33. Kapitel
● Corbyn hat Jonah versichert, dass D/n Gefühle für Jonah hat. Jonah musste durchgehend an D/n denken und hat ihr deshalb nach einer Woche eine Nachricht gesendet. D/n hat sich von Daniel und Jonah ferngehalten und bemerkt wie sehr sie Jonah vermisst. Sie macht sich Vorwürfe, dass sie nicht gut genug für Daniel ist. Nach einem Gespräch mit Alissa erkennt sie, wie sehr sie Jonah mag. Sie trifft sich noch am selben Tag mit Daniel um mit ihm zu reden. ●
D/n Sicht:
,,Hey" sagte Daniel mit einem freundlichen und leicht verunsichertem Lächeln.
,,Hey..." erwiderte ich.
Er setzte sich neben mich und legte seinen Arm um mich und gab mir einen herzlichen Kuss auf die Wange.
,,Also worüber wolltest du mit mir reden?" fragte er neugierig.
Ich dachte kurz nach. Am Liebsten hätte ich die ganze Aktion wieder abgeblasen, so viel Angst hatte ich die Wahrheit zu sagen. Aber ich kann ihm ja nichts vormachen. Er verdient es die Wahrheit zu erfahren, das bin ich ihm schuldig.
,,Also?" hakte er nach.
,,Ich weiß garnicht wie ich's dir erklären soll..." murmelte ich.
,,Versuch's einfach." ermutigte er mich mit einem Lächeln.
,,Oke also...ähm...du weißt ja, als wir noch nicht zusammen waren, da mochte ich Jonah...sehr..."
Seine Gesichtszüge verhärteten sich und wurden ernst.
,,Und mir fiel es schwer, das einfach so zu vergessen..."
,,Ja ich weiß und ich hatte auch Verständnis dafür!" fügte Daniel hinzu.
,,Ja ich weiß, bitte unterbrich mich nicht." sagte ich sanft, was er mit einem Nicken bejahte.
,,Naja jedenfalls hab ich wirklich versucht ihn zu vergessen...aber irgendwie ist mir das nicht so gut gelungen. Und dann hast du mir plötzlich dieses Bild von mir und Jonah gezeigt und dann hatte ich auch diesen Streit mit Jonah auf Whatsapp und das hat mich auch ziemlich mitgenommen...und ich hab gedacht, dass ich einfach Zeit brauche und dann würde ich ihn komplett vergessen. ... Aber als ich ihn dann beim Konzert gesehen hab, sind diese Gefühle plötzlich alle hochgekommen..."
Daniel hörte mir aufmerksam zu ohne ein Wort zu sagen. Ab und zu schaute ich zu ihm doch sein Blick war stets fest auf einen Punkt im Horizont gerichtet. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten, denn er schaute nur emotionslos geradeaus. Ich wusste nicht ob er verletzt oder sauer ist oder ob meine Worte überhaupt was in ihm auslösten.
,,Und dann als ihr Perfect gesungen habt hab ich mich daran erinnert, dass du gesagt hast, dass Jonah den Song geschrieben hat. Und mir ist dann klar geworden, dass er von mir handelt und dann hab ich mir Vorwürfe gemacht und ich hab mich richtig schlecht gefühlt. Deswegen bin ich dann weggerannt, weil ich hab das nicht ausgehalten. Aber ich hab mein Handy vergessen und plötzlich wusste ich nicht mehr wo ich bin."
Ich hielt einen kurzen Moment inne, da ich überlegte ob ich ihm auch den Moment erzählen sollte, als der fremde Typ mich belästigt hatte. Ich beschloss es ihm zu sagen, da ich ihm die komplette Wahrheit erzählen wollte. Ich spürte schon den Schmerz in meiner Stimme. Es fiel mir so unglaublich schwer ihm das alles zu erzählen. Ich wollte ihm doch nie wehtun...
Was wenn er mich danach hasst und absolut garkein Verständnis für meine Situation haben kann...?
...dann hätte ich das wahrscheinlich verdient...
Aber lieber so, als ihm was vorzumachen...
,,Und dann war da plötzlich so ein Typ. Der ist zu mir gekommen und hat mir iregndwas ins Ohr geflüstert. Schon als ich den gesehen hab, hab ich mich nicht wohlgefühlt. Naja jedenfalls hat er mich dann am Rücken berührt und er hat seine Hand meinen Rücken entlang immer weiter runtergestrichen. Aber bevor irgendwas passieren konnte bin ich dann weggerannt. Ich bin dann voll in Jonah reingerannt."
