wohnzimmer Platz. Ich beobachtete wie sie ein Kissen nahm und es an sich drückte. Sie sah verloren aus und tat mir Leid. Ich war kurz davor mich zu ihr zu setzen und sie einfach in den Arm zu nehmen.
"Warum bist du hier?": flüsterte sie. Sie sah nach unten, als würde sie sich nicht trauen mir in die Augen zu schauen. Ihr Herzschlag erhöhte sich wieder.
Ich hielt es nicht mehr aus und stand auf. Ängstlich sah sie mich an, was ich wohl als nächstes tun würde.
Ich setzte mich neben sie, nahm ihre Hand in meine und sah ihr in die Augen.
"Cassy! Du brauchst wirklich keine Angst vor mir zu haben! Ich würde gerne mit dir über deine Gefühle reden! Wie geht es dir? Schläfst du nicht gut?": fragte ich sie sanft.
Ihre Augen wurden glasig und füllten sich mit Tränen. Als die erste zu laufen begann, wischte ich sie ihr weg und nahm ihr Gesicht in meine Hände.
"Cassy! Du vermisst ihn! Du vermisst Damian! Warum kommst du nicht mit mir! Ich sehe doch das du darunter leidest! Dein Körper und deine Seele schreien nach ihm! Es wird erst aufhören, wenn ihr vereint seit! Du gehörst zu ihm!": versuchte ich ihr zu erklären. Doch sie schüttelte den Kopf. Ich ließ ihr Gesicht los und sah sie traurig an.
"Damian liebt dich! Ihm geht es genauso wie dir! Sein Wolf drängt ihn jeden Tag, jede Stunde und jede Sekunde dazu, zu dir zu kommen und dich in die Arme zu schließen!"sagte ich zu ihr und fühlte einen dicken Kloß im Hals.
Sie musste mit mir kommen. Es ging nicht mehr. Ich konnte Damian nicht so leiden sehen. Keine Ahnung was passieren würde, wenn sie nicht zusammenkämen.
Aber ich konnte sie nicht mit Gewalt mitnehmen. Auch nicht dazu zwingen. Ich wusste mir nicht mehr zu helfen. Diesmal stand ich wirklich vor einem Problem, dass ich nicht lösen konnte. Ich startete einen letzten Versuch.
"Cassy! Warum willst du Damian nicht? Ihr seit füreinander bestimmt!": sagte ich und hoffte auf eine Antwort mit der ich etwas anfangen konnte.
Sie schluchzte und holte tief Luft. Ich beobachtete sie, wie sie mit dem Handrücken die Tränen wegwischte.
"Es liegt nicht an Damian, sondern an meiner Vergangenheit! Ich will ihn nur beschützen!": flüsterte sie fast unhörbar. Doch ich verstand jedes Wort. Tausend Fragen gingen mir durch den Kopf.
"Wovor willst du Damian beschützen? ": fragte ich sie und hatte etwas Bedenken was ihre Beweggründe seien.
"Vor meinem Verlobten!":sagte sie weinerlich und viel mir in die Arme. Sie weinte. Ich strich ihr über den Rücken und ihre Antwort geisterte mir durch meine Gedanken.
Ihr Verlobter?????
Cassy hatte einen Verlobten. Ich platzte fast vor Wut. Ich musste mich zwingen, mir nichts anmerken zu lassen.
"Cassy! Erkläre mir das Bitte! Warum hast du einen Verlobten?": fragte ich sie mit einer tieferen Stimme.
Sie sah mich an und rückte von mir ab. Ich wollte ihr keine Angst machen, doch ich wollte jetzt alles von ihr wissen. Damian war wie ein Bruder für mich. Ich wollte sein Leid jetzt endlich beenden.
Sie sprang auf und rannte zur Tür. Doch ich war schneller. Ich packte sie und hielt sie fest.
Sie schrie und trat um sich. Ihr Herz schlug unendlich schnell.
"Cassy! Bitte beruhige dich! Bitte! Du sollst dich beruhigen!": flehte ich sie an.
Sie weinte so herzzerreißend, das mein Wolf anfing zu winseln. Er wollte das ich sie losließ.
Sie brach zusammen. Ich hielt sie immer noch fest und ging mit ihr auf den Boden. Sie zitterte und ich schloss meine Arme um sie und wiegte sie wie ein kleines Kind.
Ich war zu fordernd gewesen, das war mir jetzt klar. Ich hatte ihr Angst gemacht, die jetzt in Panik umschlug. Ich fühlte mich schlecht. Ich wollte Damian nur helfen. Jetzt hatte ich die Sorge, das ich es jetzt sogar noch schlimmer gemacht hatte.
DAS hatte ich nicht gewollt!!
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