15.Cassiopeia
Er trug mich wieder zur Krankenstation. Ich hasste Sie. Ich wollte hier nicht sein. Mit der Box setzte er mich auf den Behandlungstisch. Ich wollte einfach nur noch weg. Damian hob mich hoch und drückte mich fest an seine Brust.
Es kribbelte und ich hätte gerne mehr gewollt. Doch ich hielt es nicht mehr aus.
Ich konnte nicht mehr in seiner Nähe sein. Wenn wollte ich in meiner Menschlichen Gestalt sein. Doch wie sollte das funktionieren?
Es machte mich zu einem leichten Ziel. So lange war ich nun schon untergetaucht, aber jeder Tag an dem ich in der Öffentlichkeit war, konnte mich auffliegen lassen. Das Risiko war mir zu groß.
Er legte mich auf den Tisch und wollte den Verband selbst lösen. Ich zwang mich dazu etwas ruhiger zu werden, doch jede seiner Berührung war eine Qual für mich.
Damian hob mich hoch und zeigte meine Wunden Linus, er sagte kein Wort und nickte nur stumm. In diesem Moment ließ Damian mich los und ich flog im Zimmer umher.
Aber wie sollte ich hier raus kommen?
Als hätte das Schicksal es mit mir gut gemeint, öffnete sich die Tür und Tyler kam rein. Ich nutzte die Gelegenheit und flog hinaus.
Ich hörte Damian fluchen und flog schneller. Er musste wirklich das Schicksal sein, denn die Terrassentür stand weit offen und ich flog in die Freiheit. Es tat gut den Wind am ganzen Körper zu spüren. Ich machte mich auf in den Wald mit der Absicht nie mehr als Mystique zurückzukommen.
Ich landete im Garten und verwandelte mich zurück. Nackt lag ich am Boden. Mir kamen die Tränen und ich fing an zu schreien. Ich schrie meinen ganzen Frust hinaus.
Warum musste alles nur so kompliziert sein! Ich hasste mein Leben! Ich hasste meine Familie!
Ich rollte mich auf die Seite. Mir tat alles weh. Langsam stand ich auf. Torkelnd bewegte ich mich zur Tür und ging hinein. Hunger hatte ich keinen. Ich stellte mich unter die Dusche und wusch den Dreck der Tage von mir.
Mir ging es danach nicht wirklich besser. Ich legte mich ins Bett und schlief auch sofort ein.
Ich träumte.
Langsam lief ich durch den Wald. Es war ungewöhnlich ruhig! Man hörte nichts. Nicht mal das Rauschen der Blätter in den Bäumen war zu hören.
Ich kam an einen See! Er war wunderschön. Ich setzte mich ans Ufer und sah den Schwänen zu, die übers Wasser schwammen.
Ein Person setzte sich neben mich und legte den Arm um meine Schulter. Ich kuschelte mich näher an ihn heran und legte meinen Kopf an seine Brust.
Ich hörte ihn schnurren und schloss für einen Moment die Augen.
Ich öffnete wieder meine Augen und sah in seine himmelblauen Augen.
Ich setzte mich rittlings auf seinen Schoss und küsste ihn sanft. Er zog mich noch näher und sein Kuss wurde fordernder.
Wir kämpften mit unseren Zungen. Er dominierte mich, aber das ließ ich gerne zu.
Seine Hände wanderten unter mein Kleid. Langsam schob er sie an an meinen Schenkel bis zu meinem Po. Auf diesem ließ er sie ruhen. Gänsehaut, nichts als Gänsehaut und ein prickelndes Gefühl ließ er zurück. Er zog mich weiter hoch, das ich auf seinem Schoss saß. Durch den Stoff spürte ich, das ich ihn nicht kalt ließ.
Ich lächelte in den Kuss hinein. Ich wollte ihn. Ich wollte ihn jetzt sofort.
Plötzlich wurde es dunkel. Ein merkwürdiges Rauschen war zu hören. Sowas hatte ich noch nie zuvor gehört. Wir sahen nach oben.
Vögel!!! Hunderte von Vögel flogen über uns hinweg. Sie drehten ab und flogen auf uns zu.
Sie kratzten, sie bissen. Ich schrie vor Schmerz.
Damian versuchte mich zu schützen, was ihm nicht gelang. Er brüllte ich solle gehen!
Aber wohin? Ohne ihn? Das konnte ich nicht.
Plötzlich schossen zwei sehr große Vögel aus dem Schwarm.
Sie trennten Damian und mich. Ich fiel rückwärts auf den Boden und versuchte so schnell wie möglich auf die Beine zu kommen.