Daniels ausdrucksloses Gesicht wurde einen Moment sehr sorgenvoll als ich den Mann erwähnte und er nahm kurz Blickkontakt mit mir auf. Als ich ihm erklärte das nichts weiter passiert ist, wirkte er erleichtert. Kaum hatte ich Jonah wieder erwähnt wandte er seinen Blick wieder von mir ab.
,,Und er hat den Mann dann zum Glück vergrault. Und dann war ich halt total erleichtert dass er da war. Und erst haben wir uns nur umarmt, aber dann hat er mir gesagt, dass er Gefühle für mich hat und..."
Daniels Muskeln spannten sich an, aber er sagte nichts. Ich redete immer schneller weil ich das alles hinter mich bringen wollte.
,,...dann hat er versucht mich zu küssen."
Als ich diesen Satz aussprach, schaute mich Daniel entsetzt an. ,,WAS?!" brüllte er aufgebracht. Ich versuchte ihn zu beruhigen und redete direkt hektisch weiter.
,,Aber ich bin ihm ausgewichen!"
Daniel beruhigte sich wieder und schaute wütend zur Seite.
,,Ich konnte dir das nicht antun und hab das Jonah dann auch gesagt. Und er hat mich dann gefragt ob ich dich liebe..."
Ich machte eine Pause und meine Stimme wurde leiser. Daniel hob den Kopf und die Wut war wie ausgelöscht. Stattdessen sah er mir aufmerksam in die Augen. Mein Herz schlug schneller und ich spürte wie ich nervös wurde...aus Angst wie er darauf reagieren würde.
,,Was hast du gesagt?" fragte er leise ohne seinen Blick von meinen Augen abzuwenden.
,,Ich meinte...dass ich Zeit bräuchte um die Frage zu beantworten...
Ich unterbrach unseren Blickkontakt, doch ich spürte seinen enttäuschten Blick.
Ich redete leise weiter.
,,Und dann bin ich gegangen...
...also er hat mir mein Handy zurückgegeben und ich bin dann alleine zur nächsten U-Bahn Station die ich auf meinem Handy gefunden hab gelaufen." fügte ich kleinlaut hinzu.
Einen langen Moment sagte keiner von uns etwas. Wir nutzen diesen Moment um das alles zu verarbeiten und nachzudenken. Dann ergriffich das Wort.
,,Und dann wollte ich zu euch beiden erstmal auf Abstand gehen...und..."
Ich seufzte.
,,Ich würde dich anlügen, wenn ich dir sagen würde das ich Jonah in dieser Woche nicht vermisst hab..."
Ich senkte meinen Kopf und schaute auf meine Füße.
Es entstand eine Pause, jeder von uns in Gedanken vertieft. Dann brach Daniel die Stille: ,,Und ich?...Hast du mich in dieser Woche auch vermisst?" fragte er und in seiner Stimme lag kein Vorwurf. Während er das sagte, schaute er mich an, doch ich hielt meinen Blick auf meine Füße gesenkt und seufzte leise. Als ich nicht direkt was erwiderte, fügte Daniel noch etwas hinzu: ,,Hast du überhaupt an mich gedacht die letzten Tage?" fragte er. Er klang traurig und auch ein bisschen enttäuscht.
Diesmal schnellte mein Kopf hochund ich sah ihm direkt in die Augen. Meine Augen füllten sich mit Tränen.
,,Natürlich hab ich an dich gedacht!" sagte ich verzweifelt.
,,Aber...vielleicht nicht in der Art und Weise wie ich über meinen festen Freund hätte nachdenken sollen..." sagte ich beschämt und senkte erneut meinen Kopf.
,,Was genau meinst du?" fragte Daniel etwas verwirrt, doch ich konnte ihm anhören, dass er eine Ahnung hatte, was ich meinte.
,,Ich habe an dich gedacht...ich habe mir Vorwürfe gemacht, weil ich dachte, dass du jemand besseren als mich verdient hast...Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Ich hatte Angst, dass ich dich verletzten würde... -ich seufzte schwer- ...ich liebe dich nicht Daniel."
Am Liebsten hätte ich wieder angefangen zu heulen. Doch ich hielt die Tränen zurück so gut es ging. Ich fühlte mich alles andere als erleichtert. Aber die richtige Entscheidung muss sich nicht immer richtig anfühlen...
