Kapitel 3
Ich saß in der Klasse und versuchte, dem Lehrer zuzuhören. Er erzählte etwas über den Weltkireg, aber ich konnte mich nicht konzentrieren. Ich dachte immer noch an den Jungen von nebenan, an den Badboy, der mein Schließfach beansprucht hatte und dessen Name ich immernoch nicht wusste.Ich wusste nicht, wie er hieß, aber ich hatte ihn schon öfter gesehen. Er ging in die gleiche Schule wie ich, aber er war in einer anderen Klasse. Er hing immer mit einer Gruppe von anderen Jungen ab, die alle Lederjacken, zerrissene Jeans und schwarze T-Shirts trugen. Sie rauchten, fluchten und machten Ärger. Sie waren die Schrecken der Schule, und niemand traute sich, ihnen zu widersprechen.Ich wusste nicht, warum er mich interessierte, warum er mich faszinierte, warum er mich anlockte. Er war alles, was ich nicht war. Er war rebellisch, gefährlich, unverschämt. Ich war brav, langweilig, schüchtern. Er war ein Badboy, ich war ein Goodgirl.Ich wusste nicht, was er von mir wollte, warum er mich geärgert hatte, warum er mich angesehen hatte. Er hatte mich nicht in Ruhe gelassen, seit wir uns getroffen hatten. Er hatte mir immer wieder nachgestellt, mir immer wieder dumme Sprüche gemacht, mir immer wieder zugezwinkert. Er hatte mich genervt, verärgert, verwirrt.Ich wusste nicht, was ich von ihm wollte, warum ich ihn nicht hassen konnte, warum ich ihn nicht vergaß. Ich schaute auf die Uhr und sah, dass die Stunde bald zu Ende war. Ich seufzte und packte meine Sachen. Ich wollte nur noch nach Hause gehen, mich in mein Zimmer einschließen und ihn aus meinem Kopf bekommen. Ich wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben, nichts mehr von ihm hören, nichts mehr für ihn empfinden.Ich stand auf und ging zur Tür. Ich wollte schnell verschwinden, bevor er mich sah. Aber es war zu spät. Er stand schon da, an der Wand gelehnt, mit einem breiten Grinsen auf seinem Gesicht. Er trug die gleiche Lederjacke, die gleiche zerrissene Jeans und das gleiche schwarze T-Shirt wie immer. Er sah aus, als würde er auf mich warten."Hey, Julianna", sagte er und kam auf mich zu. "Wie war dein Tag?"Ich ignorierte ihn und versuchte, an ihm vorbeizugehen. Aber er stellte sich mir in den Weg und blockierte meinen Ausgang. Er war so groß, dass er mich überragte. Er war so nah, dass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spürte. Er war so nah, dass ich seine grünen Augen sah, die mich herausforderten."Lass mich in Ruhe", sagte ich und schob ihn weg. "Ich habe keine Zeit für dich.""Ach, komm schon, sei nicht so. Ich will nur mit dir reden", sagte er und hielt mich fest. "Ich will dich besser kennenlernen.""Warum? Was willst du von mir?", fragte ich und sah ihn misstrauisch an."Das wirst du schon noch herausfinden", sagte er und zwinkerte mir verschwörerisch zu. "Aber zuerst musst du mir etwas sagen. Wie heißt du eigentlich?""Das weißt du doch. Julianna", sagte ich und verdrehte die Augen."Nein, nein, das ist dein Vorname. Ich meine deinen Nachnamen", sagte er und lächelte."Das geht dich nichts an. Warum willst du das wissen?", fragte ich und wurde nervös."Nur so. Ich bin neugierig. Ich will wissen, wer du bist", sagte er und kam mir näher."Ich bin niemand. Ich bin nur das Mädchen von nebenan", sagte ich und wich zurück."Das glaube ich nicht. Du bist etwas Besonderes. Du bist anders als die anderen", sagte er und berührte mein Gesicht. Wie oft hatte er das zu anderen gesagt? Dieser Gedanke ernüchterte mich und ich zuckte zusammen. Ich spürte, wie ein Schauer durch meinen Körper lief, wie ein Feuer in meinem Herzen entfacht wurde. Ich spürte, wie er mich anzog. Aber ich durfte nicht zulassen, dass er mir etwas bedeutete. Ich durfte ihm nicht näher kommen. Ich musste abstand nehmen!
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