Der Schwarm flog um mich. Ich konnte Damian nicht mehr sehen, denn die Vögel hatten eine Wand zwischen uns gebildet.
Sie flogen wie ein Tornado um mich herum. Ich schrie nach Damian.
Damian begann zu schreien. Er schrie nicht nach mir sondern vor Schmerz.
Die Schreie waren furchtbar. Ich wollte zu ihm, doch die Vögel ließen es nicht zu.
Die Schreie brachen ab, man hörte nur noch die Flügelschläge und das Kreischen der Vögel.
Stille! Die Vögel verschwanden, wie sie gekommen waren. Die Sonne schien am Himmel, als wäre nie etwas gewesen.
Langsam drehte ich mich um, um nach Damian zu sehen. Ich hatte ein ungutes Gefühl.
Als ich ihn sah, fing ich an zu schreien.
Ich schrie! Mein Schrei war mit Sicherheit auf der ganzen Welt zu hören.
Er lag am Boden. Total zerfetzt. Sie hatten ihm die Augen ausgestochen, ausgekratzt und ......
Er war nicht wiederzuerkennen!
Er atmete nicht mehr!
Ich schrie. Schrie so laut ich konnte!
Es war meine Schuld! Ich war an seinem grausamen Tod schuld.
Ich schrie noch als ich aufwachte.
Ich weinte in mein Kissen. Ich konnte nicht mehr. Der Traum hatte mir den Rest gegeben.
Warum?
Warum dieser Traum?
War es ein Omen?
Eine Warnung?
Ich schlief vor Erschöpfung wieder ein.
Am nächsten Morgen fühlte ich mich schrecklich. Die Nacht saß mir tief in den Knochen.
Ich hatte Angst!
Angst vor der Zukunft!
Angst das Damian etwas schlimmes passiert!
Wie konnte ich ihn nur davor beschützen? Es ist so viel passiert. Ich weiß das er leidet. So wie ich auch leide.
Aber dieses Leid bewahrt uns vor etwas schlimmen. Ich weiß nicht, ob es wirklich passieren würde. Vielleicht macht mir mein Unterbewusstsein nur klar, was meine Ängste sind! Das es vielleicht gar nicht passieren würde. Das es einfach nur meine Ängste sind die mich davor abhalten, meine Gefühle für Damian nachzugeben und einfach zu ihm zu gehen.
Er vermisste mich und ich ihn.
Sollte ich wirklich meinem Gefühl folgen?
Ich liebte ihn! Hatte ihn vom ersten Tag an geliebt. Das Band kam erst danach.
Ich erinnerte mich daran, als ich ihn damals das erste mal sah.
Seine strahlend blauen Augen, seine Haare die perfekt gestylt in der Sonne golden glänzten.
Ich war hin und weg von seinem Anblick. Wir hatten an diesem Tag Sport. Seine Muskeln sprengten fast sein Shirt. Hätte Melody mich nicht am Arm gepackt, würde ich noch immer sabbernd in der Halle stehen und ihn anstarren.
Es war schwierig für mich in seiner Nähe zu sein. Was es mir damals einfacher machte, er beachtete mich nicht. Ich war einer denjenigen, die unter dem Radar flogen.
Aber es war mir nur recht. Ich war auf der Flucht und das ich hiergeblieben war, war nur ein Zwischenstop.
Meine Gedanken kreisten wieder um den Traum. Was sollte ich nur tun?
Cassian! Ich musste wieder zurück. Er war bestimmt wieder da. Wahrscheinlich machte er sich Sorgen um mich. Ich brauchte ihn jetzt.
Ich stellte mich unter die Dusche und zog mir frische Klamotten an. Gerade als ich zur Haustür hinaus gehen wollte, musste ich mich am Türrahmen festhalten, denn mir wurde es kurz schwarz vor Augen.
Es dauerte einen Moment bis der Schwindel nachließ.
Ich fuhr so schnell ich konnte Richtung Haus. Ich stellte das Auto ab
und ging langsam die Auffahrt hoch. Kaum das ich an der Haustüre war, wurde sie schon von Cassian aufgerissen.
Er zog mich in die Wohnung und drückte mich fest an sich.
Ich genoss die Umarmung. Ich spürte wie er seine Nase in meinen Nacken presste und tief einatmete.
Ich musste an Damian denken und mir kamen die Tränen. Ich konnte nicht mehr. Ich ließ alles raus. Er brachte mich zur Couch. Er hielt mich und strich mir über den Rücken.
" Ich bin so froh, dass du wieder da bist!": flüsterte er und strich mir eine Strähne hinter das Ohr.
Ich weinte, bis ich vor Erschöpfung einschlief.
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