,,Es tut mir so unglaublich Leid..." brachte ich noch hervor, bevor mir die Tränen über die Wangen liefen. Mir gelang es nicht mehr sie zurückzuhalten.
Es entstand wieder eine Pause.
Daniel hatte nur stumm neben mir gesessen und mir zugehört. Also wartete ich darauf, dass Daniel das Wort ergriff. Ich wusste nicht genau, ob er überhaupt etwas sagen wollte. Je länger ich auf eine Reaktion oder Antwort von ihm wartete, desto unsicherer wurde ich. Ich konnte seine Gefühle gerade überhaupt nicht deuten. Ich wusste nicht ob er traurig, sauer, enttäuscht oder alles zugleich ist. Sein Gesicht war immer noch stur geradeaus gerichtet. Das Einzige was ich deuten konnte, war dass er gerade über alles nachdachte...und er war sicherlich nicht glücklich.
Dann seufzte er schwer.
In seiner Stimme lag Bedauern, aber auch Mitgefühl als er anfing zu sprechen.
,,Du kannst dir ja nicht aussuchen, in wen du dich verliebst."
Ich wusste, dass er mich dadurch versuchte zu trösten, doch ich hielt meinen Kopf weiterhin gesenkt, ich wusste nicht genau was ich tun sollte.
,,Irgendwie hab ich es immer gewusst..." sagte er mehr zu sich selbst als zu mir.
Jetzt schaute ich überrascht auf.
,,Ich meine die Gefühle zwischen euch waren ja nicht zu übersehen. Aber ich hatte gehofft, dass du Gefühle für mich entwickeln würdest, wenn wir uns erstmal kennenlernen..." -er machte eine kurze Pause-
,,Ich hab mich wohl geirrt." erklärte er traurig.
Ich schaute beschämt zur Seite.
Wir blickten beide in Gedanken versunken geradeaus. Dann unterbrach Daniel die Stille und erregte direkt meine Aufmerksamkeit.
,,Kann ich dich etwas fragen?"
Ich sah ihn überrascht an.
,,Na klar." antwortete ich.
,,Warst du nur mit mir zusammen um Jonah zu vergessen?"
Ich sah die Angst in seinen Augen, als er mir diese Frage stellte. Er beobachtete mich genau um sich zu vergewissern, dass ich die Wahrheit sagte. Also erwiderte ich seinen Augenkontakt und sagte mit fester Stimme: ,,Nein, also ich denke unterbewusst war das auch ein Grund, ja. Aber in erster Linie lag es wirklich daran, dass ich dich mochte. Du warst mir total symphatisch und ich fand dich auch süß. Ich dachte wirklich es könnte funktionieren. Aber ich hab wohl zu spät bemerkt, dass ich dich nur im freund- schaftlichen Sinne mag."
Er seufzte schwer.
,,Ich schätze ich muss das einfach akzeptieren..." sagte er traurig.
Ich schaute ihn traurig an.
,,Es tut mir leid...aber wir bleiben Freunde oder? Bitte ich will dich nicht verlieren!", bettelte ich ihn an.
,,D/n ich denke, das ist gerade ein bisschen viel verlangt, ich brauch Zeit das alles zu verarbeiten."
Mir stiegen Tränen in die Augen, aus Angst das könnte ein Lebewohl sein.
Er stand auf, schaute mich nochmal kurz an und ging dann.
,,Daniel..." flüsterte ich, doch er ignorierte mich und er drehte sich auch nicht nochmal um.
Ich sah ihm traurig nach, während mir die Tränen stumm über's Gesicht flossen.
Als ich Daniel aus den Augen verlor, zog ich meine Beine auf die Bank. Ich schlang meine Arme um die Knie und vergrub mein Gesicht darin, während ich anfing zu weinen.
Ich wusste nicht wie lang ich dort gesessen hatte, doch als ich mein Kopf wieder hob, war es dunkel. Ich wischte mir die Tränen aus dem noch nassen Gesicht, als mein Handy vibrierte. Widerwillig zog ich es aus meiner Hosentasche und schaute auf den Bildschirm. Eine Nachricht von Whatsapp. Ich öffnete die App und sah eine Nachricht von Jonah. Ich klickte auf den Chat:
-Chat-
Jonah💗: D/n...?😶😓
Ich hatte auf seine vorige Nachricht -ich vermisse dich- nicht reagiert. Ratlos starrte ich auf seine Nachricht...
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